Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Warum bleiben Stellenausschreibungen von Abschlussarbeiten unbearbeitet?


von Tim (Gast)


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Warum bleiben Stellenausschreibungen von Abschlussarbeiten unbearbeitet?

Manchmal schaut man auf diverse Seiten der Institute, und stellt fest, 
dass Ausschreibungen von Abschlussarbeiten teilweise 2-3 Jahre alt sind, 
und das ist keine Ausnahme.
Woran liegt das eigentlich? Mir ist aufgefallen, dass die Studentenzahl 
deutlich über der Anzahl der OFFIZIEL ONLINE angebotenen 
Abschlussarbeiten liegt und somit doch eigentlich die Leute sich prügeln 
müssten um eine Abschlussarbeit?

Wer hat dafür eine Erklärung?

von jajaja (Gast)


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Tim schrieb:
> das eigentlich? Mir ist aufgefallen, dass die Studentenzahl
> deutlich über der Anzahl der OFFIZIEL ONLINE angebotenen
> Abschlussarbeiten liegt und somit doch eigentlich die Leute sich prügeln

du kennst also ALLE online ausgeschrieben Stellenangebote in ganz 
Deutschland? für alle Fächer bzw. alle Ausschreibungen für ein 
bestimmtes Fach? und ALLE Absolventen wollen ihre Arbeit auch extern 
schreiben? dann weisst du ja mehr als viele andere. Respekt.

Warum Abschlußarbeiten so lange online sind:

Üblicher A. und B. Verschwörungstheorie, von wegen 
Fachkräftemangelpropaganda und die böse Wirtschaft oder aber: eine 
Abschlussarbeit dauert nicht besonders lange, wenn der aktuelle 
Schreiber gerade dran ist, sollte ja schon fast bald der nächste kommen, 
daher hat man einen permanenten Suchprozess. Wenn man z.B. ein Institut 
ist was hauptsächlich mit bestimmten Themen arbeitet, kann es auch sein, 
dass die Themen bzw. die Gebiete der möglichen Themen sich eh nicht so 
sehr ändern und man die Anzeige auch unverändert lassen kann. Wobei ich 
auch schon andere Anzeigen für solche Arbeiten gesehen habe, die nicht 
so alt waren. Hast du mal ein Beispiel dafür?

von Tom (Gast)


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Tim schrieb:
> Mir ist aufgefallen, dass die Studentenzahl
> deutlich über der Anzahl der OFFIZIEL ONLINE angebotenen
> Abschlussarbeiten liegt

Das liegt daran, dass der übliche Weg zur Findung einer Abschlussarbeit 
so aussieht, dass man sich durch ein oder mehrere Institute fragt und 
die Doktoranden anspricht, die etwas interessantes machen. Passen 
Interessen und Fähigkeiten des Studierenden zu irgendwas, was Institut 
und Doktorand gebrauchen können (und noch wichtiger: passt der 
Nasenfaktor), bespricht man eine maßgeschneiderte Aufgabe.

Die Online-Ausschreibungen sind im Zweifelsfall lästiger 
Verwaltungskram, um den sich keiner kümmert.

von ing. (Gast)


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Dann schauts aus, als würde da so einiges gehen in dem Laden.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Tim schrieb:
> Warum bleiben Stellenausschreibungen von Abschlussarbeiten unbearbeitet?
>
> Manchmal schaut man auf diverse Seiten der Institute, und stellt fest,
> dass Ausschreibungen von Abschlussarbeiten teilweise 2-3 Jahre alt sind,
> und das ist keine Ausnahme.
> Woran liegt das eigentlich? Mir ist aufgefallen, dass die Studentenzahl
> deutlich über der Anzahl der OFFIZIEL ONLINE angebotenen
> Abschlussarbeiten liegt und somit doch eigentlich die Leute sich prügeln
> müssten um eine Abschlussarbeit?
>
> Wer hat dafür eine Erklärung?

Das du naiv bist, und noch nicht reif für den Arbeitsmarkt!

Warum sollten sich die Institute Mühe machen?
Die bekommen Kohle vom Staat, und dazu noch Drittmittel.
Abschlußarbeiten sind nur Leimruten um billige Kräfte für  die Forschung 
einzufangen, oder besser um Studien für Lau als Abschlußarbeiten sich 
anfertigen zu lassen
Und dass auf den Seiten der Institute nur die "tollen" Themen stehen ist 
wohl klar. Auch wenn manche schon den Status "von historischen 
Interresse" haben.

Und was dir "auffällt", ist jahrzehntelange Übung!
Und Prügeln tun sich nur die Outsider an den Hochschulen.
Was glaubst wieviele lukrative "Studentenjobs" es an Hochschulen gibt, 
wo Vitamin B und die politische Jugendorganisation alles an 
Qualifikation waren oder sind?
Was glaubst haben soviele Top-Absolventen gemein?
Opportunismus.

von Mark H. (mark_haber)


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Viele KMU lagern ihre Entwicklung in Studien/ Abschlußarbeiten aus. Da 
die meisten Themenfelder größer sind als eine Arbeit, werden da jedes 
Jahr 2-3 Studenten drübergeschickt.

von John Holmes der Dritte (Gast)


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Tim schrieb:

> Wer hat dafür eine Erklärung?
Der Webadmin ist ein Student und wechselt alle paar Monate die Stelle 
bzw. es ist ein Festangesteller der auch gleich wieder abhaut, so wars 
bei dem Institut wo ich war. Dort gab es deshalb auch solche 
Karteileichen an Stellenangeboten, bis auf den Webadminjob, diese Stelle 
war immer aktuell ;)

von anonym (Gast)


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Mark Haber schrieb:
> Viele KMU lagern ihre Entwicklung in Studien/ Abschlußarbeiten
> aus. Da
> die meisten Themenfelder größer sind als eine Arbeit, werden da jedes
> Jahr 2-3 Studenten drübergeschickt.

KMU und noch viel mehr die ganz großen, z.B. bei Airbus-Raumfahrtsparte 
wird fast die gesamte Entwicklung mit billigen Praktikanten und 
Diplomanden gemacht, die Festangestellten sind da nur noch für die 
Managementarbeit und Kundenkontakt im Projekt zuständig.

von Kire L. (Firma: HTW) (sachse88)


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Ist bei Bosch genau so, die Stammangestellten bearbeiten die 
(Kunden)Aufträge, Neuentwicklung wird von Praktikanten, Werkstudenten 
etc. übernommen und nur noch überwacht.

von P. M. (o-o)


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Naja, diese Arbeiten sind ja nicht wie Brötchen beim Bäcker, die der 
Student kauft und dann sind sie weg. Es ist eher (im besseren Fall) so, 
dass der Doktorand eine Idee hat, wo er gerne jemanden drauf ansetzen 
würde oder (im schlechteren Fall), dass der Doktorand vom Institut 
verpflichtet wird, irgend etwas anzubieten und ggf. zu betreuen.

Wenn sich dann ein Student meldet, dann bespricht man Fähigkeiten und 
Interessen und setzt dann sowieso eine massgeschneiderte Arbeit auf. 
"Erledigt" in dem Sinne werden die ausgeschriebenen Arbeiten also meist 
sowieso nicht.

von Andreas P. (andip)


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Die Erklärung die mir mein (damals noch zukünftiger) Betreuer gegeben 
hat ist folgende:
Das Institut schreibt eine Arbeit online aus, es meldet sich kurz darauf 
jemand und bekommt die Stelle.
Es gibt aber möglicherseie weitere Bewerber, die sich für eine Stelle 
auf diesem Themengebiet interessieren würden, aber ein paar 
Tage/Wochen/Monate später dran sind. Um diesen auch eine Gelegenheit zu 
geben (und dem Institut kostenlose Mitarbeiter zu verschaffen) lässt man 
die Stellenausschreibungen online und am Schwarzen Brett.
Meldet sich dann jemand auf ein bereits vergebenes Thema, redet man mit 
demjenigen und findet ein für ihn passendes ähnliches Thema ;-)

Also eigentlich eine Win-Win-Situation für beide Seiten, das Instiut 
bekommt mehrere Arbeiten und der Bewerber bekommt ein auf ihn 
zugeschnittenes Thema. So bei mir passiert^^

von anonym (Gast)


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Andreas P. schrieb:

> Das Institut schreibt eine Arbeit online aus, es meldet sich kurz darauf
> jemand und bekommt die Stelle.
> Es gibt aber möglicherseie weitere Bewerber, die sich für eine Stelle
> auf diesem Themengebiet interessieren würden, aber ein paar
> Tage/Wochen/Monate später dran sind. Um diesen auch eine Gelegenheit zu
> geben (und dem Institut kostenlose Mitarbeiter zu verschaffen) lässt man
> die Stellenausschreibungen online und am Schwarzen Brett.
> Meldet sich dann jemand auf ein bereits vergebenes Thema, redet man mit
> demjenigen und findet ein für ihn passendes ähnliches Thema ;-)


Kurz gesagt, man spart sich die Arbeit für mehrere 
Stellenausschreibungen ;)

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