Ich habe mir Lötpaste bestellt und da ich nicht vor habe alles auf einem Mal zu brauchen habe ich mich über die Lagerung informiert. Manchmal liest man, dass man sie nicht einfrieren darf, andere sagen, dass das Problemlos möglich ist. Was jetzt? Hat jemand Erfahrungen damit?
Einfrieren bin ich mir auch nicht sicher, aber eine Lagerung im Kühlschrank dürfte in keinem Fall schaden. Da bunkere ich meine Bleipaste nun schon länger. Bis jetzt lötet sie noch ganz OK, während das, was ich vor Monaten in eine Spritze umgefüllt hatte, so langsam unbrauchbar wird (das lagert im Laborschrank bei <22°C). Insgesamt sind bleifreie Produkte wohl gerne mal empfindlicher was die Laerung angeht. Wobei die Spanne dort von Pasten reicht, die - trotz Lagerung im Kühlschrank - bei >23°C in der Fertigung auf dem Weg vom Pastendrucker zum Lötofen schon Probleme machen, bis hin zu solchen, die man bei Raumteperatur lagern und auch bei 30°C noch sicher verarbeiten kann.
Hobbylöter schrieb: > Hat jemand Erfahrungen damit? Ja, ich. Es geht problemlos. Und es gibt auch nur Legenden und geschäftliche Interessen, die dagegen sprechen. Stell Dir die Lötpaste einfach vor wie Asphalt, der im Normalfall heiß und zähflüssig ist. Wenn der erkaltet, und dann wieder aufgeschmolzen wird, passiert damit rein gar nichts, weder mit den Steinchen(Zinnkugeln) darin, noch mit dem Teer(Flussmittel). Worauf man natürlich achten muss: wenn man die Paste aus dem Froster holt, darf man sie erst öffnen, wenn sie fast Raumtemperatur angenommen hat. Wenn man es ganz genau nehmen will, und nicht mal der Luft in der Butte die Möglichkeit zur Kondensation geben will, muss man halt langsam auftauen. Habe mehrere Kg unterschiedlichste Pasten im TK, und es ist eine Freude, sich dort immer wieder mal an praktisch nagelneuer Paste bedienen zu können.
0815 schrieb: > Habe mehrere Kg unterschiedlichste Pasten im TK, und es ist eine Freude, > sich dort immer wieder mal an praktisch nagelneuer Paste bedienen zu > können. Das klingt gut, danke für dein Feedback.
Heiner schrieb im Beitrag #4014384: > pfusch hoch 10. > > lg Heiner Hast du auch was konstruktives beizutragen - vielleicht eine sachliche Begründung für deine hingeworfenen Wortfetzen?
Heiner schrieb im Beitrag #4014384:
> pfusch hoch 10.
Könntest du mir das bitte etwas genauer erklären?
> Beitrag #4014384 wurde von einem Moderator gelöscht.
Da der Beitrag jetzt weg ist gehe ich davon aus, dass er Blödsinn war
und also nichts dagegen spricht?
0815 schrieb: > Ja, ich. Es geht problemlos. Und es gibt auch nur Legenden und > geschäftliche Interessen, die dagegen sprechen. Nein, die haben normalerweise keine Intersse daran Dich zu belügen, da dies ein sicherer Weg ist "rauszufliegen". Mein Vertriebler hat mir explizit vom Einfrieren abgeraten, v.a. Wassereinlagerung und Entmischung kann problematisch werden. Allerdings hatte ich auch mit stark überlagerter LP noch nie Probleme. Notfalls ein paar Trophen IPO rein und wieder aufrühren...
tobi schrieb: > Wassereinlagerung und Entmischung kann problematisch werden Entmischung ja nun zu 100% nicht. Nicht in 1mio Jahren. Wassereinlagerung, ja, bei falschem Auftauen. Und da das vermutlich jedem Dritten dann prompt so passiert, rät Hersteller X gleich ganz davon ab. Das ist schon alles. Es gibt nicht mal Eiskristalle oder sowas, die nicht vorhandene empfindliche Strukturen zerstören könnten. Man kann aus physikalischer Sicht jeden chemischen Stoff unbegrenzt oft einfrieren und auftauen lassen, ohne die geringste Veränderung. Aber was will man dazu viel quatschen, jeder muss halt selbst sehen, ob es was für ihn ist oder nicht. tobi schrieb: > ein paar Trophen IPO rein Auf diese Legende bin ich z.B. schon mal reingefallen. Die entsprechende Butte ist inzwischen entsorgt. Kann natürlich bei mancher Lötpaste funktionieren, aber das ist auf jeden Fall ein viel deutlicherer Eingriff in die Zusammensetzung der Paste. Aber weit verbreitet, weil man sich das Einfrieren nicht traut.
tobi schrieb: > v.a. Wassereinlagerung und Entmischung kann problematisch werden. Woher soll das Wasser kommen, wenn die Büchse zu ist? Und gegen mögliches Entmischen hilft Umrühren > ... ein paar Trophen IPO rein ... Was soll das bitte sein?
Ich habe die Paste in einer großen Spritze auch im TK gelagert, taue sie auf und fülle mein Bedarf in eine Insulinspritze ab, dann wieder in TK. Das Zeug lässt sich wie am 1. Tag löten und kein Flussmittel setzt sich ab. Und wenn die Spritze luftdicht in einer Tüte verpackt ist, kann beim auftauen auch nix kondensieren.
Also Alk, dann aber bitte in rein. Die Paste geht noch durch die dünne Nadel einer Insulinspritze? Die Nadel machst du doch ab, oder?
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Bearbeitet durch User
Richtig, ohne Nadel über die Schablone streichen, nutze das nur für ICs wie SSOT28 o.ä., Bauteile wie R und C's mit 0,5mm Zinn mit Silberanteil.
Wolfgang schrieb: > Woher soll das Wasser kommen, wenn die Büchse zu ist? Aus der Luft in der Butte. Ist natürlich grundsätzlich minimal, aber selbst das kann man verhindern, indem man langsam einfriert und auftaut. Kann simpelst durch ein paar Lagen Stretchfolie um die Butte herum geschehen. Habe noch nie Wasser drin gesehen, und dieses müsste ja gleich an der Oberfläche der Paste auftauchen. Also wie gesagt, alles Unsinn, und die Hersteller haben natürlich allen Grund zu solchen Ansagen.
Wolfgang schrieb: > tobi schrieb: >> v.a. Wassereinlagerung und Entmischung kann problematisch werden. > > Woher soll das Wasser kommen, wenn die Büchse zu ist? Und gegen > mögliches Entmischen hilft Umrühren Nur wenn sich dabei die Inhaltstoffe / Aktivatoren ausfällen hast danach eine nicht-(zuverlässige= funktionierende homogene Lötpaste. Muss jeder selber wissen, im Hobbybereich kann mans vielleicht machen, aber da kann ich genauso gut gelagerte Paste nehmen und evtl. Versuche machen. 0815 schrieb: > tobi schrieb: >> Wassereinlagerung und Entmischung kann problematisch werden > > Entmischung ja nun zu 100% nicht. Nicht in 1mio Jahren. > > Wassereinlagerung, ja, bei falschem Auftauen. Jeder hat doch schon mal Lebensmittel in der Gefiertruhe gesehen, mit Eis innen obowhl super verpackt...
0815 schrieb: > Also wie gesagt, alles Unsinn, und die Hersteller haben natürlich allen > Grund zu solchen Ansagen. Ja die bösen Hersteller wollen und nur abzocken.... Wer, glaubst Du hat den besseren Marktvorteil: Der der seine Paste mit längeren Standzeit / Aufbewahrungsmöglichkeiten anbieten kann oder der jenige der künstliche Einschränkungen macht und beim Kunden die Kosten hochtreibt? Die Pasten sind nicht für Hobbyisten gemacht, sondern für die Industrie. Der Hobbyist darf auf der anderen Seite pfuschen, die Industrie will geringe Kosten und keinen Ausschuss.
0815 schrieb: > Aus der Luft in der Butte Wenn du mit Butte die Lötpastendose meinst, die Feuchtigkeit ist ja auch drinn bei Raumtemperatur wenn der Deckel drauf ist, also was soll das?
0815 schrieb: > Man kann aus physikalischer Sicht jeden chemischen Stoff unbegrenzt oft > einfrieren und auftauen lassen, ohne die geringste Veränderung. Hallo, die obige Behauptung ist leider nicht richtig. Die Erfahrunge mit Lotpaaste mal aussen vor gelassen, aber gerade Zinn ändert mit unter seine Kristallstruktur bei Temperaturen unter ca. 14°C, Da wandelt sich beta-Zinn in Alpha-Zinn um. Nenn sich dann Zinnpest weil es brockelig wird. Gruß Napoleon
Napoleon schrieb: > Nenn sich dann Zinnpest weil es brockelig wird. > > Gruß > Napoleon Hat Napolen selber erleben dürfen als seine Leute die Kleider aufgingen! Nur die Befehlshaber hatten Glück, deren Knöpfe waren aus Gold...
Die Lotpaste sollte doch Wasserfrei sein, oder? Dann ist über oder unter 0°C egal. Ob Flussmittel oder andere Komponenten gefrieren und sich dadurch entmischen ist ein anderes Blatt (genauso die Temperaturen bei denen das stattfindet) Kein Hersteller wird Garantien oder Aussagen geben, wenn sie nur mit großen Aufwand überprüfen kann. Vor allem nicht, wenn der konkrete Bedarf klein ist. Entweder man hält sich an die Hersteller Angaben oder das Verhalten ist undefiniert. Sprich: selber untersuchen. Wenn ich mir wieder Paste kaufe (Hobby) werde ich einfrieren. Meine letzte Paste hat sich entmischt :-/ Grüße und Danke für den Erfahrungsaustausch
tobi schrieb: > Jeder hat doch schon mal Lebensmittel in der Gefiertruhe gesehen, mit > Eis innen obowhl super verpackt... Stimmt, über den positiven Effekt der Gefriertrocknung haben wir noch gar nicht geredet...also falls jemand Paste hat, die schon Wasser gezogen hat, ab ins Gefrierfach damit. Das Wasser sammelt sich dann als Eis an der Dosenwand, und kann leicht entfernt werden. Napoleon schrieb: > beta-Zinn in Alpha-Zinn Zinn ist ein Element, und das ändert sich nach Milliarden Phasenübergängen nicht. FelixW schrieb: > Dann ist über oder unter > 0°C egal. Das ist es. Nur der Glaube macht einen Unterschied zwischen über und unter null Grad. Aber es wurde doch so langsam genug dazu geschrieben. Zumal ich das Einfrieren seit Jahren sehr erfolgreich praktiziere. Man darf gern anderer Meinung sein, und sein Geld zum Fenster rauswerfen. Kommt uns allen zugute.
Oberhalb von 160 Grad wird sogar Gamma-Zinn draus... Geschmolzen ist aber geschmolzen.
0815 schrieb: > Napoleon schrieb: >> beta-Zinn in Alpha-Zinn > > Zinn ist ein Element, und das ändert sich nach Milliarden > Phasenübergängen nicht. Schon richtig, aber es verändert, je nach Phase, seine physikalischen Eigenschaften und die könnten z.B. beim Löten ja doch interessant sein. Nun, bezogen auf lötpaste, sollte Zinnpest (k)eine (kleine) Rolle spielen, da wir ja Zinnlegierungen in der Paste haben... Gruß der mit den Goldknöppen
Napoleon schrieb: >> Zinn ist ein Element, und das ändert sich nach Milliarden >> Phasenübergängen nicht. > > Schon richtig, aber es verändert, je nach Phase, seine physikalischen > Eigenschaften und die könnten z.B. beim Löten ja doch interessant sein. Das stimmt. Also ich halte fest, man sollte immer im flüssigen Zustand löten, richtig? Nur dann hat Zinn auch immer gleiche Eigenschaften. Wieder was gelernt ;-)
Hallo, ich glaube wir reden aneinander vorbei: Zinnpest hat mit der Lotpaste nix zu tun. Da wir in der Lotpaste in der Regel nicht 100% Zinn verwenden. Ein Einfrieren der Lotpaste wird nicht zu Zinnpest führen. Habe ich auch nie behauptet. Und beim Lötprozeß hat man bei ja ehe wieder wechselnde Phasen. Nur finde ich folgende Behauptung nicht korrekt: > Man kann aus physikalischer Sicht jeden chemischen Stoff unbegrenzt oft > einfrieren und auftauen lassen, ohne die geringste Veränderung. Wenn man "jeden chemischen Stoff" also auch Zinn einfriert bzw. auftaut findet ein Phasenwechsel statt also eine physikalische/chemische Änderung. Beispiel: - von T=30°C runter auf z.B T-10°C -> Umwandlung von beta-Zinn in Alpha-Zinn - von T=-20°C auf T =30°C : Alpha-Zinn bleibt Alpha-Zinn (ups ;-) ) - von T=30°C auf T=217°C runter auf T=30°C : Alpha Zinn wird wieder Beta-Zinn Und jede Phase hat unterschiedliche Eigenschaften (z.B. eine andere Dichte). Warum ist das interessant? Lager dein bleifreis, mit 100% Zinn geplatetes Hünnerfutter mal ein paar Tage in der Tiefkühle und es wird schwierig es zuverlässig zu löten. Grüße von St. Helena
Napoleon schrieb: > Lager dein bleifreis, mit 100% Zinn geplatetes Hünnerfutter mal ein paar > Tage in der Tiefkühle und es wird schwierig es zuverlässig zu löten. Warum? Du hast Doch selbst geschrieben daß es beim Erhitzen angeblich wieder alpha-Zinn werden soll. Und am Schmelzpunkt wirds sowieso flüssig, spätestens dann ists vorbei mit alpha oder beta. Das klingt für mich alles sowieso reichlich esoterisch.
Bernd K. schrieb: > Napoleon schrieb: >> Lager dein bleifreis, mit 100% Zinn geplatetes Hünnerfutter mal ein paar >> Tage in der Tiefkühle und es wird schwierig es zuverlässig zu löten. > > Warum? Du hast Doch selbst geschrieben daß es beim Erhitzen angeblich > wieder alpha-Zinn werden soll. Und am Schmelzpunkt wirds sowieso > flüssig, spätestens dann ists vorbei mit alpha oder beta. Das klingt für > mich alles sowieso reichlich esoterisch. Nun, zuverlässiges Löten ist halt mehr als nur Zinn zu verflüssigen und es wieder erstarren zu lassen. Hier kommt dann das Flußmittel ins Spiel ... Nicht alles, was man nicht versteht ist gleich Esoterik. Ich würde es in diesem Falle eher ein akademisches Problem nennen.
Also ich kann für ohnehin feste Zinnkugeln keinen Unterschied erkennen, ob diese bei 20° oder bei minus 20° gelagert werden. Auch nicht in Bezug auf ihr späteres Verhalten in der flüssigen Phase. Übrigens ist das mit dem A-B- und Y-Zinn von Anfang an Unpassend, denn die Rede ist hier vom Einfrieren des Flussmittels. DORT sind Fraktionen drin, die bei unterschiedlichen Temperaturen erstarren. Aber eben gerade durch dieses Gemisch passiert da rein gar nichts. Es ist echt das Selbe wie mit erstarrendem oder schmelzendem Teer. Kann man tausende Male machen, und da wird nichts entmischt, verändert oder sonstewas. Bin dann so langsam raus, meine Empfehlung zum Einfrieren habt Ihr. Und wenn am Ende des Threads doch noch raus kommt, daß ab minus 16,83° an jeder 7. Zinnkugel Kavitation auftritt, weil die erstarrende Paste daran zieht, dann sei es drum. Löten kann man damit HERVORRAGEND, weil die Zeit für die Paste einfach angehalten wird. Sämtlicher Verfall verläuft um mehrere Zehnerstellen langsamer als üblich.
Ich friere das Zeug schon seit 10 Jahren ein,- ist immer noch wie am ersten Tag. Die Box mit den Pasten ... ist mit Stickstoff geflutet. Keine Change für Wasser etc. Übrigens... Box mir Ventil zum Fluten.
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