Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik AkkuPack für Smartphones als einfache Spannungsversorgung


von Student (Gast)


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Hallo,
ich stecke grad' in den Vorbetrachtungen zu einem kleinen Drucksensor 
Projekt (Variometer; mobil) und habe mir gedacht dass es doch schön 
einfach wäre wenn ich als Spannungsversorgung (5V) so ein Kommerzielles 
Akkupack zum nachladen von Smartphones verwenden würde. Allerdings bin 
ich mir nicht sicher wie glatt dabei die Ausgangsspannung ist.

Ich gehe mal davon aus dass in solchen Akkupacks (z.B. 
http://www.amazon.de/EasyAcc%C2%AE-Aluminum-Legierung-Portabler-Smartphone/dp/B00M6PJ7RO/ref=sr_1_10?ie=UTF8&qid=1423868154&sr=8-10 
) ein Step-Up Konverter sitzt und es somit Ripple gibt. [1:] Hat jemand 
eine Vorstellung wie hoch der etwa sein wird? [2:] Und liefern Die Teile 
wirklich 5V, oder eher den unteren Rand der USB-Norm von 4.5V?

Das Problem ist nämlich dass der Drucksensor (MPXA6115A) analog arbeitet 
und sehr kleine Druckänderungen (ca. 0.0008kPa ~ 36µV) beachtet werden 
müssen. Ein U_ripple < 36µV wäre also optimal, bis zu 200µV Peak-Peak 
wären noch zu verkraften.

[3:] Reicht es wenn ich einen sehr groß dimensionierten RL-Tiefpass 
einbaue oder [4:] würde sich vielleicht ein low-dropout Spannungsregler 
(der hat dann doch sicher kaum mehr Ripple, oder?!) empfehlen der die 
Spannung auf ca. 4.8V senkt (der Sensor arbeitet ab 4.75V)?

So, ich hoffe das sind jetzt nicht zu viele Fragen auf einmal und freu 
mich auf Antworten!

von Student (Gast)


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Bei [3:] meine ich natürlich einen LC-Tiefpass.

von Stephan S. (outsider)


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Alle Fragen kann man nicht pauschal beantworten, ich hatte etwa 10 von 
diesen Teilen schon hier auf dem Tisch und es war alles dabei. 200mV 
Ripple sind nicht selten und die Spannung ist oft von Anfang an nur um 
die 4,5 V, oder sie bricht dann bei 1 A oder mehr auf 4,5 oder gar nur 
4,2 V ein. Gibt aber bestimmt auch bessere. Hätte noch eine abzugeben 
falls du Interesse hast. Angeblich 32.000 mAh, hat sie aber nicht. Größe 
spricht für 8 Stück 18650 nebeneinander. Für 15 Euro kannst sie haben.

von Student (Gast)


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Vielen Dank für deine Antwort!
Das Angebot lehne ich dankend ab - eine so hohe Kapazität brauch ich 
nicht, da meine Anwendung am Ende Wahrscheinlich nur ca. 10mA-30mA 
ziehen wird.
200mV klingt ja schon ziemlich happig, aber damit hab ich immerhin 'nen 
Wert mit dem ich rechnen kann.
Ich werde also darauf achten ein gutes Gerät zu kaufen, damit die 
Ausgangsspannung möglichst nah an den 5V ist, einen Spannungseinbruch 
hab ich ja bei meiner Belastung nicht zu befürchten...

von Stephan S. (outsider)


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Der Ripple hängt auch von der Last ab. In deinem Fall dürfte das wenig 
sein, könnte aber ein weiteres Problem bringen: Wenn nicht genügend 
Strom fließt schalten die Powerbanks meist den Ausgang ab. Das wirst 
vermutlich vorher schlecht rausfinden.

von Joachim B. (jar)


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Stephan S. schrieb:
> Angeblich 32.000 mAh

da wird gerne getrickst

mal ist der Bezug auf 3,7V und bei 5V halbiert sich das schon,
mal wird die eingelagerte Kapazität genannt nicht was man rausbekommt, 
Hauptsache große Zahl für wenig Geld.

von Stefan F. (Gast)


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Meine Tochter hat so einen Zusatzakku, den habe ich mal aus Neugier 
ausgemessen.

Die Spannung war Lastabhängig im Bereich 4,9 bis 5,7 Volt. Der Ripple 
zwischen 30 und 90mV.

Für meine Basteleien wäre das gut genug. Analogen Schaltungen würde ich 
jedoch nicht direkt damit versorgen.

von Stephan S. (outsider)


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Ich denke alle Hersteller machen es gleich und nennen die angeblich 
verbaute Summe an Ah der verbauten Zellen und nie das was raus kommt. 
Das eröffnet natürlich einen riesigen Spielraum, könnte ja sein dass der 
Hochsetzsteller nur 50% Wirkungsgrad hat und dann noch der Faktor 
zwischen der Nennspannung 3,7 und 5 V, schon hat man nur noch 37% der Ah 
bei 5 V. Aber selbst das erreichen die billigen China Teile nicht.

Mir sind sogar schon welche untergekommen wo alle Zellen bis auf eine 
überhaupt nicht angeschlossen waren und auch keine Spannung hatten. 
Sozusagen nur zum Müll entsorgen, Gewicht füllen dass es nicht am 
Gewicht zu spüren ist dass man beschissen wird und beim Röntgen zu sehen 
ist dass was drin ist. Die eine Zelle die dann drin ist, ist auch Müll. 
Es reicht dass das Smartphone erkennt dass ne Spannung da ist und zeigt 
dass es lädt. Gerade genug dass der Verkäufer das Gerät des Käufers kurz 
ansteckt um zu beweisen dass der Akkupack funktioniert. Nach 2 Minuten 
schaltet es aber ab. In Asien so etwas zu kaufen ist echt reine 
Glücksache...

Der beste den ich habe hat etwa 8,5 Ah bei 5 V und 1 A Entladestrom. 
Angeblich hat er 20.000 mAh und 6 Zellen. Prinzipbedingt sind die Dinger 
nur für Geräte mit kleinen Akkus geeignet. Mein Note 3 hat einen 3200 
mAh Akku. Wenn ich meinen Riesen Akku nutze kann ich nicht mal 2 mal 
aufladen. Mit kleineren Packs würde es nicht mal einmal reichen. Ich 
frage mich warum ich so nen Prügel mit rum schleppen muss. Deshalb hab 
ich mir einen Zweitakku gekauft, der wiegt knapp 50 Gramm und hat kaum 
Volumen. Blöd nur für Leute die meinen sie müssten Geräte mit fest 
verbautem Akku kaufen...

von Stefan F. (Gast)


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Der Akku meiner Tochter wurde an einem Autohof als Zubehör für iPhones 
verkauft. Auf der Verpackung stand 2.200mA  (ist keine richtige Einheit, 
ich weiß). Damit kann sie ihr Handy zu 80% laden. Das Handy hat einen 
2.100mAH Akku. Also bin ich zufrieden.

Komisch finde ich, dass bei Amazon genau gleich aussehende Geräte mit 
angeblich bis zu 10.000mAH angeboten werden. Dafür kosten sie zugleich 
nur 1/4 von dem, was ich bezahlt habe.

Für mein Laptop hatte ich vor 4 Jahren mal einen externen Zusatzakku mit 
angeblich 135WH gekauft. Der hatte 150 Euro gekostet. Im Praxisbetrieb 
scheint sich diese Angabe zu bestätigen. Mein (altes) Notebook lief mit 
seinem internen 35WH Akku zwei Stunden. Mit dem externen lief es 6 
Stunden und danach war die interne Batterie noch voll. Also bin ich auch 
damit zufrieden.

Nicht alle Powerbänke sind Schrott. Das wollte ich mal erwähnen.

von Stephan S. (outsider)


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Ja die älteren iPhones haben sehr kleine Akkus. Aber auch da gilt das 
mit dem Volumen: der 2200 mAh Akku hat schätzungsweise das gleiche 
Volumen des ganzen iPhones und kann es nicht ein einziges mal voll 
laden. Obwohl du in dem Fall nicht über den Tisch gezogen wurdest und 
das bekommen hast was drauf steht. Wie gesagt: ist Glückssache. Mehr 
Geld zu bezahlen ist aber nicht immer die Garantie dafür auch brauchbare 
Qualität zu bekommen. :-) Wenn man nur immer die Gedanken des Verkäufers 
lesen könnte... Andersrum ist es allerdings dass deutlich zu wenig 
zahlen eine Garantie ist Schrott zu bekommen.

In Deutschland bei einem Händler zu kaufen ist zumindest eine gute Idee.

von NixStudent (Gast)


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Such dir einfach einen Sensor, der mit weniger Spannung arbeitet.

5V ist Achtziger!!!

von Student (Gast)


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Danke erstmal für die zahlreichen Rückmeldungen!
Es klingt ja so als gäbe es durchaus brauchbare Akkupacks und da ich 
keine Hohe Kapazität brauche stören mich falsche Herstellerangaben nicht 
allzu sehr.

Zu dem letzten Post noch: Ich würde liebend gern einen Sensor mit 
niedrigerer Betriebsspannung und/oder digitalem Interface nutzen, aber 
solche gibt es bei Reichelt leider nicht. Das einzige was ich noch 
gefunden hab war ein "OMRON 2SMPB-01-01" bei tme.eu und Mouser, ein 
eigentlich sehr sehr schöner Sensor (digitales Interface, hohe 
Auflösung, kleiner Formfaktor, super Preis), aber ich würde mir nicht 
zutrauen den zu löten...

Achso und unter 3V Betriebsspannung kann ich auch nicht gehen, da ich 
ein numerisches LCD Display verwenden möchte, welches min. 3V braucht, 
also kann ich nicht direkt einen Spannungsregler + LiPo-Zelle verwenden 
(wenn ich den LiPo voll entleeren möchte).

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