Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik LED-Sunflower - suche Hilfe beim Schaltung enträtseln!


von Frank F. (bugsbunny)


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Hallo zusammen,

ich würde gerne für ein Technikprojekt mit einer Schulklasse die als LED 
Sunflower bezeichnete Schaltung nachbauen – siehe Fotos.
Leider finde ich im Netz nirgends einen passenden Schaltplan.
Ich hab mal zwei verschiedene LED-Sunflowers erstanden und zerlegt. 
Beide Schaltungen sind mit dem SMD-IC MP5020GF aufgebaut, welches die 
LEDs ansteuert.
Bei einer Schaltung, welche die tolleren Lichteffekte bietet, werden mit 
drei dieser ICs jeweils pro IC 16 LEDs angesteuert also zusammen 48 
LEDs.
Die andere Schaltung kommt mit einem der besagten ICs aus, welches auch 
insgesamt 48 LEDs ansteuert – siehe Bild.
Leider kann ich einerseits dieses IC nirgends finden, auch kein 
Datenblatt – wie kann das sein?
Ein weiteres Problem ist – das IC MP5020GF wird in der Schaltung mit dem 
einen dieser ICs von einem unbekanntem 14poligen IC angesteuert, das IC 
hat leider keinen Aufdruck und wird auf der Platine mit U2 bezeichnet.
Bei der Schaltung mit den 3 ICs MP5020GF werden diese von einem 8poligen 
unbekanntem IC angesteuert, auf der Platine als U1 bezeichnet, welches 
komischerweise auch keinen Aufdruck hat.
Beide Schaltungen besitzen auch ein Mikrofon zur Musikansteuerung.
Wie kann ich rauskriegen wie die Schaltungen funktioniert und was das 
für ominöse ICs sind?
Ich würde die Schaltung auch am liebsten mit „normalen“ Bauteilen, also 
nicht mit SMDs aufbauen, da die Bauteile in dem Projekt ja von Schülern 
ohne große Löterfahrung gelötet werden sollen.

Ich hoffe mir kann jemand helfen.

Beste Grüße
Frank

von Helge A. (besupreme)


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Der Baustein mit dem Aufdruck MP5020G könnte irgendein Verwandter vom 
WS2803 sein: SPI, 18 LED-Treiber, je 255 Helligkeitsstufen.

Zum Ansteuern wird irgendein Mikrocontroller verwendet, vielleicht ein 
kleiner PIC. Der berechnet die Helligkeitswerte und schiebt diese Daten 
über SPI in die LED-Treiber.

WS2803 und Mikrocontroller gibts auch in DIL, das wäre einfach zu löten. 
Interessant wird aber das Programm des Controllers.

von lrep (Gast)


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Frank Fleischmann schrieb:
> für ein Technikprojekt mit einer Schulklasse die als LED
> Sunflower bezeichnete Schaltung nachbauen

Als Lötübung?

von Martin S. (sirnails)


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Was steht auf U1?

Könnte ein Festspannungsregler für die ics sein. Beim mikro ist ein 
Schmitt-trigger. Die anderen ICs sind LED Treiber.

Versuche mal vcc, gnd und die Datenleitungen zu identifizieren. Das 
sollte sehr einfach gehen. Der Rest ergibt sich dann fast von selbst.

von wartemal (Gast)


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''Die Schueler werden auf chinesische Verhältnisse vorbereitet.
Das neue Fach in der Schule lautet: Kopieren

Das Verstehen ist eine sekundäre Angelegenheit.''

Auszug aus SchulProgramm 2015

von Martin S. (led_martin)


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Variante 2 verwendet wohl ein 1/3 Multiplexing für die Ansteuerung der 
LEDs, deshalb auch nur ein LED-Treiber statt 3, man kann auch die 
Transistoren für das Multiplexing sehen (Q1, Q2, und Q3), der 14-Beiner 
dürfte ein Mikrocontroller sein.

Mit freundlichem Gruß - Martin

von Dieter (Gast)


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Eure Mühe in Ehren, aber das soll für im Löten ungeübte Schüler in 
disketer
Technik aufgebaut werden..?

Etwas hoch gegriffen dieses Projekt,für diese Zielgruppe, oder, hä?

von Düsendieb (Gast)


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ich halte die Schaltung auch für absolut überzogen für eine Lötübung.

Von Pollin gibt es einen 3x3 LED Cube für 7,95€ schon mit allen Teilen. 
Da ist schon Löterei genug dran

von Düsendieb (Gast)


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von Frank F. (bugsbunny)


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Was die pädagogischen Ratschläge angeht, bitte keine Ratschläge 
diesbezüglich!
Ich weiß genau was ich da vorhabe. Ich leite seit über 10 Jahren das 
Institut für innovative Bildung und habe schon viele sehr erfolgreiche 
Bildungsprojekte, darunter auch viele Technikprojekte entwickelt und 
umgesetzt.
Wir wollen mit unseren Projekten zur Unterrichtsentwicklung Kinder und 
Jugendliche von Technik begeistern. Und wenn ich jemanden begeistern 
will, dann muss ich mit coolen Sachen an den Start gehen, den Kids etwas 
bieten das Bock macht, etwas das sie interessiert und was man auch zu 
was gebrauchen kann. Daher dürfen bei uns die Jugendlichen selbst 
aussuchen was sie in unseren Projekten bauen wollen. Wir haben schon von 
der E-Gitarre über einen Synthesizer bis hin zu einem cool designtem UKW 
Radio allesmögliche mit den Schülern und Schülerinnen gebaut. Der Renner 
ist zurzeit eine Boom-Box. Und die Jugendlichen löten wie die 
Weltmeister – mit dem richtigen Material und guter Anleitung gar kein 
Problem!
Wir haben es mit unseren Projekten in den 7. Klassen geschafft, dass 
sich 50 Prozent mehr Schüler und Schülerinnen für den technischen Zweig 
entschieden haben. Aber dazu muss man Technik bieten die auch 
begeistert.
Hier der Link zu unserer Seite www.innovative-bildung.de
Und zur Zeit brauchen wir um zu begeistern halt eine coole LED Lightshow 
und deshalb würde ich gerne diese LED Sunflower irgendwie in ähnlicher 
Form nachbauen, sinnvoller Weise ohne SMD Bauteile, weil die für die 
Schüler und Schülerinnen zu schwer zu löten sind.

von hp-freund (Gast)


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Frank Fleischmann schrieb:
> deshalb würde ich gerne diese LED Sunflower irgendwie in ähnlicher
> Form nachbauen, sinnvoller Weise ohne SMD Bauteile

Für den Fall ist das vielleicht nicht verkehrt:

http://www.chromationsystems.com/48channled.html

Ist ein komplettes Projekt mit PIC und könnte mit Mikrofon erweitert in 
eine passende Form gebracht werden.

von wartemal (Gast)


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nachbauen? OK
..ohne Programm macht der MC leider nichts.

von Frank F. (bugsbunny)


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Schon mal ganz herzlichen Dank für die bisherigen Antworten und die 
vielen Tipps.
Ich habe gerade noch ein paar andere Projekte laufen und komme leider 
noch nicht dazu den interessante Anregungen zu folgen. Aber so bald ich 
Zeit habe werde ich den Tipps nachgehen.
So einfach wie ich mir das dachte ist es wohl doch leider nicht, da ein 
Mikrocontroller mit im Spiel ist, den man ja programmieren müsste.
Damit wird die Sache wahrscheinlich zu aufwendig und zu teuer werden, 
oder?
Könnte man die verbauten MC auslesen und die Daten einfach übertragen?
Ich hatte bisher noch nichts mit Mikrocontrollern zu tun - und ich gebe 
es zu - um Digitaltechnik hab ich bisher immer einen großen Bogen 
gemacht, eben auch weil ich kein Ahnung vom Programmieren habe. Meine 
Elektroniker Kariere liegt auch schon ein paar Jährchen zurück :-), da 
hat sich ja inzwischen einiges getan.

von Helge A. (besupreme)


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Frank Fleischmann schrieb:
> Könnte man die verbauten MC auslesen und die Daten einfach übertragen?

Das könnte vielleicht funktionieren, wenn die Platine eine genaue Kopie 
wird und die gleichen Bausteine verwendet werden. Und wenn der Baustein 
nicht kopiergeschützt ist. Hört sich aber irgendwie unanständig an. Ist 
denn niemand in der Einrichtung (oder bei den fördernden Istitutionen), 
der irgendeinen Mikrocontroller programmieren kann?

Teuer ist daran nur die Zeit zur Vorbereitung des Programms, die 
Programmierhardware ist meist recht günstig.

: Bearbeitet durch User
von Markus M. (adrock)


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...so wie ich das sehe kommt auf die Platine direkt Netzspannung. Ich 
würde bei einem Nachbau auf jeden Fall mit einem externen Netzteil 
arbeiten.

Projekte mit vielen LEDs sind immer auch eine Fleißübung - das liegt in 
der Natur der Sache.

Wenn es ohne SMD gehen soll wäre wohl ein kleiner AVR oder PIC sinnvoll, 
dazu 3 von den TI ICs die jeweils 16 LEDs ansteuern können (TLC5940 oder 
TLC5941).

Dazu wäre dann nichtmal unbedingt eine Platine notwendig, sollte man mit 
etwas Geschick auch auf Lochraster + Fädeldraht aufbauen können.

Aber das Erstellen eines Programmes etc. ist natürlich viel Aufwand. Ein 
fertiges Sunflower IC wird man wohl nicht so einfach bekommen...

: Bearbeitet durch User
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