Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik KFZ 12V Mess-Schutzschaltung


von Veit D. (devil-elec)


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Hallo,

hatte mir mal mit Eurer Hilfe folgende Schaltung zum messen der 12V im 
KFZ erstellt. Mit Spannungsteiler der dann zum A/D geht. Um weiteren 
Schutz zu haben, werden die 12V nur durchgereicht wenn wirklich gemessen 
werden soll.

Da es jetzt ernst wird, wollte ich nochmal fragen ob es noch etwas zu 
verbessern gibt oder ich das so bauen kann? Der Spannungsteiler ist für 
Spannungen bis 28V ausgelegt.

Die Kondensatoren C1 und C2, müssen das Keramikkondensatoren sein? Mit 
kleinem ESR oder egal? Oder Folienkondensatoren oder Elkos?

Wenn ich T2 auch durch einen Mosfet ersetze, kann ich dann R5 größer 
machen? Wie groß könnte man den machen?

Danke.

Edit:
Wegen dem Mosfet T1. Die Spannung Vgs ist ja bei allen mir bekannten 
max. 20V. Das bedeutet im dümmsten Fall kann T1 kaputt gehen, bei 
Spannungsspitzen im Bordnetz. Muß ich da jetzt in den Strang nach Masse 
bei T2 Dioden/Z-Dioden einbauen um die max. Vgs zu verringern? Oder 
einen Spannungsteiler mit R5 einbauen?

: Bearbeitet durch User
von L. H. (holzkopf)


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Irgendwie ist mir nicht so ganz klar, was genau Du im KFZ mit Deiner 
Meß-Schutzschaltung eigentlich messen können willst.

Gut ist schon mal, daß die Schaltung auch Spannungen > 12 V messen kann.
Weil nämlich die Bordnetz-Spannung (bei laufender Lima) ca. 13,9 V (+/- 
0,5 V) beträgt.

Um diese Spannung messen zu können, brauchst Du aber keine 
Schutzschaltung:
Einfach messen genügt.
Ist auch egal, ob per Analog- oder Digi-VM.

Sollte diese meßbare Spannung grob vom gen. Wert abweichen, ist i.d.R. 
der Lima-Regler defekt und auszuwechseln.

Das Zusammenspiel von Lima und Blei-Akkumulator im KFZ ist ganz einfach 
erklärbar:
Wenn im KFZ eine Stromanforderung daherkommt, reißt die Lima ihre 
Erregung hoch und versucht, damit das "abzudecken", wozu sie in der Lage 
(je nach A, die sie liefern kann) ist.
Den durch sie nicht erfüllbaren Rest muß der Akku "befriedigen".

D.h. der Akku hat eine reine "Pufferfunktion" im KFZ.
Oder anders ausgedrückt:
Kurzfristig kann er A liefern, die eine Lima NIEMALS liefern könnte.

Z.B. beim Anlassen des Motors.
Bei einer hundsmiserablen Drehzahl für die Leistungsfähigkeit einer 
Lima.
Weit unter der Leerlaufdrehzahl eines Motors - über den Daumen etwa bei 
der Hälfte davon.
Da müssen dann aber ganz locker A in der Größenordnung von über 200 A 
fließen können.
Die nur per Akku bereitgestellt werden können.

Also nochmal:
Was genau willst Du messen können?
Und wozu?

von Helge A. (besupreme)


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Die Kondensatoren sind unkritisch. Nimm z.B. Folie oder keramisch. C1 ab 
50V.

Wozu die zusätzliche Ausschaltung? Bei Spennungen über 20V geht dir 
wahrscheinlich der Mosfet kaputt wegen zu hoher Gatespannung.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Deine Schaltung ist völliger Unsinn, denn sie erhöht nicht etwa die 
Sicherheit, sondern sorgt möglicherweise für einen Kabelbrand o.ä..

Wenn nämlich, wie durchaus zu erwarten ist, T1 bei der ersten 
Spannungsspitze durchschlägt, wird ein hoher Strom auch durch den 
leitenden T2 fließen, der dann ggf. ebenfalls durchlegiert. Und damit 
gibt es weder Schutzelemente (z.B. Sicherung) noch strombegrenzende 
Bauteile (z.B. Widerstände), die den Stromfluss begrenzen könnten.
liche

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Deine Schaltung ist völliger Unsinn, denn sie erhöht nicht etwa die 
Sicherheit, sondern sorgt möglicherweise für einen Kabelbrand o.ä..

Wenn nämlich, wie durchaus zu erwarten ist, T1 bei der ersten 
Spannungsspitze durchschlägt, wird ein hoher Strom auch durch den 
leitenden T2 fließen, der dann ggf. ebenfalls durchlegiert. Und damit 
gibt es weder Schutzelemente (z.B. Sicherung) noch strombegrenzende 
Bauteile (z.B. Widerstände), die den Stromfluss begrenzen könnten.

von wartemal (Gast)


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Viele Jungs hier denken zu oft an Schuetzerli und Verhueterli!
Dadurch reduziert sich doch Genauigkeit und Libido ;-)

von Rohr frei! (Gast)


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wartemal schrieb:
> Viele Jungs hier denken zu oft an Schuetzerli und Verhueterli!
> Dadurch reduziert sich doch Genauigkeit und Libido ;-)

Tja, da fehlen Dir wohl noch ein wenig die praktischen Erfahrungen ;-)
Wir hatten vor 25 Jahren auch mal einen Kabelbrand im Auto, nachdem ein 
selbsternannter "Fachmann" dort einen zünftigen Edelmurks verdrahtet 
hatte.

Der Brand hatte sich dann während der Fahrt unterhalb des 
Armaturenbrettes genau an der larifari-konzipierten Murkserei entzündet 
und rasend schnell innerhalb weniger Sekunden ganz eklatant auf 
annähernd 50cm Erstreckung vergrößert.

Mithilfe des Inhalts einer eilends abgebrochenen Bierflasche und einer 
dabei auch noch zertrümmerten Thermoskanne konnte die Sache noch vor 
Stillstand der Karre unter Kontrolle gebracht werden. Die Sauerei war 
überwältigend ;-).

Nette Pikanterie am Rande: es war auch noch ein Leihwagen ...

von wartemal (Gast)


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Wenn einer trotz Kabelbrand weiterfährt,dann hättest DU Dich vor
dem StromerFachmann schützen müssen!
Während den mit meinem Wagen zurückgelegten  >500 000 km hatte ich nur 
einmal Rauch:
 Der Keilriemen rutschte über den blockierten Klimakompressor und 
erzeugte grandiosen Gestank,Vibration und Rauchwolke ;-)

Welches Schuetzerli hätte das vermeiden können?

von thomas s (Gast)


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"Niemals wird dein Riemen gleiten, benutzt Aegir du beizeiten" lautete 
mal eine uralte Reklame an einer Mannheimer Hauswand, geschätzt aus den 
fünfziger Jahren.

von indi (Gast)


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Hallo Veith,

die Schaltung ist so ähnlich auch in vielen Steuergeräten zu finden.

>Muß ich da jetzt in den Strang nach Masse bei T2 Dioden/Z-Dioden einbauen
Ja. Die GS Strecke ist sehr empfindlich auf Überspannung. Auch wenn die 
Energie sehr klein bleibt.
Also 15V Z-Diode zwischen G und S und davor einen 10k Widerstand. Zu 
R5/T2

Die DS Strecke ist viel robuster. Oft ist der Durchbruch sogar im 
Datenblatt spezifiziert und wenn Du unter einer maximalen Energie 
bleibst auch unkritisch. Bei höheren Energien gibt es Alterungseffekte. 
Dann irgendwann die Zerstörung. Bei Deiner Schaltung aber kein Problem. 
R1 ausreichend hochohmig.

Ich würde direkt am ADC Eingang einen Kondensator vorsetzten. Zum 
Beispiel, indem Du den 220nF versetzt. Grund ist, dass die S&H Kapazität 
des ADC bei einem Serienwiderstand immer einen Fehler verursacht. 
Nachrechnen, ob akzeptabel, oder einfach ein C dran.

Du könntest aus R2 auch 2 Widerstände machen (und auf R3 verzichten), so 
dass ein Spannungsteiler von etwa 10:8 entsteht.
Wenn die Dioden die Spannung dann auf 5.7V klemmen, ist die 
Ausgangsspannung immer noch kleiner als 5.0V.

So fließt bei Überspannung trotzem ein Strom in den ADC. Nicht groß. 
Passiert auch nichts. Je nach ADC kann es aber sein, dass die anderen 
ADC Kanäle nicht mehr richtig  messen.


>Andreas Schweigstill : "Deine Schaltung ist völliger Unsinn.."
Was für eine beschissene Antwort. Aber nicht helfen wollen. Sehr 
arrogant.

von thomas s (Gast)


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Zunächst muss geklärt werden, was an Spannungsspitzen überhaupt 
auftritt. Es wurden schon Peaks zwischen fast nix und 300 V gesehen, je 
älter das Fahrzeug, je grauslicher.

1) Spannungsteiler basteln und mit einem Oszi messen. Nehmen wir mal 50 
V Peaks an.

2) Spannungsteiler basteln 50 V--> 5 V. Schutzbeschaltung mit D1 wie 
oben gezeigt und fertig ist die Laube.

von Joachim B. (jar)


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indi schrieb:
>>Andreas Schweigstill : "Deine Schaltung ist völliger Unsinn.."
> Was für eine beschissene Antwort.

nun ja, ist halt leider sein Schreibstil, aber

indi schrieb:
> Aber nicht helfen wollen.

er hilft indirekt weil er es erklärt und mit dieser stimme ich zu,

so nun mal konstruktiver:

die Dioden D1 und D2 gehören genauso an die Ports, also von l. nach r. 
hinter dem R3 und nochmal 2 Dioden an den µC Port links vom R6.

Ein 10k in die Gateleitung zum T1 verhindert obiges wenns unbedingt sein 
soll mit der Abschaltung.

Den R3 würde ich auf 470 Ohm verringern, die Teiler evtl. verändern je 
nach gewählter Referenzspannung, auf 1/5 bei 5V ist mir zuviel.

Die 4 Schutzdioden sollten Schottky sein 1N5819, wer besonders 
vorsichtig ist schaltet jeder Schottky 0,3V Schwellspannung noch eine 
schnellere BA159 parallel 125ns, leider 0,7V Schwellspannung obs hilft 
wissen die Götter, oft sterben Halbleiter schneller, aber einige µC sind 
intern genauso geschützt, einige nicht.

von Rohr frei! (Gast)


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wartemal schrieb:
> Wenn einer trotz Kabelbrand weiterfährt

Nein nein, der ist keineswegs trotz Kabelbrandes weitergefahren, sondern 
ist sogar ziemlich beherzt vorgegangen, d.h hat sehr schnell gebremst, 
und ist dann, weil die vierspurige Schnellstraße dort damals weder 
Standstreifen noch Leitplanken hatte, einfach mal aus Sicherheitsgründen 
in die Wiese abgebogen. Bevor alles stillstand, hatte ich schon die 
Deppeninstallation weggehauen und mit der dabei abgeschlagenen 
Bierflasche das Feuer niedergemacht.

Vom Bemerken des Feuers bis zum Beginn der Vollbremsung sind vielleicht 
20 Sekunden vergangen, in denen sich die Sache aber unfassbar schnell 
vergrößert hatte! Das muß man mal erlebt haben, sonst kann man sich das 
kaum vorstellen. Vom Beginn der Vollbremsung dann bis zur sanften Fahrt 
ins Grüne und dem Löschen des Infernos waren es vielleicht noch weitere 
30 Sekunden.

Der Kaffee aus der eilends demolierten Thermoskanne war dann nur noch 
der krönende Abschluss, wird also wahrscheinlich "Jacobs Krönung" 
gewesen sein ;-)

Nachdem wir die Karre wieder aus dem Dreck und den Dreck aus der Karre 
gezogen hatten, sind wir noch ein paar Tausend Kilometer weiter 
gefahren, die letzte von insgesamt 3 Thermoskannen ist dabei unterwegs 
in Allenstein in Ostpreußen zerdeppert worden. Im Osten Lettlands wurde 
dann einige Zeit später noch ein anderer Leihwagen in einem Acker auf 
dem Dach geparkt, dabei sind 5 Mann und ein Gurkenglas umhergeflogen. 
Der Schlitten total geschrottet und eine Rippe angebrochen, aber die 
Gurken völlig unversehrt. War schon eine lustige Fahrt :-)

Veit Devil schrieb:
> Die Kondensatoren C1 und C2, müssen das Keramikkondensatoren sein? Mit
> kleinem ESR oder egal? Oder Folienkondensatoren oder Elkos?

Hi Vitus,
wenn Du gaaanz sicher gehen willst, dann kannst Du für C1 einen 
X2-Folienkondensator nehmen (MKT o.ä.), die sind selbstheilend und kaum 
kaputtzukriegen (dazu hätte ich passenderweise schon wieder eine 
Brandgeschichte, die ich jetzt aber weglasse, sonst wird's hier zu 
anekdotisch;-)
Elkes sind eher ungünstig, denn die fühlen sich in der 
elektronikfeindlichen Automobilwelt prinzipiell nicht besonders wohl.
Der ESR spielt hier keine Rolle.

> Edit:
> Wegen dem Mosfet T1. Die Spannung Vgs ist ja bei allen mir bekannten
> max. 20V. Das bedeutet im dümmsten Fall kann T1 kaputt gehen, bei
> Spannungsspitzen im Bordnetz. Muß ich da jetzt in den Strang nach Masse
> bei T2 Dioden/Z-Dioden einbauen um die max. Vgs zu verringern? Oder
> einen Spannungsteiler mit R5 einbauen?

Lass den Transistor T2 doch einfach ein kleines Relais durchschalten, 
denn dessen Schaltstrecke machen die Spannungsspitzen gar nichts aus. 
Freilaufdiode dabei nicht vergessen.

von Micha H. (mlh) Benutzerseite


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thomas s schrieb:
> Es wurden schon Peaks zwischen fast nix und 300 V gesehen

...erzählte der Großvater dem Vater und der seinem Sohn. Und wenn sie 
nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.

Nur gemessen hat das noch nie jemand.

Vielen Dank für die Märchenstunde, wir haben wieder mal herzlich 
gelacht.

Nur der erhobene Zeigefinger in Form der üblichen "FAQ" fehlte noch, 
bitte das nächste Mal nicht vergessen, gelle!

Ach ja, ein "Peak zwischen fast nix" ist neu, aber Urbane Legenden 
müssen sich ja auch mal weiterentwickeln, sonst wird es irgendwann auch 
mal langweilig.

von thomas s (Gast)


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Micha: Nuhr lässt grüßen. Miss es einfach nach.

von Micha H. (mlh) Benutzerseite


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thomas s schrieb:
> Nuhr

Während du noch Märchen erzählst und andere Leute zitieren mußt weil du 
nichts eigenes beizutragen hast, sind meine Messreihen längst 
abgeschlossen und laufen meine Schaltungen am Bordnetz bereits seit 
Jahren zuverlässig, und zwar bei weitem nicht 300V-fest, weils nicht 
nötig ist.

von thomas s (Gast)


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Wie man in den Wald hineinschreit, so schallt es heraus.

Wenn du keine Probleme hast, freut mich das aufrichtig. Und wenn du mein 
Posting gelesen hättest, ohne gleich dunkelrot zu sehen, wäre dir der 
vorgeschlagene Minimalismus nicht entgangen. Erst messen, dann geht's 
weiter.

von EMC (Gast)


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@Micha, das eine ist ist Bastler, das andere ist Industrie.

ISO 7637-1 und folgende.

Du kannst den Standard ja mal googeln. Nicht um ihn herunterzuladen 
sondern um zu schauen wo er auftaucht, wo und in welchem Zusammenhang er 
zitiert wird.

von Veit D. (devil-elec)


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Hallo,

also das im KFZ Spannungen bis 300V auftreten sollen halte ich auch für 
ein Gerücht. Automotiv Produkte sind meines Wissens bis ca. 60V 
ausgelegt. Und da wird auch einiges an Reserve drin sein.

Ich verstehe auch nicht warum einige Leute alles als gefährlich abtun. 
Autoradios, Fensterheber, Motorsteuerung usw. funktionieren auch 
normalerweise eine Autolebenlang.

Jetzt kommt einer und will nur die Spannung messen. Und plötzlich ist 
alles gefährlich sobald man sich am Auto die "unbekannte Blackbox" 
vergreift. Kommt mal wieder runter Leute. Ich weis was ich am Auto mache 
und was nicht. Und was ich nicht weis oder unsicher bin frage ich nach. 
Genau wie in diesem Fall hier. Da geht es darum meinen µC zu schützen.

Die Meßleitung wird "doppelt und dreifach" geschützt. Ich kann auch noch 
eine Sicherung in die Meßleitung einbauen. Auch kein Problem. Mir geht 
es aber erstmal um die Meßschaltung.

Mit Multimeter brauch nicht anfangen zu messen. Damit kann ich keine 
Spannungsspitzen messen. Auch möchte ich nicht nur mal eben so eine 
Bordspannung messen. Ich möchte sie Langzeit aufzeichen. Deshalb der µC. 
Der Grund ist auch nicht um festzustellen ob die Lima defekt ist oder 
so. Die erfreut sich bester Gesundheit. Auto ist Baujahr 2012. Der µC 
soll einfach nur mitloggen.

Was ich machen kann ist noch folgendes. Den Meß-Spannungsteiler erhöhen 
und wenn ich sehe, der ist zu hoch, kann ich den immer noch niedriger 
ansetzen.

Wenn das mit der Vgs bei Mosfet's so kritisch ist, kann ich wieder 
normale bipolare Transistoren nehmen. Die Z-Diode benötigt auch wieder 
einen Mindesstrom zum stabilisieren, was meine Stromeinsparung der 
Meßschaltung zu nichte machen würde. Dann kann ich auch den 
Basisstrom/Kollektorstrom in Kauf nehmen.

Ich werde mal die Hinweise aus den Antworten umsetzen in einen neuen 
Schaltplan.

Danke bis hier her schon einmal.

von Joachim B. (jar)


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Veit Devil schrieb:
> also das im KFZ Spannungen bis 300V auftreten sollen halte ich auch für
> ein Gerücht.

nö, am Zündkerzenkabel schon, sogar viel mehr.

: Bearbeitet durch User
von Rohr frei! (Gast)


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Veit Devil schrieb:
> Hallo,
>
> also das im KFZ Spannungen bis 300V auftreten sollen halte ich auch für ein 
Gerücht.

Dann fass mal lieber nicht an Klemme 4 (oder 4a oder 4b). Falls doch, 
vorher einen Notar besuchen ;-)

> Autoradios, Fensterheber, Motorsteuerung usw. funktionieren auch
> normalerweise eine Autolebenlang.

Na ja, dafür sind dann halt Luftmengenmesser, Heckscheibenwischer, 
Zündverteiler, Sitzverstellung und Navi ausgefallen. Die 
Herausforderungen für die Autoelektrik bzw. -elektronik sind schon 
heftig, und Temperaturbereich, Vibrationen, Feuchtigkeit, 
Kohlenwasserstoffexpositionen, Frau am Steuer, usw. setzen den armen 
Teilchen schon arg zu.

von indi (Gast)


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>Die Z-Diode benötigt auch wieder
>einen Mindesstrom zum stabilisieren.
Nicht unbedingt.
Bei Spannung bis 16V ist der Strom durch eine 18V Z-Diode noch sehr 
gering.
Man müsste nur mal schauen, ob 18V Z-Diode von den Toleranzen bei 20V 
noch reicht. Für ein Hobby-Projekt auf jeden Fall.

Ein Bipolar-Transistor hat halt ne Sättigungsspannung von etwa 0.2V, die 
Du berücksichtigen musst. Der Spannungsabfall am Innenwiderstand des 
Mosfets ist deutlich kleinen.

von Rohr frei! (Gast)


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indi schrieb:
> Ein Bipolar-Transistor hat halt ne Sättigungsspannung von etwa 0.2V, die
> Du berücksichtigen musst. Der Spannungsabfall am Innenwiderstand des
> Mosfets ist deutlich kleinen.

Bei Einsatz eines geeigneten Relais müsste er die Sättigungseffekte bzw. 
Rdson gar nicht berücksichtigen, was vielleicht einfacher wäre.

@Veit:
Wie oft und lange soll denn der Mosfet durchschalten?

von Veit D. (devil-elec)


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Hallo,

was hat denn die Spannung an der Zündkerze mit den 12V Bordnetz zu tun? 
Denkst Du das der Spannungsregler im Autoradio für 300V ausgelegt ist?
Automotiv Spannungswandler sind meines Wissens bis ca. 60V ausgelegt.

Die Z-Diode müßte für 10V ausgelegt sein, denke ich. Man muß ja von 
nominell 12V ausgehen. Dann wäre Vgs auf 2V schon eingeschränkt. Aber 
auch dafür gibts passende Mosfets. Wenn Vgs max 20V sind, könnte die 
Bordspannung bis auf 30V ansteigen ohne das Mosfet durch zu hohe Vgs 
sterben würde.

Die Sättigungsspannung vom bipolaren könnte man als feste Größe 
rausrechnen.

Relais, ich wollte mechanische Bauteile vermeiden.

Der Transistor/Mosfet soll nur für die Zeit durchschalten wenn auch 
gemessen wird. Ein Messungzyklus dauert ca. 15 Sekunden. Gemessen wird 
immer von einem Vielfachen einer Minute. Im kürzesten Fall minütlich, 
oder aller 1h. So in dem Zeitbereich.

Die Gefahr einer zu hohen Vgs besteht demnach nur während der Messung. 
Ansonsten liegt Gate mit auf Source. Gefahr gleich Null. Vds könnte ich 
größer wählen als 30V.

von indi (Gast)


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Automotive Spannungsregler sind bis 45V..60V ausgelegt.
Das ist richtig.

Die höheren Spannungsimpulse sind teilweise negativ, so dass sie bereits 
mit einer entsprechenden Verpolschutzdiode abgefangen werden und sie 
sind so kurz und mit relativ hoher Impedanz. Da reicht ein 
Eingangskondensator, der die Energie aufnimmt. Am Spannungsregler selbst 
kommt dann maximal noch der Loaddump mit typ. 32..40V bei etwa 100ms an.

von Veit D. (devil-elec)


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Hallo,

das ist doch mal eine Aussage. Danke.
Ich glaube ich weis warum die Z-Diode doch 15V oder 18V haben soll. Im 
Normfall bei 12V wird die nicht gebraucht und bei Spannungsspitzen über 
ihren Wert wird die leitend, nimmt 18V weg und schützt damit weiterhin 
den Mosfet. Werden Z-Dioden auch schnell genug leitend? Gibt es schnelle 
und langsame?

von Ratgeber (Gast)


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Halte Dich an die Hinweise von "Indi". Die sind vernünftig und logisch.

von Veit D. (devil-elec)


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Hallo,

wegen der Z-Diode nochmal. Wenn ich eine normale 0,5W Z-Diode mit 15V 
nehme, dann hat die einen max. Strom von 30mA. Ich habe mal gelernt das 
man für eine Spannungsstabilisierung nicht unter ein Zehntel vom max. 
Strom gehen soll. Damit die sicher in ihrer "Zenerspannung" arbeiten 
kann. Demnach muß ich mindestens 3mA fließen lassen. Richtig?

Wegen den 1N5817. Die BAV99 sind doch schon doppelte schnelle 
Schutzdioden. Warum noch weitere parallel schalten? Redundanz?

Warum R3 vorm A/D weglassen? Der soll doch den Strom begrenzen im Fall 
des Falles. Also die 0,7V über 5V Ub (5,7V) in den IC Eingang.

von Veit D. (devil-elec)


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Hallo,

hab das besagte mal versucht umzusetzen. Vielleicht auch falsch 
verstanden. Wir werden sehen.  :-)

Schaltung Nr.7 ist sicherlich nicht wie gedacht. Die Differenz zwischen 
Bordnetz und 15V bekäme das Gate ab.

Schaltung Nr.8 müßte so sein wie gewollt. Z-Diode begrenzt Vgs auf 15V. 
Egal was das Bordnetz macht. Ich bin mir nur nicht sicher wie oben schon 
gefragt, ob der 10k zu groß ist wegen Z-Dioden Mindeststrom?

R4 und R6 habe ich verkleinert. Begrenzt bei Mosfet ja "nur" den Gate 
Umladestrom. Sodass der µC Pin nicht überlastet wird.

BAV99 am µC Schaltpin links ist auch ergänzt. Schützt sicherlich diesen 
Ausgang falls etwas durch den T2 haut.

Den Spannungsteiler habe ich auch vergrößert. Bei 12V liegen 1,09V an. 
Erst bei 55V liegen 5V an. Da der A/D 14Bit macht und ich eine Auflösung 
von 0,25mV/Bit habe, sollte das immer noch genau genug sein.  :-)

Weitere Korrekturen notwendig? Z-Diode Mindestrom?  ZPD15 oder andere?

von Micha H. (mlh) Benutzerseite


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Veit Devil schrieb:
> Weitere Korrekturen notwendig?

Mir ist ja wirklich schleierhaft was Du mit dem ganzen Gedöns am Port 
erreichen willst.

Ich würde einfach einen Spannungsteiler vor den A/D-Wandler setzen, so 
dimensioniert daß die internen Schutzdioden im Fehlerfall im Limit 
bleiben.
So läuft das jedenfalls hier seit Jahren zuverlässig.

von Veit D. (devil-elec)


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Hallo,

die internen Schutzdioden soll man nicht als Sicherheit gebrauchen. 
Deshalb sollten zum Bsp. die BAV99 davor. Hab ich gelernt. Genauso wie 
die interne Diode eines Mosfets keine echte Freilaufdiode ersetzt.

Über die Zusatzschutzschaltung alles was oben am R1 nach links dran 
hängt, kann man sicherlich streiten. Ich fühle mich damit aber wohler. 
Eben um im Fall des Falles Spannungsspitzen fern zuhalten. Die 
"kritische Phase" ist dann nur während eine Messung läuft.

von Micha H. (mlh) Benutzerseite


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Veit Devil schrieb:
> die internen Schutzdioden soll man nicht als Sicherheit gebrauchen.
> Deshalb sollten zum Bsp. die BAV99 davor.

Die BAV99 fressen nicht viel Heu, ok.
Auch wenn es für mich nicht einzusehen ist, bereits vorhandene und 
bezahlte Infrastruktur zu nutzen, jedenfalls für eine private 
Spassschaltung, mit der kein Geld verdient wird. Im kommerziellen 
Bereich sieht das wieder anders aus, aber ich entwickle schon länger 
nicht mehr kommerziell.

> Über die Zusatzschutzschaltung alles was oben am R1 nach links dran
> hängt, kann man sicherlich streiten. Ich fühle mich damit aber wohler.

Da wird's für mich esoterisch. Den Controller versorgst Du dann aus 
einer separaten Batterie, damit er nicht im "kritischen" Netz hängt?

Für "Wohlfühlschaltungen" kann ich kein Verständnis aufbringen, damit 
habe ich keinerlei Erfahrung. Ich baue nur so aufwendig wie nötig, aber 
nicht mehr, und bin damit immer gut gefahren.

Aber wenn's Dir wichtig ist, warum machst Du es nicht einfach? Du hast 
doch sicher ein Steckbrett, ein Netzteil und 1-2 Multimeter?

von Achim S. (Gast)


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Veit Devil schrieb:
> wegen der Z-Diode nochmal. Wenn ich eine normale 0,5W Z-Diode mit 15V
> nehme, dann hat die einen max. Strom von 30mA. Ich habe mal gelernt das
> man für eine Spannungsstabilisierung nicht unter ein Zehntel vom max.
> Strom gehen soll. Damit die sicher in ihrer "Zenerspannung" arbeiten
> kann. Demnach muß ich mindestens 3mA fließen lassen. Richtig?

Wie willst du bei einer 12V Versorgung definiert 3mA über eine 15V 
Zenerdiode einstellen?

Im Normalfall wird überhaupt kein Strom über die Zener fließen.

Bei einer Spannungsspitze soll sie die GS-Spannung auf 15V begrenzen. 
Wenn in deiner "Schaltung Nr. 8" 15V an der Zenerdiode abfallen und noch 
ein paar V zusätzlich an R8, dann ist das Gate deines FETs wieder im 
Eimer: also schmeiß bitte R8 an dieser Stelle raus.

Du kannst unmittelbar ans Drain von T2 einen Strombegrenzer bauen 
(meinetwegen 1kOhm). Aber das Gate von T1 muss "oberhalb" von diesem 
Strombegrenzer angeschlossen werden, damit die Zenerdiode ihre 
Schutzwirkung für T1 nicht verliert. Und ob später dann 0,1mA oder 30mA 
ober die Zenerdiode fließen hängt vom Wert dieses Strombegrenzers und 
von der Höhe des Spannungspulses ab.

von Veit D. (devil-elec)


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Hallo,

hättest auch sagen können das R8 an der falschen Stelle sitzt. Hab das 
korrigiert. Jetzt wird mir auch klar warum R5 überflüssig wurde.

Wegen dem Z-Diodenstrom. Ich hatte nirgends geschrieben das an einer 15V 
Z-Diode mit nur 12V ein Mindeststrom fließen soll.

Der soll fließen wenn sie aktiv wird damit sie ihre Zehnerspannung 
halten kann. Meinetwegen ab 18V soll sie aktiv werden. Würde einen 
Vorwiderstand von 3V durch 3mA machen, also 1 kOhm. Würde im Extremfall 
60V anliegen, 45V/1 kOhm einen Z-Diodenstrom von 45mA machen. Wäre für 
eine 15V 0,5W Z-Diode zu viel.
Ihr seit Euch sicher das eine Z-Diode auch schon bei deutlich weniger 
Strom ihren Zehnereffekt hat?
Oder ich nehme 2 in Reihe.

Wofür soll ich ein Steckbrett, Netzteil und Multimeter verwenden?

Edit:
ach'so, ja eine Z-Diode durchmessen wegen Strom, kann ich machen, gute 
Idee.

Edit:
hab das mit einer 1,3W 9,1V Z-Diode gemessen. Ihre Zehnerspannung hat 
sie schon mit 0,1mA. Hätte ich jetzt nicht gedacht. Bin lernfähig.  :-)

Also muß R8 nur ihren maximalen Strom begrenzen. Mehr nicht.

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Veit Devil schrieb:
> hab das besagte mal versucht umzusetzen. Vielleicht auch falsch
> verstanden. Wir werden sehen.  :-)

*)deine D1 und Co schützt immer noch nicht den µC ich sagte doch am Pin, 
also rechts vom R

Veit Devil schrieb:
> hättest auch sagen können das R8 an der falschen Stelle

hatte ich oben schon erwähnt, in die Gateleitung, aber so gehts auch.

R6 links gefällt mir, *) rechts würde das der R3 übernehmen wenn die 
Dioden am µC sitzen würden

Dein neuer Teiler R1/R2 teilt auf 1/11 , so gewollt? ist ja abhängig von 
Uref und Maximalwert der gewünschten Messpannung.

Bei Uref 1,1V wäre das Umax 12,1V bei Uref 5V Umax 55V ohne die Angabe 
der Uref ist Teilernennung nicht sinnvoll

von Veit D. (devil-elec)


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Hallo,

R8 mit 1,5 kOhm begrenzt den Z-Diodenstrom auf 30mA wenn das Bordnetz 
60V hätte.

Ist jetzt alles richtig im Plan?

von Ratgeber (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> *)deine D1 und Co schützt immer noch nicht den µC ich sagte doch am Pin,
> also rechts vom R

Veit Devil schrieb:
> Ist jetzt alles richtig im Plan?

Wahrscheinlich nicht, wenn Du die Hinweise wiederholt nicht beachtest.

von Veit D. (devil-elec)


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Hallo,

die Antwort war schneller gepostet wie ich gepostet hatte. Es gab 
dadurch eine zeitliche Überschneidung.

Muß denn R3 nicht den Strom begrenzen zwischen D1 und dem IC-Pin?
Wenn nicht, korrigiere ich das natürlich.

Wie der genaue Teilerfaktor ist, ist eigentlich egal. Weil ich das im µC 
Programm nach belieben ändern kann, die Umrechnung. Alles bezogen auf 
max. 5V Meßspannung. Ich muß dann sowieso erstmal sehen ob ich in den 
Größenordnungen genauere Widerstände bekomme. Aber die Größenordnung 
kenne ich ja nun.

: Bearbeitet durch User
von Veit D. (devil-elec)


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Hallo,

jetzt alles 100% i.O.?

Wie der genaue Teilerfaktor ist, ist eigentlich egal. Weil ich das im µC
Programm nach belieben ändern kann, die Umrechnung. Alles bezogen auf
max. 5V Meßspannung. Ich muß dann sowieso erstmal sehen ob ich in den
Größenordnungen genauere Widerstände bekomme. Aber die Größenordnung
kenne ich ja nun.

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Veit Devil schrieb:
> jetzt alles 100% i.O.?

vermutlich warum du R8 von 10k auf 1,5k verringert hast erschliesst sich 
mir jetzt nicht dürfte aber nicht stören, sagen wir mal alles versagt 
dann würde über den 1,5k bei 30V peek 20mA fliessen der über R6 und den 
Dioden D2 + D2' unschädlich abgeführt wird.

Veit Devil schrieb:
> Wie der genaue Teilerfaktor ist, ist eigentlich egal.

nö wenn du dann mal Vref von 1,1V intern wählst hast du nur ne 
Obergrenze von 12,1V möglich, wählst du 5V ist die Obergrenze zwar 55V 
aber messen willst du ja 12V und befindest dich immer im ungenauen 
unterem Teil der Messung.

Will ich 12V messen und lege als Obergrenze 16V fest würde ich die 
Obergrenze im Teiler nach meiner echten gewählten Uref wählen.

von Veit D. (devil-elec)


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Hallo,

okay, R8 kann ich wieder erhöhen.

Wegen dem Teilungsfaktor. Ich nutze keine Vref 1,1V. Ich kann und werde 
bis 5V messen. Der Teilungsfaktor kann auch sonst wie krumm sein. Mein 
Programm im µC rechnet das eh wieder um. Der Teilungsfaktor darf nur 
nicht zu klein sein, damit nicht mehr wie 5V anliegen falls das Bordnetz 
mal bis 50-60V hat.
Ungenauen Meßbereich gibts auch nicht. Das ist kein analoges Voltmeter. 
Da weis ich jetzt nicht was Du mir erklären möchtest.

Den Teilungsfaktor mit Widerständen bekommt man außerdem eh nicht auf 
Ganzzahlen hin mit 0 nach dem Komma. Außer man bastelt mit Ellenlangen 
Widerstandsketten was zusammen und mißt diese noch aus.

Aber genau das mache ich dann eh noch mit dem µC und A/D Wandler und 
erhalte dann denn genauen Umrechnungsfaktor, der dann im µC Programm 
hinterlegt wird.

Solange ich mit der 14bit Meßauflösung hinkomme im Zusammenhang des 
Teilungsfaktors und ich die 5V Eingangsspannung nicht überschreite, ist 
der Rest aus meiner Sicht völlig egal. Der Rest wird in Software 
gemacht.

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