Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik ISP Programmer geeignet für 3,3V?


von Hermann W. (keinbenutzername)


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Hallo,
seit einiger Zeit beschäftige ich mich mit ATMEGAS. Alle von mir 
verbauten ICs benötigten 5V. Zum Programmieren benutze ich einen 
soganannten Miniprog aus CHINA der auf ebay unter der 
eBay-Artikelnummer: 151302570060 zu finden ist. Im Internet gibt es 
einen Beitrag zu diesem Programmer 
http://openrcforums.com/forum/viewtopic.php?f=94&t=2571


Ich würde sehr gerne damit 3,3V Atmegas programmieren, bin mir aber 
nicht sicher ob der Programmer dafür geeignet ist. Auf dem Bild ist ein 
Widerstand mit 3,3V select beschriftet, was mich noch mehr verunsichert.

Kann mir jemand genaueres sagen?


Vielen Dank im vorraus für Eure Antworten oder dafür dass Ihr euch die 
Zeit genommen habt meinen Beitrag zu lesen.

von egonotto (Gast)


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Hallo,

vermutlich verbindet der 2R0 den Eingang des 3,3V-Reglers mit dem 
Ausgang.
Wenn Du den 2R0 auslötest wird der Regler arbeiten und vermutlich die 
ganze Schaltung mit 3,3V versorgen.

Du solltest aber prüfen, ob dann nur noch 3,3V ausgegeben werden.

MfG
egonotto

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Hermann Wilbur schrieb:

> ... Zum Programmieren benutze ich einen
> soganannten Miniprog aus CHINA der auf ebay unter der
> eBay-Artikelnummer: 151302570060 zu finden ist. Im Internet gibt es
> einen Beitrag zu diesem Programmer
> http://openrcforums.com/forum/viewtopic.php?f=94&t=2571
>
> Ich würde sehr gerne damit 3,3V Atmegas programmieren, bin mir aber
> nicht sicher ob der Programmer dafür geeignet ist. Auf dem Bild ist ein
> Widerstand mit 3,3V select beschriftet, was mich noch mehr verunsichert.

Das Bild zeigt einen 3.3V Festspannungsregler. Und einen Widerstand von 
2Ohm (wo ich eher eine Kurzschlußbrücke vermutet hätte). Womöglich 
überbrückt der Widerstand ja wirklich nur den Regler.

Probier doch einfach folgendes:

1. steck den Stick an einen USB-Port oder einen Hub mit eigenem 
Netzteil. Miß die Spannung an Pin 2 (V_target) des 10-poligen 
ISP-Steckers. Das sollten 5V sein.

2. löte den Widerstand ab. Wiederhole die Messung. Wenn es jetzt 3.3V 
sind, dann funktioniert es offensichtlich.

Falls es nicht geht, es gibt vom freundlichen Chinesen noch einige 
andere Angebote für usbasp kompatible ISP-Sticks. Die meisten haben eine 
richtige Umschaltung zwischen 3.3V und 5V, manchmal sogar per 
Steckjumper. Eventuell legst du dir ja einfach zwei Stück zu und hast 
dann einen für jede der beiden Spannungen.

Alternativ gibt es auch ISP-Programmer wie das originale AVR ISP oder 
den AVR Dragon, die mit einer beliebigen Targetspannung zwischen 1.8V 
und 5.5V zurechtkommen. Allerdings können die dann das Target nicht 
selber mit Spannung versorgen.

von Stefan F. (Gast)


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V_Target sollte normalerweise gar keine Spannung liefern.

Hier holt sich der ISP Programmer im Idealfall die Versorgungsspannung 
des Targets, um die Signale an eben diese anzupassen.

Billige Programmer verzichten in der Regel auf den dazu nötigen Aufwand, 
so dass sie mit einer festen Versorgungsspannung von meist 5V, 
gelegentlich auch umschaltbar auf 3,3V betrieben werden.

Optional bieten manche Programmer die Funktion, an V_Target eine 
Versorgunsgspannung auszugeben. Diese ist dazu gedacht, einen 
Mikrocontroller "nackt" direkt an den Programmer anzuschließen.

Ein Programmer, der immer Spannung auf V_Target ausgibt, ohne dass man 
sie mit irgendwelchen Schaltern einstellen kann, ist meiner Meinung nach 
eine Fehlkonstruktion. Leider werden in der Preisklasse 5-10 Euro jede 
Menge davon verkauft.

Ich hätte mir mit so einem Teil beinahe mein Notebook zerstört, als ich 
ein Target mit 3V Batterieversorgung anschließen wollte. Zum Glück war 
das USB Kabel schwächer, es diente unfreiwillig als Sicherung.

von Bülent C. (mirki)


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Das ist ja toll..beim Chinesen für'n Appel und Ei kaufen...
Wieso fragst Du nicht den Anbieter??

von Hermann W. (keinbenutzername)


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Vielen Dank für die zahlreichen Antworten.

Zum Testen habe ich mal 3,3V an den Spannungspin des Programmers gelegt 
danach habe ich den Stick per USB versorgt. Am Pin lagen nun wieder 5V 
an.

Daraufhin habe ich den Programmer in die Werkstatt geschleppt und neben 
Lötkolben und Entlötlitze gelegt. Jetzt kommt der Teil wo ihr mich 
sicherlich für verrückt halten werdet. Ich habe 5 Minuten dort gesessen 
und konnte den Widerstand nicht ablöten. Nicht weil mir die Fähigkeiten 
oder das Werkzeug fehlte sondern es ging nicht weil der Programmer mich 
nie im Stich gelassen hat und immer funktionierte. Auch wenn nur eine 
Chance von 1% besteht dass ich den armen Programmer töten konnte, so war 
dies 1% zu viel. Ich habe schon viele Sachen in SMD gelötet oder 
repariert aber hier war ich einfach nicht in der Lage die Sache 
anzugehen.

Ich benötige ab und zu auch einen 5V Programmer also bestelle ich mir 
jetzt bei Ebay für ein paar Euro einen 5V/3,3V Programmer der mit Jumper 
arbeitet und benutze den alten für 5V und den neuen für 3,3V.

Es ist mir fast peinlich dass ich euch keine bessere Antwort liefern 
kann aber dass ich auf meine alten Tage noch einmal so sentimental 
werde, damit habe nicht einmal ich selber gerechnet.


Edit:

Bülent C. schrieb:
> Das ist ja toll..beim Chinesen für'n Appel und Ei kaufen...
> Wieso fragst Du nicht den Anbieter??

Ja er hat so gut wie nichts gekostet aber er hat immer perfekt 
funktioniert. Warum ich nicht den Anbieter frage?  Weil ich Euch hier 
mehr vertraue als einen Ebay-Verkäufer.

Edit2:

Stefan Us schrieb:
> Ein Programmer, der immer Spannung auf V_Target ausgibt, ohne dass man
> sie mit irgendwelchen Schaltern einstellen kann, ist meiner Meinung nach
> eine Fehlkonstruktion.

Dann ist vielleicht sowieso besser wenn ich einen zweiten dazu kaufe.

von W.S. (Gast)


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Hermann Wilbur schrieb:
> Ich habe 5 Minuten dort gesessen
> und konnte den Widerstand nicht ablöten. Nicht weil mir die Fähigkeiten
> oder das Werkzeug fehlte sondern es ging nicht weil der Programmer mich
> nie im Stich gelassen hat und immer funktionierte.

Könntest du mal schreiben, was du damit eigentlich gemeint hast?

Du konntest also den Widerstand nicht auslöten, weil der Programmer dich 
nie im Stich gelassen hat und immer funktionierte?

?????

W.S.

von Bülent C. (mirki)


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An Dreistigkeit kaum zu überbieten... Aus China fürn Appel und Ei kaufen 
und hier nach Support fragen, weil man den Leuten hier mehr vertraut?!
Geht's noch???

von Hermann W. (keinbenutzername)


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Es zwingt dich keiner zu Antworten und deine Anwort finde ich eher 
erbärmlich. Wartest du nur auf solche Fragen um dann soetwas zu 
Antworten?

Wenn du Probleme Zuhause oder im Beruf hast dann lass es woanders aus 
aber nicht hier.

P.S.: Ich benutze den Programmer seit 3 Jahren.

von Frank K. (fchk)


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Hermann Wilbur schrieb:

> Stefan Us schrieb:
>> Ein Programmer, der immer Spannung auf V_Target ausgibt, ohne dass man
>> sie mit irgendwelchen Schaltern einstellen kann, ist meiner Meinung nach
>> eine Fehlkonstruktion.
>
> Dann ist vielleicht sowieso besser wenn ich einen zweiten dazu kaufe.

Ja. Und dann vielleicht mal zur Abwechslung etwas vernünftiges. Es hat 
schon seinen Grund, dass das Original AVR ISP MKii eben das kostet, was 
es kostet:
- Level Shifter für VT=1.8V...5.5V
- vernünftige Schutzschaltungen
- kann ISP, TPI und PDI
- Support vom Chiphersteller

Wer zu billig kauft, kauft zweimal. Und Zeit ißt Geld.

fchk

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Frank K. schrieb:
> Hermann Wilbur schrieb:

>> Dann ist vielleicht sowieso besser wenn ich einen zweiten dazu kaufe.
>
> Ja. Und dann vielleicht mal zur Abwechslung etwas vernünftiges. Es hat
> schon seinen Grund, dass das Original AVR ISP MKii eben das kostet, was
> es kostet

Ach, immer die alte Leier. Ist dir aufgefallen, daß der TE mit seinem 
China-Billigteil keinerlei Probleme hat? Warum soll er jetzt nochmal 
das zehnfache ausgeben? Damit er dann stolz ein "Markenprodukt" hat?

> - Level Shifter für VT=1.8V...5.5V

Wie oft braucht man das? Für 99% der Fälle reichen 5V und 3.3V.
Und sehr oft will man das Target aus dem Programmer versorgen.

> - vernünftige Schutzschaltungen

Ist das ein Problem? Der einzige Programmer, der regelmäßig wegen 
fehlender Schutzschaltungen auffällt, ist der AVR Dragon.

> - kann ISP, TPI und PDI

Können diverse China-Clones auch. Der usbasp kann von Haus aus TPI.
Und PDI wurde ihm auch schon nachgerüstet.

> - Support vom Chiphersteller

Schon mal probiert? Support von der Community wäre mir im Zweifelsfall 
wichtiger.


XL

von ?!? (Gast)


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Frank K. schrieb:
> Und Zeit ißt Geld.

Ich dachte immer, Geld essen wäre verboten :-)

von Frank K. (fchk)


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Axel Schwenke schrieb:
> Frank K. schrieb:
>> Hermann Wilbur schrieb:
>
>>> Dann ist vielleicht sowieso besser wenn ich einen zweiten dazu kaufe.
>>
>> Ja. Und dann vielleicht mal zur Abwechslung etwas vernünftiges. Es hat
>> schon seinen Grund, dass das Original AVR ISP MKii eben das kostet, was
>> es kostet
>
> Ach, immer die alte Leier. Ist dir aufgefallen, daß der TE mit seinem
> China-Billigteil keinerlei Probleme hat? Warum soll er jetzt nochmal
> das zehnfache ausgeben? Damit er dann stolz ein "Markenprodukt" hat?

Er hatte immerhin das Problem, manuell eine andere Targetspannung 
einstellen zu müssen. Normalerweise geht das automatisch. Dafür ist der 
VT-Pin auf dem ISP-Header gedacht, nicht zur Stromversorgung.

>> - Level Shifter für VT=1.8V...5.5V
>
> Wie oft braucht man das? Für 99% der Fälle reichen 5V und 3.3V.

Für batteriebetriebene Sachen zB. Aber, Du hast Recht. Viele Bastler 
trauen sich schon an 3.3V nicht ran.

>> - Support vom Chiphersteller
>
> Schon mal probiert? Support von der Community wäre mir im Zweifelsfall
> wichtiger.

Ja, wenn auch nicht bei den Tools. Wofür sonst gibt es FAEs. 
Chiphersteller und Distributoren wollen ja auch was verkaufen, und dafür 
dürfen sie dann auch mal was für ihre (zahlende) Kundschaft tun.

fchk

von (prx) A. K. (prx)


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?!? schrieb:
>> Und Zeit ißt Geld.
>
> Ich dachte immer, Geld essen wäre verboten :-)

Für die Zeit sind menschliche Gesetze unmassgeblich
(für Die Zeit aber schon).

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Frank K. schrieb:
> Axel Schwenke schrieb:

>> Ach, immer die alte Leier. Ist dir aufgefallen, daß der TE mit seinem
>> China-Billigteil keinerlei Probleme hat?
>
> Er hatte immerhin das Problem, manuell eine andere Targetspannung
> einstellen zu müssen. Normalerweise geht das automatisch. Dafür ist der
> VT-Pin auf dem ISP-Header gedacht, nicht zur Stromversorgung.

Denkt Atmel. Die Bastler denken etwas pragmatischer und versorgen lieber 
das Target gleich aus dem USB. Ist ja auch praktisch.

Und das "Problem" des TE ist noch nichtmal, daß sein China-Klon das 
Gewünschte nicht kann. Sondern nur daß er sich mangels Anleitung nicht 
sicher war, ob das Entfernen des Widerstands die gewünschte Folge hat.

Aber wie gesagt, es gibt verschiedene usbasp Klones (bei ebay und 
anderswo). Und die besseren haben entweder einen eindeutigen Lötjumper 
oder gar einen Steckjumper für die Wahl 5V oder 3.3V. Und einen Jumper 
um die Versorgung des Targets an- bzw. abzuschalten haben sie auch.

von Stefan F. (Gast)


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> Ach, immer die alte Leier. Ist dir aufgefallen,
> daß der TE mit seinem China-Billigteil
> keinerlei Probleme hat?

Falsch, er hat Probleme mit der Versprgungsspannung. Darum geht es in 
diesem Thread primär.

> Level Shifter für VT=1.8V...5.5V
> Wie oft braucht man das? Für 99% der Fälle reichen 5V und 3.3V.

Ich brauche das jedes Wochenende, weil meine Experimente bevorzugt 
batteriebetrieben (ohne Spannungsregler) sind.

Das ein billiger China-Programmer für mich die falsche Wahl ist, musste 
ich auch erst lernen.

von Falk B. (falk)


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@ Axel Schwenke (a-za-z0-9)

>> VT-Pin auf dem ISP-Header gedacht, nicht zur Stromversorgung.

>Denkt Atmel. Die Bastler denken etwas pragmatischer und versorgen lieber
>das Target gleich aus dem USB. Ist ja auch praktisch.

Geht aber nur bei KLEINEN Targets mit wenig Stromverbrauch.
Wenn's scheeee macht, meinetwegen, muss man halt einen Jumper auf den 
Programmieradapter setzen. Allgemeingültig ist das aber nicht.

von Frank K. (fchk)


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Axel Schwenke schrieb:

>> Er hatte immerhin das Problem, manuell eine andere Targetspannung
>> einstellen zu müssen. Normalerweise geht das automatisch. Dafür ist der
>> VT-Pin auf dem ISP-Header gedacht, nicht zur Stromversorgung.
>
> Denkt Atmel. Die Bastler denken etwas pragmatischer und versorgen lieber
> das Target gleich aus dem USB. Ist ja auch praktisch.

Und Du denkst, die gesamte Halbleiterindustrie von ARM über Freescale, 
MIPS, TI bis Zilog sind Idioten?

fchk

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Frank K. schrieb:
> Axel Schwenke schrieb:
>
>>> Er hatte immerhin das Problem, manuell eine andere Targetspannung
>>> einstellen zu müssen. Normalerweise geht das automatisch. Dafür ist der
>>> VT-Pin auf dem ISP-Header gedacht, nicht zur Stromversorgung.
>>
>> Denkt Atmel. Die Bastler denken etwas pragmatischer und versorgen lieber
>> das Target gleich aus dem USB. Ist ja auch praktisch.
>
> Und Du denkst, die gesamte Halbleiterindustrie von ARM über Freescale,
> MIPS, TI bis Zilog sind Idioten?

1. mir ist überhaupt nicht klar, wie du in diesem Zusammenhang auf 
diese Zusammenstellung kommst. Magst du das erläutern?

2. ich würde vermutlich nicht Idiot sagen. Aber Attribute wie 
Kleingeist oder phantasielos würde ich relativ hemmungslos benutzen 
für Leute die darauf bestehen, eine Steckverbindung ausschließlich nach 
Maßgabe des Herstellers zu benutzen und eine naheliegende 
Zweckentfremdung kategorisch ausschließen.

Und weil es gerade paßt: für gewöhnlich bashe ich ja Microchip wegen 
ihrer grottigen 8-Bit PIC Architektur ... aber das ist etwas, was sie 
goldrichtig gemacht haben. Nicht nur, daß das PICkit das Target auch mit 
Spannung versorgen kann, man kann die Spannung sogar per Software 
einstellen. So will man das haben. Wenn ein Engineer von Atmel hier 
mitliest: machen!

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