Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Raspberry mit IDE wie Arduino programmieren?


von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Gibts eigentlich eine Möglichkeit, einen Raspberry vom Handling her wie 
einen "großen Arduino" zu programmieren? D.h. man schreibt am PC oder 
Mac mit einer lokalen IDE das Programm, "beamt" es per USB auf den Raspi 
und der startet dann auch damit?

Und das möglichst ohne Scripting-Orgie oder nachdem man zig Libs 
irgendwo manuel zusammengesucht und installiert hat ... Arduino-like 
eben.

Wenn nicht, fide ich, ist das eine echte Marktlücke.

Wann immer ich die entsprechenden Suchbegriffe bei Google eingebe, 
erhalte ich lediglich Antworten, die damit Nichts zu tun haben, meist 
gehts darum, die Arduino-IDE auf dem Raspi zu installieren :-(

: Bearbeitet durch User
von Mark H. (mark_haber)


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Naja, das hat nunmal nichts damit zu tun.

Webinterfaces für zeitgesteuertes GPIO Schalten gibt es schon.

von Thomas (Gast)


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Hallo Frank,

der Raspberry Pi hat viel Funktionalität die es ihm möglich macht ein 
volles Betriebssystem laufen zu lassen, würde man ihn direkt 
programmieren verschenkt man einiges von dieser Flexibilität (man denke 
mal an einen Sheduler und die MMU).

Trotzdem wäre es theoretisch möglich, hier hab ich einen Link für dich: 
http://www.cl.cam.ac.uk/projects/raspberrypi/tutorials/os/

Die programmieren den Pi da tatsächlich sehr nahe an der Hardware indem 
sie einfach ein Programm mit ein paar Assembler-Befehlen 
zusammenklicken, compilieren und dieses dann als 'kernel.img' auf die 
SD-Karte schreiben.

Thomas

von Gregor O. (zappes)


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Nun, da der Arduino-Kram letztendlich von Processing abstammt, was die 
IDE angeht, und Processing auch als der "übliche" Weg gilt, um vom PC 
aus mit einem Arduino zu reden, wäre es vielleicht nicht die 
schlechteste Idee, mal einen Blick auf Processing zu werfen:

https://processing.org/

Ob man damit leicht an die GPIOs rankommt und dergleichen, kann ich 
nicht sagen, weil ich es noch nie benutzt habe. Aber es ist vermutlich 
ein guter Ausgangspunkt für weitere Recherchen. :)

von Thomas (Gast)


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Also ein Hexenwerk wird es nicht sein.
Man bräuchte wohl:

a) Einen Bootloader der direkt nach dem Reset ausgeführt wird (ACHTUNG: 
Der Pi hat einen integrierten Bootloader, man müsste also nach diesem 
kommen) und auf ein Programm über USB/seriell wartet, und danach direkt 
zum Einsprungspunkt springt.

b) Die ARM-Toolchain die einem ARM-Code erzeugen kann. Ohne großes 
Linker-getue, das sollte ja zu diesem Zeipunkt nur bedingt nötig sein.

c) Die kompletten Standard-Arudino-Libs müssten auf die Hardware des Pi 
konvertiert werden.

Nett wäre die Idee ja schon die Power des Pi direkt LowLevel zu nutzen 
ohne auch nur den Hauch eines Betriebssystems mitführen zu müssen.

Thomas

von (prx) A. K. (prx)


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Thomas schrieb:
> Nett wäre die Idee ja schon die Power des Pi direkt LowLevel zu nutzen
> ohne auch nur den Hauch eines Betriebssystems mitführen zu müssen.

Warum wäre das nett? Man verliert viel mehr als man gewinnt. 
Beispielsweise ist das ganze Ethernet dann erst einmal tot, denn bis du 
den USB Adapter des SOCs und den da dran hängenden USB/Ethernet-Adapter 
wieder am Leben hast...

von Thomas (Gast)


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@prx:
Du hast natürlich recht.
Gewinnen tust du aber die Gewissheit vollkommenen Zugriff auf die 
Hardware und ein berechnbares Timing zu haben.

von Mark H. (mark_haber)


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Thomas schrieb:

> Nett wäre die Idee ja schon die Power des Pi direkt LowLevel zu nutzen
> ohne auch nur den Hauch eines Betriebssystems mitführen zu müssen.
>
> Thomas

Das ist dann wie ein Arduino, nur mit mehr Energieverbrauch.

von Klaus (Gast)


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Thomas schrieb:
> Gewinnen tust du aber die Gewissheit vollkommenen Zugriff auf die
> Hardware und ein berechnbares Timing zu haben.

Das glaub ich mal nicht. Caches, Pipelines, unterschiedlich getaktete 
Busse mit Arbiter usw erlauben IMHO kein wirklich berechenbares 
Timing. Wenn dann auch noch ne MMU dazu kommt ...

MfG Klaus

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