Hallo zusammen,
ich versuche gerade für ein Hochschulprojekt einen astabilen
Multivibrator mittels des Timers LMC555 (von der HS vorgegeben) zu
analysieren. Nun habe ich die Standardschaltung aus dem Datenblatt
aufgebaut, wobei Ra=1kOhm , Rb=220kOhm, C=10pF und UB=10V.
Mit den vereinfachten Formeln würde ich so auf ein theoretisches
Ergebnis von ca. 327 kHz kommen. In der Simulation mit Multisim, wie
auch in der Messung erhalte ich jedoch nur ca. 230 kHz. In einem anderen
Forum habe ich gelesen, dass dies an internen Verzögerungszeiten des ICs
liegen könnte, im Datenblatt sind dazu jedoch keine Angeben zu finden.
Lediglich in dem Datenblatt des TLC555 (Seite 9/10) ist eine annähernde
Formel hierfür zu finden, wobei auch hier nur ein Ergebnis von 280 kHz
von mir errechnet wird.
Könnt Ihr mir sagen, wie ich die simulierte Frequenz berechnen kann bzw.
woran genau diese abweichende Frequenz liegt? Nach Anschluss eines Oszis
ist mir noch aufgefallen, dass der Kondensator über die Schwellspannung
hinaus geladen wird und auch unterhalb der Triggerspannung abfällt, was
ich mir jedoch noch nicht erklären kann.
Vielen Dank für Eure Hilfe im Voraus!
ottinjo schrieb:> Hallo zusammen,>> [...] Nun habe ich die Standardschaltung aus dem Datenblatt> aufgebaut, wobei Ra=1kOhm , Rb=220kOhm, C=10pF und UB=10V.
das LMC555 Datenblatt von TI hat auf Seite 6, Fig. 2 eine Schaltung, um
die maximale Frequenz zu testen, die der Chip schafft. Dort ist C=200pF.
Koennte es sein, dass Du mit 10pF jenseits dessen bis, was der LMC555
leisten kann? Viele andere Kurven in dem Datenblatt hoeren bei C=1nF auf
...
Laut Datenblatt ist der LMC555 in der Lage, Frequenzen im MHz Bereich zu
erzeugen. Wenn ich den Widerstand Rb vermindere, z.B. auf 150kOhm,
erhalte ich auch eine Frequenz von ca. 330kHz. Diese wird auch durch die
Simulation mittels Multisim bestätigt. Ich kann mir nur nicht erklären,
warum diese Abweichung auftritt...
Bzgl. der Toleranzen: Ich habe Standard Bauteile verwendet, Widerstand
5%, Kondensator 10%. Aber da die Abweichung deutlich größer ist und auch
durch die Simulationssoftware bestätigt wird, kann es meiner Meinung
nach nicht daran liegen....
Ja es ist ein LMC555.
Simulation und Realität stimmen ja eben überein, ich weiss nur nicht
warum!
Denn laut den Formeln aus dem Datenblatt, komme ich auf eine Frequenz
von ca. 327 kHz.
Simulation und Realtität hingegen zeigen ca 230 kHz. Ich Weiss nur nicht
wodurch diese Abweichung zustande kommt.
Bei einer Dimensionierung für eine niedrigere Frequenz stimmen
Realtität, Simulation und Berechnung überein....
ottinjo schrieb:> Nun habe ich die Standardschaltung aus dem Datenblatt> aufgebaut, wobei Ra=1kOhm , Rb=220kOhm, C=10pF und UB=10V.
Bei nur 10pF geht schon jedes Stück Draht und jeder Pin mit ein.
D.h. wirksam sind deutlich >10pF.
Hallo "ottinjo"
Du schriebst:
"Nach Anschluss eines Oszis
ist mir noch aufgefallen, dass der Kondensator über die Schwellspannung
hinaus geladen wird und auch unterhalb der Triggerspannung abfällt, was
ich mir jedoch noch nicht erklären kann.
"
Ist doch logisch. Die Komparatoren im 555 brauchen eine gewisse Zeit, um
das unter- oder über-schreiten der Schwellspannungen festzustellen und
an den Ausgang weiterzugeben. In dieser Zeit wird der Zeitbestimmende C
weiter geladen, und muss somit länger wieder entladen werden.
Schau mal bitte, ob die Zeit, die der C länger ge- und ent-laden wird ca
1/2 der "überzähligen" Periodendauer entspricht. Dann hast du den Grund
für die fehlende Frequenz und die Berechnungsgrundlage.
Dank dir. Kannst Du mir noch sagen, warum dies bei hohen Frequenzen
auftritt? Bei 230 kHz ist die Spannung jeweils ca. 0,5V ober- bzw.
unterhalb der Schwell- / Triggerspannung. Bei Frequenzen von 8kHz ist
der Übertritt der Spannung sehr viel geringer. Ist dies auf die Trägheit
der Komparatoren zurückzuführen?
Des Weiteren hab ich noch die Frage, wie man dann das Ergebnis der
Simulation berechnen kann. Mittels der Formeln des Datenblatts vom
TLC555 (siehe Anhang) komme ich auch nicht auf das simulierte Ergebnis.
Oder berücksichtig ein Simulationstool gleich mögliche parasitäre
Kapazitäten?
ottinjo schrieb:> Oder berücksichtig ein Simulationstool gleich mögliche parasitäre> Kapazitäten?
Im Datenblatt sind doch die Pinkapazitäten angegeben. Die wird der
Simulator einfach addieren.
>Nun habe ich die Standardschaltung aus dem Datenblatt>aufgebaut, wobei Ra=1kOhm , Rb=220kOhm, C=10pF und UB=10V.
Wie meine Vorredner auch schon geschrieben haben, ist 10pF völlig
lächerlich klein. Da ist ja schon im Bereich der unvermeidlichen
Streukapazitäten.
zur Frage:
"Kannst Du mir noch sagen, warum dies bei hohen Frequenzen
auftritt? Bei 230 kHz ist die Spannung jeweils ca. 0,5V ober- bzw.
unterhalb der Schwell- / Triggerspannung. Bei Frequenzen von 8kHz ist
der Übertritt der Spannung sehr viel geringer. Ist dies auf die Trägheit
der Komparatoren zurückzuführen?"
NaJa, bei hohen Frequenzen machen sich Laufzeitprobleme sehr viel
stärker bemerkbar. Bei 327 KHz hast Du 3,06uS Periodendauer. Und eine
Steilheit am Komperatoreingang von sagen wir mal 1V/uS (Bei ca 1,5V
Schwellspannung). Hast Du nun 255 nS Laufzeit, so geht die Spannung um
ca 0,255V über die Schwellspannung hinaus.
Bei 8 KHz hast Du 125uS Periodendauer. Somit ist die Steilheit bei ca
0,016V/uS. Auch wenn 0,255 uS noch dazu kommen, bleibt es bei der
Schwellspannung (plus 0,004V).
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