Hallo, ich hätte da mal ne Frage an euch! Ich überlege, zwecks meiner BA etwas in Richtung Bildverarbeitung zu machen, damit ich endlich mal C++ lerne, bin da von selbst nie drauf gekommen, da ich ehrlicherweise in meiner Freizeit lieber was anderes gemacht habe. Nun wollte ich mal fragen, ob mir einer sagen kann, inwiefern Bildverarbeitung zukunftssicher ist im Vergleich zu anderen "grossen" Disziplinen der TI / ET, also zb. Antriebe, oder Hochfrequenztechnik. Es ginge um Berlin. VG
Tokio Hotel Fan schrieb: > inwiefern Bildverarbeitung zukunftssicher ist Auf jeden Fall. Alle zukünftigen Maschinen und Roboter und selbstfahrenden Autos benötigen viel viel bessere Bildverarbeitung als heute.
Deshalb aber nicht abhaengen. Man benoetigt hunderte solcher Gebiete, um als Fachmann durchzukommen.
Ist gefragt, da aber nur die Besten! Jobs/Gehalt ist in diesem Bereich in Berlin sehr begrenzt. Es rennen ja seit einiger Zeit die Leute in die Bildverarbeitung. Da musste halt herausstechen. Und ob die Entwicklung für Bildbearbeitung in DE bleibt, ist mehr als fraglich. Sicher ist da garnix. Wenn es dich interessiert und es dir Spaß macht, dann mache es! Wenn du glaubst, dass du damit beruflich im sicheren Hafen ankommst, könnte es ein böses Erwachen für dich geben. Anders gesagt, wenn du nicht richtig was auf der Pfanne hast, ist es brotlose Kunst.
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Henry G. schrieb: > Anders gesagt, wenn du > nicht richtig was auf der Pfanne hast, ist es brotlose Kunst. Genau!
Tokio Hotel Fan schrieb: > etwas in Richtung Bildverarbeitung zu machen, damit ich endlich mal > C++ lerne Das eine ist ein Themengebiet, das andere ist eine Programmiersprache. Beide sind vollkommen unabhängig voneinander.
BV ist genau mein Thema. Allerdings muss ich dem zustimmen, was oben schon anklang: BV gibt es schon ewig und die Zeiten, wo man da abstauben konnte, sind lange vorbei. Es wird ja immer mehr von den Herstellern der Sensorik und Kamerasysteme selber geleistet. Hintendran hängen nur noch ein paar Bibs.
Tokio Hotel Fan schrieb: > Ich überlege, zwecks meiner BA etwas in Richtung Bildverarbeitung zu > machen, damit ich endlich mal C++ lerne, bin da von selbst nie drauf > gekommen, da ich ehrlicherweise in meiner Freizeit lieber was anderes > gemacht habe. > > Nun wollte ich mal fragen, ob mir einer sagen kann, inwiefern > Bildverarbeitung zukunftssicher ist im Vergleich zu anderen "grossen" > Disziplinen der TI / ET, also zb. Antriebe, oder Hochfrequenztechnik. > Es ginge um Berlin. Bildverarbeitung oder Bilderkennung? Bildver- oder bearbeitung wie bei Photoshop und Co. ist reichlich ausgelutscht Millionen wie damals bei Kai Krause sind da heute nicht mehr für ein Greenhorn drin. Spannend ist noch Bilderkennung, pattern regognition, machine vision und so weiter und so fort. Bilderkennung allein ist kein verkaufbares Produkt, du musst dich also umschauen wo Bilderkennung eingesetzt wird. Das sind: -Automatisierungstechnik (machine vision, Automatische optische Inspektion) -Überwachung (Video survailance, gesichtserkennung) -Life science (Bildgebende Verfahren, Eye tracker) -Defense (focal plane seekers) -automotive (Autonomes Fahren, Laserscanner,lane departure warning system) Wie man sieht ist Bilderkennung ein Thema das sich durch viele Branchen zieht. Hinzu kommt das viele der bei Bilderkennung genutzten Technologien ( paralleles FPGA-processing, streaming architectur) auch für andere Branchen wie telekom zum Rüstzeug gehoren. In deutschland beschäftigen sich dutzende Firmen mit dergleichen (SICK AG, Magna, Hellas, AVT, Baumer Group, ...) Für Berlin wäre wohl "Aglaia Mobile Vision" (Jetzt bei Hella) und "SensoMotoric Instruments GmbH" zu nennen. Beides sind typisch Berliner Unternehmen entstanden als StartUp von zugereisten Akademikern also ohne jahrhundertaltes Industriefundament wie bspw bei der Sick AG oder Bosch. meines Erachtens nicht die besten Vorrausetzungen für einen gerecht entlohnten Ingenieursjob. MfG,
Mark Brandis schrieb: > Das eine ist ein Themengebiet, das andere ist eine Programmiersprache. > Beide sind vollkommen unabhängig voneinander. Und deshalb ist es eine gute Kombination. Du lernst zwei verschiedene Dinge, auf zwei verschiedenen "Ebenen". Ingenieure sollen ja nicht nur die "hohe Ingenieurskunst" (in diesem Fall die Bildverarbeitung) beherrschen, sondern auch das fachliche "Handwerk" (in diesem Fall C++). Ich würde immer darauf achten, dass solche Studienprojekte beides beinhalten. So bildet man sich zu einem Ingenieur, der das Fach versteht und sein Wissen auch in der Praxis verwenden kann. Noch ein Hinweis zu C++: Wer einmal in irgend einer Sprache programmieren kann, der lernt jede weitere Programmiersprache fast on-the-fly. Für C++ gilt das nicht. C++ bietet einen so grossen Satz an zusätzlichen Möglichkeiten und Paradigmen, dass es auch für gute Programmierer eigentlich obligatorisch ist, sich 1, 2 Bücher über die fortgeschrittenen Konzepte einzuverleiben. Ansonsten kann man ziemlich auf die Schnauze fallen oder zumindest die Sprache kaum zweckmässig einsetzen. (Und ich hielt mich für einen unglaublichen Programmierheld, aber C++ machte mich dann mal wieder ziemlich bescheiden ;-) )
P. M. schrieb: > Mark Brandis schrieb: >> Das eine ist ein Themengebiet, das andere ist eine Programmiersprache. >> Beide sind vollkommen unabhängig voneinander. > Noch ein Hinweis zu C++: Wer einmal in irgend einer Sprache > programmieren kann, der lernt jede weitere Programmiersprache fast > on-the-fly. Für C++ gilt das nicht. C++ bietet einen so grossen Satz an > zusätzlichen Möglichkeiten und Paradigmen, dass es auch für gute > Programmierer eigentlich obligatorisch ist, sich 1, 2 Bücher über die > fortgeschrittenen Konzepte einzuverleiben. Ansonsten kann man ziemlich > auf die Schnauze fallen oder zumindest die Sprache kaum zweckmässig > einsetzen. (Und ich hielt mich für einen unglaublichen Programmierheld, > aber C++ machte mich dann mal wieder ziemlich bescheiden ;-) ) Wobei ich anfügen muß das bei der Kern der Algorithmen für die Bilderkennung etc. in C oder wenn man so will "in VHDL geschrieben" wird (jedenfalls die Projekte die ich genauer kenne). Das Userinterface in C++ aber die ganze sensoransteuerung, bildvorverarbeitung, Segmentierung etc alles in plain C oder aus Simulink generiert. Kann heute anders sein, aber es ist schon wichtig das Programmierfähigkeiten nicht zum selbstzweck werden. Es interessiert nur oberflächlich ob man den Schwarzern Gürtel in OOP und dem Lotusorden der erleuchteten C++-Coder angehört, wichtig ist das man in der Lage ist ein marktfähiges Produkt mitzuentwickeln. MfG,
Fpga Kuechle schrieb: > -Automatisierungstechnik (machine vision, Automatische optische > Inspektion) > -Überwachung (Video survailance, gesichtserkennung) > -Life science (Bildgebende Verfahren, Eye tracker) > -Defense (focal plane seekers) > -automotive (Autonomes Fahren, Laserscanner,lane departure warning > system) Da sieht man leider auch das Problem mit solchen interessanteren Bereichen, Geld kann man damit fast nur dort machen, wo es um die Unterdrückung oder das Töten von Leuten geht. Mein Tipp, wenn Dich das Thema interessiert, arbeite Dich darin ein. Es ist unsinnig einem "Bedarf" nach zu hetzen der sich bis da hin eh geändert hat.
Christian Berger schrieb: > Da sieht man leider auch das Problem mit solchen interessanteren > Bereichen, Geld kann man damit fast nur dort machen, wo es um die > Unterdrückung oder das Töten von Leuten geht. Nicht ganz , eigentlich nicht! Gilt für den Bereich nicht: Christian Berger schrieb: >> -Automatisierungstechnik (machine vision, Automatische optische >> Inspektion) Durch verschiedene IBNs als Ing. damals konnte ich einige Bereiche kennenlernen, hier zwei praktische Beispiele: Machine vision: -Stahlproduktion: erkennen von Produktionsungenauigkeiten in der Automation, Temperaturen nach Schmelzprozess etc. -Intralogistik: erkennen von Packstücken (Anzahl z.B, Grösse) am Förderband. Ist dann sicher auf Verpackungsindustrie etc. ähnlich anwendbar. Im Bereich industrielle Automation/Sensorik gibt es da schon Möglichkeiten!
Fpga Kuechle schrieb: > Es interessiert nur > oberflächlich ob man den Schwarzern Gürtel in OOP und dem Lotusorden der > erleuchteten C++-Coder angehört, wichtig ist das man in der Lage ist ein > marktfähiges Produkt mitzuentwickeln. Die Fähigkeiten im Software Engineering werden in ET-Kreisen IMHO immer noch vernachlässigt. Wenn es um Leiterplattendesign oder digitale Synthese geht, so wird viel Wert darauf gelegt, dass man es ordentlich macht und sich an zahllose "best practices" hält, bei Software hingegen gilt oft noch "es muss einfach irgendwie laufen". Da herrscht teilweise einfach noch die Kultur der Leute, die in den 80ern/90ern mit ein bisschen Computerkenntnissen gross rausgekommen sind. Hier wird aber sicher ein Umdenken einsetzen, da der Anteil an Software in elektronischen Systemen stetig steigt und in immer mehr Firmen einen kritischen Punkt überschreiten wird, wo einem die Software um die Ohren fliegen wird, wenn man sie nicht genau so sauber plant wie die Hardware. Ich denke hier z.B. auch an Sicherheitsaspekte durch immer höhere Vernetzung.
P. M. schrieb: Hier wird aber > sicher ein Umdenken einsetzen, da der Anteil an Software in > elektronischen Systemen stetig steigt und in immer mehr Firmen einen > kritischen Punkt überschreiten wird, wo einem die Software um die Ohren > fliegen wird, wenn man sie nicht genau so sauber plant wie die Hardware. > Ich denke hier z.B. auch an Sicherheitsaspekte durch immer höhere > Vernetzung. klar man denke nur an Industrie 4.0, wenn die immer stärker einsetzt und auch die Industrieprozesse immer stärker ans Web gekoppelt werden..
Tokio Hotel Fan schrieb: > damit ich endlich mal C++ lerne Bildverarbeitung wird heute in C# geschrieben. C++ ist bald Schnee von gestern.
Top .NET-Entwickler schrieb: > Bildverarbeitung wird heute in C# geschrieben. LOL. Es muss ein Troll sein. WIE untauglich C#(.NET) dafür ist, sieht man an Paint.NET, ein erbärmlicher Abklatsch von PaintShop.
MaWin schrieb: > LOL. Es muss ein Troll sein. WIE untauglich C#(.NET) dafür ist, sieht > man an Paint.NET, ein erbärmlicher Abklatsch von PaintShop. Du magst ja vielleicht Recht haben, was den Troll betrifft. Du liegst nur Falsch bei Paint.Net. Das will keine Konkurenz zu PaintShop sein, sondern ein besseres Paint (das bei Win mitgeliefert wird). Ich finde, es macht seinen Job ziemlich gut.
Fpga K. schrieb: > Wie man sieht ist Bilderkennung ein Thema das sich durch viele Branchen > zieht. Hinzu kommt das viele der bei Bilderkennung genutzten > Technologien ( paralleles FPGA-processing, streaming architectur) auch > für andere Branchen wie telekom zum Rüstzeug gehoren. Da gebe ich dir recht, eventuell kommt auch was mit GPUs zum Einsatz (CUDA z.B.). Aber C++ kannst du auch noch für z.B. Embedded Systems... einsetzen. Vermutlich wirst du auch Matlab verwenden, was dann auch für "normale" Signalverarbeitung geeignet ist. Außerdem hast du im Studium doch nicht nur Bildverarbeitung gemacht, die BA ist ein (wichtiger) Teil im Studium und soll im Idealfall natürlich die Verbindung zu einer späteren Entwicklerstelle realisieren. Wenn du aber z.B. noch einen Master machst oder im Praktikum/Werkstudent/... was anderes gemacht hast, kannst du dich natürlich auch auf andere Stellen bewerben. Ich denke NUR Stellen als Entwickler im Bereich Bildverarbeitung dürften nicht so viele da sein, aber wenn du noch auf FPGA, Signalverarbeitung und so. dich ausdehnst, sollten genügend Stellen da sein (entsprechende Noten, Praktikas/Werkstudent... vorausgesetzt). Falls du noch Master machst und dann in der Masterarbeit doch was anderes, ist dass auch kein Problem. ABER: Du sollst das machen was dir Spaß macht und dich interessiert, andernfalls wirst du nicht die bestmögliche Leistung abliefern. Ansonsten: Rüstungsfirmen (MBDA, Diehl, Airbus DS) haben auch eine gewisse Nachfrage denke ich
Sich als Einstieg ins Thema mal OpenCV anzusehen, auch um zu verstehen welche Algorithmen in den intelligenten Kameras laufen schadet bestimmt nicht. Bildverarbeitung lässt sich praktisch überall einsetzen. Und C++ lernst du dann nebenbei. ;)
nicht"Gast" schrieb: > Das will keine Konkurenz zu PaintShop sein Es ist ein 1:1 Klon, nur 100 mal grösser und langsamer.
guest schrieb: > Fpga K. schrieb: >> Wie man sieht ist Bilderkennung ein Thema das sich durch viele Branchen >> zieht. Hinzu kommt das viele der bei Bilderkennung genutzten >> Technologien ( paralleles FPGA-processing, streaming architectur) auch >> für andere Branchen wie telekom zum Rüstzeug gehoren. > > Da gebe ich dir recht, eventuell kommt auch was mit GPUs zum Einsatz > (CUDA z.B.). Aber C++ kannst du auch noch für z.B. Embedded Systems... > einsetzen. Ne gerade beim System mit dem ich vor ca. 10 Jahren in die FPGA-Bildverarbeitung eingestiegen bin (FPGA mit Softcore 32 bit mucrocontroller und Linux) wurden die Gesichter lang als man die fehlende C++ Unterstützung bemerkte. GPU wie im Gaming Bereich ist da auch nicht, dafür ist der FPGA zuständig und auch der wird nicht in C++ programmiert. > Vermutlich wirst du auch Matlab verwenden, was dann auch für > "normale" Signalverarbeitung geeignet ist. Ja,nein. Mathlab wird viel zum Algorithmen austesten eingesetzt auch bei Smart Cameras. Zum Einsatz im gerät kommt vielleicht von Matlab genrierter Code (C,VHDL) wobei ich hinsichtlich der Effizienz des FPGA-designs skeptisch bin. Wer da nur Matlab kann und keine Erfahrung mit FPGA-interna hat fällt da schnell wie Herr Schildkröt auf den Rücken. > Ansonsten: Rüstungsfirmen (MBDA, Diehl, Airbus DS) haben auch > eine gewisse Nachfrage denke ich Ja, aber aber in MIL und Avionik setzt man kein c# ein. Da ist eher ADA gefragt und viel Erfahrung im Bereich sichere Software schreiben und Systeme konzipieren.
MaWin schrieb: > LOL. Es muss ein Troll sein. WIE untauglich C#(.NET) dafür ist C# wird sehr wohl in industrieller BV eingesetzt, auch in kritischen Prozessen mit 24/7 Laufzeit. Viele Lieferanten von Kameras liefern in ihren SDKs gleich C# Wrapper mit, der Kern ist oft C/C++. Aber die Programmiersprache ist nur das Werkzeug dessen Umgang man erlenen kann. BV ist sehr anspruchsvoll weil man insgesamt (viel) Grundwissen in Mathe, Physik, E-Technik und Informatik mitbringen muss. Wenn man solche Grundlagen hat und aus der Informatik kommt lohnt es sich zur Spezialisierung mit Bibliotheken wie OpenCV, Halcon oder CVB zu Beschäftigen. ZB geometrische Formen in einem Bild zu suchen: da merkt man schnell wie schwierig es ist robuste Algorithmen zu finden wo das für Auge/Gehirn so einfach ist.
Henry G. schrieb: > Es rennen ja seit einiger Zeit die Leute in die > Bildverarbeitung. Das ist (leider) war. Ich habe vor 15 Jahren angefangen mit Bildverarbeitung auf Kamerabasis, z.B. Objekterkennung in C zu entwickeln, dann kam Radar und Ultraschall-Detektion. Damals gab es einen gewaltigen Bedarf an Fachkräften, weil es an den Unis noch nicht so viel Speziallehrstoff gab. So vor 10 Jahren hat es angefangen, dass die Hochschulen vermehrt sowas angeboten haben und seit 5 Jahren sehe ich, dass viele auf den Markt drängen, die da Erfahrung haben. Insgesamt hat sich der Bedarf nach meiner subjektiven Einschätzung etwa verdreifacht. Die Zahl der Leute im Markt, die da was machen ist aber sicher verzehnfacht und bei den Absolventen, die da was können ist eher ein Faktor 100! Um es genau zu nehmen, machen heute alle ein bischen BV, wobei es sicher die meisten nicht vertiefen. Bildverarbeitung ist heute ein Allerweltsthema. Ausserdem wird heute viel in die Kameras verlagert und die kommen oft aus dem Ausland oder werden zugekauft. Da ist alles schon drin. Ich sehe da eher einen stagnierenden Bedarf auf hohem Niveau aber keine Steigerung. Und: Der Bedarf an Leuten ist komplett gesättigt. Heute kann im Gegensatz zu damals, praktisch jeder Student C-Programmieren, viele sogar auch schon Perl und Python, um es auf highlevel verarbeiten und in Datenbasen schieben zu können. Da gibt es kaum noch Lücken. Gebraucht werden Leute eigentlich nur, wenn einer wieder aus der Entwicklung aufhört und ersetzt werden muss. Mittelfristig sehe ich da Rückgang. Ich mache seit einiger Zeit Nanoskopie, da gibt es noch einige unerledigte Themen und wenig Nachkommer, die schon von den Hochschulen was mitbringen.
Ach so: Die Studiengänge dazu sind Photonik, Photospektrometrie, Nanotechnik und Mikrotechnologie. So jedenfalls werden sie bei unserer Uni deklariert. Da geht es um Höchstfrequenztechnik, Laser und Mikrowellen als Basis für neue Technologien. Eben alles, was mit neuen Materialien zu tun hat und neue Pforten öffnet. Da braucht man dann Physikverständnis, um ein Bild rauszuholen und es gibt noch keine Fertiggeräte, die sowas können oder gar Massenware.
Fpga K. schrieb: > Ja, aber aber in MIL und Avionik setzt man kein c# ein. Da ist eher ADA > gefragt und viel Erfahrung im Bereich sichere Software schreiben und > Systeme konzipieren. Habe auch nicht gesagt, das C# dort eingesetzt wird. Generell ist VHDL sicher sehr sinnvoll zu lernen, weil FPGAs gerade bei Signalverarbeitung mit ihren DSP-Slices effizient einsetzbar sind. GPUs nimmt man durchaus für Bild/Signalverarbeitung (z.B. siehe auch http://www.nvidia.de/object/tesla-gpu-medical-imaging-de.html). FPGAs sind halt flexibler weil du selbst entscheidest wie hoch der Parallelisierungsgrad ist (limitiert nur durch Hardwaregröße).
Elektrickser schrieb: > Bildverarbeitung ist heute ein Allerweltsthema. Offenbar gibt es Bildverarbeitungsexperten wie Sand am Meer! Habe mich vor einigen Wochen bei der Advanced Realtime Tracking in Weilheim beworben, einer Firma, bei der ein Mitarbeiter auf einer Bewerbermesse fast schon flehend bedauerte, dass sie einfach kein Fachpersonal finden können, weil es in Deutschland angeblich so wenige gute ausgebildtete Ingenieur gibt und dann nach längerer Zeit folgende Absage im Postkasten: ********************************************************** Sehr geehrter Herr B., wir danken Ihnen für Ihre Bewerbung bei ART! Aufgrund der Vielzahl der eingegangenen Bewerbungen mussten wir eine Vorauswahl treffen. Trotz Ihres eindrucksvollen Lebenslaufs und Ihrer hervorragenden Qualifikationen erfüllen Sie leider nicht ganz unser Anforderungsprofil der ausgeschriebenen Stelle. Deshalb können wir Ihre Bewerbung leider nicht weiter berücksichtigen. Wir bitten gleichermaßen um Ihr Verständnis für die Absage, wie für die lange Bearbeitungszeit. Bei Ihrer weiteren Stellensuche wünschen wir Ihnen viel Erfolg. *********************************************************** Wir halten also fest: 1) Es gibt keinen Ingenieurmangel 2) es gibt keinen Mangel an Bildverarbeitungsexperten. 3) Selbst spezialisierte Bildverarbeitungsfirmen haben so derart viele Bewerbungen auf dem Tisch, dass sie ein Vorauswahl treffen müssen, damit der arme Abteilungsleiter nicht 50 Bewerbungen von gleich guten Leuten lesen muss. Und gut müssen die Leute sein, weil sie ja offenbar die Kriterien der Firma erfüllen, während Ich das, mit meinen 15 Jahren Bildverarbeitungskonwhow nicht kann. Folgt man der Absage objektiv, dann haben sich also allein bei der Firma ART geschätzt 20 Bildexperten mit wenigstens 16 Jahren Berufserfahrung beworben. Nein, wir haben wirklich keinen Ingenieurmangel.
Bitte dein anschreiben posten, damit wir einschätzen können ob es daran lag. Foto mit langen haaren oder lebenslauf schlecht?
Peter schrieb: > Bitte dein anschreiben posten, damit wir einschätzen können ob es daran > lag. Foto mit langen haaren oder lebenslauf schlecht? Hallo Ordner! :-)
Die Bildverarbeitung wandert immer mehr in die Informatik, insbesondere wegen maschinellem Lernen. Da kommt man als Etechniker nicht mehr so weit wie früher, außer man hat sich damit auseinandergesetzt. Außerdem ist CV ziemlich spannend und daher unter den Studenten ziemlich beliebt, daher vermutlich auch viele Absolventen in dem Bereich. Ich habe auch vor einigen Jahren versucht in der Bildverarbeitung zu bleiben, nachdem ich als Student damit gearbeitet habe, aber es gab relativ wenig Jobs in dem Bereich in Deutschland (Süden) und wenn dann oft mit phd. War mir dann aber zu blöd und hab mich für eine andere Richtung entschieden.
Fpga K. schrieb: > Bildverarbeitung oder Bilderkennung? Bildver- oder bearbeitung wie bei > Photoshop und Co. ist reichlich ausgelutscht Millionen wie damals bei > Kai Krause sind da heute nicht mehr für ein Greenhorn drin. > Spannend ist noch Bilderkennung, pattern regognition, machine vision > und so weiter und so fort. Achtung. BildVERarbeitung != BildBEarbeitung. Bildverarbeitung ist einfach gesagt Signalverarbeitung mit ein paar mehr Dimensionen (z.B. Höhe, Breite, Rot, Grün, Blau). Wenn es dann um das Erkennen von Mustern in den Signalen geht, sprechen wir von der Bilderkennung. Ist also ein Teilgebiet der Bildverarbeitung.
Der Kamerahersteller hier sucht nur Dödel für Frontendprogrammierung in Qt, Leute mit BV-Wissen bewerben sich dort ungefragt massenhaft, deshalb schreibt man entspr. Stellen schon gar nicht mehr aus. Der REst sind Praktikaten und Stellen für Absolventen die ne Abschlussarbeit dort machen wollen und dann auch mehr Anwendernah und wenig technisch Grundlegend oder anspruchsvoll. Das Thema ist sowas von ausgelutscht, höchstens noch per AI und dort wirds ähnlich laufen: Es werden sich ein paar Libs etablieren und man wendet das Zeug nur noch an, von ein paar Spezialanwendungen mal abgesehen wo man noch 'von Hand' rangeht, dafür gibts dann immer noch zu viel Personal mit dem man konkurriert. Von solchen Themenfeldern die schnell in "Bibliothekenwissen" zementiert werden hält man sich konsequent fern, da ist nur in den Anfangszeiten mit Geld zu verdienen wenn man zur richtigen Zeit in der richtigen Firma anfängt, ansonsten ist das Thema schnell Mainstream und kann von jedem Dödel mit Highlevellibs erschlagen werden. Mach lieber was langweiliges das aber länger bestand hat und richtig Schotter für bezahlt wird, das ist ausschliesslich Unternehmens-IT oder B2B. Da sitzt das Geld und wird schnell ausgegeben auch für schon mal eher zweifelhafte Produkte.
G. P. schrieb: > Ist also ein Teilgebiet der Bildverarbeitung. Die Bild-BE-Arbeitung ist aber eine Voraussetzung für die Verarbeitung, die Erkennung und Manipulation, sowie Extraxtion von Daten und damit auch ein Teilgebiet.
SW I. schrieb: > War mir dann aber zu blöd und hab mich für eine andere Richtung > entschieden. Welche denn?
Qwertz schrieb: > Welche denn? Machine Learning. Ist zwar auch für Computer Vision relevant, aber ich bin eher im Webumfeld unterwegs. Da gibt es auch wesentlich mehr Jobs und ansprechendere Firmen.
Schön, das jmd. mal dieses Thema wieder aus der Senke geholt hat. Da bei mir im näheren Umfeld einige Firmen das Kerngeschäft darin haben, Kamerabasierte Systeme oder Sensoren zu bauen, habe ich mich auch schon gefragt, ob ich die Weichen neu stellen sollte. Ich gehöre persönlich zur E-Techniker Spezies. Es sind einige, nicht ganz von der hand zu weisende Argumente aufgezählt worden.
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https://de.indeed.com/jobs?q=bildverarbeitung+or+opencv+or+computer+vision&l=Berlin 2643 Stellen in Berlin für die Suchebegriffe: Bildverarbeitung, OpenCV und Computer Vision.
Fpga K. schrieb: > In deutschland beschäftigen sich dutzende Firmen mit dergleichen (SICK > AG, Magna, Hellas, AVT, Baumer Group, ...) Für Berlin wäre wohl "Aglaia > Mobile Vision" (Jetzt bei Hella) und "SensoMotoric Instruments GmbH" zu > nennen. SMI ist schon seit einem Jahr nicht mehr da -- Apple sei dank. Wahrscheinlich sind die ganzen Teltower Ings jetzt in Cupertino :-D Kest
Stichprobe schrieb: > 2643 Stellen in Berlin für die Suchebegriffe: Bildverarbeitung, OpenCV > und Computer Vision. Hast du dir die Ergebnisse mal angeschaut? End weder man sucht richtig oder gar nicht.
Bildverarbeiter schrieb: > G. P. schrieb: >> Ist also ein Teilgebiet der Bildverarbeitung. > Die Bild-BE-Arbeitung ist aber eine Voraussetzung für die Verarbeitung, > die Erkennung und Manipulation, sowie Extraxtion von Daten und damit > auch ein Teilgebiet. Ich verstehe unter BildBEarbeitung das manuelle Editieren von Fotos mit Photoshop usw. Also das, was Fotografen machen, wenn sie ihre Models ein bisschen pimpen möchten. BildVERarbeitung ist das, was maschinell passiert. Also Algorithmen, die ein Bild auf bestimmte weise aufbereiten (durch Filterung etc), um anschließend darauf Dinge zu erkennen (durch Machine Learing etc). Natürlich, auch Photoshop enthält bestimmte BildVERarbeitungs-Algorithmen, aber um die kümmert sich der SW-Entwickler bei Adobe und nicht der Fotografenhansel.
SW I. schrieb: > Stichprobe schrieb: >> 2643 Stellen in Berlin für die Suchebegriffe: Bildverarbeitung, OpenCV >> und Computer Vision. > > Hast du dir die Ergebnisse mal angeschaut? > End weder man sucht richtig oder gar nicht. Jetzt suche ich richtig: https://de.indeed.com/Jobs?q=Bildverarbeitung&l=Berlin&radius=50&from=sug 67 Treffer. Überschaubar für eine Region mit 3,5M Einwohnern. Vergleich: In München gibt es 142 Treffer für den Suchbegriff "BildVERarbeitung"
Naja ich guck nicht so gern auf Indeed, aber das Verhältnis passt. Such mal nach java oder data science, dann weißt du Bescheid :)
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