Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Modulplatine für zentrale Haussteuerung - Feedback


von Kai G. (runtimeterror)


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Hi zusammen,

ich habe mit eurer Hilfe zusammen eine Modulplatine entworfen, mit 
welcher ich die Realisierung meiner zentralen Hausautomatisierung plane. 
Hierfür werden sieben solcher Module nebeneinander auf eine "Backplane" 
gesteckt, in welcher sich neben der Spannungsversorgung auch die 
Anschlüsse für die Relais und weitere Taster befinden. Hier befinden 
sich auch weitere LEDs für jeden Ein- und Ausgang.

Jede Modulplatine bietet 20 Eingänge (active high) und 10 Ausgänge (high 
side). Für die Versorgungs-, Taster- und Relais-Spannung verwende ich 
+24V und als Logik- und CPU-Spannung 3,3 V. Die Steuerlogik (sowie die 
Entprellung) übernimmt ein ATMEGA644PA. Unten rechts befinden sich zwei 
zusätzliche high-side driver als diskreter Bauweise, da der UDN2981 zu 
wenig Kanäle hat.

Die Hauptschwerpunkte lagen in langfristigen Verfügbarkeit aller 
Komponenten und Wartungs- sowie Diagnosefreundlichkeit des Aufbaus; 
daher auf der Aufbau mit Lochrasterplatinen ohne fliegende Verdrahtung. 
Dennoch musste das ganze recht kompakt werden, um die verfügbare Tiefe 
meines Schaltschrankes nicht zu überschreiten.

Das Modul bietet eine serielle Schnittstelle, die auch über die 
Backplane herausgeführt werden kann. Zusätzlich ist ein 
ISP10PIN-Anschluss zum Flashen vorgesehen. Die Spannungsquelle zur 
Versorgung der CPU kann per Jumper gewählt werden. Es ist geplant, dass 
es ein Hauptcontroller-Board geben wird, welches die Kommunikation 
zwischen den Modulen und zur Außenwelt (z.B. Raspberry PI) übernehmen 
soll.

Sobald die Hardware stabil funktioniert, setze ich mich an die Software.

Ich würde mich über konstruktive Rückmeldungen sehr freuen, da es sich 
für meine Maßstäbe schon um ein größeres Projekt handelt und meine 
Erfahrungen mehr aus der theoretischen Ecke kommen.

Schöne Grüße,
Kai

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Ich sehe da keinerlei Abblockkondensatoren, weder am 3,3V Regler noch am 
MC. Auch am UDN sollte da m.E. ein C, und sei es nur, um die Gegen-EMK 
der Relais von der Versorgung fernzuhalten.
Sollen die Taster 24V tasten?
Analogeingänge sind nicht vorgesehen?

: Bearbeitet durch User
von Kai G. (runtimeterror)


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Matthias Sch. schrieb:
> Ich sehe da keinerlei Abblockkondensatoren, weder am 3,3V Regler

Dafür hatte ich C1 (100 nF) vorgesehen.

> noch am MC.

C2, 100 nF Folienkartoffel

> Auch am UDN sollte da m.E. ein C, und sei es nur, um die Gegen-EMK
> der Relais von der Versorgung fernzuhalten.

Ich dachte die eingebauten Freilaufdioden und C1 erledigen das?

> Sollen die Taster 24V tasten?

Jepp

> Analogeingänge sind nicht vorgesehen?

Nope - dafür ist auch kein Pin mehr frei :)
Du meinst vermutlich den offenen AREF? AVCC ist zumindest angeschlossen, 
da der meines Wissens nach ja einen Port versorgt.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Kai G. schrieb:
> Ich dachte die eingebauten Freilaufdioden und C1 erledigen das?

Wollen wir das mal hoffen, auch Dioden haben nur eine endliche 
Geschwindigkeit. Relais sind auch beim Einschalten recht ruppig zur 
Versorgung. Hausautomation klingt für mich nach 'soll nicht so oft 
abstürzen', und da bin ich beim Abblocken grosszügig und lege auch mal 
Drosseln und Elkos in die Versorgung und nehme dicke Masseleitungen.

Kai G. schrieb:
>> Analogeingänge sind nicht vorgesehen?
>
> Nope - dafür ist auch kein Pin mehr frei :)

Ich frage deswegen, weil ich Analogeingänge bei der Hausautomation recht 
praktisch finden würde. Zur Helligkeits- und Temeperaturerfassung z.B...

>> Sollen die Taster 24V tasten?
>
> Jepp

Da sind die 10:1 Spannungsteiler aber schon grenzwertig, da liegen dann 
bei aktiv high (warum überhaupt aktiv high?) etwa 2,4V am Port. Wenn das 
robuste Eingänge werden sollen, würde ich da auch noch ein paar 
Kondensatoren gegen Masse schalten gegen Einstreuungen.
Schade finde ich auch, das du durch den niedrigen Takt etwa die Hälfte 
der mögl. Rechenleistung verschenkst. Selbst bei 3,3V (warum nicht 5V?) 
kann man den Mega mit etwa 12-14MHz takten

: Bearbeitet durch User
von Kai G. (runtimeterror)


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Hi Matthias,
danke für deine Rückmeldungen!

Matthias Sch. schrieb:
> Wollen wir das mal hoffen, auch Dioden haben nur eine endliche
> Geschwindigkeit.

Bei den Relais habe ich 14 mA gemessen und 44 mA peak. Ich habe keine 
Spannung unter 0 V messen können, prüfe das aber gerne nochmal. Ich 
vermute, dass die bereits selbst eine entprechende Elektronik mitbringen 
- waren auch teuer genug.

> Hausautomation klingt für mich nach 'soll nicht so oft
> abstürzen', und da bin ich beim Abblocken grosszügig und lege auch mal
> Drosseln und Elkos in die Versorgung und nehme dicke Masseleitungen.

Es soll nach Möglichkeit gar nicht abstürzen. Der µC ist mit Elko und 
FoKo abgesichert und verbraucht selbst kaum Strom (< 1 mA schätze ich). 
Ich verstehe nicht, wie eine Störung auf der 24V-Leitung einen Absturz 
verursachen sollte - da sind drei Kondensatoren (zwei schnelle und ein 
großer) und ein Spannungsregler dazwischen.

> Ich frage deswegen, weil ich Analogeingänge bei der Hausautomation recht
> praktisch finden würde. Zur Helligkeits- und Temeperaturerfassung z.B...

Die kämen wenn dann an den Zentral-Controller oder auf ein eigenes Modul 
- im Moment habe ich gar keine analogen Sensoren. Mir geht's erstmal um 
die Abdeckung aller Taster und Bewegungsmelder und Aktoren wie Motoren 
und Licht.

>>> Sollen die Taster 24V tasten?
> Da sind die 10:1 Spannungsteiler aber schon grenzwertig, da liegen dann
> bei aktiv high (warum überhaupt aktiv high?) etwa 2,4V am Port.

Das verstehe ich nicht - für meinen Geschmack war das genug Luft nach 
oben und unten. Da müssen schon echt böse Dinge geschehen, damit der I/O 
qualmt.

Der ganze Schaltschrank ist vom Elektriker mit Active High aufgebaut 
worden und ich bin mir sicher, dass der mehr Ahnung davon hatte als ich. 
Der Umbau wäre mir zu aufwändig und ich weiß nicht, ob es da Richtlinien 
gibt, die das untersagen (z.B. die Kabelfarben).

> Wenn das
> robuste Eingänge werden sollen, würde ich da auch noch ein paar
> Kondensatoren gegen Masse schalten gegen Einstreuungen.

Ich muss die Entprellung ohnehin implementieren - die sollte auch gegen 
Einstreuungen helfen.

> Schade finde ich auch, das du durch den niedrigen Takt etwa die Hälfte
> der mögl. Rechenleistung verschenkst. Selbst bei 3,3V (warum nicht 5V?)
> kann man den Mega mit etwa 12-14MHz takten

7 MHz sind schon weit mehr als genug für das Bisschen, was der zu tun 
hat! Ich kenne mehr Geräte, die sich mit 3,3V an der seriellen 
Schnittstelle wohlfühlen; u.A. der Raspberry PI und diverse Router:
http://wiki.openwrt.org/doc/hardware/port.serial

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Kai G. schrieb:
> Das verstehe ich nicht - für meinen Geschmack war das genug Luft nach
> oben und unten. Da müssen schon echt böse Dinge geschehen, damit der I/O
> qualmt.

Genau, es ist ganz schön Luft zum 'echten' Highpegel. Du verringerst den 
Störabstand ohne zwingenden Grund. Bist du sicher, das Optokoppler in 
den Eingängen dir das Leben nicht leichter machen würden?

von Kai G. (runtimeterror)


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Matthias Sch. schrieb:
> Kai G. schrieb:
> Genau, es ist ganz schön Luft zum 'echten' Highpegel. Du verringerst den
> Störabstand ohne zwingenden Grund.

Na ja ... laut Datenblatt geht der Pin schon ab 0,6 V auf High. Da 
müsste die Tasterspannung für eine gewisse Dauer auf unter 7 V abfallen. 
Wie soll das im Regelbetrieb passieren, ohne dass es eine tatsächlich zu 
behebende Störung gibt? Außerdem ist das Schlimmste, was passieren kann, 
dass ein Taster nicht sauber auslöst.

Mit einem höheren Pegel am I/O erhöhe ich zudem das Wahrscheinlichkeit, 
dass Einstreuungen einen High-Pegel verursachen, was problematischer 
sein kann als nicht erkannte Taster.

> Bist du sicher, das Optokoppler in
> den Eingängen dir das Leben nicht leichter machen würden?

Mal davon abgesehen, dass ich dafür mit dem derzeitigen Konzept gar 
keinen Platz habe: Es gibt sicher einiges, was man noch machen kann 
(RC-Tiefpass, Galvanische Trennung, Gehäuseschirmung) - aber ist das in 
der Praxis wirklich notwendig? Was sind denn typische Einstreuungen? 
Welche Dauer haben diese? Wie unterscheidet sich die Charakteristik von 
der prellender Kontakte?

Im Moment denke ich, dass ein in Software implementierter Tiefpassfilter 
mit Hysterese das meiste Übel abwenden kann - im Wiki wird dieses 
Vorgehen sogar empfohlen. Welches praxisrelevante Problem löse ich mit 
einer aufwändigeren Eingangsbeschaltung, welches sich nicht durch 
Software lösen lässt?

Dem Zerschießen der Eingänge begegne ich mit der oben erwähnten 
Sicherheitsmarge beim Spannungsteiler.

: Bearbeitet durch User
von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Ein Schaltplan wäre sinnvoller als ein Layout...
Jede Menge I/O - da wirste doch blöde mit Kabel verlegen. Wenn man sowas 
macht, dann doch mit einem dafür tauglichen Bussystem?
Ich hatte sowas ähnliches vor Jahren mal angefangen, ist letztendlich an 
der erforderlichen Verkabelung gescheitert. Selbst bei einem Neubau 
denkt man nicht an alles.
Inzwischen läuft bei mir das meiste über CAN, dazu Ethernet/WLAN

von Kai G. (runtimeterror)


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Für den Schaltplan fehlen mir mir gerade die Tools - ich schau mal, ob 
ich die Einzelteile nachreichen kann. Mir war erstmal wichtiger, dass 
das erstellte Layout sinnvoll ist und in den Schrank passt.

Ein Bus-System hätte ich beim Bau mit beauftragen müssen - und das war 
seinerzeit unbezahlbar. Daher die Sternverkabelung, die auch ohne 
Steuerung erstmal problemlos funktioniert, ohne dass ich mir um 
Protokoll, Komponentenverfügbarkeit, etc. Gedanken machen musste. Jetzt 
habe ich eine zentrale Stelle, an der ich nach und nach die 
Automatisierung nachrüsten kann und genügend Reservertaster für alles, 
was ich vergessen habe. Wenn mir danach ist, kann ich die Taster immer 
noch durch KNX-Geräte ersetzen und als Bus im Schaltschrank 
zusammenführen :P

von Schaulus Tiger (Gast)


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Kai G. schrieb:

> Hierfür werden sieben solcher Module nebeneinander auf eine
> "Backplane" gesteckt. (...)
> Jede Modulplatine bietet (...) 10 Ausgänge. (...)
> Bei den Relais habe ich 14 mA gemessen und 44 mA peak.

plus 22mA pro LED mal 24V mal 70 Stück macht gute 100 Watt. Oder ziehen 
die Relais nur kurz beim Einschalten 44mA? Was für ein Netzteil hast du 
geplant?

Egal, 22mA für eine LED müssen doch echt nicht sein. Für die Taster ist 
es ja o.k., normale Kontakte mögen 5..10mA, aber für die Relais sollten 
5mA doch auch reichen. Die LED10 kommt mit 47R schätzungsweise auf über 
30mA. Sollte man die nicht vor dem Linearregler anschliessen?

Überhaupt: Der LF33 ist nur bis 16V am Eingang spezifiziert und schaltet 
sich ab 18V ab. Die Kombination aus 24V/3.3V mit Lochraster und 
lieferbar ist natürlich knifflig. Ich würde wohl den MCP1790 im DDPAK 
nehmen, der sollte sich trotz SMD einlöten lassen. Ansonsten kenne ich 
nur noch den LM317, aber bei dem ist mir die Strombegrenzung viel zu 
hoch.

> Hier befinden sich auch weitere LEDs für jeden Ein- und Ausgang.
Vorbildlich!

>> Auch am UDN sollte da m.E. ein C, und sei es nur, um die Gegen-EMK
>> der Relais von der Versorgung fernzuhalten.
> Ich dachte die eingebauten Freilaufdioden und C1 erledigen das?

Dank High Side Treiber gehen die Dioden nach GND, C1 kommt da nicht ins 
Spiel. Der UDN sollte deshalb eine eigene GND-Leitung direkt zur 
Stromversorgungsklemme bekommen. Aber Freilaufdioden gehören immer 
direkt ans Relais, gute Relais haben die eingebaut, wenigstens als 
Option.

>> Genau, es ist ganz schön Luft zum 'echten' Highpegel. Du verringerst den
>> Störabstand ohne zwingenden Grund.
> Na ja ... laut Datenblatt geht der Pin schon ab 0,6 V auf High.
> Da müsste die Tasterspannung für eine gewisse Dauer auf unter
> 7 V abfallen.

Nach meinem Datenblatt ist der Bereich von 0.99V bis 1.98V undefiniert 
(bei 3.3V Vdd), du brauchst für eine sichere 1 also mehr als 21.8V.

Mit geregelten 24V wird's wohl knapp funktionieren, aber die Relais 
wären wohl auch mit ungeregelten aus Trafo/Gleichrichter/Elko zufrieden.

Egal ob geregelt oder ungeregelt: du solltest die 24V überwachen, damit 
du bei Unterspannung definiert abschalten kannst und vor allem kein 
Relais einschaltest. Manche Relais schalten dann nur halb ein und ohne 
richtigen Kontaktdruck vertragen die nur sehr wenig Strom.

> 7 MHz sind schon weit mehr als genug für das Bisschen,
> was der zu tun hat!

Ich würde sogar auf 3.6864MHz runter gehen. Evt. ist auch der interne 
R/C gut genug für UART-Kommunikation.

von Kai G. (runtimeterror)


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Anbei mal der Schaltplan so gut mir das auf die Schnelle gelungen ist 
(der UDN fehlt noch).

von Kai G. (runtimeterror)


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Schaulus Tiger schrieb:
> Kai G. schrieb:
>> Bei den Relais habe ich 14 mA gemessen und 44 mA peak.
>
> plus 22mA pro LED mal 24V mal 70 Stück macht gute 100 Watt. Oder ziehen
> die Relais nur kurz beim Einschalten 44mA?

Die Stromstoßrelais ziehen 14 mA nur im Schaltmoment für ein paar 100 
ms. Um die 44 mA Spitze einmal zu messen musste ich schon zigmal 
schalten.

Es sind 42 Stromstoßrelais sowie 20 klassische Relais; leztere ziehen 
aber nur 8 mA für ein paar Sekunden, während die Rollomotoren laufen.

> Was für ein Netzteil hast du geplant?

Ich behalte einfach das Netzteil, was der Elektriker für genau diesen 
Zweck vorgesehen hat :) Die genauen Werte müsste ich nochmal ablesen.

> Egal, 22mA für eine LED müssen doch echt nicht sein.

Stimmt - ich hatte erstmal den Datenblattwert genommen. Die LEDs sind 
heute gekommen. Ich schau mal, wie weit ich mit dem Strom runter kann. 
Das würde auch das irrsinnige Verheizen am Widerstand einschränken.

> Die LED10 kommt mit 47R schätzungsweise auf über 30mA.

22 mA, die hat eine hohe Drop-Voltage - dennoch viel zu viel.

> Sollte man die nicht vor dem Linearregler anschliessen?

Der Mikrocontroller kann über mehrere Wege versorgt werden. Ich wollte 
eine LED, die auch dann leuchtet, wenn die Versorgungsspannung vom 
Programmieradapter kommt. Die Backplane hat für die 24V nochmal eine 
eigene LED.

> Überhaupt: Der LF33 ist nur bis 16V am Eingang spezifiziert und schaltet
> sich ab 18V ab.

Hmmm ... in meinem Datenblatt (das von Reichelt zum Artikel gehörige) 
steht 40 V bei "Absolute Maximum Ratings". Oh, jetzt sehe ich das 
Sternchen "For 18 < V IN < 40 the regulator is in shut-down" :(

Vielen Dank! Das hatte ich gar nicht gesehen. Ich hatte den als 
Vorschlag hier irgendwo aus dem Forum.

> Die Kombination aus 24V/3.3V mit Lochraster und
> lieferbar ist natürlich knifflig. Ich würde wohl den MCP1790 im DDPAK
> nehmen, der sollte sich trotz SMD einlöten lassen. Ansonsten kenne ich
> nur noch den LM317, aber bei dem ist mir die Strombegrenzung viel zu
> hoch.

Es gab noch Step-Down-Wandler, die mir allerdings zu teuer waren. Ich 
geh' nochmal in mich oder mache einen eigenen Thread auf.

>> Hier befinden sich auch weitere LEDs für jeden Ein- und Ausgang.
> Vorbildlich!

Danke. Die Idee war, dass man eine ausgefallene Karte einfach rausziehen 
und den Stecker für T0-T9 direkt in die Backplane stecken kann - als 
Notfallplan.

> Der UDN sollte deshalb eine eigene GND-Leitung direkt zur
> Stromversorgungsklemme bekommen.

Also so lassen wie's jetzt ist, oder noch direkter und/oder ohne 
Sicherung?

> Nach meinem Datenblatt ist der Bereich von 0.99V bis 1.98V undefiniert
> (bei 3.3V Vdd), du brauchst für eine sichere 1 also mehr als 21.8V.

Das wäre dann wirklich zu knapp. Ich Doof! Ich hatte 0.3Vcc als 0.3V 
gelesen. Jetzt komme ich auch auf deine Werte.

Dann ziele ich mal auf 3,1 V und würde einen Spannungsteiler mit
6,8:1,0 kOhm ins Auge fassen. Dann reichen nach unten 15,6 V und schon 
ab 26,6 V wird's dem Controller zu warm (das finde ich was knapp). Die 3 
mA Querstrom sind auch was viel ... ich schlaf nochmal 'ne Nacht drüber 
und rechne das mal ordentlich durch.

> Mit geregelten 24V wird's wohl knapp funktionieren, aber die Relais
> wären wohl auch mit ungeregelten aus Trafo/Gleichrichter/Elko zufrieden.

Stimmt, die fressen so ziemlich alles: 8 - 230 VAC/DC

> Egal ob geregelt oder ungeregelt: du solltest die 24V überwachen, damit
> du bei Unterspannung definiert abschalten kannst und vor allem kein
> Relais einschaltest. Manche Relais schalten dann nur halb ein und ohne
> richtigen Kontaktdruck vertragen die nur sehr wenig Strom.

Meinst du die Stromstoßrelais? Die werden glaube ich irgendwie intern 
elektronisch gesteuert. Ich nehme das mit der Spannungsüberwachung mal 
für den Hauptcontroller als ToDo mit. Der kann die Module dann 
runterfahren und beim Server petzen. Aber letztendlich wäre das ja kein 
neues Problem der Automatisierung - das wäre dann ja jetzt schon ein 
Thema.

> Ich würde sogar auf 3.6864MHz runter gehen. Evt. ist auch der interne
> R/C gut genug für UART-Kommunikation.

Ich bau erstmal den Prototypen auf und schau mal, wie viel Langeweile 
die 20 Entpreller zulassen.
Auf den internen möchte ich nicht gehen - für ein paar Cents mehr 
bekomme ich ein garantiert stabiles Timing für alle gängigen Baud-Raten; 
das isses mir wert ;)

Vielen Dank für die Rückmeldungen!

von Kai G. (runtimeterror)


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Ich glaube, ich gehe doch auf 5 V ... das löst das Problem mit der 
Spannungsversorgung und stabilisiert die Tastereingänge sowie das Quarz.

von Schaulus Tiger (Gast)


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Kai G. schrieb:
> Schaulus Tiger schrieb:
>> Der UDN sollte deshalb eine eigene GND-Leitung direkt zur
>> Stromversorgungsklemme bekommen.
> Also so lassen wie's jetzt ist, oder noch direkter und/oder ohne
> Sicherung?

> Es sind 42 Stromstoßrelais sowie 20 klassische Relais; leztere ziehen
> aber nur 8 mA für ein paar Sekunden, während die Rollomotoren laufen.

Dann nehme ich alle Bedenken wegen Netzteilleistung, Abwärme und 
Freilaufdioden zurück. Du kannst höchstens noch darauf achten, dass an 
den diskreten Relaistreibern mit den längeren Leiterbahnen nur 
Stromstoßrelais hängen.

Die beiden GND-Klemmen für die Relais sind ja optimal mit dem UDN 
verbunden. Ich hatte gemeint, dass man diese Klemmen direkt und nur 
mit der Supply-GND-Klemme verbindet, also die Drahtbrücke vom UDN in 
Richtung uC weglässt. Aber das alleine bringt nichts, wegen der 
Verbindung zu den diskreten Relaistreibern (die hatte ich übersehen). 
Und alles andere wäre ein völliger Umbau der Platine, das lohnt sich 
wirklich nicht.

> Der Mikrocontroller kann über mehrere Wege versorgt werden. Ich wollte
> eine LED, die auch dann leuchtet, wenn die Versorgungsspannung vom
> Programmieradapter kommt.
OK, überzeugt. Übrigens braucht man diese LED (und/oder D3) wenn über 
die Eingangsschutzdioden vom uC Strom nach VDD fließt. Wenn dieser Strom 
größer wird als der Verbrauch vom uC würde VDD ansteigen.

> Hmmm ... in meinem Datenblatt (das von Reichelt zum Artikel gehörige)
> steht 40 V bei "Absolute Maximum Ratings". Oh, jetzt sehe ich das
> Sternchen "For 18 < V IN < 40 the regulator is in shut-down" :(
Ein besonders krasser Fall von Kleingedrucktem...

> Es gab noch Step-Down-Wandler, die mir allerdings zu teuer waren.
und nicht so zuverlässig und total überdimensioniert und größer (wenn 
man die nötigen Filter spendiert).

>> Evt. ist auch der interne R/C gut genug für UART-Kommunikation.
> Auf den internen möchte ich nicht gehen - für ein paar Cents mehr
> bekomme ich ein garantiert stabiles Timing für alle gängigen Baud-Raten;
> das isses mir wert ;)
Ich dachte eher an Zuverlässigkeit und Störempfindlichkeit. Aber ich 
hab' keine Daten vom internen Oszillator, also sag' ich mal nichts dazu.

> Ich glaube, ich gehe doch auf 5 V ... das löst das Problem mit
> der Spannungsversorgung und stabilisiert die Tastereingänge
> sowie das Quarz.
Tendenziell wird alles etwas unkritischer, aber für ungeregelte 24V (ich 
rechne dabei mit 18..35V!) würden die Eingänge trotzdem nicht 
funktionieren.

von Kai G. (runtimeterror)


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Schaulus Tiger schrieb:
> Du kannst höchstens noch darauf achten, dass an
> den diskreten Relaistreibern mit den längeren Leiterbahnen nur
> Stromstoßrelais hängen.

Ok, das lässt sich problemlos einrichten.

>> Es gab noch Step-Down-Wandler, die mir allerdings zu teuer waren.
> und nicht so zuverlässig und total überdimensioniert und größer (wenn
> man die nötigen Filter spendiert).

Was ist denn mit dem Kerlchen hier (LP 2950 ACZ3,3)?
http://www.reichelt.de/LP-2950-ACZ3-3/3/index.html?&ARTICLE=122756

Ich habe jetzt erstmal keinen Haken finden können - solange sich die 
Spannungsversorgung nicht vom Mondstand beeinflussen lässt.

> Tendenziell wird alles etwas unkritischer, aber für ungeregelte 24V (ich
> rechne dabei mit 18..35V!) würden die Eingänge trotzdem nicht
> funktionieren.

Ich habe jetzt nochmal nachgesehen, wer mich mit Strom beliefert. Das 
exakte Modell habe ich nicht gefunden, aber ich denke, dass ich mir über 
die Stabilität nicht so viele Sorgen machen muss (Murr evolution 1 phase 
2.5):
http://shop.murrelektronik.de/index.php?stoken=8775941A&lang=0&cl=search&searchparam=evolution+1+phase+2.5

Wenn ich von additiven Störungen ausgehe, erlaubt mir ein Spannungteiler 
von 5,65:1 die Eingangsspannungen von 17-31 V. Bei prozentualen 
Störungen würde sich ein Spannungsteiler von 5,9:1 für die 
Eingangsspannungen von 17,7-32,5 V eignen. Das ist zwar nicht ganz der 
Bereich, den du geschätzt hattest, aber ich denke, dass das dennoch 
praxistauglich ist.

von Matze (Gast)


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Ich würde noch einen Watchdog in die Schaltung integrieren, dass bei 
einem Programmabsturz der Atmega neu gestartet wird.

von Leo C. (rapid)


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Kai G. schrieb:
> Was ist denn mit dem Kerlchen hier (LP 2950 ACZ3,3)?

Wird nicht funktionieren. Zitat NSC-Datenblatt:
1
Note 8: The junction-to-ambient thermal resistances are as follows: 
2
180 ̊C/W and 160 ̊C/W for the TO-92 package with 0.40 inch and 0.25 inch 
3
leads to the printed circuit board (PCB) respectively,

Der Überspannungsschutz mit der 3,3V Zenerdiode (D3) ist keine gute 
Idee. Diese Dioden ziehen bei Vz je nach Typ 70mA bis über 100mA.

von Kai G. (runtimeterror)


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Leo C. schrieb:
> Wird nicht funktionieren. Zitat NSC-Datenblatt:

Ok, danke!

> Der Überspannungsschutz mit der 3,3V Zenerdiode (D3) ist keine gute
> Idee. Diese Dioden ziehen bei Vz je nach Typ 70mA bis über 100mA.

Gut, raus damit. Ich erhöhe die Spannung auf 5 V, dann spare ich mir 
auch alle Zenerdioden, die gegen versehentliches Befeuern mit 5 V 
schützen sollten.

Ich bau dann mal alle Anregungen in die Pläne ein und poste eine 
aktualisierte Fassung.

Gibt's einen Vorschlag für einen sinnvollen "Querstrom" für die 
Spannungsteiler der Taster? Ich hatte 1 - 2 mA angepeilt.

von Kai G. (runtimeterror)



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So,

ich hoffe, ich habe alle Anregungen eingearbeitet und dabei nicht 
allzuviel kaputt gemacht:
- Versorgungsspannung der Controllers von 3,3 V auf 5 V angehoben
- Dioden zum Überspannungsschutz rausgeschmissen
- zwei zusätzliche Kondensatoren zum Absichern der beiden Relais-Treiber
- die gesamte Platine aus baulichen Gründen (Schaltschranktiefe) um 1 cm 
in der Breite gekürzt und dafür auf 100 m Gesamthöhe verlängert.
- verbesserte Masseführung
- LED-Ströme auf ein praktisches Minimum reduziert. 3 - 4 mA sind bei 
guter Raumbeleuchtung noch gut zu erkennen.
- Spannungsregler kann nun gelegt werden
- Keine Komponenten mehr unterhalb des Controllers
- Die Spannungsteiler der Taster sind nun für den sinnvolleren 
Eingangsbereich von 17,1 - 31,3 V ausgelegt.

Offene Punkte:
- Ich bin mir nicht sicher, ob der Spannungsregler (LM1086-5.0) geeignet 
ist.
- Der Querstrom der Spannungsteiler für die Taster ist mit 4,2 mA recht 
hoch. Da ich aber wegen der guten Verfügbarkeit die E6-Reihe nicht 
verlassen will, habe ich keine andere Wahl. Es gibt noch eine 
gleichwertige Kombination, die mir mit 0,9 mA aber zu schwach erscheint.

Ich würde mich freuen, wenn nochmal jemand die Zeit findet, da 
drüberzuschauen.

ps: ich habe die Pläne zusätzlich in einem Vektorformat angehängt - 
darin sind die Details besser zu erkennen (Seite 1)

: Bearbeitet durch User
von Helge A. (besupreme)


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Vielleicht hilft dir ein kleiner Schaltregler weiter, der für alle deine 
Platinen z.B. 9V liefert. Das erspart dir Wärmeprobleme. Zum Beispiel 
eins der einstellbaren fertigen Module ausm ebay.

von Schaulus Tiger (Gast)


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Kai G. schrieb:

> - Ich bin mir nicht sicher, ob der Spannungsregler (LM1086-5.0)
> geeignet ist.

naja, dann kannst du auch den LM317 nehmen. Der hat auch 200mW 
Eigenverbrauch und keine Strombegrenzung, aber deutlich mehr Reserve bei 
der Eingangsspannung.

> - Der Querstrom der Spannungsteiler für die Taster ist mit 4,2 mA recht
> hoch. Da ich aber wegen der guten Verfügbarkeit die E6-Reihe nicht
> verlassen will, habe ich keine andere Wahl. Es gibt noch eine
> gleichwertige Kombination, die mir mit 0,9 mA aber zu schwach erscheint.

Dieser Strom fließt über die Eingangsschutzdioden, wenn das 
1k-Widerstandsnetzwerk eine Unterbrechung hat. In dem Fall stören mich 
4.2mA nicht. Die 100mW Abwärme sind erst recht kein Problem. Aber wegen 
Spikes (besonders bei negativen) auf dem Tasterkabel sollte der 4k7 
deutlich größer sein. Und wegen der kapazitiven Einkopplung von 
230V-Kabeln sollte er kleiner sein :(

Bei einem 2-adrigen Kabel kann man mit 200pF/m zwischen den Adern 
rechnen. Im schlimmsten Fall liegt ein Tasterkabel mitten in einem 
Bündel von 230V-Kabeln. Durch die mehrfache Isolation kommt man sicher 
unter 100pF/m, aber nicht viel, wegen der hohen Anzahl der "feindlichen" 
Adern. In einem Haus kommen 20 Meter leicht zusammen, macht 2nF. Das 
ergibt mit den Werten im Schaltplan ±200mVs am uC-Eingang und ±1.2Vs an 
den LEDs.

Das hört sich harmlos an, aber das sind die statischen Werte bei 
230V,50Hz. Spikes erzeugen durch steilere Flanken höhere Ströme. Bei der 
positiven Halbwelle wird die LED leitend und übernimmt einen Teil des 
Stroms. Bei der negativen wird die Spannung über der LED nur durch den 
Strom durch den Eingangsteiler begrenzt. Und viele LEDs sind nur mit -5V 
spezifiziert.

Die mechanisch kleinste Schutzschaltung dagegen wäre eine zweifarbige 
LED mit 2 Pins. Da schützen sich die beiden LED-Chips gegenseitig.

Nachdem die LEDs versorgt sind, nochmal zum uC-Eingang. Die 2nF 
Kabelkapazität werden bei vernünftiger Verkabelung wohl nicht erreicht, 
nehmen wir mal 500pF an. Bei einem 2kV/8us/20us-Spike und den 
Schaltplan-Werten müssen die Eingangsschutzdioden dann 80mA aufnehmen. 
Ich würde den Eingangsteiler doch hochohmiger machen. Mit 22k/4k7 
Eingangsteiler sind's noch 27mA, mit 10k/2k2 noch 50mA. Die LEDs könnten 
auch einen größeren Anteil übernehmen, z.B. mit 4k7, 10k/2k2: LEDs 92mA, 
uC 43mA.

Ein hochohmiger Eingangsteiler hat meiner Meinung keinen praktischen 
Nachteil. 22k/4k7 erlauben immer noch 200uA DC-Leckstrom, AC-statisch 
ist kein Problem und mit 4k7 für die LEDs sieht auch der Taster noch 
mehr als 5mA. Das muss bei 24V reichen, oder kennst du schlechtere Daten 
von den Tastern?

von Helge A. (besupreme)


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Auf meiner Werkbank wären die Eingänge z.B. so aufgebaut.

Die Schutzdioden können direkt an die Eingangsklemmleiste vom Schrank. 
Damit bleiben böse Störungen von der Platine fern.

von Kai G. (runtimeterror)


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Helge A. schrieb:
> Vielleicht hilft dir ein kleiner Schaltregler weiter, der für alle deine
> Platinen z.B. 9V liefert.

Ja, ist wahrscheinlich besser. Ich wollte die Backplane möglichst 
einfach halten, aber ich denke, dass es in Anbetracht der ganzen 
Probleme mit der Einzelversorgung das kleinere Übel ist, eine weitere 
Versorgungsspannung zuzuführen. Zumal ich im Schrank bereits eine 5 
V-Versorgung für andere Zwecke habe. Die muss ggf. etwas aufgebohrt 
werden.

: Bearbeitet durch User
von Kai G. (runtimeterror)


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Schaulus Tiger schrieb:
>> - Der Querstrom der Spannungsteiler für die Taster ist mit 4,2 mA recht
>> hoch. Da ich aber wegen der guten Verfügbarkeit die E6-Reihe nicht
>> verlassen will, habe ich keine andere Wahl. Es gibt noch eine
>> gleichwertige Kombination, die mir mit 0,9 mA aber zu schwach erscheint.
>
> Dieser Strom fließt über die Eingangsschutzdioden, wenn das
> 1k-Widerstandsnetzwerk eine Unterbrechung hat. [...] Aber wegen
> Spikes (besonders bei negativen) auf dem Tasterkabel sollte der 4k7
> deutlich größer sein. Und wegen der kapazitiven Einkopplung von
> 230V-Kabeln sollte er kleiner sein :(
> ...

Ok, ab hier hast du mich abgehängt :/

Bevor ich dich jetzt mit Rückfragen durchlöchere:
Die Schaltdrähte sind paarweise verseilt und als Gesamtleitung 1-fach 
geschirmt. Zudem verlaufen diese durch eigene Leerrohre separat von den 
230 V-Leitungen und werden von diesen auch im Schaltschrank räumlich 
weitgehend separat geführt. Die größte Länge (Garage) dürfte wie von dir 
geschätzt bei etwa 20 m liegen. Die meisten Leitungen sind unter 15 m. 
Bei den Tastern handelt es sich BuschJäger-Garnituren, sowie 
Bewegungsmeldern (die werde ich vermutlich durch separate Relais nochmal 
entkoppeln) und die Rückleitungen der Stromstoß-Relais (2xON).

Mit welchen Problemen ist da noch zu rechnen? Ich möchte vermeiden, dass 
unnötig Zeit und Material in das Lösen von Problemen investiert werden, 
die bei meiner Installation evtl. gar nicht relevant sind. (An dieser 
Stelle nochmal vielen Dank soweit!!). Ich habe auf den Platinen ohne 
eine komplette Konzeptänderung keinen Spielraum für eine aufwändige 
Eingangsbeschaltung. Gibt es vielleicht sowas wie den UDN/ULN, den man 
zum Schutz der Eingänge verwenden kann?

Welche Möglichkeiten habe ich, im Vorfeld Störungen zu messen? Digitales 
Speicheroszilloskop und ein besseres Multimeter wären vorhanden, mir 
mangelt es jedoch an praktischer Erfahrung.

> Ein hochohmiger Eingangsteiler hat meiner Meinung keinen praktischen
> Nachteil. 22k/4k7 erlauben immer noch 200uA DC-Leckstrom, AC-statisch
> ist kein Problem und mit 4k7 für die LEDs sieht auch der Taster noch
> mehr als 5mA. Das muss bei 24V reichen,

Ok.

: Bearbeitet durch User
von Helge A. (besupreme)


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Durch deine LED sollten ca. 3-5mA fließen. Viele Industriesteuerungen 
haben Eingangsströme zwischen 3mA und 10mA. Ich nehm das einfach mal als 
Hausnummer fürs Design. Für diesen Strombereich gibt es einige Gründe, 
von sauberen Kontakten (Mindeststrom) bis zu Störeinstreuungen.

Wenn du klare eingefärbte LED verwendest, sind sogar schon <1mA gut 
erkennbar. Auch bei hellem Umgebungslicht. Mattierte sind bei viel Licht 
schlechter zu erkennen.

Wenn man aus dem Vorwiderstand für die LED schon einen Spannungsbereich 
von 3-6V für einen eingeschalteten Eingang erhalten kann, braucht man 
nur noch einen hochohmigen Widerstand zu den Digitaleingängen. So werden 
Störungen hauptsächlich am empfindlicheren Eingang vorbeigeleitet und 
die eingebauten Bodydioden begrenzen die Eingangsspannung sicher.

Es gibt auch sichere Eingangsbausteine, aber dafür müßte das Konzept 
geändert werden. Irgendwo in diesem Forum wurde kürzlich auf sowas 
http://www.st.com/web/catalog/sense_power/FM114/SC480/PF219622 
hingewiesen. Dann wäre aber sinnvoll, alle Eingänge von nur einem uC 
abzufragen und z.B. mehrere schmale 16bit-Eingangsmodule zu verwenden.

von Schaulus Tiger (Gast)


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Kai G. schrieb:

> Ok, ab hier hast du mich abgehängt :/

ich wollte nur abschätzen was von Störungen auf den 230V-Kabeln am uC 
ungefähr ankommt. Man weiß ja nie, wie groß die Störungen und wie "gut" 
die Kopplung wirklich sind. Messen kann man sowas auch nur, wenn man 
eine bestimmte Störung provozieren kann. Über den Rest weiß man immer 
noch nichts.

> Die Schaltdrähte sind paarweise verseilt und als Gesamtleitung 1-fach
> geschirmt. Zudem verlaufen diese durch eigene Leerrohre separat von den
> 230 V-Leitungen und werden von diesen auch im Schaltschrank räumlich
> weitgehend separat geführt.

Mehr kann man nicht verlangen! Also waren meine Schätzungen doch sehr 
pessimistisch.

> Mit welchen Problemen ist da noch zu rechnen?

Tja, wenn wir das jetzt wüssten, wären es ja keine richtigen Probleme 
mehr ;) Gegen negative Spannungen über den LEDs solltest du auf jeden 
Fall etwas tun, also Duo-LEDs oder besser die TVS-Dioden auf der 
Backplane.

> Ich habe auf den Platinen ohne eine komplette Konzeptänderung
> keinen Spielraum für eine aufwändige Eingangsbeschaltung.

Das ist schon klar, ich versuche doch garnicht, dir mehr Bauteile zu 
verkaufen ;)

> Gibt es vielleicht sowas wie den UDN/ULN, den man
> zum Schutz der Eingänge verwenden kann?

In SMD gibt's ein paar TVS-Dioden-Kombinationen, bedrahtete kenne ich 
nur einzelne. Helge schlägt die P6KE33A vor, das ist so ein Standardteil 
für den Zweck, so groß wie ein Widerstand. Die verbessert den Schutz 
gegen kapazitiv eingekoppelte Störungen deutlich.

> Welche Möglichkeiten habe ich, im Vorfeld Störungen zu messen?
s.o., lohnt sich glaube ich nicht.

von Kai G. (runtimeterror)


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So, Konzeptänderung:

Da ich auf der alten Platine keinen Platz mehr hatte, die Eingänge aber 
möglicherweise unzureichend geschützt waren, habe ich das ganze noch was 
weiter modularisiert.

Es soll nun eigene kleine Platine für die Schutzbeschaltung von jeweils 
10 Eingängen geben. Hierauf befinden sich auch die Anschlussklemmen.

Eine andere Platine wird dem Anschluss der Relais dienen (noch zu 
entwerfen).

Die Module besitzen Stiftleisten, die mittels Flachbandkabeln eine 
Verbindung zum Controller ermöglichen sollen. Im Notbetrieb kann man mit 
diesen Flachbandkabeln die Eingangsmodule für die Taster direkt mit den 
Ausgangsmodulen für die Relais verbinden.

An die Controllerplatine (noch zu entwerfen) soll man zwei 
Eingangsmodule und ein Ausgangsmodul anschließen können. Ein 
Spannungsteiler pro Eingang soll von +24 V (+- 0,7 V) auf +5 V (inkl. 
sinnvoller Toleranzen) umsetzen. Die Schutzdioden für die Relaistreiber 
ziehen auf das Ausgangsmodul um. Die LEDs ziehen ebenfalls auf die 
Ein-/Ausgangsmodule um.

Das Ganze braucht zwar wesentlich mehr Platz im Schrank, aber ich kann 
das dank der Modularisierung besser verteilen. Die einzelnen Platinen 
werden wartbarer und ich kann die Steuerung sukzessive einführen.

Klingt das soweit verständlich/sinnvoll? Habe ich was übersehen? Die 
restlichen Pläne folgen natürlich.

: Bearbeitet durch User
von Helge A. (besupreme)


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Ich vermute, du hast eine Klemmleiste im Schrank für die ganzen 
Eingänge. Ich würde die ganze Reihe Schutzdioden da anklemmen, dann 
bleiben alle Störungen außerhalb der Elektronik und es ist viel Platz 
gespart.

von Schaulus Tiger (Gast)


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Kai G. schrieb:

> Flachbandkabel

man braucht relativ viel Kraft zum Stecken der Flachkabel. Als Hilfe 
beim Ausstecken finde ich die Leisten mit Hebel sehr angenehm, die sehen 
auch solider aus:

http://www.reichelt.de/Pfosten-Wannenstecker/PSL-14/3/index.html?ACTION=3&GROUPID=3231&ARTICLE=14864&OFFSET=500&WKID=0&;

Damit muss die Platine trotzdem noch die Kraft beim Einstecken aufnehmen 
--> wie werden die Platinen überhaupt im Schrank befestigt? 
Tragschienengehäuse muss man beim Einstecken festhalten.

Normal mag ich ja viele GND-Adern, aber hier könnte man doch ein paar 
sparen. 14-adrige Flachkabel lassen sich leichter um die Ecke verlegen 
(und stecken) und auf den Platinen spart es Platz.

Die Eingangsschutzdioden verwirren mich total. Warum keine TVS? Das wäre 
nur eine Diode pro Eingang, sie würden die Energie selbst aufnehmen und 
nicht über die 24V verteilen und man könnte auf den Eingangsplatinen die 
24V komplett weg lassen.

> Eine andere Platine wird dem Anschluss der Relais dienen

Evt. kann das die gleiche sein wie für die Taster, die sind doch extrem 
ähnlich. Und jetzt (angesichts vieler gleicher, kleiner Platinen) muss 
es dann doch raus: magst du nicht evt. "echte" Platinen machen lassen? 
Die könnten noch ein Stück kleiner sein und lassen sich einfacher 
bestücken und reparieren, von der Optik garnicht zu reden.

Helge A. schrieb:

> Ich vermute, du hast eine Klemmleiste im Schrank für die ganzen
> Eingänge. Ich würde die ganze Reihe Schutzdioden da anklemmen

Die neuen getrennten Eingangsplatinen sind ja schon ein guter 
Kompromiss. Man müsste die möglichst nah an die Klemmleiste bringen. 
Mein Traum wäre eine durchkontaktierte Platine mit Kontaktfingern, die 
direkt in die Klemmen geschraubt werden -- irgendwas in dieser Richtung.

von Kai G. (runtimeterror)


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Schaulus Tiger schrieb:
> man braucht relativ viel Kraft zum Stecken der Flachkabel.

Wenn alles nach Plan läuft, dann stecke ich die die nächsten 10 Jahre 
nicht mehr aus :) Das Umpatchen erfolgt in Software.

> Als Hilfe
> beim Ausstecken finde ich die Leisten mit Hebel sehr angenehm, die sehen
> auch solider aus:

Die hatte ich schon gesehen, aber nicht wahrgenommen, dass die auch 
einen Mechanismus zum Ausstecken haben - danke!

> Damit muss die Platine trotzdem noch die Kraft beim Einstecken aufnehmen
> --> wie werden die Platinen überhaupt im Schrank befestigt?
> Tragschienengehäuse muss man beim Einstecken festhalten.

Da bin ich mir tatsächlich nicht so sicher. Überlegt hatte ich 
zwischenzeitig sowas wie ISA-Slots zu verwenden. Im Moment plane ich 
folgende unprofessionelle Bastellösung:
Die Platinen bekommen eine gewinkelte 10-polige Stiftsockelleiste in 
Richtung Backplane. Die Backplane selbst ist eine Lochrasterplatine und 
bekommt im Abstand von 5 Rastern (12,7 mm) 10-polige Buchsenleisten. Die 
Backplane hat keinerlei elektrische Funktion und wird einfach mit 
Kabelbindern an die Trägerschiene getüddelt.

> Normal mag ich ja viele GND-Adern, aber hier könnte man doch ein paar
> sparen. 14-adrige Flachkabel lassen sich leichter um die Ecke verlegen
> (und stecken) und auf den Platinen spart es Platz.

Solange ich bei Lochraster bleibe, vergrößert ein kleinerer Stecker 
wegen der komplizierteren Leiterbahnführung vermutlich den Platzbedarf.

> Die Eingangsschutzdioden verwirren mich total. Warum keine TVS?

Weil ich die bis eben nicht kannte (und in deinen bisherigen Posts 
gekonnt überlesen hatte) :)

> Das wäre
> nur eine Diode pro Eingang, sie würden die Energie selbst aufnehmen und
> nicht über die 24V verteilen und man könnte auf den Eingangsplatinen die
> 24V komplett weg lassen.

Gekauft! ... wenn ich rausbekomme was ich genau bestellen muss. Wenn ich 
das richtig verstehe, dann sind das etwas "bessere" Zenerdioden, die für 
diesen Verwendungszweck hergestellt werden.

Ich habe bei Reichelt bislang nur eine Transil-Diode 5V gefunden. Alle 
anderen als "Überspannungsschutzdiode" gekennzeichneten Dioden sind 
Zenerdioden.

>> Eine andere Platine wird dem Anschluss der Relais dienen
>
> Evt. kann das die gleiche sein wie für die Taster, die sind doch extrem
> ähnlich. Und jetzt (angesichts vieler gleicher, kleiner Platinen) muss
> es dann doch raus: magst du nicht evt. "echte" Platinen machen lassen?
> Die könnten noch ein Stück kleiner sein und lassen sich einfacher
> bestücken und reparieren, von der Optik garnicht zu reden.

Um ehrlich zu sein konnte ich mich bislang noch mit keinem 
Layout-Programm anfreunden. Meine letzten Versuche eine vernünftige 
Platine zu layouten endeten meist damit, dass ich mich durch unzählige 
Tutorials wühlen musste, um fehlende Komponenten zu designen, 
stundenlang die Verbindung zwischen Schema und Layout wiederherzustellen 
oder die Layout-Constraints an den Fertiger oder meine eigenen 
Fertigkeiten anzupassen. Bei einigen Programmen musste ich in die Hilfe 
sehen, nur um ein paar Komponenten zu kopieren. Ich mache das einfach 
viel zu selten, als dass ich mir den ganzen Overhead der Einarbeitung 
antun möchte. Um das Lochraster-Layout in OpenOffice zu erstellen habe 
ich vielleicht 8 Stunden gebraucht; ich finde das angemessen.

Was die Größe angeht: Ich habe gemerkt, dass der meiste Platz von den 
Klemmleisten, den LED-Widerständen und dem Controller verbraucht wird. 
Daran ändert auch eine gefertigte Platine nicht so wahnsinnig viel. Die 
Eingangsplatinen sind zudem momentan gerade mal so hoch wie die 
Hutschiene.

Was die Optik angeht hast du meine volle Zustimmung - zum Glück sieht 
man die Platinen nur von der Seite :) Ich könnte den Schaltschrank mit 
blauen LEDs beleuchten um davon abzulenken ...

Was mir noch am Aufbau in Lochrasterbauweise gefällt: Wenn sich nach 
einigen Monaten irgendwelche Probleme herausstellen, so kann ich besser 
Korrekturen vornehmen. Auch was die Ersatzteilverfügbarkeit angeht bin 
ich mit Lochrasterplatinen auf der sichereren/kurzfristigeren Seite.

Kurzum: ich verstehe deine Argumente, denke aber, dass es die bessere 
Lösung für mich ist.

> Helge A. schrieb:
>
>> Ich vermute, du hast eine Klemmleiste im Schrank für die ganzen
>> Eingänge. Ich würde die ganze Reihe Schutzdioden da anklemmen
>
> Die neuen getrennten Eingangsplatinen sind ja schon ein guter
> Kompromiss. Man müsste die möglichst nah an die Klemmleiste bringen.
> Mein Traum wäre eine durchkontaktierte Platine mit Kontaktfingern, die
> direkt in die Klemmen geschraubt werden -- irgendwas in dieser Richtung.

Die Eingangsplatinen sollen die Klemmleisten (falls ich mir das selbe 
darunter vorstelle wie ihr) ersetzen, da sie im Wesentlichen dieselbe 
Funktion erfüllen.

Ich hänge mal ein Bild vom Schaltschrank zur Übersicht an:
- Die Tasterklemmen sollen größtenteils durch die Ein-/Ausgangsmodule 
ersetzt werden
- Die Rollosteuerung wird durch die Controller-Platinen ersetzt

von Kai G. (runtimeterror)


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Helge A. schrieb:
> Ich vermute, du hast eine Klemmleiste im Schrank für die ganzen
> Eingänge. Ich würde die ganze Reihe Schutzdioden da anklemmen, dann
> bleiben alle Störungen außerhalb der Elektronik und es ist viel Platz
> gespart.

Hättest du da mal ein Bild zu? Ich kann mit das bei meinen Klemmleisten 
(siehe letzter Post von mir) irgendwie nicht richtig vorstellen.

von Kai G. (runtimeterror)


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Die Suppressordiode sollte ja vermutlich nicht auf Kante (24 V) genäht 
sein, da diese auf Grund der Produktstreuung bei jeder Tastenbetätigung 
versuchen würde, die Versorgungsspannung zu drücken?!

27 V habe ich Schwierigkeiten zu bekommen. 30 V ist schon was viel, und 
knapp an der Obergrenze von dem, was mein Spannungsteiler für den 
Controller leisten kann.

Ich habe mir jetzt erstmal die hier angesehen: P6KE30A
Das sind ja schon ziemliche Klopper, was die Größe angeht.

Für die 27 V-Variante habe ich erstmal nur eine viel zu leistungsstarke 
und zu teure Version gefunden: 1N6281A

Kennt ihr zufällig was passendes/beziehbares?

von Helge A. (besupreme)


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30V oder 33V sind OK. Wenn du ausreichend hochohmig in die Eingänge 
gehst, fließen im Fehlerfall nur kleine Ströme über die Bodydioden der 
Mikrocontroller. Die gehen davon nit kaputt.

Beachte, daß du Doppelstockklemmen in deinem Schrank hast. Um diese 
Dichte zu erreichen, kannst du deinen Eingangsplatinen sowas 
http://www.reichelt.de/RIA-Stecksystem/AKL-093-06/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=36627&GROUPID=5691&artnr=AKL+093-06 
nehmen. Gibts auch von Weidmüller, Phoenix usw.

Um deine Platinen auf der Hutschiene zu befestigen, bieten sich fertige 
Halterungen an, wie z.B. 
http://www.reichelt.de/Hutschienengehaeuse/WAGO-288-003/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=67254&GROUPID=3358&artnr=WAGO+288-003

von Schaulus Tiger (Gast)


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Kai G. schrieb:

>> --> wie werden die Platinen überhaupt im Schrank befestigt?
> Die Backplane selbst ist eine Lochrasterplatine und bekommt
> im Abstand von 5 Rastern (12,7 mm) 10-polige Buchsenleisten.

DIN41612 B/3, ein wenig größer als nackte Stiftleisten, gegen versetztes 
Stecken geschützt und besserer Halt für die Module, aber ziemlicher 
Luxus:

https://www.buerklin.com/default.asp?event=ShowSE%28%29&search=52+F+7020&suggestion=&context=ArtikelSubsetId%3A0&l=d&ch=29077

>> Warum keine TVS?
> Gekauft! ... wenn ich rausbekomme was ich genau bestellen muss. Wenn ich
> das richtig verstehe, dann sind das etwas "bessere" Zenerdioden, die für
> diesen Verwendungszweck hergestellt werden.

die sind schneller und vertragen vor allem fast beliebig hohe Ströme 
(naje, kurzzeitig). Die P6KE30A wäre schon optimal, besonders, wenn 
Reichelt tatsächlich echte Transil liefert. Selbst wenn die 10A 
aufnimmt, sieht der Spannungsteiler erst 40V. Die nächst kleinere wäre 
die BZW04-28 (oder -26), die ist aber immer noch dicker als 2.54mm. Noch 
kleiner, aber teuer, bei Vishay end of life und kaum jemand (Mouser) hat 
sie auf Lager: P4KE3*A.

> Was mir noch am Aufbau in Lochrasterbauweise gefällt: Wenn sich nach
> einigen Monaten irgendwelche Probleme herausstellen, so kann ich besser
> Korrekturen vornehmen.

Auch wieder wahr!

> Die Eingangsplatinen sollen die Klemmleisten (falls ich mir das selbe
> darunter vorstelle wie ihr) ersetzen, da sie im Wesentlichen dieselbe
> Funktion erfüllen.

Optimal. Ich hatte schon wieder vergessen, was du über die Kabel 
geschrieben hast und mir die normalen NYM-1.5-Installationskabel und 
entsprechend große Klemmen vorgestellt :(

von Kai G. (runtimeterror)


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So, ich habe mich nochmal über TVS-Dioden schlau gemacht und habe 
folgende Diode gefunden, die meiner Meinung nach zu meinem 
Anwendungsfall passt:
Littelfuse SA22A
(http://www.mouser.com/ds/2/240/Littelfuse_TVS-Diode_SA-59593.pdf)
Breakdown voltage: 24,4 V (@ 1mA)
Maximum clamping voltage: 35,5 V
Die hält wesentlich wenige Strom aus (14,4 A), als die 1N6280A (1,5KE 
24A) bei Reichelt, passt aber vom Arbeitsbereich besser und ist nicht 
unnötig überdimensioniert.

Die Littelfuse P6KE27A wäre auch noch nett, wird aber zumindest von 
Reichelt nicht angeboten und ist bei anderen von mir angesteuerten Shops 
leider deutlich teurer - immerhin brauche ich mindestens 210 Stück :(

Nochmal eine Frage zum Controllereingang: Im Datenblatt steht als 
Maximum Vcc + 5 V. Darüber hinaus (so hatte ich eure Beiträge und das 
Datenblatt verstanden) kommt die Schutzdiode zum Tragen. Zu deren 
Belastbarkeit habe ich im Datenblatt nichts gefunden. Gibt es hierzu ein 
gesundes Maß, was ich annehmen kann, damit ich den Spannungsteiler davor 
entsprechend hochohmig wählen kann? Es geht ja nur um Ausnahmefälle und 
nicht um den Regelbetrieb. Damit könnte ich mir Toleranzen erarbeiten, 
die mir den Einsatz besser verfügbarer/billigerer TVS-Dioden ermöglichen 
(z.B. P6KE30A - ist keine Transil).

von Helge A. (besupreme)


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Zu deinem Baustein habe ich nichts über die Stromfähigkeit der 
Bodydioden gefunden.

Ich habe immer max. 10mA in den ganzen Baustein angenommen bzw. max. 1mA 
in jeden einzelnen Eingang. Das hab ich bei allen TTL, CMOS, uC so 
gemacht und keine Ausfälle gehabt.

Da moderne Bausteine nach strengeren EMV-Regeln entworfen werden, ist 
wahrscheinlich mittlerweile auch mehr ohne Schaden möglich.

von Schaulus Tiger (Gast)


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Beim ATtiny*61 gibt Atmel ±1mA an, beim ATtiny87/167 ±5mA, in der 
App.Note AVR182 reden sie auch von ±1mA und schließen einen ATmega16 
über 1MOhm direkt an 230V an(!). Der Rest scheint geheim zu sein. Für 
die klassischen 74HC-Chips gibt NXP +20/-14mA an, für den 74HC4851 sind 
±10mA noch ganz normaler Betrieb. Da könnte man doch...

die 20 Eingänge über drei 74HC4051 Multiplexer abfragen. Die würden dann 
die Spikes von uC fernhalten. Man fragt dann jeweils 3 Taster 
gleichzeitig ab und wählt mit 3 Ausgängen eine von 7 (bis 8) 
Eingangsgruppen aus. Das spart 14 Pins am uC, dann reicht ein 
28-poliger. Die gibt es auch im 7.5mm breiten Gehäuse, der uC ist also 
nur noch 1/3 so groß und evt. sogar länger lieferbar (alles muss immer 
kleiner werden).

Als Bonus bekommt man 4 Eingänge geschenkt und braucht nur noch einen 
ISP-Disconnect-Jumper, wenn man den an den Enable-Pin der 4051 
anschließt und die Signale geschickt verteilt. Oder sogar keinen, wenn 
man die Kanalwahl-Ausgänge auf die ISP-Pins legt.

Und man könnte TVS-Dioden mit mehr Abstand zu den 24V nehmen, die SA22A 
mit 24,4 V (@ 1mA) ist doch extrem knapp; diese Spannung ist auch 
temperaturabhängig.

von Kai G. (runtimeterror)


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Schaulus Tiger schrieb:
> Beim ATtiny*61 gibt Atmel ±1mA an, beim ATtiny87/167 ±5mA, in der
> App.Note AVR182 reden sie auch von ±1mA und schließen einen ATmega16
> über 1MOhm direkt an 230V an(!). Der Rest scheint geheim zu sein.

Ok, mein Fazit lautet dann: < 1 mA sind auf jeden Fall ok; das sollte zu 
schaffen sein.

> Für
> die klassischen 74HC-Chips gibt NXP +20/-14mA an, für den 74HC4851 sind
> ±10mA noch ganz normaler Betrieb. Da könnte man doch...
> die 20 Eingänge über drei 74HC4051 Multiplexer abfragen. Die würden dann
> die Spikes von uC fernhalten. Man fragt dann jeweils 3 Taster
> gleichzeitig ab und wählt mit 3 Ausgängen eine von 7 (bis 8)
> Eingangsgruppen aus. Das spart 14 Pins am uC, dann reicht ein
> 28-poliger. Die gibt es auch im 7.5mm breiten Gehäuse, der uC ist also
> nur noch 1/3 so groß und evt. sogar länger lieferbar (alles muss immer
> kleiner werden).

Wenn ich das recht verstehe, müsste ich die Taster dann pollen!? Das 
wäre mir zusammen mit dem RS232 und den 20 IIR-Filter zum Debouncen und 
dem geplanten Watchdog zu ungemütlich; ich war froh einen Atmega mit 30 
pin change interrupt-Eingängen gefunden zu haben.
Der µC wäre dann kleiner, aber ich müsste dann dafür drei zusätzliche 
ICs unterbringen.

> Als Bonus bekommt man 4 Eingänge geschenkt und braucht nur noch einen
> ISP-Disconnect-Jumper, wenn man den an den Enable-Pin der 4051
> anschließt und die Signale geschickt verteilt. Oder sogar keinen, wenn
> man die Kanalwahl-Ausgänge auf die ISP-Pins legt.

Chic wäre das; der Controller bekommt jedoch eine Firmware, mit der er 
sich über die serielle Schnittstelle flashen lässt. Der ISP ist eher ein 
Plan B und da kann ich die drei Jumper tolerieren (Plan C ist der 
IC-Sockel :).

> Und man könnte TVS-Dioden mit mehr Abstand zu den 24V nehmen, die SA22A
> mit 24,4 V (@ 1mA) ist doch extrem knapp; diese Spannung ist auch
> temperaturabhängig.

Ok, dann plan ich die Werte mal mit der 30 V-Version. Dank deines 
Vorschlags kann ich für die Relais tatsächlich dieselben Platinen 
verwenden; das freut das Ersatzteillager und die Fertigungsstraße vorm 
Fernseher ... ggf. muss ich die um 180° gedreht in den Schrank einbauen.

Anbei die aktuelle Fassung der Modulplatinen - ich habe die TVS-Bodies 
mal angedeutet. Die Platine lässt sich sinnvoll kaum noch verkleinern: 
die ist gerade mal so hoch, wie die Hutschiene und nebeneinander bekomme 
ich auf 10 cm 64 Ein-/Ausgänge mit 8 Modulen.

von Helge A. (besupreme)


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Grad so nachgegrübelt - Wenn du bei diesen Eingangsplatinen eh noch 
etwas Platz zum verlängern hast, wäre die Pegelwandlung auf 5V dort gut 
aufgehoben. Das könnte die vielleicht Platz bei den Prozessormodulen 
sparen. Und die Trennung der Potentiale wäre dann durchgängig: außerhalb 
der E/A-Module gibts auf der einen Seite böse Welt und auf der anderen 
nur noch 0-5V.

von Kai G. (runtimeterror)


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Helge A. schrieb:
> Grad so nachgegrübelt - Wenn du bei diesen Eingangsplatinen eh noch
> etwas Platz zum verlängern hast, wäre die Pegelwandlung auf 5V dort gut
> aufgehoben. Das könnte die vielleicht Platz bei den Prozessormodulen
> sparen. Und die Trennung der Potentiale wäre dann durchgängig: außerhalb
> der E/A-Module gibts auf der einen Seite böse Welt und auf der anderen
> nur noch 0-5V.

So reizvoll das klingt: damit entfällt aber die Option im "Notbetrieb" 
die Ausgangsmodule direkt mit den Eingangsmodulen zu verbinden. Es sei 
denn ich würde die Relais-Treiber auf die Ausgangsmodule verlegen, was 
mir aber wiederum zu viel Elektronik für einen Notbetrieb wäre.

Mit der jetzigen Konfiguration funktionieren im Notbetrieb alle 
Lichtschalter, Bewegungsmelder und Rollobedienungen (rudimentär) auch 
dann, wenn irgendein Ergeignis die TVS-Dioden, die Relaistreiber, die 
Status-LEDs, den Mikrocontroller und die Spannungsversorgung des 
Controllers in Jenseits befördert haben. Ein paar (farbig kodierte) 
Stecker umzustecken schafft auch eine Urlaubsvertretung per 
Telefonanleitung. Diesen Rettungsanker möchte ich ungerne aufgeben.

: Bearbeitet durch User
von Schaulus Tiger (Gast)


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> Wenn ich das recht verstehe, müsste ich die Taster dann pollen!?

nicht nur das, du müsstest vor jedem Poll auch noch die Multiplexer 
umschalten. Ich mag das so, weil der Zeitbedarf besser kalkulierbar ist 
als bei vielen Interrupt-Quellen. Aber das musst du wissen, da mische 
ich mich nicht ein.

Übrigens: wo legst du die Adresse der einzelnen Platinen fest, EEPROM? 
Dann kannst du sie nicht einfach vertauschen, z.B. bei der Fehlersuche. 
DIL-Schalter wären günstiger. Ideal wäre eine Kodierung über die 
Buchsenleisten der Backplane -- eigentlich braucht ja der Steckplatz 
eine Adresse.

von Kai G. (runtimeterror)


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Schaulus Tiger schrieb:
> Übrigens: wo legst du die Adresse der einzelnen Platinen fest, EEPROM?
> Dann kannst du sie nicht einfach vertauschen, z.B. bei der Fehlersuche.
> DIL-Schalter wären günstiger. Ideal wäre eine Kodierung über die
> Buchsenleisten der Backplane -- eigentlich braucht ja der Steckplatz
> eine Adresse.

Es wird eine Steuerplatine (Master-Controller) geben, die in Software 8 
x UART anbietet, in welcher sich auch die Logik für die Zuordnung 
zwischen Taster und Relais befindet.
Die Adressierung erfolgt dann über die Auswahl den Pin-headers. Die 
Module bleiben dadurch identisch und austauschbar.

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