Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Diode für Solaranlage gegen Stromrücklauf


von Peter M. (dx193)


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Hi NG,
ich habe eine Minisolaranlage aus 3 x 5W Panels.Sie ist so geschaltet, 
dass entweder 9, 18 oder 27 Volt herauskommen.

Allerdings entlädt sie Nachts die Batterien (6 Mignon AAA oder den 
Schrauberakku 14V).

Tagsüber lädt die Anlage bei viel Sonne mit ca. 0,6 A. Wenn ich gegen 
den Stromrücklauf eine beliebige Diode, von einer alten Platine 
abgelötet, einbaue, lädt sie nur mit 0,4 A.
Gibt es eine Diode, die weniger meiner Sonnenleistung verbrät? Wie finde 
und erkenne ich die? Bin kein Elektroniker.

von Axel R. (Gast)


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die hier. Evtl in geeigneter Art und Weise parallel schalten oder erst 
euinmal einzeln probieren und den tatsächlichen Spannungsabfall bei 
Nennstrom messen.
BAT60A oder 1N5817. Geringer Strom durch eine Diode bewirkt kleineren 
Spannungsabfall. Musst nur sehen, das nicht eine allein doch den Job der 
anderen mitmachen muss. Die mit dem geringsten Spannungsabfall "gewinnt" 
quasi. Shottky-Dioden haben inmmer einen nicht zu vernachlässigen 
Rückstrom, wenn es warm wird. Darauf muss man noch beachten.
Na und auf die maximalspannung der diode.

EDIT:
ich habe iher im Forum nach "idealer Diode" gesucht.
Suchfunktion...

von Dirk K. (dekoepi)


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von Roland P. (pram)


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Ein P Kanal MOSFET dient aber nur als Verpolungsschutz. Wenn der FET 
einmal angesteuert ist, bleibt dies so, bis beide Seiten stromlos sind.

Gruß
Roland

von Mani W. (e-doc)


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Peter Müller schrieb:
> Tagsüber lädt die Anlage bei viel Sonne mit ca. 0,6 A. Wenn ich gegen
> den Stromrücklauf eine beliebige Diode, von einer alten Platine
> abgelötet, einbaue, lädt sie nur mit 0,4 A.

Was ist eine beliebige Diode?

Die Frage ist, wie hoch ist die Leerlaufspannung bei Sonnenbestrahlung
(höhere Temperatur senkt die Leerlaufspannung, dann gibt es noch den
Punkt max. Leistung Vpeak, der liegt unterhalb der Leerlaufspannung)

Diese Angaben sollten auf dem Modul stehen...

Ich vermute, dass Deine beliebige Diode einen zu hohen Innenwiderstand
hat.
Normalerweise, bei ausreichend hoher Vpeak, sollte es kein Problem mit
1N5xxx geben.

Sonst wäre nur mehr eine geeignete Schaltung notwendig, die den Akku 
trennt,
wenn die Solarspannung knapp darunter liegt.

Ich werde jetzt mal nach der Schaltung suchen!


Gruß
Mani

von Peter M. (dx193)


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Axel R. schrieb:
> BAT60A oder 1N5817.

Ich finde mangels Fachkenntnis in den Datenblättern nicht, ob sie mir 
den Ladestron herabsetzen. Welcher Wert wäre das?

Ich habe einige Dioden mit der Aufschrift M7 
(http://www.kingtronics.com/pdf/M7-diode.pdf) wären die geeignet?

LG

von Axel R. (Gast)


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Genau, daher müsste man über dem Fet die Spannung messen. Wenn das 
Vorzeichen umkehrt, den Fet abschalten.
Gaanz einfach :)

von Axel R. (Gast)


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Peter Müller schrieb:
> Axel R. schrieb:
>> BAT60A oder 1N5817.
>
> Ich finde mangels Fachkenntnis in den Datenblättern nicht, ob sie mir
> den Ladestron herabsetzen. Welcher Wert wäre das?
>
> Ich habe einige Dioden mit der Aufschrift M7
> (http://www.kingtronics.com/pdf/M7-diode.pdf) wären die geeignet?
>
> LG

auf Seite 1 im (geschützten) Datenblatt deiner Diode steht V_F 1.1Volt 
bei 1 Ampere. Im Diagramm3 auf Seite 2 kannst Du ca. 0,9Volt bei 600mA 
Ladestrom ablesen.
Wie weit dein Ladestrom absinkt, wenn Du fast Ein Volt weniger 
Ladespannung zur Verfügung hast, hängt von der Kennlinie des Akkus ab, 
den Du verwendest.
Bei der genannten BAT60A
1
Forward voltage      VF  min. typ.  max.    V  
2
----------------------------+-----+------+----
3
IF = 10 mA              0.1 | 0.15| 0.22 |
4
----------------------------+-----+------+----
5
IF = 100 mA             0.12| 0.2 | 0.3  |
6
----------------------------+-----+------+----
7
IF = 1000 mA            0.15| 0.23| 0.37 |
Die "klaut" Dir nur 300milliVolt(geschätzt) der Solarspannung.
Vorausgesetzt sie wird nicht warm :)
Wie gesagt, wie wiel weniger das an Ladestrom ausmacht, kann ich nicht 
sagen.

von Mani W. (e-doc)


Angehängte Dateien:

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Ich weiß jetzt nicht, ob ich mich strafbar mache, wenn ich einen
Siemens-Schaltungsvorschlag !  hier zeige...

Und es ist eine der besten Laderegler-Schaltungen !!!
Warum dann nicht auch vorstellen dürfen?

Schaltungsvorschlag = öffentlich
Oder liege ich da falsch?

Mani

von Noch einer (Gast)


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Berufe dich auf die Kunstfreiheit nach Art.5 GG. Du hast den Schaltplan 
nur in einem neu geschaffenen Kunstwerke verwendet.

von S. K. (hauspapa)


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Es gibt sogenannte ideale Diode controller.

Ein typischer Vertreter ist LM5050. Als elektronische Schaltung hat der 
natürlich einen Eigenbedarf, etwa 0,1mA. Dafür sinkt die Flussspannung 
auf 20mV. Da der Eigenbedarf auch in den Dunkelphasen anfällt kommt es 
sehr auf das Zeitverhälnis Hell zu Dunkel an, ab welchem Strom sich der 
Aufwand lohnt.

Bei tiefen Spannungen, hohen Strömen und langer Hellphase fährt man 
damit sehr gut. In Deinem Fall, relativ hohe Spannung, recht kleiner 
Strom ist man vermutlich gerade an der Grenze das man gegenüber einer 
guten Schottkydiode am Ende keinen Gewinn mehr hat.

viel Erfolg
Hauspapa

von Axel R. (Gast)


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Lasst Ihm seine einfache Shottky-Diode!
Er schrieb oben, er hats nicht soo mit Elektronik.
Erklärt ihm lieber die nichtlineare Abhängigkeit zwischen 
Spannungsabfall an der Diode und Ladestrom"verlust" seiner Akkus 
abhängig vom ladezustand derer.

EDIT: z.Bsp. LTC3105, wenn wir schon mit MPPT usw. anfangen:)
EDIT2: der geht nur bis 5Volt :(

von Mani W. (e-doc)


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Axel R. schrieb:
> Er schrieb oben, er hats nicht soo mit Elektronik.

Dann wäre eine geeignete Diode das Optimum...

Mani

von tmomas (Gast)


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Axel R. schrieb:
> Lasst Ihm seine einfache Shottky-Diode!

Und lasst dem Schottky bitte sein 'c'!

http://de.wikipedia.org/wiki/Walter_Schottky

von WehOhWeh (Gast)


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Axel R. schrieb:
> die hier. Evtl in geeigneter Art und Weise parallel schalten oder erst
> euinmal einzeln probieren und den tatsächlichen Spannungsabfall bei
> Nennstrom messen.
> BAT60A oder 1N5817. Geringer Strom durch eine Diode bewirkt kleineren
> Spannungsabfall. Musst nur sehen, das nicht eine allein doch den Job der
> anderen mitmachen muss. Die mit dem geringsten Spannungsabfall "gewinnt"
> quasi. Shottky-Dioden haben inmmer einen nicht zu vernachlässigen
> Rückstrom, wenn es warm wird. Darauf muss man noch beachten.
> Na und auf die maximalspannung der diode.


Schottky-Dioden sind immer undicht, viele lecken wie ein verrostetes 
Wasserfass. Man muss sogar aufpassen, dass sie nicht wegen der Lecktröme 
abbrennen (Thermal runaway).
Die BAT60 hat bei 85° 50mA Leckstrom (Pfui Teufel!). Das sind bei  8V 
immerhin 0,4W nur wegen der Lecktströme. Bei 25° immer noch fast 2mA bei 
10V.
Sicher, "besser als nix", aber keine gute Lösung.
(vgl. Reverse current im infineon Datenblatt)

Nimm eine SS14, aber selbst die ist nicht wirklich eine perfekte Lösung. 
Man käme aber in den unteren µA-Bereich, bei anständigen Temperaturen.

Besser:
Eine SI-Diode nehmen und die beim Laden überbrücken.
Aber ohne Elektronik wird das schwierig. Ein Relais + eigene Solarzelle 
vielleicht?

von Peter M. (dx193)


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Also ...
ich hab das jetzt gelesen. Ich muss da noch einiges lernen. Es wird aber 
eine Weile dauern, bis ich mir die vorgeschlagenen Dioden angesehen 
habe. Dann werde ich mal testen wie sich die verhalten. Eben scheint die 
Sonne ja fast gar nicht.

Danke für die Antworten!

von Stefan F. (Gast)


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6 Mignon Zellen haben 7,2V Nennspannung. Beim Laden sind jedoch durchaus 
bis zu 9V möglich. An der Diode fallen noch ein par hundert Millivolt 
ab.

Du brauchst also eine Solarzelle, die mindestens 9,3 Volt liefern kann 
und dabei auch den gewünschten Ladestrom bringt. Deine Solarzelle 
liefert hingegen 9 Volt im Leerlauf, unter Last deutlich weniger.

Ich lade 12V KFZ Akkus (mit Diode) an Solarzellen, die 18-20V 
Leerlaufspannung haben.

Mach das auch so. Stelle dein Solarpanel einfach auf 18V ein und laden 
damit die Akkus. Die Solarzellen werden den Strom begrenzen, so dass die 
Spannung automatisch auf das für die Batterien passende Niveau absinkt.

Hast du einen Plan, wie du den Ladevorgang bei vollen Akkus beenden 
wirst?

von Peter M. (dx193)


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Stefan Us schrieb:
> Hast du einen Plan, wie du den Ladevorgang bei vollen Akkus beenden
> wirst?

Nein, das wäre das nächste Ziel.

Also die Solarzellen bringen 9,5 V. 2 sind immer in Reihe geschaltet, 
die 3te kann ich in Reihe dazuschalten (über Schalter). Damit laden sich 
6 AAA in unter 2 Std. Leider muss ich aufpassen, ob sie heiß werden.

Wie gesagt: ich habe wenig Elektronikkenntnisse und nur eine Kiste voll 
abgelöteter Bauteile (Widerstände, Transistoren, Kondensatoren usw.). 
Würde aber schon gerne eine Abschaltung haben.

von Stefan F. (Gast)


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> Leider muss ich aufpassen, ob sie heiß werden.

Wenn sie heiß werden, sind sie voll.

von Micha T. (vollelektronisch)


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S. K. schrieb:
> Es gibt sogenannte ideale Diode controller.
>
> Ein typischer Vertreter ist LM5050.

Hallo,

den fand ich interessant und habe danach gesucht. Leider gab es den nur 
bei Händlern über den großen Teich oder mit 30,-€ Mindestbestellwert 
oder nur für gewerbliche. Ich habe mal höflich bei Reichelt gefragt. Sie 
haben ihn innerhalb von 3 Tagen in ihr Sortiment aufgenommen, beide 
Varianten. Lieferbar voraussichtlich ab Ende der Woche. Da sage ich doch 
mal öffentlich Danke!
Gruß Micha

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