Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Spannung am Ausgang von ausgeschaltetem LDO


von Jörg (Gast)


Lesenswert?

Hallo zusammen,

ich entwerfe gerade eine Elektronik, die einerseits eine interne 3V3 
Spannungsversorgung besitzt, andererseits manchmal aber auch von einer 
externen Elektronik mit 3V3 versorgt wird. Von extern wird die Spannung 
mit LDOs erzeugt. Das können jedoch unterschiedlich Modelle sein. Und es 
kann passieren, dass der externe LDO angeschlossen, aber nicht 
angeschaltet ist, während mein interner LDO läuft. Meine Frage lautet 
also:
ist es schädlich für LDOs, wenn sie selbst nicht versorgt werden, aber 
trotzdem an ihrem Ausgang 3V3 anliegen?
Kann man pauschal sagen, dass LDOs sowas immer wegstecken? Oder muss ich 
jeden einzelnen Fall bestrachten? Oder ist es gar immer schädlich?

von Wolfgang (Gast)


Lesenswert?

Meinst du, dass das bei 3,3V so viel anders als bei 5V aussieht?
Beitrag "Robuster LDO"

von U. M. (oeletronika)


Lesenswert?

Hallo,
es ist sehr zu empfehlen, die Spannungen zu entkoppeln, weil keinesfalls 
sicher angenommen werden kann, dass unkontrolliert Ströme von einer 
Schaltung zur anderen zurück fließen.
Gruß Öletronika

von Axel S. (a-za-z0-9)


Lesenswert?

Jörg schrieb:
> ich entwerfe gerade eine Elektronik, die einerseits eine interne 3V3
> Spannungsversorgung besitzt, andererseits manchmal aber auch von einer
> externen Elektronik mit 3V3 versorgt wird. Von extern wird die Spannung
> mit LDOs erzeugt. Das können jedoch unterschiedlich Modelle sein. Und es
> kann passieren, dass der externe LDO angeschlossen, aber nicht
> angeschaltet ist, während mein interner LDO läuft. Meine Frage lautet
> also:
> ist es schädlich für LDOs, wenn sie selbst nicht versorgt werden, aber
> trotzdem an ihrem Ausgang 3V3 anliegen?

Das kann man so unkonkret gefragt nicht beantworten.

Die meisten LDO verwenden als Pass-Element einen Bipolartransistor in 
Emitterschaltung bzw. MOSFET in der äquivalenten Sourceschaltung, mit 
der Last als Arbeitswiderstand.

Diese Schaltungen gehen zumindest nicht kaputt, wenn sie "rückwärts" 
beansprucht werden, weil vorhandene pn-Übergänge (Basis-Kollektordiode 
bzw. parasitäre Drain-Sourcediodoe) dann einfach in Durchlaßrichtung auf 
einen endlichen Arbeitswiderstand arbeiten. Aber es kommt auf den 
konkreten LDO an, wo die Ströme dann hinfließen und ob sie auf dem Weg 
etwa Schaden anrichten (ein MOSFET-LDO zieht z.B. direkt seine 
Eingangsspannung hoch auf ca. U_a - 0.7V).

Ein rückwärts gespeister LDO wird sich also immer auf die eine oder 
andere Art bemerkbar machen indem er Strom aufnimmt und irgendwohin 
ableitet. Wenn man das zuverlässig vermeiden will, dann muß man die 
Spannungsversorgungen entkoppeln, z.B. mit Dioden.

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Alle mir bekannten linearen Spannungsregler kannst du "von hinten" mit 
Spannung versorgen. Ich weiß, dass einige jedoch nicht viel mehr 
Spannung vertragen, als sie normalerweise ausgeben würden.

Also 5V an den Ausgang eines 3,3V Reglers zu legen, wäre keine gute 
Idee.

Pauschal würde ich mich jedoch nicht drauf verlassen, sondern ins 
Datenblatt schauen oder ausprobieren. Denn nicht alle Spannungsregler 
sind gleich aufgebaut.

von Stefan1234 (Gast)


Lesenswert?

Falls du sichergehen willst, dass die Elektronik keinen Schaden nimmt 
und du nicht ausschließen kannst dass der LDO das ohne Probleme 
mitmacht: Es gibt sogenannte "Power ORing"-ICs  (OR wie "oder") Diese 
verwenden intern Mostets um die Spannung nur durchzuschalten, wenn die 
Polarität korrekt ist. Der Spannungsabfall ist dann deutlich geringer 
als bei Dioden.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.