Forum: PC Hard- und Software Unterschiede Nullmodemkabel


von layer8 (Gast)


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Moinsen. Ich habe hier auf meinen alten Laptop "Amiga Forever" 
Installiert. Das basiert auf "KF Light". Anscheinend eine art 
Gentoo-Knoppix. So ganz verstanden habe ich das noch nicht. Der Laptop 
startet, die Amiga Emulation wird beginnt und wenn man die beendet, 
fährt der Laptop runter.
Keine Virtuellen Konsolen, kein SSH-Server, keinerlei Möglichkeiten, auf 
irgendwas per irgendwas zuzugreifen.
Jetzt wollte ich, um mir das System mal ein wenig genauer anzuschauen, 
mit einen Nullmodemkabel drauf zugreifen.

Als Kabel wird ein altes, 1 Meter langes CAT5 herhalten. Jetzt habe ich 
Möglichkeiten von 3,5,7,8 und 9 Leitungen gefunden aber nichts dazu, wo 
der genaue unterschied liegt.

Bevor ich jetzt anfange zu löten, wollte ich des erst einmal geklärt 
haben. Reicht die mit den 3 Leitungen aus oder sollte ich besser die mit 
den 8 Leitungen löten (Mit meinen Augen ist weniger besser :P )?

Gruß,
der Peter

von g457 (Gast)


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> Jetzt wollte ich, um mir das System mal ein wenig genauer anzuschauen [..]

Lieblings-Live-Linux-CD/-DVD/-USBstick rein, booten, Hostsystem adäquat 
anpassen oder untersuchen, feddisch.

> [..] mit einen Nullmodemkabel drauf zugreifen.

Wieso um alles in der Welt agrat auf die umständlichste aller Arten? 
Ansonsten Doku lesen ob Du Hardwareflusskontrolle brauchst oder nicht.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Ein Nullmodemkabel mit drei Leitungen (RXD, TXD und GND) genügt, wenn 
sichergestellt ist, daß beide Gegenstellen kein Hardwarehandshake 
nutzen.

Wenn Hardwarehandshake genutzt wird, kann es genügen, zusätzlich RTS 
und CTS zu verwenden (was die Leitungszahl auf 5 erhöht), aber es gibt 
auch Konstellationen, wo noch DTR und DSR zu verbinden sind (was in 7 
Leitungen resultiert).

Eine Variation davon besteht im Brücken der Eingänge DCD und DSR, die 
beide mit dem DTR-Signal der Gegenstelle verbunden werden.

RI hingegen ist so eine Art elektronischer Blinddarm; ich habe noch nie 
eine Anwendung gesehen, die das wirklich benötigt hat.

Also:
1
  1 DCD <- --+         +-- -> DCD 1  
2
             |         |
3
  2 RXD <- ------\ /------ -> RXD 2
4
             |    X    |
5
  3 TXD -> ------/ \------ <- TXD 3
6
             |         |
7
  4 DTR -> -----\   /----- <- DTR 4
8
             |   \ /   |
9
  5 GND --------------------- GND 5
10
             |   / \   |  
11
  6 DSR <- --+--/   \--+-- -> DSR 6
12
13
  7 RTS -> ------\ /------ -> RTS 7
14
                  X
15
  8 CTS <- ------/ \------ -> CTS 8
16
17
  9 RI  <-                  -> RI  9

von layer8 (Gast)


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@g457:
Warum ich mir das antue? Weil ich es kann? :D
Nein schmarrn, ich denke mal, wenn man Emuliert dann soll man auch ruhig 
sowas mal machen. Und Nullmodem hat so etwas Historisches. Und da ich 
mir eh in absehbarer Zeit einen richtigen Amiga zulegen will, kann ich 
das Kabel dafür auch noch verwenden.

Und das mit der Linux CD ist schön und gut, aber man ist da eben nicht 
im Laufenden betrieb 'unterwegs'.

@Rufus:
Vielen Dank, dann werde ich mal das den drei Leitungen zusammenlöten :)

von g457 (Gast)


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> Und das mit der Linux CD ist schön und gut, aber man ist da eben nicht
> im Laufenden betrieb 'unterwegs'.

Aber von dort aus kann man das Hostsystem adäquat anpassen.

Wenn Du das extra anzufertigende Nullmodemkabel noch anderweitig nutzen 
kannst, dann ist das natürlich ein gangbarer weg. Läuft auf dem Gerät 
eigentlich bereits ein Terminal auf der Seriellen und hat das die 
passenden Berechtigungen/Möglichkeiten? Ich vermute immernoch stark, 
dass ein nachinstallierter ssh-Server einfacher ist in der Umsetzung und 
Nutzung.

von Paul B. (paul_baumann)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> RI hingegen ist so eine Art elektronischer Blinddarm; ich habe noch nie
> eine Anwendung gesehen, die das wirklich benötigt hat.

Zur Vollständigkeit:

RI ist der Ring Indikator (Klingel Indikator). Darüber konnte ein Modem
oder der freundliche Fernschreiber Bescheid geben, daß ein Anruf bzw.
ein Fernschreiben ankam.

MfG Paul

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Dafür ist es vorgesehen gewesen, die üblichen Modems haben aber auch 
freundlich "RING" von sich gegeben und die übliche Software darauf 
reagiert.

Und beim Dauerverbindungsbetrieb (Nullmodemkabel) bleibt's beim 
Blinddarm.

von layer8 (Gast)


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g457 schrieb:
> Aber von dort aus kann man das Hostsystem adäquat anpassen.
Nö. Gerade bemerkt ^^
Irgendwie ist das ein Wirres System. Es basiert auf KX Light. Also 
KNOPPIX. Ein umame -a spuckt allerdings Gentoo aus. Wenn ich einmal im 
System drin bin, kann ich alles machen und ändern. Nach einen neustart 
ist alles weg. Wie ein Live-System auf der HDD. Habe es jetzt gerade mal 
mit arch unter MNT eingebunden. Unter KXLight liegt eine 52MB Große 
"KNOPPIX"-Datei. Ich denke mal, dass das System ist.

>
> Wenn Du das extra anzufertigende Nullmodemkabel noch anderweitig nutzen
> kannst, dann ist das natürlich ein gangbarer weg.
Jop. Das kabel kann man immer mal gebrauchen.

> Läuft auf dem Gerät
> eigentlich bereits ein Terminal auf der Seriellen und hat das die
> passenden Berechtigungen/Möglichkeiten?
Wenn ich das Starten von X verhindere (hab es 2 mal erst geschafft), 
kann ich mit
agetty -L 115200 ttyS0 vt102
alles starten und dann auch per Nullmodem drauf zugreifen.

> Ich vermute immernoch stark,
> dass ein nachinstallierter ssh-Server einfacher ist in der Umsetzung und
> Nutzung.
Wie oben geschrieben, ich kann drauf pappen was ich will, nach einen 
neustart ist alles wieder auf 0 - bis auf das Verzeichnis "/amiga"

Morgen nach der Arbeit werde ich das "Amiga Forever" da runter Popeln 
und das ganze mit Arch oder ggf. Debian realisieren. sollte ja nicht all 
zu schwer sein - Dann kann ich wenigstens auch Openssh etc mit drauf 
packen :)


Gruß,
der Peter

von layer8 (Gast)


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Kurze Rückmeldung :)

Ich habe mir 2 Kabel gelötet. Einmal das Minimalistische mit 3 Adern und 
einmal (gerade erst ...) ein vollbelegtes (1,8m) mit einen CAT5-Kabel:

Seite 1
Pin1: Weiß-Orange und an Pin6
Pin2: Orange
Pin3: Weiß-Grün
Pin4: Blau
Pin5: Weiß-Blau
Pin6: Grün
Pin7: Weiß-Braun
Pin8: Braun
==================
Seite 2
Pin1: Weiß-Orange und an Pin6
Pin2: Weiß-Grün
Pin3: Orange
Pin4: Grün
Pin5: Weiß-Blau
Pin6: Blau
Pin7: Braun
Pin8: Weiß-Braun


Funktioniert 1a - Jetzt komme ich auch, merkwürdigerweise, auf 115200 - 
mit dem dreiadrigen war bei 9600 Schluss.

von Paul M. (Gast)


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Wieder einer zu blöde google zu benutzen.

von CC (Gast)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Dafür ist es vorgesehen gewesen, die üblichen Modems haben aber auch
> freundlich "RING" von sich gegeben und die übliche Software darauf
> reagiert.

Wurde der Pin aber nicht auch für Wake-On-Ring genutzt, also um den 
Rechner per Anruf einschalten zu können?

(Beim Nullmodemkabel macht das aber in der Tat wenig Sinn)

von Georg (Gast)


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CC schrieb:
> Wurde der Pin aber nicht auch für Wake-On-Ring genutzt

Das Hauptproblem war, dass internationale Modems Textnachrichten benutzt 
haben, deutsche Modems aber die Leitungen wie RI, und die damalige 
Staatspost Hayes-Befehle/Meldungen wie "RING" in Deutschland verboten 
hat. Heute unvorstellbar, aber es gibt ja auch kaum noch Modems 
(Modeme?).

Georg

von Till (Gast)


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Georg schrieb:
> Modems (Modeme?).

Wenn schon dann "Modemen", schließlich heißt eins von den Dingern 
MOdulator-Demodulator, viele entsprechend MOdulator-DEModulatoren

Bin schon wech ...

von CC (Gast)


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Bis vor "kurzem" (5-6 Jahre?) hatte ich immer noch ein 2k4 Modem - für 
genau den Zweck des Aufweckens angeschlossen. Irgendwann habe ich dann 
kapiert, dass ich mich auch auf dem Router einloggen und ein WOL-Tool 
nutzen kann :)

von Reinhard S. (rezz)


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CC schrieb:
> Irgendwann habe ich dann
> kapiert, dass ich mich auch auf dem Router einloggen und ein WOL-Tool
> nutzen kann :)

Oder man konfiguriert den Router so, das er bei Anruf automatisch ein 
WoL macht :)

von Layer8 (Gast)


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Paul M. schrieb:
> Wieder einer zu blöde google zu benutzen.

Eher ist Google (Dank SEO) zu blöde, vernünftige Ergebnisse zu liefern. 
Und hättest du den Beitrag über deinen gelesen, wüsstest du, das ich das 
mittlerweile erledigt bekommen habe.

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