Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Mini-Autogenschweissgerät?


von Kjell (Gast)


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Hallo,

ihr kennt sicherlich die Mini-Gasbrenner/Gaslötkolben, welche mit 
Feuerzeuggas gefüllt werden und für kleine Schweiss- und Lötarbeiten 
verwendet werden können (z.B. 
http://www.ebay.de/itm/VD-Gasloetgeraet-Loetbrenner-Gasbrenner-Gasloeter-Loetgeraet-Neu-/221635467899)

Gibt es solche Gasbrenner auch mit Oxy-Acetylen, für eine höhere 
Temperatur, aber in ähnlich kleiner Bauform? Bisher habe ich so etwas 
nirgendwo gefunden.

Grüße
Kjell

von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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Das ist so das kleinste: 
http://schweisstech24.de/Loeten-Loet-Zubehoer-CFH/CFH-SCHWEISS-FIX-SF-3100-tragbares-Autogen-Schweissgeraet::789.html

Bringt aber nach eigener Erfahrung nicht viel und ist teuer, weil die 
kleine Sauerstofflasche gleich leer ist...

von Olaf (Gast)


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> Bringt aber nach eigener Erfahrung nicht viel und ist teuer, weil die
> kleine Sauerstofflasche gleich leer ist...

Dies sind super um kleine Teile Hartzuloeten. Schweissen geht zwar 
theoretisch auch, aber dafuer sind sie wirklich etwas knapp und es geht 
dann auf den Sauerstoff.

Olaf

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Wenn Du wirklich gut hartlöten und schweißen möchtest, dann solltest Du 
etwas mehr Geld ausgeben.

Ich habe früher auch mit solchen Pyropen hartgelötet aber das ist 
nicht zu vergleichen mit einem richtigen Brenner, wo Du 
Sauerstoff/Propan oder Sauerstoff/Acetylen mit entsprechenden 
(hochwertigen!) Nadelventilen einstellen kannst.

Nach einigen Versuchen sind wir bei Brennern der Firma Greggersen 
(Micromax und Ergomax) gelandet: 
http://greggersen.de/index.php/micromax.html

Die sind federleicht mit sehr dünnen Schläuchen und lassen wirklich 
feinste Arbeiten zu. Damit ist es kein Problem, 0,5mm-Drähte 
anzuschweißen und selbst eine 6mm-Flamme wird absolut stabil gehalten.

Ich habe den Micromax auf einer Messe getestet und wollte den gar nicht 
mehr weglegen :-) Da kommt bisher kein anderer Brenner ran.

Den gibt es mit verschiedenen Düsen für knapp 250€ brutto.

Und das Schöne ist: die Düsen können zwischen den verschiedenen 
Handstücken getauscht werden.

: Bearbeitet durch Moderator
von frist (Gast)


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Wenns um sehr kleine Flammen/Brenner geht, dann sind die 
Knallgasschweißgeräte noch interessant. Die Brenner können sehr leicht 
sein, da sie nur ein Nadelventil und nur einen Schlauch benötigen, das 
Knallgas wird per Elektrolyse ganz nach bedarf im Gerät erzeugt. Fertige 
Geräte sind leider teuer, im Prinzip ist das aber eine einfache Sache, 
könnte man sicher auch selbst zusammenschustern.

Grüße
Flo

von Hobbyschweisser (Gast)


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Olaf schrieb:
>> Bringt aber nach eigener Erfahrung nicht viel und ist teuer,
> weil die
>> kleine Sauerstofflasche gleich leer ist...
>
> Dies sind super um kleine Teile Hartzuloeten. Schweissen geht zwar
> theoretisch auch, aber dafuer sind sie wirklich etwas knapp und es geht
> dann auf den Sauerstoff.

Kann ich bestätigen, ich habe so ein Teil. Fürs Hobbyschweissen
(Flacheisen geht gut zu schweissen und hartlöten (Messinglot) )
ganz toll geeignet. Habe damit auch schon beim Auto einige verrostete
Schrauben aufbekommen die sonst sehr viel Arbeit oder Geld gekostet
hätten.

Wichtigster Vorteil gegenüber einem einfachen Gasbrenner:
Wunderbar einstellbare Flamme, und Sauerstoff erhöht die maximal
mögliche Arbeits / Brenntemperatur erheblich.

Zitat: Sauerstoff hält bei Vollgas 20 Min.
Ich hab immer noch die erste Flasche.

von Schreiber (Gast)


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frist schrieb:
> Wenns um sehr kleine Flammen/Brenner geht, dann sind die
> Knallgasschweißgeräte noch interessant. Die Brenner können sehr leicht
> sein, da sie nur ein Nadelventil und nur einen Schlauch benötigen, das
> Knallgas wird per Elektrolyse ganz nach bedarf im Gerät erzeugt. Fertige
> Geräte sind leider teuer, im Prinzip ist das aber eine einfache Sache,
> könnte man sicher auch selbst zusammenschustern.

noch interessanter sind die kleinen Plasmaschweißgeräte weil man damit 
die lästige Wasserstoffversprödung des Schweißguts vermeiden kann. Damit 
kann man dann wirklich alle Metalle verschweißen.

von frist (Gast)


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Interessanter Hinweis auf die Microplasma-Schweißen. Ich wusste bisher 
nicht, das es Plasmaschweißen so klein gibt. Weiß Du zufällig mit 
welcher Investitionssumme man da für ein möglichst kleines Gerät rechnen 
muss?

Was die Wasserstoffversprödung angeht, die ist tatsächlich ein Problem 
und sicher einer der Gründe warum wohl nur nur im kleinen Maßstab im 
Bereich Goldschmieden und Modellbau mit Knallgas geschweißt wird. Oder 
gibt's noch 'große' Anwendungen?

Grüße
Flo

von Schreiber (Gast)


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frist schrieb:
> Interessanter Hinweis auf die Microplasma-Schweißen. Ich wusste bisher
> nicht, das es Plasmaschweißen so klein gibt. Weiß Du zufällig mit
> welcher Investitionssumme man da für ein möglichst kleines Gerät rechnen
> muss?

das fängt so im unteren vierstelligen Bereich an, vorausgesetzt man 
findet ein günstiges, gebrauchtes Schweißgerät.

Neugeräte fangen üblicherweise bei etwa 5000€ an, Zubehör und 
Mehrwertsteuer exclusive...

von Schreiber (Gast)


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frist schrieb:
> Was die Wasserstoffversprödung angeht, die ist tatsächlich ein Problem
> und sicher einer der Gründe warum wohl nur nur im kleinen Maßstab im
> Bereich Goldschmieden und Modellbau mit Knallgas geschweißt wird. Oder
> gibt's noch 'große' Anwendungen?

Das eine Problem ist die Wasserstoffversprödung, das andere der 
Stromverbrauch.

Wasser in Wasserstoff aufzuspalten um es dann wieder zu verbrennen ist 
nunmal relativ energieintensiv, ineffizient und daher teuer.
Üblicherweise verwendet man entweder Propan/Sauerstoff (zum löten) oder 
Argon zum WIG- oder Plasmaschweißen.
In den seltenen Fällen indenen man Autogenschweißen will/muss verwendet 
man Acetylen/Sauerstoff aus der Gasflasche.

Es gibt folglich (fast) keine sinnvolle Anwendung zum Knallgasschweißen, 
nur der Goldschmied verwendet es weils halt praktisch ist und keine 
Gasflasche benötigt wird.

von Old P. (Gast)


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Wolfgang R. schrieb:
> Das ist so das kleinste:
> 
http://schweisstech24.de/Loeten-Loet-Zubehoer-CFH/CFH-SCHWEISS-FIX-SF-3100-tragbares-Autogen-Schweissgeraet::789.html
>
> Bringt aber nach eigener Erfahrung nicht viel und ist teuer, weil die
> kleine Sauerstofflasche gleich leer ist...

Hallo,
ein solches Teil habe ich im letzten Jahr aus Not auch gekauft. Taugt 
aber so gut wie nichts! Die Sauerstofflasche hat noch ordentlich was 
drin, merkt man beim Schütteln. Leider kommt kaum noch was raus. Die 
zweite Flasche  macht ganau das gleiche, noch gut halb voll, kommt nix 
mehr raus.

Ich habe letztlich mein Autogengeschirr wieder vorgekramt, neue Regler 
gekauft und zwei richtige Flaschen beim Hornbach. Erstmal teuer, da 
Pfandflaschen, aber zum Wärmen (glühen) geht sinnvoll nur Autogen.

Old-Papa

von frist (Gast)


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@ Schreiber:

Danke für die Preiseinschätzung. Ich hatte schon sowas befürchtet, die 
Dinger sehen schon auf den Fotos der Hersteller teuer aus... Da bleib 
ich bei Knallgas, aber gut zu Wissen, das es da noch was gibt.

Ja, auf dem Goldschmiedebereich kenn ich die kleinen Knallgas Geräte, 
ich verwende so eines im Architekturmodellbau. Als Brennerdüse dient 
dann meist einfach eine stumpfe Kanüle mit 0.3 bis 0.9 mm 
Aussendruchmesser, die Innendurchmesser weiß ich gar nicht.

Grüße
Flo

von rio71 (Gast)


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das plasmadingens hier sieht sehr interessant und vielseitig aus.. kennt 
das jemand..?
taucht das was.. :-)
kostet ca. 2000 euronen.
http://www.multiplaz.com/about
und auf youtube:
https://www.youtube.com/results?search_query=multiplaz

von Oliver P. (mace_de)


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Ja, so etwas gibt/gab es. Ich habe so ein Teil aus dem 
Zahntechnikbereich.
Hat etwa die Größe einer 10cm³ Spritze. Vorne lassen sich Kanülen in 
verschiedenen Durchmessern ohne Spitze aufstecken. Ich betreib das Teil 
mit Propan und Sauerstoff. Machte eine superfeine heiße Flamme. Prima 
zum hartlöten sehr kleiner Teile.
Schweißen mit Flamme wird in dieser Größenordnung eher nicht 
funktionieren. Das gibt es zu viele Probleme mit Oxidation.

von Schreiber (Gast)


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rio71 schrieb:
> das plasmadingens hier sieht sehr interessant und vielseitig aus.. kennt
> das jemand..?
> taucht das was.. :-)
> kostet ca. 2000 euronen.
> http://www.multiplaz.com/about

Das Teil ist nur zum Schneidbrennen halbwegs zu gebrauchen und da ist 
selbst der billigste Plasmaschneider (mit Druckluft) oder ein 
Propan-Sauerstoffbrenner deutlich besser.

Für alle anderen Anwendungen kann man es gleich in die Tonne werfen, 
wegen der Wasserstoffversprödung kann man mit der Schweißfunktion 
bestenfalls einen Gartenzaun flicken.
Dass vernünftige Menschen zum Plasmaaschweißen Argon und kein Wasser 
verwenden hat schon einen Grund...

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Ja, das Teil ist wenig überzeugend. Interessant ist allenfalls die 
Möglichkeit, nichtleitende Sachen wie Keramik zu schneiden - wobei man 
sich auch da mit einem normalen, preiswerten Plasmaschneider behelfen 
kann (Blech auflegen).

Wenn man dann noch Aussagen wie diese liest:

"Multiplaz 3500 can cut any metal, including high-alloy and stainless 
steel that can not be cut with oxygen cutting."

Dann stimmt das zwar, lässt aber außer acht, dass mit einem normalen 
Plasmaschneider solche Materialen ohne Probleme geschnitten werden 
können.

Wenn man natürlich Äpfel (Brennschneiden) mit Birnen (Plasmaschneiden) 
vergleicht, kriege ich immer mein gewünschtes Ergebnis.

Letztendlich bleibt für mich der Sinn des Teils im Dunkeln: deren Patent 
beantwortet eine Frage, die nie gestellt wurde.

von Schreiber (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Letztendlich bleibt für mich der Sinn des Teils im Dunkeln: deren Patent
> beantwortet eine Frage, die nie gestellt wurde.

Schlecht ist es ja nicht, vorausgesetzt man braucht zwingend einen 
Plasmaschneider und hat keine Druckluftversorgung.
Die Funktion damit behelfsmäßig was zusammenzubraten/-schweißen kann man 
als Nebenprodukt betrachten.

Für alle anderen Anwendungen ist es eher unbrauchbar.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Chris D. schrieb:
> Nach einigen Versuchen sind wir bei Brennern der Firma Greggersen
> (Micromax und Ergomax) gelandet:
> http://greggersen.de/index.php/micromax.html

Hmm, “total cost of ownership”: wieviel muss man noch für die
Gasflaschen einplanen?

Was Besseres zum Hartlöten als die uralte Benzinlötlampe (für die man
eh' kaum noch brauchbares Benzin bekommt) hätte ich schon gern mal.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Jörg Wunsch schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Nach einigen Versuchen sind wir bei Brennern der Firma Greggersen
>> (Micromax und Ergomax) gelandet:
>> http://greggersen.de/index.php/micromax.html
>
> Hmm, “total cost of ownership”: wieviel muss man noch für die
> Gasflaschen einplanen?

Wenn es Dir nur um's Hartlöten geht: Propanflaschen bekommt man ja 
hinterhergeworfen (5 Liter sollten reichen), je nach Nutzungsgrad gibt 
es Eigentumsflaschen Sauerstoff gefüllt ab 90€ (10 Liter). Dazu noch 
Druckminderer, Rückschlagventile etc. Ich schätze, mit gut 450€ mit dem 
Greggersenbrenner bist Du dabei. Es gibt natürlich viel billigere 
Brenner, aber ich hab die üblichen Verdächtigen (Rothenberger, CFH, 
selbst Mannesmann) durch - alles kein Vergleich zu den Dingern von 
Geggersen, besonders, wenn es mal feiner werden soll.

> Was Besseres zum Hartlöten als die uralte Benzinlötlampe (für die man
> eh' kaum noch brauchbares Benzin bekommt) hätte ich schon gern mal.

Ja, damit kommt man auch nicht auf die Temperaturen, bei denen es 
"interessant" wird (Messinglote etc.).

Das ist schon wie Tag und Nacht :-)

: Bearbeitet durch Moderator
von Schreiber (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Hmm, “total cost of ownership”: wieviel muss man noch für die
> Gasflaschen einplanen?

Nicht viel, mit je einer 50L Flasche Sauerstoff+Acetylen kann man 
vermutlich ein Jahr lang im Akkord durcharbeiten. ;-)

Zusätzlich zu den Flaschen (Eigentumsflaschen, keine Miteflaschen!!!) 
braucht man noch je einen Druckminderer, Flammenrückschlagsicherung und 
einen entsprechenden Schlauch. Einen zusätzlichen Brenner für gröbere 
Schweiß- und Lötarbeiten (Gartenzaun, Heizungsinstallation...) würde ich 
gleich noch mitkaufen.

Kostenpunkt für alles zusammen (inklusive großem Brenner für gröbere 
Arbeiten): 700-800€
Mit kleineren Gasflaschen wirds in der Anschaffung etwas (aber nicht 
viel) billiger. Nachfüllen ist aber für alle Flaschengrößen etwa gleich 
teuer, d.h. größere Flaschen sind wirtschaftlicher.
Bei mobiler Anwendung sind zusätzlich  2L-Flaschen und Überströmbögen 
zum Nachfüllen die wirtschaftlichste Lösung.

Um den Rücken zu schonen ist eine Gasflaschenkarre sehr anzuraten, die 
kann man entweder kaufen (teuer) oder aus einer Sackkarre und etwas 
Flachstahl als erstes Übungsstück fertigen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Schreiber schrieb:
> Nicht viel, mit je einer 50L Flasche Sauerstoff+Acetylen kann man
> vermutlich ein Jahr lang im Akkord durcharbeiten. ;-)

50 l O2 + C2H2?  Da hätte mein Vermieter bestimmt ein Problem. ;-)

Nein, ich wollte keine Schlosserei damit aufmachen … Chris' Antwort
passt da schon besser, ein knapper halber Tausender wäre also fällig,
um mit Propan + Sauerstoff + einem schönen Brenner zu arbeiten.

Mal sehen, ist ja bald Weihnachten. :-))  Aus der Portokasse isses
zumindest nicht zu bezahlen, und weder der Hausbesitzer noch die
Wohngenossenschaft, von der ich die Garage miete, wird sich über den
Zuwachs an Gefahrstoffen wirklich freuen. :/

(Seit ich weiß, wie C2H2 wirklich in den Flaschen aufbewahrt wird,
bin ich da auch nicht so erbaut davon, dass ich das unbedingt hier
haben möchte.)

von Schreiber (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Nein, ich wollte keine Schlosserei damit aufmachen … Chris' Antwort
> passt da schon besser, ein knapper halber Tausender wäre also fällig,
> um mit Propan + Sauerstoff + einem schönen Brenner zu arbeiten.

Damit kann man aber nur Löten und nicht schweißen.
Autogenschweißen geht nur mit Acetylen


Jörg Wunsch schrieb:
> 50 l O2 + C2H2?

die 50l Flaschen sind kaum teurer wie 10l Flaschen, weder in der 
Anschaffung noch beim Nachfüllen. Flammenrückschlagsicherungen direkt am 
Druckminderer sind aber sehr zu empfehlen.

Und keine Angst vor eventuellen Gasexplosionen, ob jetzt 50l Acetylen 
oder 5kg Propan in der Garage hochgehen macht keinen Unterschied, eine 
neue Garage ist in beiden Fällen fällig...

Jörg Wunsch schrieb:
> (Seit ich weiß, wie C2H2 wirklich in den Flaschen aufbewahrt wird,
> bin ich da auch nicht so erbaut davon, dass ich das unbedingt hier
> haben möchte.)

Ohne Acetylen kein Autogenschweißen...

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Schreiber schrieb:

> die 50l Flaschen sind kaum teurer wie 10l Flaschen, weder in der
> Anschaffung noch beim Nachfüllen.

Naja, in der Anschaffung kosten sie schon locker das Doppelte. Nur das 
Nachfüllen ist nur unwesentlich teurer.

Dazu kommt aber das enorme Gewicht, d.h. man braucht weitere kleinere 
Flaschen zum Umfüllen, wenn man mobil sein möchte - und das möchte man. 
Also weitere Kosten.

Für Privatmenschen wie Jörg, die das Ding im Schnitt vielleicht einmal 
in zwei Wochen brauchen (wenn überhaupt), ist das einfach übertrieben.

Wenn ich sehe, dass selbst wir hier mit zwei 20l-Flaschen locker über 
mehrere Jahre auskommen, dann sollten Jörg zwei 10l-Flaschen reichen. 
Die kann man sich samt Brenner prima unter den Arm klemmen und da kommt 
er mit 500€ hin :-)

> Flammenrückschlagsicherungen direkt am
> Druckminderer sind aber sehr zu empfehlen.

Ja, auf jeden Fall.

> Jörg Wunsch schrieb:
>> (Seit ich weiß, wie C2H2 wirklich in den Flaschen aufbewahrt wird,
>> bin ich da auch nicht so erbaut davon, dass ich das unbedingt hier
>> haben möchte.)
>
> Ohne Acetylen kein Autogenschweißen...

So ist es (leider).

Wichtig ist auch noch: für Propan und Acetylen gibt es verschiedene 
Düsen!

@Jörg: Du hast ja ein WIG. Dann kannst Du eigentlich gut auf 
Autogenschweißen verzichten. Nimm eine 5l-Propangasflasche und 10 Liter 
Sauerstoff, das reicht zum Hartlöten, dazu einen vernünftigen Brenner 
und gut ist. Es gibt selbst bei uns nur extrem wenige Fälle, wo man mit 
Flamme schweißen muss. Zu 99,99% nehmen wir WIG.

: Bearbeitet durch Moderator
von Mitleser (Gast)


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Schreiber schrieb:
> Ohne Acetylen kein Autogenschweißen...

Doch, funktioniert im Kleinen auch mit Propangas.
Siehe auch:

Hobbyschweisser schrieb:
> Kann ich bestätigen, ich habe so ein Teil. Fürs Hobbyschweissen
> (Flacheisen geht gut zu schweissen und hartlöten (Messinglot) )
> ganz toll geeignet.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Mitleser schrieb:
> Schreiber schrieb:
>> Ohne Acetylen kein Autogenschweißen...
>
> Doch, funktioniert im Kleinen auch mit Propangas.
> Siehe auch:
>
> Hobbyschweisser schrieb:
>> Kann ich bestätigen, ich habe so ein Teil. Fürs Hobbyschweissen
>> (Flacheisen geht gut zu schweissen und hartlöten (Messinglot) )
>> ganz toll geeignet.

Ja, das geeeeht auch - irgendwie - bei kleinen Teilen ...

Dauert lange und Spaß macht das nicht wirklich. Gerade, wenn die Wärme 
beim Schweißen punktgenau sein muss, dann wird es mit Propan sehr 
"dünn".

Es hat schon seinen Grund, dass das (sehr teure) Acetylen verwendet 
wird.
Die Leute in der Industrie sind nicht doof :-)

Aber wie oben geschrieben: wenn man ein WIG hat, stellt sich die Frage 
meist kaum noch.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Chris D. schrieb:
> @Jörg: Du hast ja ein WIG. Dann kannst Du eigentlich gut auf
> Autogenschweißen verzichten.

So isses.  Von A-Schweißen hatte ich ja auch nicht geschrieben.

> Nimm eine 5l-Propangasflasche und 10 Liter
> Sauerstoff, das reicht zum Hartlöten, dazu einen vernünftigen Brenner
> und gut ist.

Ja, danke für den Tipp.  Kommt auf den Wunschzettel, falls mal wieder
ein Weihnachtsmann vorbei geschneit kommt. :-)

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

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Um die Leute mal etwas anzufixen, habe ich ein paar Bilder von unserem 
Micromax (hier mit Propan/Sauerstoff-Düsen) angehängt. Fokussieren war 
nicht ganz einfach, aber ich hoffe, die Qualität ist ausreichend.

Wie man an der Flammengröße (und das ist nicht die kleinste 
einstellbare) gut sieht, sind damit selbst feinste Hartlötungen möglich.

(Ob man damit bonden kann? ;-)

Aber man hat immer die Option, auch große Flammen zu produzieren: die 
Einsätze der verschiedenen Brennerfamilien von Greggersen lassen sich 
untereinander tauschen. Das wechseln der Nadeln und Aufsätze geht 
übrigens sehr schnell und problemlos per Hand - man benötigt also keinen 
Schlüssel etc.

Natürlich ist der Brenner teurer - aber: so etwas kauft man sich 
üblicherweise nur einmal im Leben. Und wie heisst es so schön: ich habe 
zu wenig Geld, um billig zu kaufen.

P.S.: Noch ein Nachtrag zu den Rückschlagsicherungen: für 
Propan/Sauerstoff benötigt man die übrigens nicht, da dort die 
Flammengeschwindigkeit viel geringer ist als bei Azetylen. Diese sind 
übrigens (laut Greggersen) auch von der BG für Propanbrenner nicht 
vorgeschrieben. Für Azetylen sind die aber ein MUSS!

: Bearbeitet durch Moderator
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Chris D. schrieb:
> Fokussieren war nicht ganz einfach, aber ich hoffe, die Qualität ist
> ausreichend.

Na, hoffentlich glühst du den Schraubenschlüssel nicht aus. ;-)

Sieht nicht schlecht aus, das Gerätchen.

von Bernd F. (metallfunk)


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Hallo Jungs,

gibt es in eurer Gegend keine Schlosser mehr?

Ich hätte da kein Problem :)

( Schweißen gegen eine kleine Lichtprogrammierung, oder gegen
eine Kiste Bitburger )

Samstags bastel ich eh meistens so rum  :)

( Ich habe überhaupt kein Problem damit, Leute denen ich vertraue,
und die keine zwei linken Hände haben, meine Werkstattausstattung zur
Verfügung zu stellen. Nicht gegen Geld, sondern für Gegenleistung
oder Essen und Getränke ).

Das hat schon für langfristige, tolle Kontakte gesorgt.


Grüße Bernd

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Bernd Funk schrieb:
> Ich habe überhaupt kein Problem damit, Leute denen ich vertraue,
> und die keine zwei linken Hände haben, meine Werkstattausstattung zur
> Verfügung zu stellen. Nicht gegen Geld, sondern für Gegenleistung
> oder Essen und Getränke

Leider bist du nicht in meiner Nähe. ;-)

Ich hätte da auch kein Problem, dir mal Mikroskop und Lötkolben
zu überlassen … und wüsste im Gegenzug gern, wie man auch ohne WIG
eine ordentliche Schweißnaht auf die Reihe bekommt. ;-)

Aber so'n Micro-Brenner ist natürlich schon mehr was für den
Hobby-Goldschmied als einen Schlosser, gerade darum finde ich ihn
aber auch reizvoll.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Ja, das ist oftmals das Problem: die üblichen Schlossereien haben 
(zumindest hier) im Bereich Autogen nur die Sachen "für's Grobe": 
monstermäßige Brenner mit Schneidaufsatz usw. mit zwei 50L-Flaschen.

Die Sachen kann man weder mitnehmen noch wirklich für feine Arbeiten 
gebrauchen.

Wenn, dann müsste man sich als Hobbybastler an einen Goldschmied wenden 
:-)

@Bernd: Aber mit den Kontakten hast Du Recht. Mein "Ausbilder" in Sachen 
Feinmechanik usw. habe ich als unseren Kunden kennengelernt und 
mittlerweile ist das eine innige Freundschaft. Egal, welches mechanische 
Problem ich habe: der Mann hat in seinem Leben (50 Jahre 
Sondermaschinenbau) irgendwie schon alles gebaut, was sich mechanisch 
realisieren lässt :-) Alleine seine Tipps und die Erfahrung beim Sintern 
waren für uns Gold wert. Im Gegenzug helfe ich ihm bei allem 
Elektronischen - also die klassische Win-Win-Situation :-)

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Bevor ich es vergesse und vielleicht als Anregung für den einen oder 
anderen:

Mittlerweile habe ich mir auch ein passendes Wägelchen gebaut. Kosten: 
etwa 2,5 Stunden und 30 Euro für die beiden Räder, die Rohrschellen, den 
fantastischen(!) Brennerhalter und Farbe. Das Material ist aus der 
Schrottkiste :-)

Es fehlt jetzt nur noch ein Gummigurt mit Verschluss, um den 
Brennerkasten und die Aufnahme für die Lötstäbe seitlich anzubringen.

Wem eine Ähnlichkeit zu diesem Greggersen-Produkt nicht entgangen ist:

http://greggersen.de/index.php/mobile-systeme-auf-flaschenkarre.html

Die ist gewollt ;-)

: Bearbeitet durch Moderator
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