Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 78XX parallel warum nicht?!


von misterX (Gast)


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Hallo,
ich habe mir vor ein paar Jahren ein Netzteil für meine Bastelecke 
gebaut, um einige Spannungen, die ich oft brauche einfach immer parat zu 
haben.
Verbaut ist ein Ringkerntrafo mit 2x22V und somit 2x30V Gleichspannung.
Durch Regler der 78/79XX Serie liefert mein Netzteil +-30V(ohne Regler), 
+-15V, +12V und +5V.
Die 12V sollte etwas mehr Power haben, da ich auch immer mal wieder 
Autoendstufen o.ä. daran hängen wollte.
Da mir die Leistung so eines 7812 zu gering war, schaltete ich einfach 
4Stk parallel.
Ich verbaute alles auf einen alten CPU-Kühler (ca. 80x80x40mm mit einem 
80x80Lüfter) und verkabelte es direkt daran, also keine Platine.

Das Netzteil liefert bei den 12V gute 7A und das nun schon seit einigen 
Jahren.
Getestet hatte ich damals auch mit Lastwiderständen bei etwa 6,5A über 
30min lang alles absolut problemlos.
Einen Kurzschluss (mehr als 2-3sek habe ich nicht getestet) macht es 
auch mit.

Im Internet ließt man allerdings überall, dass man die Regler 
keinesfalls parallelschalten sollte. Wieso?
Bei großen Lasten wird das Teil zwar gut heiß, aber das stört mich recht 
wenig.
Verbaut ist das komplette Netzteil mit allem drum und dran in dem 
Gehäuse eines Computer ATX-Netzteils, also auch nicht wirklich groß.

Also wo ist das Problem bei meinem Netzteil bzw. warum funktioniert es 
denn doch? :D


Einmal rauchte mir einmal der 5V Regler ab, da ich versehentlich am 
Ausgang eine höhere Spannung als die 5V anlegte. Gibt es da eine 
Möglichkeit das Netzteil dagegen zu schützen? Ich dachte eigentlich die 
Freilaufdiode sollte dagegen schützen... tut sie aber anscheinend bei 
mir nicht.

Würde mich über ein paar Erklärungen freuen :)

von René (Gast)


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Man soll es nicht weil es durch Bauteilstreuungen zu einer 
ungleichmäßigen Belastung der Regler kommen kann und so einer nach dem 
anderen sich verabschiedet. Lieber einen Längstransistor mit 
entsprechender Leistung nehmen.

Dioden richtig platziert?

von spontaner (Gast)


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misterX schrieb:
> Im Internet ließt man allerdings überall, dass man die Regler
> keinesfalls parallelschalten sollte. Wieso?

Es kann zu Regelschwingungen kommen.

misterX schrieb:
> warum funktioniert es
> denn doch?

Glück gehabt. Kann auch der Aufbau sein mit dem ganzen Drahtverhau.

Es gibt noch die Variante mit einer Diode in der "alle 78xx GND gegen 
Masseverbindung" und je eine Diode an jeden Ausgang gegen gemeinsamen 
Ausgangsanschluß. Stabilität ist natürlich schlechter wegen der 
Stromabhängigkeit der Flußspannung (welche den ganzen Spaß andererseits 
erst ermöglicht).

von Peter X. (peter_x)


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Man schaltet Spannungsquellen vermeintlich gleicher Spannungshöhe nicht 
parallel. Höchstens mit Ausgleichswiderständen, wie in Netzteilen mit 
mehreren parallelen Transistoren im Strompfad. -> Bauteilstreuung

von oszi40 (Gast)


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René schrieb:
> Lieber einen Längstransistor mit entsprechender Leistung nehmen.

Dann fehlt die Überstrombergrenzung. Lieber gleich Labornetzteil kaufen 
was einstellbare Überstombegrenzung hat. Das spart viel Rauch in der 
angeschlossenen Schaltung.

> 78XX parallel warum nicht?!
Als Notnagel kann es funktionieren bis einer durchlegiert. Dann ist 
entweder am Ausgang eine zu hohe Spannung die Deine Folgeschaltung 
kaputt macht oder durch flüssiges Silizium ein Kurzschluss, der Deinen 
Trafo "etwas" mehr belastet falls voher keine Sicherung kommt ...

von misterX (Gast)


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Naja Sicherung usw. ist natürlich verbaut.
Das ganze läuft nun schon so lange absolut problemlos, sodass ich da 
ersteinmal nichts ändern werde.


Danke für die Aufklärung :)

von MaWin (Gast)


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misterX schrieb:
> Also wo ist das Problem bei meinem Netzteil

30V aus denen du 12V machst, bei 7A mit 4 Reglern macht 31,5 Watt pro 
Regler oder 126 zusammen. Das schafft dein PC-Lüfter gar nicht.

Deine Ausgangsspannung wird zusammenbrechen wenn du länger belastest.

Desweiteren funktionieren 4 parallele Regler so: Der mit der höchsten 
Spannung wird den gesamten Strom übernehmen, bis seine Strombgerenzung 
greift. hier eher wegen Übertemperatur. Erst dann sinkt seine 
Ausgangsspannung und die anderen können einen Anteil beitragen. Ein 
Regler wird also ab 1.75A immer unter Volllast laufen in der thermischen 
Begrenzung. Das mag er aushalten, die Frage ist wie lange. Wenn er 
durchlegiert, leitet er die ganzen 30V an deine angeschlossene 
Schaltung.

Wenn Regler genauer sind als die blöden uA7812, und 
Stromverteilungswiderstände benutzt werden, dann kann man Regler 
parallel schalten: http://cds.linear.com/docs/en/datasheet/1038fa.pdf

In deinem Fall solltest du also genauere Regler mit 
Stromverteilungswiderständen benutzen, und einen Trafo mit kleinerer 
Spannung, so daß nicht 30V vor dem Regler liegen, sondern eher 18V.

von Mitleser (Gast)


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misterX schrieb:
> Das ganze läuft nun schon so lange absolut problemlos, sodass ich da
> ersteinmal nichts ändern werde.

Wenn man hier im Forum eine zeitlang mitliest dann gewinnt man
die Erkenntnis dass Leute die solch "ausgereifte" Schaltungen
kreieren trotz ihrer Fragen dann auch sehr beratungsresistent
erscheinen.

von misterX (Gast)


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Was soll das mit Beratungsresitenz zu tun haben.

Mir reicht das Netzteil voll und ganz aus und im Normalfall wird es nur 
wenige Minuten betrieben, da es ja nur zum basteln / testen etc. 
verwendet wird.
Wenn es an meinen Leistungswiderständen mehrmals über 30min lang gut 
6,5A liefert, ist das ein vielfaches von dem, was ich meistens brauche.

Mir ging es nur darum zu verstehen, warum immer davon abgesehen wird.

Ist mir nun ja auch verständlich, in ein Netzteil, dass im Dauereinsatz 
etwas versorgen soll, werde ich es nun so garantiert nicht verbauen.

von Pedro C. (blaugelbweiss)


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Es gab vor etlichen Jahren mal einen Bausatz von ELV für ein 
Festspannungsnetzteil ("Multi Power Supply MPS 7006"), da wurde genau 
das gleiche gemacht: mehrere Festspannungsregler wurden parallel 
geschaltet. Um präzise zu sein: sie wurden individuell ganz normal 
beschaltet, nur ihre Ausgänge wurden miteinander verbunden. Ich nehme 
mal an, so ist deine Schaltung auch aufgebaut. Sie werden dann zwar 
unterschiedlich warm und weitere Regler werden erst dann belastet, wenn 
die anderen am Maximum laufen und ihre integrierte Strombegrenzung 
abregelt. Aber im Prinzip geht das schon.

Zu den Dioden: eine Freilaufdiode schützt vor Spitzen beim Abschalten 
von induktiven Lasten, aber bei kapazitiven Lasten nützt sie nichts. Da 
brauchst du noch eine weitere Diode, die dann eingreift, wenn die 
Ausgangsspannung höher wird als die Eingangsspannung:


           +---|<|---+
           |         |
Eingang ---+--78xx---+------ Ausgang
                |    |
                |   ---
                |    /\
                |    |
GND     --------+----+------

von misterX (Gast)


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Okay, eine solche Diode habe ich nicht verbaut, DANKE! werde ich gleich 
nachrüsten.

von Toxic (Gast)


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Ich misch jetzt hier nur ein weil @Autor: MaWin (Gast)
den Link zum LT1038 angegeben hat.Der is ja nun leider 
"obsolete"(veraltet)
und wird nicht mehr produziert.Von dem hatte ich seinerzeit bestimmt mal 
20 Stueck verbaut.Fuer'ne Jahresarbeit hatte ich mir dann ein 
20A-Netzteil gebaut.Unrentabel natuerlich da Linearregler - allerdings 
nicht wenn man den Trafo dimmt......
Nun denne,genau wie @Autor: misterX (Gast)  hatte ich mehrere von denen 
parallel geschaltet um auf die 20A zu kommen.Zwecks Leistungsaufteilung 
4 Stueck parallel und zwar so wie @Autor: MaWin (Gast) es schon 
erlaeutert hatte.Davon abgesehen hat er mit seiner Erklaerung den Nagel 
auf den Kopf getroffen.
@Autor: misterX's Loesung funktioniert(naja - halbwegs zumindest) weil 
einmal die Strombegrenzungen ihren Teil dazu beitragen und zudem 
Kabelverluste als eine Art Stromverteilungswiderstaende fungieren.
Das Bild zeigt einen Ausschnitt meiner glorreichen Schaltung ;-) die nun 
mittlerweile 20 Jahre alt ist und bei einem Modellbaufritzen seinen 
Dienst tut.
Mit den den deutlich sichtbaren Stromverteilungwiderstaenden hat man 
natuerlich auch mit einem Spannungsverlust zu tun.Dies wird ueber einen 
OPamp(nicht sichtbar) ausgeregelt
Schoen mal wieder an den LT1038 erinnert zu werden.....

von Micha H. (mlh) Benutzerseite


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Toxic schrieb:
> Das Bild zeigt einen Ausschnitt meiner glorreichen Schaltung ;-)

Wow. Per Widerstand die Spannungsregelung kaputtgemacht und dann mit OP 
wieder korrigiert... das schreit nach dem Nobelpreis. Sowas gibts ja 
nicht mal aus China.

von wartemal (Gast)


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Was hast Du denn?
ER wollte ja NUR 20A Strom.
Von Spannung war nicht die Rede;-)

von genervt (Gast)


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Insider wissen, dass das Posten von Schaltungen in diesem Forum den 
Jauchekübel zur Folge hat.
Deshalb posten sie auch nix mehr.

von Kai K. (klaas)


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Natürlich kann man Festspannungsregler parallelschalten. Die Frage ist 
nur, warum man das tun sollte, wenn die Verluste dabei beinahe ins 
Uferlose steigen? Viel sinnvoller ist dann doch ein Switcher.

Und wenn man das Parallelschalten macht, muß man eben wissen, wie das 
geht. Einige Festspannungsregler sind ausdrücklich für das 
Parallelschalten ausgelegt. Anleitungen findet man im Datenblatt. 
Andere, bei denen das nicht extra im Datenblatt erwähnt wird, lassen 
sich auch oft parallelschalten. Allerdings sollte man die Regler auf 
gleiche Ausgangsspannung selektieren (ohne Last und unter Last) und 
Widerstände zum Vergleichmäßigen der Ausgangsströme einfügen:

http://www.reuk.co.uk/High-Current-Voltage-Regulation.htm

von Toxic (Gast)


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Micha H. schrieb:
> Wow. Per Widerstand die Spannungsregelung kaputtgemacht und dann mit OP
> wieder korrigiert... das schreit nach dem Nobelpreis. Sowas gibts ja
> nicht mal aus China.

Deiner Antwort nach zu urteilen, weisst du noch nicht einmal wie'ne 
Taschenlampe funktioniert.Es macht also keinen Sinn fuer mich im Detail 
auf meinen Schaltungsentwurf einzugehen.
Normalerweise versuche ich auch blutigen Anfaengern Hilfestellung zu 
geben - aber bei Dir scheint mir Hopfen und Malz verloren zu sein.

von Paul B. (paul_baumann)


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genervt schrieb:
> Insider wissen, dass das Posten von Schaltungen in diesem Forum den
> Jauchekübel zur Folge hat.
> Deshalb posten sie auch nix mehr.

Da könnte nicht nur ein Körnchen, sondern ein ganzer Sack Getreide
an Wahrheit drinstecken....
;-)
MfG Paul

von Kai K. (klaas)


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>Da könnte nicht nur ein Körnchen, sondern ein ganzer Sack Getreide
>an Wahrheit drinstecken....

Na und? Wenn die Kritik von einem der wohlbekannten Fachleute hier 
kommt, ist sie doch völlig in Ordnung und erwünscht! Und Trollgeschwafel 
und Wichtelsprüche nehme ich sowieso nicht ernst.

von batman (Gast)


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Nur weil es gerade mal funktioniert, muß es nicht i.O. sein. Ich 
prophezeie mal, daß das nicht lange hält. Diese 78xx mögen es nicht 
allzu heiß, und sterben ansonsten wie die Fliegen. Bei der 
Parallelschaltung wird immer einer ständig am Limit laufen.

Warum baut man sich sowas nicht diskret auf? Von Platz und Kosten her 
dürfte das doch eher günstiger sein oder nicht?

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Toxic schrieb:
> Micha H. schrieb:
>> Wow. Per Widerstand die Spannungsregelung kaputtgemacht und dann mit OP
>> wieder korrigiert... das schreit nach dem Nobelpreis. Sowas gibts ja
>> nicht mal aus China.
>
> Deiner Antwort nach zu urteilen, weisst du noch nicht einmal wie'ne
> Taschenlampe funktioniert.Es macht also keinen Sinn fuer mich im Detail
> auf meinen Schaltungsentwurf einzugehen.
> Normalerweise versuche ich auch blutigen Anfaengern Hilfestellung zu
> geben - aber bei Dir scheint mir Hopfen und Malz verloren zu sein.

Ich finde die Idee gut billige Festspannungsregler einfach als 
strombegrenzte, thermisch geschützte Transistoren zu benutzen :)

von WehOhWeh (Gast)


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Der 7812 ist so ungenau, dass es von Bauteilstreuungen theoretisch sogar 
vorkommen kann, dass ein einzelner der Regler den ganzen Strom alleine 
abbekommt. (Output = 12V+-500mV, Load Regulation = 240mV). (Quelle: 
Datenblatt Integral).

Zumindest ist die Verteilung der Last auf die Regler immer asymmetrisch.

In der Praxis gehts schon irgendwie so halb, weil die Dinger eine 
thermische Begrenzung und eine Strombegrenzung haben. Irgendwan wird 
aber der erste aber zumachen, weil ihm heiß ist, dann der zweite usw 
usf.

Mehr als aus einem einzelnen Regler wirst du da schon herausbekommen, 
aber wieviel, hängt von den verbauten Reglern ab.

--> Meiner Meinung nach ist das Pfusch.

Die einzige saubere Lösung wären Symmetrierwiderstände. die müssten aber 
recht groß sein. Bei deinem Strom unpraktikabel. Oder selektierte 7812 
:-)

von Paul B. (paul_baumann)


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Hier ist ein Link, der zeigt wie man es machen kann:
http://www.reuk.co.uk/High-Current-Voltage-Regulation.htm
Im oberen Drittel geht es um das Parallelschalten von 2 Reglern und 
weiter
unten dann um >2 Stück.

Bevor ich jetzt mit dem Lötkolben verprügelt werde:
Ich will diese Schaltungen weder verteidigen noch verurteilen, weil ich
sie selbst noch nicht so brauchte und andere Lösungen fand.

MfG Paul

von Kai K. (klaas)


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>Ich finde die Idee gut billige Festspannungsregler einfach als
>strombegrenzte, thermisch geschützte Transistoren zu benutzen :)

Ja, das klingt so nach "Schutz" und "Sicherheit", nicht wahr? Ist aber 
alles andere als das. Diese Regler sind thermisch gnadenlos 
unterdimensioniert. Hätten sie die thermische Abschaltung nicht, würden 
sie reihenweise verrecken und nach kurzer Zeit würde kein Mensch mehr 
diese Dinger verwenden.

Wenn die thermische Abschaltung anspringt, ist die Die-Temperatur schon 
so hoch geworden, daß der Chip schon einem erheblichen 
Überhitzungsstress ausgesetzt war. Das macht er nicht oft mit. Ich habe 
aber auch schon Regler erlebt, die kaputt gegangen sind, bevor der 
thermische Abschaltung sie "retten" konnte.

Wer sich auf die thermische Abschaltung verläßt und Regler deshalb nicht 
anständig kühlt, jubelt die Die-Temperatur oft auf extreme 
Übertemperaturen hoch. Nach Arrhenius hat das eine erhebliche 
Lebensdauerverkürzung zur Folge.

Es ist also keine gute Idee "Festspannungsregler einfach als 
strombegrenzte, thermisch geschützte Transistoren zu benutzen"...

von rc-t (Gast)


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Wird oft auch in chin. Modellbau BL-Stellern mit linear BEC so gemacht. 
Einfach zwei SMD Packages huckepack (thermisch eher nicht so toll).

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Manchmal habe ich hier das Gefühl, dass sich manche hier richtig viel 
Mühe geben einen unbedingt misszuverstehen.

von Uwe K. (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hier mal die mit Sicherheit sehr Ernst zu nehmende Untersuchung eines
hoch gebildeten Technikers der 1990 diese Problematik anhand der
Innenschaltung beschreibt und zu dem Schluss kommt das es durchaus einen
Weg gibt der diese Betriebsart zulässt.

von Kai K. (klaas)


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>Manchmal habe ich hier das Gefühl, dass sich manche hier richtig viel
>Mühe geben einen unbedingt misszuverstehen.

Jetzt sei doch nicht gleich eingeschnappt. Wollte dich nicht beleidigen. 
Meinung trifft auf Meinung. Das ist doch nicht schlimm.

von MaWin (Gast)


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Marian B. schrieb:
> Ich finde die Idee gut billige Festspannungsregler einfach als
> strombegrenzte, thermisch geschützte Transistoren zu benutzen :)

Die Idee hatte National auch, LM395 ist dabei rausgekommen, hat sich 
aber nicht durchgesetzt.

von michael_ (Gast)


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misterX schrieb:
> Mir ging es nur darum zu verstehen, warum immer davon abgesehen wird.

Warum wohl? Weil du ein Mensch bist, der immer das macht, was andere 
nicht machen.
Ganz einfach, weil dabei der Schwächere die ganze Last übernimmt, und 
daran kaputt geht. Und wenn er kaputt ist, übernimmt der Andere die Last 
und geht auch kaputt.
Manche Sachen gehen einfach nicht!
1000 Fliegen irren nicht. Wenn du aber die 1001 Fliege bist und gegen 
die Regeln verstößt, dann verhungerst du.

von Pedro C. (blaugelbweiss)


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michael_ schrieb:

> Ganz einfach, weil dabei der Schwächere die ganze Last übernimmt, und
> daran kaputt geht. Und wenn er kaputt ist, übernimmt der Andere die Last
> und geht auch kaputt.
> Manche Sachen gehen einfach nicht!

Aber der Schwächere geht doch gar nicht kaputt! Er hat ja schließlich 
eine Regelung, die das verhindert. Wenn er nicht mehr kann, übernimmt 
halt der nächste. Ist doch prima.

???

von batman (Gast)


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Prima, dann kann man ein Auto auch immer mit Vollgas fahren, ohne die 
lästige Schalterei, denn der Drehzahlbegrenzer "regelt" das ja.

von JojoS (Gast)


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von spontaner (Gast)


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Pedro C. schrieb:
> Aber der Schwächere geht doch gar nicht kaputt! Er hat ja schließlich
> eine Regelung, die das verhindert.

Das dient dem Selbstschutz. In keinster Weise darf das eingeplant und 
benutzungsmäßig Anwendung finden. Soviel sollte man schon wissen. Denn 
ein Überlastschutz schützt vor Überlast (was auch schief gehen kann und 
nicht garantiert ist), und nicht DIE Last.

von MaWin (Gast)


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spontaner schrieb:
> Das dient dem Selbstschutz. In keinster Weise darf das eingeplant und
> benutzungsmäßig Anwendung finden.

Kein.

Die Strombegrenzung kann man schon nutzen, wenn der doch sehr ungenaue 
Wert egal ist.

Dem SOA Schutz kann man wohl auch trauen, er verändert ja nur den 
Stromgrenzwert je nach Differenzspannung.

Aber dem Übertemperaturschutz würde ich nicht trauen. Erstens erfasst 
der nicht den ganzen Chip, zweitens ist er ungenau und sehr hoch. Da 
kann ein Chip schon mal 200 statt 150 GradC warm werden und das hält er 
nicht lange aus.

Ich habe auch Zweifel, ob der Übertemperaturschutz in der Fertigung 
geprüft wird.

von spontaner (Gast)


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MaWin schrieb:
> Die Strombegrenzung kann man schon nutzen, wenn der doch sehr ungenaue
> Wert egal ist.

Bei jedem Kurzschluß oder Überlast nutzt man sie. Aber wie gesagt: 
einplanen darf man sie nicht (Sicherung weglassen, der 78xx macht das 
schon; etc.).
Zumal der Strom dabei von der Differenzspannung über dem Regler (SOA) 
abhängt wie du auch selbst erwähntest.


Denn du selbst plädierst doch ebenfalls für gleichmäßige 
Stromaufteilung:

MaWin schrieb:
> und
> Stromverteilungswiderstände benutzt werden

von michael_ (Gast)


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Auch nochmal hierzu:
misterX schrieb:
> Einmal rauchte mir einmal der 5V Regler ab, da ich versehentlich am
> Ausgang eine höhere Spannung als die 5V anlegte. Gibt es da eine
> Möglichkeit das Netzteil dagegen zu schützen? Ich dachte eigentlich die
> Freilaufdiode sollte dagegen schützen... tut sie aber anscheinend bei
> mir nicht.

Wenn ich mich recht erinnere, wirkt so eine Diode laut Datenblatt erst 
ab etwa 6V (?).
Bei 5V ist sie nutzlos.

von Harald W. (wilhelms)


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michael_ schrieb:

>> Einmal rauchte mir einmal der 5V Regler ab, da ich versehentlich am
>> Ausgang eine höhere Spannung als die 5V anlegte. Gibt es da eine
>> Möglichkeit das Netzteil dagegen zu schützen? Ich dachte eigentlich die
>> Freilaufdiode sollte dagegen schützen... tut sie aber anscheinend bei
>> mir nicht.
>
> Wenn ich mich recht erinnere, wirkt so eine Diode laut Datenblatt erst
> ab etwa 6V (?).
> Bei 5V ist sie nutzlos.

Die Diode hilft nur bis ca. 6V. Legt man eine wesentlich höhere
Spannung an den Ausgang, geht der Regler trotzdem kaputt. Das
ist auch logisch, da der Regler für einen solchen Betrieb nicht
gebaut wurde. Selbst die Diode könnte zumindest bei niederohmigen
Quellen (z.B. Autoakku) den Regler nicht schützen.
Gruss
Harald

von Ulrich H. (lurchi)


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Die 6 V Grenze ab der die Rückwärtsdiode beim 780x sinnvoll sein soll, 
gibt sich wohl aus der typischen Spannungsfestigkeit von Transistoren im 
Reversbetrieb. Bei weniger als etwa 6 V sollte der Ausgangstransistor 
bzw. die Ersatzschalung auch ohne die Diode auskommen. Allerdings ist so 
ein IC mehr als die Ersatzschaltung, da sind weitere parasitäre PN 
Übergänge drin, die ggf. schon bei weniger Revers-Spannung zu Latchup 
oder ähnlichem führen können.

Ich würde also die Diode auch für den 7805 Spendieren - wirken sollte 
die auch da, auch wenn nicht sicher ist das der Regler anfällig ist. 
Sicher das der Regler nicht anfällig ist kann man aber auch nicht sein.

Es gibt auch alternativen für mehr als 1 A, etwa 78S12 oder die LT1083 
und ähnliche.
Hier dürfte wegen der hohen Eingangsspannung eher die Leistung und damit 
die Chiptemperatur als der Strom begrenzend sein. Da könnte es helfen 
schon vor den Reglern die Spannung etwas zu reduzieren, z.B. durch 
individuelle Widerstände je Regler. Es übernehmen dann weiter nur wenige 
der Regler die Last, aber es wird ggf. nicht mehr das Leistungslimit 
erreicht, sondern das Stromlimit. Über Widerstände könnte man mit extra 
Gleichrichter und Widerstand oder Drossel vor dem Ladeeleko auch für 
eine besseren Leistungsfaktor sorgen - damit reduziert sich sogar die 
gesammte Verlustleistung etwas.

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Ulrich H. schrieb:
> Die 6 V Grenze ab der die Rückwärtsdiode beim 780x sinnvoll sein soll,
> gibt sich wohl aus der typischen Spannungsfestigkeit von Transistoren im
> Reversbetrieb.

Das geht auf Herstellerempfehlungen zurück. Wobei es in der Tat um die 
Zenerspannung der BE-Strecke geht.

von MaWin (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Die Diode hilft nur bis ca. 6V. Legt man eine wesentlich höhere
> Spannung an den Ausgang, geht der Regler trotzdem kaputt.

Das wird ja immer abenteuerlicher hier mit den Theorien zur 
Rückstromdiode.

Bei misterX werden (vermutlich, Schaltplan fehlt ja, nur Prosa) alle 
Spannungsregler aus den 30V versorgt, der 5V Regler kann also gar keine 
grössere Spannung am Ausgang bekommen als er am Eingang anliegen hat, er 
kann also gar keinen Rückstrom bekommen haben.

von Harald W. (wilhelms)


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MaWin schrieb:

>> Die Diode hilft nur bis ca. 6V. Legt man eine wesentlich höhere
>> Spannung an den Ausgang, geht der Regler trotzdem kaputt.
>
> Das wird ja immer abenteuerlicher hier mit den Theorien zur
> Rückstromdiode.

Zitat TE: "Einmal rauchte mir einmal der 5V Regler ab, da ich
versehentlich am  Ausgang eine höhere Spannung als die 5V anlegte."

Wenn man z.B. den Autoakku am Ausgang eine 5V-Reglers anschliesst,
würde ich mal annehmen, das dieser das nicht überlebt, egal ob
mit oder ohne Rückdiode. Ausprobiert habe ich das allerdings nicht.
Gruss
Harald

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Harald Wilhelms schrieb:
> Wenn man z.B. den Autoakku am Ausgang eine 5V-Reglers anschliesst,
> würde ich mal annehmen, das dieser das nicht überlebt, egal ob
> mit oder ohne Rückdiode. Ausprobiert habe ich das allerdings nicht.

Doch klar. Wird halt der Siebelko vor dem Regler auf 13 V geladen.

Viel lustiger wird's, wenn man die Autobatterie verpolt anschließt.

von oszi40 (Gast)


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MaWin schrieb:
> Die Strombegrenzung kann man schon nutzen, wenn der doch sehr ungenaue
> Wert egal ist.

Das dicke Ende kommt wahrscheinlich nach dem nächsten Ausfall, wenn eine 
andere Charge 78er eingelötet wird und die Last noch ungleicher 
aufgeteilt wird.

von Amateur (Gast)


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Regler, die nicht explizit dafür vorgesehen sind sollte man nicht 
Parallelschalten.

In Deinem Falle könntest Du Probleme beim dynamischen Betrieb bekommen. 
Stichwort: Regelschwingungen.

Das zweite Problem wird sein, dass Du eine Art Kaskadenbetrieb 
initialisierst. Das heißt: Von Null bis fast 1 Ampere arbeitet der 
Regler, der die niedrigste Ausgangsspannung bereitstellt. Ab 1 Ampere 
bis fast 2 Ampere übernehmen der erste und der Regler mit der 
zweitniedrigsten Ausgangsspannung die Arbeit. Usw. Das heißt: Die Regler 
mit den höheren Ausgangsspannungen haben Dauerurlaub mit all den dazu 
gehörigen Problemen.

Die Regler mit den geringeren Ausgangsspannungen übernehmen all die 
Arbeit und auch die thermische Last.

... aber es geht.
... bis die Teile, die die gesamte thermische Last abbekommen, sich
    ins Nirwana verabschieden.
... übrigens: Brennt der erste Dauerläufer durch, so kann es sein,
    dass Du davon nichts mitbekommst, da dann die Nummer Zwei die
    Grundlast übernimmt.

von Harald W. (wilhelms)


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Amateur schrieb:

> Das zweite Problem wird sein, dass Du eine Art Kaskadenbetrieb
> initialisierst. Das heißt: Von Null bis fast 1 Ampere arbeitet der
> Regler, der die niedrigste Ausgangsspannung bereitstellt. Ab 1 Ampere
> bis fast 2 Ampere übernehmen der erste und der Regler mit der
> zweitniedrigsten Ausgangsspannung die Arbeit. Usw. Das heißt: Die Regler
> mit den höheren Ausgangsspannungen haben Dauerurlaub mit all den dazu
> gehörigen Problemen.

Da die Strombegrenzung der 78xx meist einigermaßen zuverlässig
funktioniert und wenn man den Hochstrombetrieb nur selten benutzt,
kann eine solche Schaltung durchaus einige Jahre funktionieren.
Eine empfehlenswerte Schaltung ist das trotzdem nicht.
Gruss
Harald

von batman (Gast)


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Ja wenn man nen 100er Pack von den Knallern zusammenschraubt und nur 2A 
durchzieht, wirds ein Weilchen dauern, bis die alle durch sind. :)

von wartemal (Gast)


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Beste Eigenschaften zeigt so eine Schaltung in einer abgeschlossenen 
Schublade. Probleme = Null!

von Amateur (Gast)


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@Harald

>Da die Strombegrenzung der 78xx meist einigermaßen zuverlässig
>funktioniert und wenn man den Hochstrombetrieb nur selten benutzt,
>kann eine solche Schaltung durchaus einige Jahre funktionieren.

Stimmt, aber bereits bei 1,x Ampere wird der maximale Strom bereits, 
zumindest für den Schlappi, erreicht.

Man müsste das Ganze auch mit einer einstellbaren Last und dem Finger 
(Vorsicht heiß) messen (überprüfen) können. Bis 1 Ampere ein Hitzkopf; 
bis zwei Ampere Stücker zwei; usw..
Die anderen sollten dabei hübsch cool bleiben.

von M. K. (sylaina)


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Marian B. schrieb:
> Das geht auf Herstellerempfehlungen zurück. Wobei es in der Tat um die
> Zenerspannung der BE-Strecke geht.

Bestimmt nicht denn der Hersteller sagt ja selbst, dass diese Reverse 
Diode erst bei Ausgangsspannungen von 7V erforderlich ist ;)

von Pedro C. (blaugelbweiss)


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MaWin schrieb:

> Bei misterX werden (vermutlich, Schaltplan fehlt ja, nur Prosa) alle
> Spannungsregler aus den 30V versorgt, der 5V Regler kann also gar keine
> grössere Spannung am Ausgang bekommen als er am Eingang anliegen hat, er
> kann also gar keinen Rückstrom bekommen haben.

Doch, und zwar beim Ausschalten des Netzteils. Dann sinkt die Spannung 
am Eingang in Richtung 0, und wenn die Last eine sehr hohe Kapazität hat 
und die Spannung dort langsamer sinkt, kann sie am Ausgang irgendwann 
höher sein als am Eingang.

von MaWin (Gast)


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Von dem grossen externen Kondensator und der schnellen Entladung hat er 
allerdings nichts erzählt.

von Kai K. (klaas)


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>Doch, und zwar beim Ausschalten des Netzteils. Dann sinkt die Spannung
>am Eingang in Richtung 0, und wenn die Last eine sehr hohe Kapazität hat
>und die Spannung dort langsamer sinkt, kann sie am Ausgang irgendwann
>höher sein als am Eingang.

Ich verstehe die ganze Diskussion um diese kleine Rückstromdiode sowieso 
nicht. Ich verbaue sie grundsätzlich, ob ich sie nun laut Datenblatt 
brauche oder nicht. Auch eine Latch-Up Schutzdiode habe ich immer am 
Ausgang eines Festspannungsreglers.

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