Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Unerfahren im Umgang mit Oszilloskop, Hinweis erbeten


von Anfrager (Gast)


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Hallo Mitleser,

Bin mit der Nutzung eines Oszis etwas unerfahren, deshalb der Beitrag 
und die Bitte um Hinweise:

folgende Versuchsanordung:

Asynchronmotor an 230V in Steinmetzschaltung, also die Schaltung, wo mit 
einem Kondensator eine Hilfsphase erzeugt wird.

Ich möchte den Strom durch den Kondensator messen. Und zwar mit einem 
Shunt (6,8Ohm) in Reihe zum Kondensator. Ich habe die Spannung grob mit 
dem Multimeter gemessen --> 7V Spannungsabfall, Ieff im Leerlauf so ca. 
1A


Nun möchte ich den Spannungsverlauf über dem Kondensator  mit einem Oszi 
darstellen, weil mich die Kurvenform unter den verschiedenen 
Belastungszuständen des Motors interessiert.

Tastkopf und Erde also über den Shunt angeschlossen. Plötzlich fliessen 
starke Querströme über den Shunt und vermutlich durch meinen Tastkopf.

Mein Gedächtnis sagt mir, dass es irgend etwas mit der Erdung am Oszi 
gab, dass man unbedingt beachten muß, kann mich aber nicht mehr 
erinnern.

Habe dann gemessen und herausgefunden, dass die Erde meines Tastkopfes 
mit den Schutzleiter des dazu gehörrenden Gerätesteckers verbunden ist.

Ist das ein Fehler meines Gerätes und wenn nicht, warum muß das so sein?

Besten Dank für Hinweise

Anfrager

von Paul R. (atmega9)


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Nein, das gehört so und ist keine Fehlfunktion.

Beitrag "Warum ist ein Oszilloskop eigentlich geerdet?"

: Bearbeitet durch User
von DomeG (Gast)


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Anfrager schrieb:
> und wenn nicht, warum muß das so sein?

Übliche Oszis messen eben immer gegen Erde. Entweder du machst eine 
differenzielle Messung mittels zwei Tastköpfen und der Math-Funktion 
oder besorgst dir einen Differenztastkopf, der das übernimmt.

von Paul R. (atmega9)


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Außer natürlich bei batteriebetriebenen Geräten... ;-)

von Peter X. (peter_x)


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Oder Oskar an einen Trenntrafo anschließen.

[Nein: siehe nachfolgende Diskussion - Mod.]

: Bearbeitet durch Moderator
von Paul R. (atmega9)


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Oder einen Differenztastkopf verwenden.

von npn (Gast)


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DomeG schrieb:
> Anfrager schrieb:
>> und wenn nicht, warum muß das so sein?
>
> Übliche Oszis messen eben immer gegen Erde. Entweder du machst eine
> differenzielle Messung mittels zwei Tastköpfen und der Math-Funktion
> oder besorgst dir einen Differenztastkopf, der das übernimmt.

Oder du schließt den Motor über einen Trenntrafo an. Das geht auch und 
ist so üblich. Auf keinen Fall aber den Oszi über Trenntrafo 
anschließen, immer nur den Prüfling.

von Paul R. (atmega9)


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Warum nicht Oskar an den Trenntr? Es geht doch nur darum, die gemeinsame 
Masse aufzuheben?!

von npn (Gast)


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Peter Xuang schrieb:
> Oder Oskar an einen Trenntrafo anschließen.

N E I N !!!!!
Auf keinen Fall. Denn bei Netzspannungsmessung und einem Oszi über 
Trenntrafo steht sonst das Oszigehäuse unter Netzspannung! Lebensgefahr!

von Anfrager (Gast)


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Vielen Dank für die Antworten,

das mit der Erdung scheint also normal zu sein. Mein Oszi läßt sich auch 
mit Batterie bzw. externe 12V Speisung betreiben, dann versuch ich es 
mal so...

Allerdings bedeutet das, das das Oszigehäuse bei entsprechender Messung 
eine gewagte Spannung anliegen hat.

Mein Oszi ist einer mit Kathodenstrahlröhre, nur ein Kanal, also ganz 
einfach (BJ ca. 1970..1980), da fallen die sophisticated Messmethoden 
raus.

Mir fällt bestimmt noch etwas anderes ein --> Trenntrafo für den 
Asynchronmotor.

besten Dank, wieder was gelernt.

Anfrager

von npn (Gast)


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Anfrager schrieb:
> Mir fällt bestimmt noch etwas anderes ein --> Trenntrafo für den
> Asynchronmotor.

Das ist in deinem Falle die einzige Möglichkeit. Den Oszi mit Batterie 
oder 12V betreiben bedeutet ja auch, daß das Oszigehäuse unter 
Netzspannung steht, das hast du schon selbst erkannt.

von Udo S. (urschmitt)


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Peter Xuang schrieb:
> Oder Oskar an einen Trenntrafo anschließen.

NEIN Verdammt, gebt den unbedarften Usern nicht solche lebensgefährliche 
Tipps bzw. schreibt nichts wenn ihr selbst keine Ahnung habt.

Paul R. schrieb:
> Warum nicht Oskar an den Trenntr? Es geht doch nur darum, die gemeinsame
> Masse aufzuheben?!

Die Masse des Oszis ist mit der Masseklemme und den BNC Buchsen und bei 
Metallgehäuse auch mit dem Oszi Gehäuse verbunden.
Wenn man jetzt das Oszi über einen Tranntrafo anschliesst, dann hat man 
bei der Messung wie sie der TO machen will prötzlich eine Spannung am 
Gehäuese des Oszis, die Netzspannungspotential haben kann, oder langt 
ihr einfach an den Kondensator eines Kondensatormotors?

Also NIE!!! NIE das Oszi über einen Trnntrafo anschliessen, IMMER das zu 
messende Objekt!

von Udo S. (urschmitt)


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Peter Xuang schrieb:
> Oder Oskar an einen Trenntrafo anschließen.

@Admins: Sollte man solche explizit gefährlichen und falschen Aussagen 
nicht löschen oder eindeutig als falsch kennzeichnen? Sonst liest sie 
irgendein unbedarfter, liest aber nicht mehr weiter die entsprechenden 
Antorten weiter unten, und schon ists passiert.

: Bearbeitet durch User
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