Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Aus 2,5 V +-1 V Konstantstrom duch antiparallele LEDs


von Magneto (Gast)


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Ein linearer Hallsensor hat einen "ratiometrischen" Ausgang bezogen auf 
die Versorgungsspannung, d.h. bei 5 V und keinem Feld gibt er 2,5 V aus.
Der Ausgang ist nicht symmetrisch, er kann keinen Strom "sinken".

Ich möchte das Magnetfeld mithilfe von 2 LEDs anzeigen, dabei aber 
möglichst eine entsprechend lineare Helligkeit proportional zur 
Feldstärke. Nun ist auch die Helligkeit einer LED wohl auch nicht linear 
mit ihrem Strom, aber weiteren Aufwand möchte ich nicht treiben.

Ein OPV als Spannungsfolger würde das Problem des asymmetrischen 
Sensorausgangs lösen, dann könnte ich über einen Vorwiderstand die LEDs 
antiparallel an eine 2,5 V Quelle hängen.

Es will mir aber nicht gelingen, den Gegenkopplungswiderstand in den 
Strompfad der LED einzubringen, um einen proportionalen Strom zu 
erhalten.

Es wäre auch OK, mehrere OPVs zu nutzen, also einen für negatives Feld 
und Ausgang 0...2,5 V und respektive 2,5...5,0 V

Als Spannungs-Strom-Wandler mit LED im Lastpfad verhält es sich aber 
offenbar nichtlinear.

von thomas s (Gast)


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So in der Art, falls ich das Problem richtig verstanden habe. Geht auch 
mit einem Hallelement, dann muss aber ein verstärkungsbestimmender 
Widerstand hinzu.

von Magneto (Gast)


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Hi und dank, es geht mir eigentlich nur um den rechten Teil ab U2, 
allerdings mit zwei LEDs.
Von Sensorausgang 2,5 V bis 5 V soll ein proportionaler Stom duch die 
eine LED fließen, aus der Luft gegriffen 0..10 mA.
Von 0 V bis 2,5 V entsprechend durch die andere.
Ist in deiner Schaltung der Transistor zwingend erforderlich, oder kann 
man die LED direkt mit dem OPV "treiben"?

Dann kann man evtl. einen Subtrahierer für den 2,5... Zweig nutzen und 
der 0..2,5 Zweig muss invertiert werden, bevor das Signal an den U-I 
Wandler gehen kann.

Aber es geht bestimmt noch cleverererer..?

von MaWin (Gast)


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So?
1
 5V
2
  |
3
 10k
4
  |  TS912
5
  +----|+\        Hall --|+\
6
  |    |  >--+           |  >--+
7
  |  +-|-/   +--100R--+--|-/   |
8
  |  |       |        |   LED  |
9
 10k +-------+        +---|<|--+
10
  |                   +---|>|--+
11
 GND

von Magneto (Gast)


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von Magneto (Gast)


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Magneto schrieb:
> anstelle des 100 Ohm

genauer: zusätzlich zum 100 R

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Magneto schrieb:
> Nun ist auch die Helligkeit einer LED wohl auch nicht linear mit ihrem
> Strom, aber weiteren Aufwand möchte ich nicht treiben.
Doch, die /Helligkeit der LED/ ist durchaus proportional zum Strom.
Aber die Empfindlichkeit des Auges ist nicht linear zur Helligkeit...

Magneto schrieb:
> Um die LED Ströme anzupassen braucht es einen weiteren Widerstand und
> zwei Dioden anstelle des 100 Ohm, richtig?
Die zwei Dioden hast du doch schon...
Ich würde es so probieren:
1
 5V
2
  |
3
 10k
4
  |  TS912
5
  +----|+\        Hall -  -|+\
6
  |    |  >--+             |  >--+
7
  |  +-|-/   +------+------|-/   |
8
  |  |       |      |       LED  |
9
 10k +-------+      +--R1---|<|--+
10
  |                 +--R2---|>|--+
11
 GND

von Magneto (Gast)


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Lothar Miller schrieb:
> Die zwei Dioden hast du doch schon...
> Ich würde es so probieren:

Das war mir bewusst, aber ich habe offenbar zu Recht angenommen, dass 
der Widerstand dort seinen berechtigten Platz hat.. Wenn ich das im oben 
gelinkten Simulator umsetze, gibt es entsprechend ein Rechteck..
Der Strom ergibt dann ja keine Differenz mehr zwischen Soll (+) und ist 
(Vcc/2 +/- I_R).

Die LEDs dort hinzusetzen hat bei mir aber auch nicht funktioniert, denn 
sie müssen zwischen Ausgang und - sitzen.

von MaWin (Gast)


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Lothar Miller schrieb:
> Ich würde es so probieren:

Nein, die 100 Ohm waren schon richtig und nötig,
machen 10mA pro LED bei Vollaussteuerung des Hallsensors.

Etwas kritisch kann die 5V Versorgung werden, es bleiben nur 1.5V für 
die LED bei vollem Strom, das ist selbst für gute alte Rote zu wenig, 
2.2V sollten es schon sein.

Also muss man den OpAmp mit +10V/-5V versorgen, oder
1
                     +5V
2
                      |
3
                     10k
4
     TS912            |
5
Hall --|+\            +-----|-\
6
       |  >--+        |     |  >--+
7
     +-|-/   +--100R--(--+--|+/   |
8
     |       |        |  |   LED  |
9
     +-------+      10k  +---|<|--+
10
                      |  +---|>|--+
11
                     GND

von Magneto (Gast)


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MaWin schrieb:
> oder

Jaa, das geht auch mit dem Java-Simulator.

Aber meine Idee mit den antiparallelen Dioden für unterschiedliche 
LED-Ströme scheitert an ihren Vorwärtsspannungen:
1
+--100R--|>|-+
2
|            |
3
+--100R--|<|-+

Strom fließt erst, wenn die Differenzspannung 0.7 V oder so ergibt. 
Leider fällt mir nicht so richtig ein, wie man das kompensieren 
könnte... die 2,5 V Vergleichsspannung am nichtinvertierenden Eingang 
müssten wahrscheinlich entsprechend umgeschaltet werden. Also ein 3. OPV 
als Komparator mit +/- 0.7 V Ausgang zu den 2.5 V vom Spannungsteiler 
addieren?

von thomas s (Gast)


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Es kommt immer drauf an, mit welchen Ansprüchen man ins Rennen geht und 
was es kosten darf. Billiger geht fast immer.

Beispiel Transistor:
Der Transistor kann selbstverständlich entfallen, dann wird die 
Verlustleistung halt im Op umgesetzt, dadurch erwärmt er sich und Teile 
der Umgebung, in Folge davon driftete der Konstantstrom ein bisschen. 
Kann man alles abschätzen. Oder 10 Cent opfern und Ruhe haben...

von Udo S. (urschmitt)


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Magneto schrieb:
> Ich möchte das Magnetfeld mithilfe von 2 LEDs anzeigen, dabei aber
> möglichst eine entsprechend lineare Helligkeit proportional zur
> Feldstärke.

Das ist so oder so utopisch.
Die Helligkeit einer Led ist zwar in erster Näherung linear zum Strom
aber:
Dein Auge hat eine Blende (die Iris) die du nicht bewusst beeinflussen 
kannst, und die je nach Helligkeit weniger Licht in das Auge lässt.
Die Empfindlichkeit der Rezeptoren ist auch alles andere als linear, und 
ändert sich auch noch je nach Gesamthelligkeit.

Grob kann man sagen die visuelle Wahrnehmung der Helligkeit ist 
logarithmisch, absolute Helligkeit kann man praktisch gar nicht 
erfassen, nur vergleichende.

Insofern wird deine Anzeige nur ein sehr grobes Schätzeisen werden.

von Magneto (Gast)


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Hallo,

es redet ja keiner vom Auge :-) Oder verhalten sich normale Kameras auch 
logarithmisch um den Seheindruck vom Auge nachzubilden?

Aber: es ist nur ein Experiment, kein Messgerät. Im schlechtesten Fall 
lassen sich damit Magnetpole unterscheiden, falls kein Nadelkompass zur 
Hand ist..

Trotzdem möchte ich die Ströme der LEDs unterschiedlich einstellen 
können - falls da noch jemand Rat weiß - ich würde mich freuen, etwas 
dazulernen zu können.

von MaWin (Gast)


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Magneto schrieb:
> Trotzdem möchte ich die Ströme der LEDs unterschiedlich einstellen
> können

         LED
Statt  --|>|--

baut man eben

             LED
        +----|>|---+
      --+          +--
        +--|>|--R--+
        1N4148

und leitet den überschüssigen Strom um die LED drumrum, R einstellbar.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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> Trotzdem möchte ich die Ströme der LEDs unterschiedlich einstellen können
Ich könnte mir noch sowas vorstellen:
1
                 +5V
2
                  |
3
                  V=>
4
                  -    
5
     TS912        |    
6
Hall --|+\       150R     
7
       |  >--.    |     
8
     .-|-/   |    |
9
     '-------o----o
10
                  |
11
                  |
12
                 220R
13
                  |
14
                  V=>
15
                  -    
16
                  | 
17
                 ---
Evtl. müssen abhängig von der LED-Farbe (Uf) noch weitere Dioden in 
Reihe zu den LEDs geschaltet werden. Ist zwar unglaubliches Gebastel, 
könnte aber funktionieren... ;-)

von Magneto (Gast)


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MaWin schrieb:
> oder

Ich hab das mal aufgebaut, aber es ist verrückt - es verhält sich genau 
umgekehrt: je näher der Magnet, desto weniger Licht.
Aber da schwingt auch was am OPV, ich werd's erst am Wochenende weiter 
untersuchen können.

Danke soweit für die Inspiration!

von Magneto (Gast)


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Magneto schrieb:
> Jaa, das geht auch mit dem Java-Simulator.

Falsch!

Magneto schrieb:
> es verhält sich genau
> umgekehrt

Es war ein falscher Fehler: die Eingänge des OPV mit den LEDs müssen 
getauscht werden. In der Simulation habe ich es übersehen, der Aufbau 
hatte den Fehler dann drin. So geht's:

http://falstad.com/circuit/#%24+1+5.0E-6+7.943983955226134+50+5.0+50%0Aa+80+144+160+144+0+5.0+0.0+1000000.0%0Ag+240+160+240+176+0%0AR+240+64+240+32+0+0+40.0+5.0+0.0+0.0+0.5%0Ar+240+64+240+112+0+10000.0%0Ar+240+112+240+160+0+10000.0%0A162+464+192+416+192+1+2.1024259+1.0+0.0+0.0%0A162+416+224+464+224+1+2.1024259+0.0+1.0+0.0%0Ar+352+144+304+144+0+100.0%0AR+80+160+32+160+0+1+40.0+1.0+2.5+0.0+0.5%0Aw+464+128+464+192+0%0Aw+464+192+464+224+0%0Aw+416+224+384+224+0%0Aw+384+144+352+144+0%0Aw+384+144+384+192+0%0Aw+384+192+416+192+0%0Aw+160+144+160+96+0%0Aw+160+96+80+96+0%0Aw+80+96+80+128+0%0Aw+384+112+240+112+0%0Aa+384+128+464+128+1+5.0+0.0+1000000.0%0Aw+304+144+160+144+0%0Aw+384+192+384+224+0%0Ao+8+64+0+35+4.676805239458889+9.765625E-55+0+-1%0Ao+6+64+0+35+2.3384026197294445+0.005846006549323612+0+-1%0Ao+5+64+0+35+2.3384026197294445+0.011692013098647223+0+-1%0A

Ich habe es dann mit einem LM358 aufgebaut, der schwingt nicht.

Ich versuche mich mal an einer Erklärung, bitte korrigiert mich ggf.:

Der Spannungsfolger "puffert" das Sensorsignal und kann im Gegensatz zum 
Sensor auch Strom "sinken".
Der 100 Ohm Widerstand bestimmt den Strom aus der Sensorspannung gegen 
1/2 Vcc: der Ausgang des 2. OPs hält seinen invertierenden Eingang 
nämlich immer dort - per Gegenkopplung über die LEDs, deren 
Flussspannungen dadurch kompensiert werden.
Gar nicht so kompliziert, aber man muss erstmal drauf kommen!

Ich habe offenbar ähnliche LEDs erwischt, die auf mich ähnlich hell 
wirken, daher gibt es vorerst keine Stromkompensation.

Danke für die Hilfe!

von MaWin (Gast)


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Magneto schrieb:
> die Eingänge des OPV mit den LEDs müssen getauscht werden

Oh.
Passiert.

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