Forum: HF, Funk und Felder Primitiv(st)er AM TRX gesucht


von Bernhard _. (Firma: dl1bg) (bernhard_)


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Hallo zusammen,

für Bastelzwecke möchte ich gerne einen kleinen AM-TRX für Kurzwelle 
bauen, der mit ein paar mW auf Kurzwelle arbeitet.
Für CW gibt es das in Hülle und Fülle, aber für Phonie spuckte der 
Gockel bei mir nichts aus.

Das Teilchen soll explizit keine besonderen HF-Eigenschaften haben, es 
soll nur non-OMs zeigen mit welch primitiven Mitteln man Funken kann.
Außerdem wäre es schick, wenn man damit (z.B. mit Steckquarz) ein 
KW-Rundfunkband hören könnte.
Also schimpft mich bitte nicht, wenn ich damit die 2,7 kHz aus dem 
Bandplan überschreite, mit der Leistung werden wir garantiert niemanden 
stören.

Liebe alte Hasen, habt ihr noch Schaltbilder etc. für ein solches 
Gerätchen?

Vy 73
Bernhard

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Bernhard

Ein Sender ist einfach, es gibt diese viereckigen Quarzoszillatoren. 
Diese könnten mit Einzelkontakten auf einer Platine eingesteckt werden. 
Der Einfachste Weg ist, die Betriebsspannung in einem gewissen Rahmen zu 
modulieren. Dadurch sollte ca. eine 50% Modulation möglich sein. Die 
Betriebsspannung wird z.B. auf 3,5V eingestellt und mit einer NF mit 
1,5V Spitze überlagert. Die Schwingung darf halt nicht abreissen.

http://www.radiomuseum.org/forum/1_mhz_am_oszillator_teil_2.html

Dann fehlt noch ein Mikrofon-Vorverstärker. Es gibt auch Leute, die in 
einen Lautsprecher als Mikrofon brüllen und mit der gleichgerichteten 
Spannung den Oszillator betreiben.

Folgende interessante Frequenzen sind erhältlich,
die Teile kosten bei R. unter 1€ (in MHz):
1,0000 Mittelwelle
1,8432 -> 160m
3,5795 -> 80m
14,318 -> 20m

Der einfachste Empfänger wäre ein Detektorempfänger. Der hätte aber nur 
wenige Meter Reichweite.

Hier ist ein einfacher Superhet, allerdings mit 2 ICs:
http://www.qsl.net/va3iul/Homebrew_RF_Circuit_Design_Ideas/AM_RX_Superheterodine_NE612.gif

Es gibt außerdem AM-Empfänger ICs, welche fast alles drin haben, sogar 
die NF-Endstufe.

Alternativ ware auch ein Audion denkbar mit einem Frequenzbereich von 
1-2MHz. Dann liegt die halbe MW im Empfangsbereich und zwei der 
Oszillatoren. Oder von 3,5MHz bis 6,5MHz, damit kann das 80m und das 49m 
Band empfangen werden. Mit einem Rückkoppelempfänger könnte man auch mal 
bei einem SSB-QSO reinhören.

Ganz allgemein ist diese Seite ergiebig:
http://www.qsl.net/va3iul/Homebrew_RF_Circuit_Design_Ideas/Homebrew_RF_Circuit_Design_Ideas.htm

Soll ein Lautsprecher betrieben werden oder reicht ein Headset?

Gruß, Bernd

von HEWLETT (Gast)


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Zur Demodulation ganz einfach ein KW-Radio, am besten mit 
Frequenzanzeige  verwenden.
Der Rechteckgenerator ist ja "normal" Amplitudenmoduliert, das Radio 
braucht also keine SSB Demodulation zu haben.

von lrep (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> Der Einfachste Weg ist, die Betriebsspannung in einem gewissen Rahmen zu
> modulieren.

Nöö, der einfachste Weg ist ein Kohlemikrofon in der Antennenleitung.
Nur mittlerweile schlecht zu bekommen.

von jap (Gast)


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Mit 100nf kerko und einem Stück Draht hat das b-kainka auch schon gut 
demonstriert.

von B e r n d W. (smiley46)


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> Mit 100nf kerko und einem Stück Draht hat das b-kainka

Das war sicherlich MacGyver!

von Bernhard _. (Firma: dl1bg) (bernhard_)


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Also zuerst mal vielen Dank an euch!

Bernds Idee mit dem Oszillator wird es für den Sender werden.

Mit Audions habe ich noch nichts zu tun gehabt, von daher reizt es mich 
besonders. Die Idee hier aus dem Forum:
http://www.mikrocontroller.net/attachment/182122/Negadyn_transistor.gif

finde ich recht schick, weil dort gleich eine magnetische Antenne 
mitverwendet wird. Sieht einfach schicker aus ein Stücken Draht.

Ein Lautsprecher solle es schon sein, ein Wenig Krach zieht einfach 
besser als ein stiller Aufbau.

Ich zieh mich mal zurück und recherchiere in Ruhe.

Schönes Wochenende euch allen
Bernhard

von Schreiber (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> Der einfachste Empfänger wäre ein Detektorempfänger. Der hätte aber nur
> wenige Meter Reichweite.

Besser wie ein einfacher Detektorempfänger ist ein Detektorempfänger mit 
einer HF-Vorstufe. Hat man keinen hochohmigen Kopfhöhrer, dann brauchts 
zusätzlich noch eine NF-Endstufe.

Das ganze kann man mit 2 BC547 und etwas sonstigem Hühnerfutter mit 
minimalem Aufwand aufbauen

von Stefan02 (Gast)


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Hi,

Wesshalb baust du nicht Geräte, die im 27Mhz Bereich Senden? Scheinbar 
hast du ein Rufzeichen "Firma" da sollte dir doch bewusst sein, das in 
Deutschland die AM Nutzung derzeit im Kurzwellenbereich Funkamateuren 
nur auf 10m erlaubt ist. Die verwendeten Oszillatoren arbeiten zwar im 
Rundfunkband, sind auch von entsprechenden Radios empfangbar, aber das 
macht die Sache kaum legaler.

Die Idee mit dem Quarzoszillatoren ist zwar schon gut, und wird auch 
funktionieren (bringen schätzungsweise so 20mW gemessen hab ich´s noch 
nich bis jetzt). Aber irgendwie entzieht sich mir etwas der Sinn des 
ganzen. Eine Schaltung, die dann letzentlich nur aus fertigbausteinen 
(Quarzoszillator) und IC´s besteht???

Wie wäre es denn mit einem kleinen Superhet-Funkgerät auf 27Mhz basis. 
Wenn dann Radiosender gehört werden sollen, könnte man die Schaltung 
durch wahl einer hohen ZF leicht modifizieren. So könnte man 27Mhz als 
Übertragungsfrequenz verwenden. Dort sind 10mW ERP erlaubt und auch die 
Betriebsart spielt keine Rolle, solange das ganze unter 
Experimentierfunk läuft. Man könnte also einen Superhet bauen, und 
hierfür eine sehr hohe ZF von 7Mhz nehmen (wenn umbedingt Radiosender 
empfangen werden sollen) den ZF Filter kann man 1-Stufig aufbauen und im 
"Radiomodus" steckt man dann einfach eine Antenne am ZF eingang an, und 
gleicht den ZF Filter entsprechend ab. Weis nicht ob das geht, da ich 
für soeine Schaltung bis jetzt noch keine Verwendung hatte, und 7Mhz ist 
auch eine hohe ZF...

Ich würde hier einen Transceiver aufbauen, der diskret mit Transistoren 
arbeitet. Klar kann man hier argumentieren, man könne ja sogar die 
Halbleiter selber herstellen (in Anlehnung an die IC Meinung von mir in 
diesem Fall) aber ich denke, es macht schon mehr her, wenn man die 
einzelnen Stufen besser nachvollziehen kann, als wie wenn man nur ein 
paar "Klötze" auf der Platine hat, die so viel machen wie einige 
einzelne Transistoren.

Detektor, Audion und co schön und gut, aber beide sind m.E. nicht 
umbedingt geeignet, der Detektor ist recht "Taub" und der Audion is u.U. 
handempfindlich an der Antenne, und die Rückkopplung möchte immer gut 
eingestellt sein (auch bei Temperaturschwankungen). Meine Vorschläge 
wären daher ein Funkgerät mit Pendelempfänger, oder eines mit Superhet. 
Beide haben ihre vor - und  - Nachteile.

Der Pendelempfänger ist einfach aufzubauen, erzeugt aber Störstrahlung, 
wenn man die Schaltung jedoch entsprechend auslegt, fällt diese sehr 
gering aus bzw. nicht störend. Der Vorteil dieses RX ist es, das er sehr 
leicht einzustellen ist, rel. breitbandig (daher "unhandempfindlich") 
und für eine 1- Transistor Schaltung sehr empfindlich ist. Mit einer 
30cm langen Drahtantenne kann man hier schon brauchbare 
Empfangsleistungen erzielen. Damit meine ich, dies in Kombination mit 
einem gut abgeglichenen 10mW Sender dürfte schon eine Freifeld 
Reichweite von ein paar hundert Metern Zustande bringen. Einen Vorteil 
der mich bei meinen Versuchen sehr gestört hat, ist das der Pendel Rx so 
"Empfindlich" ist, das er ein 27Mhz Quarz schon zum Senden anregt, wenn 
man es am Gehäuse "packt" und mit den Beinen 2cm nah an die Antenne 
hinhält. Dies is dann sogar so stark, das es "Rückwärts" über einen 1-2 
Stufigen Transistorsender den Quarz wieder zum schwingen anregt, und 
sich so "selber Empfängt". Hier muss man halt mit der Kontaklösung 
schauen. Dennoch kann man mit einem Pendel Rx und 5 anderen Transistoren 
bereits einen Empfänger realisieren, welcher brauchbare Lautstärken 
erzeugt / gute Empfangsleistung bringt. Den Pendel RX kann man u.U. 
durch Tauschen der Kollektorspule auf niedrigere Frequenzen "ziehen" -> 
also "Rundfunksenderempfang".

Der Superhet hat viele vor-und-nachteile. Die Einfache Grundsdchaltung 
kann man mit ca. 4 Transistoren (ohne richtigen NF Versärker) 
realisieren, dort habe ich eine AGC noch nicht eingeplant. Der Superhet 
besteht dann aus den "Grundstufen" dieser Technologie, und hat den 
Vorteil, das der Empfänger mit einem quarzstabielen Lo aufgebaut werden 
kann. Dadurch ist er absolut nicht Handempfindlich, und anders als beim 
Audion kann die Schaltung sehr gut getragen werden (Audion-e können gut 
sein, aber die, die ich bis jetzt "erfahren" habe / getestet habe waren 
recht Handempfindlich, wenn man mit der Rückkopplung = Empfangsleistung 
+ Trennschärfe raufging). Der Superhet kann dann für Rundfunkempfang 
entweder mit hoher ZF ausgelegt werden, und anderem Einspeisepunkt der 
Antenne (is aber dann vmtl. net sonderlich gut / selektiv) oder durch 
einen 2. Mischer der das Signal hochmischt (geht aber am Sinn vorbei). 
Die ganze Schaltung kann diskret aufgebaut werden. Aus dem Bauch heraus 
würde ich sagen für eine super-einfach-Funkgerät Schaltung benötigst du 
3 Transistoren im Sender (mit Mikrofonverstärker) und Mhm maximal 9 
Transistoren im Empfänger. Der Nachteil vom Superhet ohne AGC wäre halt 
der, das bei zu starkem Signal die Tonwidergabe verzerrt ist - oder es 
einfach sehr Lautstärke / Feldstärke abhängig ist.

Das hört sich jetzt kompliziert, schwer, viel an. Bedenke aber, das die 
Teile für das ganze Projekt vermutlich bei "Reichelt" gekauft werden 
können (das soll keine Reichelt Werbung sein...) und das Gerät das mir 
vorschweben würde, bzw. Das du dann bauen könntest wäre ein 
Walkie-Talkie mit Gehäuse, Lautsprecherbetrieb und natürlich PTT Taste / 
Mikrofon (PTT "Relais" gäb´s auch bei Reichelt, die dann RX / TX und die 
Antenne entspr. umschalten).

Die Schaltungen mögen schwer klingen, sind aber nicht so schwer - mit 
etwas Erfahrung kann man sowas schon bauen. Die ZF Filter werden mit 
Fest C´s und Festinduktivitäten aufgebaut, die Quarze für die Frequenzen 
gibts bei Reichelt auch, und die ganzen Mischer/ZF Verstärker Stufen und 
co sind mit Transistoren diskret aufgebaut ...

Ich habe schon sehr viel in solchen "Richtungen" gebastelt, daher weis 
ich wovon ich rede.

Ok, es gibt keine Konkreten Schaltpläne nur diesen Post, aber ich weis 
ja auch nicht ob überhaupt Interesse da ist.

Ich weis halt nicht, wofür ein einfacher KW Sender gut ist, mit 
Quarzoszillator. Sicher kann man, selbst mit so mini Oszillatoren an 
einer brauchbaren Antenne schon einiges an Reichweite erreichen (10m 
Oszillator an einer 2x 1,50m Dipolantenne brauchbare AM Reichweite 1,5km 
kein Problem) jedoch frage ich mich nach dem Sinn. Mit 20mW selbst an 
einer super Antenne Senden - in AM? Nunja, nur meine Gedanken zu soeinem 
Projekt.

PS: Du kannst dir mal Schaltpläne anschauen von einfachen Funkgeräten 
"für Kinder" die arbeiten oft nur mit 4-5 Transistoren. Ich habe mit so 
geräten nach modifizierung ca. 200m Reichweite erreicht (die 
modifizierung bestand aus Antenne verlängern, in dem etwas starrer Draht 
um die originalantenne gewickelt wurde die für 27Mhz sehr kurz war, 
durch die lose Kopplung war da auch nicht soo viel Fehlangepasst 
danach). Der nachteil dieser Schaltungen liegt oft ih ihrer Lautstärke. 
Von 3 getestetn Geräten waren quasi alle so "leise" das man den 
Gesprächspartner eher "Über dioe Luft" sprechen hörte, als übe funk 
(ausser im Fall der 200m - mod da wars dann wirklich über-Funk).

Ich hoffe, ich konnte etwas weiterhelfen.

von Bernhard _. (Firma: dl1bg) (bernhard_)


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Hallo zusammen,

mittlerweile ist das Gerätchen fertig und funktioniert.

Ok, die NF-Schaltung ist recht aufgeblasen aber ich hatte die Blöcke 
bereits aus einem anderen Projekt übrig.

Abgeschaut von
http://www.aa5tb.com/regen.html

Ergebnis:
- Empfangsbereich 3,5 bis 8 MHz
- AM-Rundfunk natürlich super, CW und SSB geht mit Fingerspitzengefühl
- Sender mit Stromsparvox (könnte man auch gleich Wanze nennen...) 
klingt ordentlich und reicht mit 2*40 cm Dipol einige Räume weit im Haus
- Stromaufnahme RX 15 mA  TX 45 mA  TX standby 5 mA
- Layout in SMD, Gesamtgröße 52x42x70 mm³
- alle Teile bei Reichelt erhältlich , gefühlt < 10 €

Für Fotos und Stückliste war ich zu faul, wer es nachbauen möchte kann 
sich gerne bei mir melden.

Viele Grüße, 73
Bernhard

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Stefan02 schrieb:
> das in Deutschland die AM Nutzung derzeit im Kurzwellenbereich
> Funkamateuren nur auf 10m erlaubt ist

Wobei stets betont worden ist, dass diese Regelung den
Experimentalcharakter des Amateurfunks nicht einschränken soll.
Wenn du also beispielsweise mit historischer Technik arbeiten möchtest,
die nur AM macht, dann darfst du das trotzdem, und wenn du einen
Sender mit nur geringer Leistung baust, um nun genau den einfachen
Aufbau in den Vordergrund zu stellen, dann sollte das genauso
tolerierbar sein.

Der Sinn der Bandbreitenbegrenzung ist doch nur, dass mit der knappen
Ressource „Frequenz“ schonend umgegangen wird.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Bernhard __ schrieb:
> es soll nur non-OMs zeigen mit welch primitiven Mitteln man Funken kann.

Aus ähnlichen Erwägungen heraus habe ich letztes Jahr einen
Ein-Röhren-Sender mit einer russischen „Bleistift“-Röhre 1Ж29Б
gebaut.  Im Gegensatz zu dir habe ich mich mit CW zufrieden gegeben,
aber mit einem einfachen Meißner-Oszillator einen funktionsfähigen
Sender aufgebaut.  Ich war über den guten Oberwellenabstand (besser
als die geforderten 40 dB) so erstaunt, dass ich mit dem Teil dann
noch spontan an der QRP Minimal Art Session teilgenommen habe.
Damit habe ich zumindest für 2014 den Rekord bezüglich der minimalen
Zahl der Bauteile (7 Zählbauteile im Sinne der MAS) gebrochen. :)

Zwei QSOs mit den 100 mW, eins davon immerhin 770 km nach Frankreich.

von Bernhard _. (Firma: dl1bg) (bernhard_)


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@ Jörg: Extrem schick die Idee, das würde bei uns sicherlich auch 
ziehen.  Solche Röhrchen habe ich schon ab und zu gesehen, aber mich 
nicht hingetraut.

Viele Grüße und frohes Basteln!

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Bernhard

Saubere Arbeit, vor allem, wenn das Ding genau macht, was es soll!


@Jörg

Die Idee von M.A.S. hat mich von Anfang an fasziniert, als ich es vor 
ca. einem Jahr entdeckt habe. Wie stabil war der freischwingende 
Oszillator?

Im Prinzip wäre so ein 7-Teile-Sender auch mit einem Keramikresonator 
möglich. Die Frequenzstabilität liegt dann näher beim Quarz. Sofort 
spinnt sich das Gehirn eine Schaltung zusammen. Der Pierceoszillator 
schwingt erstmal mit dem Schirmgitter als Triode. Beim Senden kommt der 
Antennenschwingkreis dazu. Der Empfänger nutzt den selben Schwingkreis 
mit einer zusätzlichen Koppelwicklung zur Rückkopplung, zum Glück wird 
ja der Spulenkörper nur 1 mal gezählt.

Der Oszillator läuft als BFO durch und die Rückkopplung wird unter dem 
Schwingungseinsatz betrieben. Dadurch wird die Schaltung weniger 
anfällig für Übersteuerung durch das Nutzsignal. Schön wäre, wenn sich 
dabei die BFO Frequenz um 600 Hz verstimmt. Falls nicht, müsste man sich 
ein RIT einfallen lassen.

Was mich dann noch gestört hat, war die ungenutzte Anode der Senderöhre, 
deshalb hab ich weitere drei Bauteile investiert, um die EL95 noch als 
2. NF-Stufe verwenden zu können.

Gruß, Bernd

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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B e r n d W. schrieb:
> Die Idee von M.A.S. hat mich von Anfang an fasziniert, als ich es vor
> ca. einem Jahr entdeckt habe.

Mich schon länger, aber ich hatte den Trioden-Oszillator dann für eine
Veranstaltung in der Schule gebaut und dies danach zum Anlass genommen,
endlich mal beim QRP-MAS mitzumachen.

> Wie stabil war der freischwingende
> Oszillator?

Saumäßig :(, das war eigentlich das größte Problem.  Rein von der
Signalstärke hätte man mit den 100 mW sicher noch mehr QSO-Partner
haben können.  Es hätte einfach eines deutlich stabileren Aufbaus
bedurft.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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B e r n d W. schrieb:
> Im Prinzip wäre so ein 7-Teile-Sender auch mit einem Keramikresonator
> möglich.

Es gibt bei box73.de (Webshop des FUNKAMATEUR) auch preiswerte (2,95)
Quarze für diverse QRP-Frequenzen.  3,579 MHz ist schon arg „weitab
vom Schuss“.

Allerdings habe ich letztes Jahr nur auf 40 m teilgenommen.  Eigentlich
wollte ich noch mit einem Transistorsender auf 80 m arbeiten, der zwar
etwas aufwändiger war, aber ebenfalls aus dem besagten Schulprojekt
hervorgegangen ist, aber ich hab' die Antenne nicht vernünftig in
Resonanz bekommen, und Himmelfahrt war es 2014 sowas von schweinekalt,
dass wir es dann auch trotz warmen Tees nicht mehr länger draußen
aushalten wollten.  Meine Antenne hier zu Hause ist für 80 m untauglich.

Naja, vielleicht hört man sich ja dieses Jahr zur QRP-MAS? ;-)

von Schreiber (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Es gibt bei box73.de (Webshop des FUNKAMATEUR) auch preiswerte (2,95)
> Quarze für diverse QRP-Frequenzen.

da würde ich lieber noch 5€ drauflegen und den Quarz durch ein DDS-Modul 
ersetzen.
Für weitere 2€ kann man dazu noch eine schöne Digitalanzeigt zur 
Frequenzeinstellung dazubasteln.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Schreiber schrieb:
> Quarz durch ein DDS-Modul

[x] Du hast den Sinn der QRP MAS nicht verstanden.

von B e r n d W. (smiley46)


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Jörg schrieb:
> 3,579 MHz ist schon arg „weitab vom Schuss“

Als Quarz ja, aber ein Keramikschwinger läßt sich bis 3,5 MHz 
runterziehen und ist dabei noch einigermaßen stabil. Manche Schwinger 
brauchen noch nicht mal eine Drossel. Wichtig ist, einen zweipoligen 
Keramikschwinger zu verwenden, die Dreibeiner haben meist schon 
Kondensatoren integriert.

Ein Vorteil bei der Verwendung des Schirmgitters für den Pierce: 
Schwingt der Oszillator bei 3,515 MHz kann der Anodenschwinkreis schon 
auf 7,030 MHz abgestimmt sein. Damit werden zwei Bänder erschlossen und 
das mit einer Röhre.

> vielleicht hört man sich ja dieses Jahr zur QRP-MAS?

Ich übe zwar fast täglich auf LCWO, aber beim jetzigen Tempo brauch ich 
noch mindestens ein Jahr, bis ich einigermaßen morsen kann. Vorher melde 
ich mich nicht zur Prüfung an.

von Morsix (Gast)


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Für die Afu Lizenz brauchst du keine Morsekenntnisse mehr.
Nur Fragen als Multiple Choice beantworten.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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B e r n d W. schrieb:
> beim jetzigen Tempo brauch ich noch mindestens ein Jahr

Du benutzt aber die Koch-Methode, und täglich 5 Minuten, ja?  Sowohl
die 5 Minuten als auch das tägliche Training sind dort der Schlüssel
zum Erfolg.  Zeichengeschwindigkeit nicht zu knapp wählen, lieber dann
fürs Lernen dadurch runterdrücken, dass du die Pausen zwischen den
Zeichen verlängern lässt.  Dadurch lernst du gleich mit dem richtigen
Hörbild.

Bei der QRP-MAS kommt es nicht auf Gebetempo an.  „Klassische“ 12 WpM
genügen da vollauf.

von B e r n d W. (smiley46)


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Wpm steht auf 21 und eff. wpm auf 3, damit mache ich kaum Fehler. Ab 
eff. 4 wpm komm ich komplett ins Straucheln.

Teilweise hab ich diese Software verwendet.
http://www.justlearnmorsecode.com/
Mit den gleichen Einstellungen ergeben sich extreme 
Geschwindigkeits-unterschiede.

> Für die Afu Lizenz brauchst du keine Morsekenntnisse mehr

Ich weiß, aber auf "Telefonieren" hab ich keine Lust. Für andere 
digitale Betriebsarten wird in der Regel ein PC benötigt.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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B e r n d W. schrieb:
> Wpm steht auf 21

Finde ich für den Anfang schon recht viel.  Aber das musst du am Ende
selbst wissen. ;-)

von Noch ein Ham (Gast)


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Hallo

OM Jörg mit der Aussage:

"Der Sinn der Bandbreitenbegrenzung ist doch nur, dass mit der knappen
Ressource „Frequenz“ schonend umgegangen wird."

hast du sowohl rechtlich als auch technisch vollkommen recht - keine 
Frage.

Wenn man sich aber die dichte Belegung in den Kurzwellenrundfunkbänder 
anschaut...
Da wird es heute wohl praktische leider keinen mehr stören wenn du einen 
20 kHz breites und starkes mit Träger auf z.B. 6075 KHz Tags über 
abstrahen würdest :-(
O.K. die Bundesnetzagentur würde sich wohl doch recht schnell melden 
;-), aber eigentlich nur um den Vorschriften zu entsprechen...

Leider ist der ernst zu nehmende AM Rundfunk hier in Europe auf 
Kurzwelle tot - technologische Vorzeigelände wie Deutschland haben sich 
zusätzlich auch von der LW und der MW nahe zu komplett verabschiedet - 
ende des Jahres wird wohl kein deutschrachiger AM Rundfunksender aus 
unseren High Tech Land aktiv sein.
Na ja, ein oder zwei "QRP" Sender an "Behelfantennen" einmal 
ausgenommen...

Endlich können Schaltnetzteile in all ihren Spielarten noch billiger 
aufgebaut werden - blöd nur das solche EMV Schleudern sich nicht schön 
auf bestimmte, in Vorzeige-Hightechsländern, nicht mehr genutzte 
Rundfunkbänder beschränken, sondern auch auf den Amateurfunkbändern und 
den Utilitybereichen kräftig stören...

Soviel zur Wertschätung und sinnvollen Nutzung der Resource Frequenz 
unterhalb von 50 MHz.

Wer noch als Rundfunk SWL die 1980er,90er und frühen 2000er Jahre aktiv 
erlebt hat und gesehen hat was für herrliche KW Sendezentren es mal 
gegeben hat (welche teilweise noch in den 90er Jahren komplett renoviert 
wurden) und die Auslandprogramme mit "richtigen" Inhalt erleben durfte 
kann einfach keine andere Meinung haben... )-:

73

  Nach ein Ham

von Schreiber (Gast)


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Noch ein Ham schrieb:
> Wer noch als Rundfunk SWL die 1980er,90er und frühen 2000er Jahre aktiv
> erlebt hat und gesehen hat was für herrliche KW Sendezentren es mal
> gegeben hat (welche teilweise noch in den 90er Jahren komplett renoviert
> wurden) und die Auslandprogramme mit "richtigen" Inhalt erleben durfte
> kann einfach keine andere Meinung haben... )-:

alles richtig, aber unwirtschaftlich. Kurz- und Mittelwellenfunk lohnt 
nur dann wenn es auch genug Zuhörer gibt. Da heute in fast allen 
zivilisierten Ländern Satellitenschüsseln und Internet weit verbreitet 
sind, wurden die Zuhörer immer weniger.

In Afrika sowie Teilen Südamerikas und Asiens ist Mittel- und 
Kurzwellenrundfunk übrigens noch sehr weit verbreitet.

von Schreiber (Gast)


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Noch ein Ham schrieb:
> Endlich können Schaltnetzteile in all ihren Spielarten noch billiger
> aufgebaut werden - blöd nur das solche EMV Schleudern sich nicht schön
> auf bestimmte, in Vorzeige-Hightechsländern, nicht mehr genutzte
> Rundfunkbänder beschränken, sondern auch auf den Amateurfunkbändern und
> den Utilitybereichen kräftig stören...

Dann muss man als Amateurfunker halt mal gelegentlich den Gilb mit 
Messwagen bestellen.
Das sorgt meist für nachhaltige Abhilfe.

Utility-Bereiche werden außer See-und Flugfunk im Kurzwellenbereich auch 
nicht mehr häufig verwendet, dort funktioniert das Entstören übrigens 
sehr gut und schnell.

von sven (Gast)


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Noch ein Ham schrieb:
> Da wird es heute wohl praktische leider keinen mehr stören wenn du einen
> 20 kHz breites und starkes mit Träger auf z.B. 6075 KHz Tags über
> abstrahen würdest :-(

Am besten erstmal informieren, bevor Du so einen Käse postest 
http://www.channel292.de/

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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sven schrieb:
> Am besten erstmal informieren, bevor Du so einen Käse postest
> http://www.channel292.de/

Da hat er aber einen totalen Zufallstreffer gelandet. ;-)  Muss er
paar Kilohertz höher gehen, da ist alles wieder frei.  Hier der
Snapshot vom WebSDR der Uni Twente jetzt eben.

: Wiederhergestellt durch Moderator
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