Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Oszilloskop Grundig G10/13 Y Ablenkung defekt


von Rainer (Gast)


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Hallo Profis von Microcontroler.net.
Vielleicht könnt ihr mir ein bisschen helfen. Ich arbeite gern alte 
Geräte und Maschinen auf. Aktuelles Projekt ist ein Grundig Oszilloskop 
G10/13 was aus der Schrottkiste stammt. Eventuell gibt es jemand, der 
sich mit dem altem Gerät auskennt, bzw. nen Schaltplan hat.

Ursprüngliches Fehlerbild:
-Linie erscheint nur sporadisch im oberen Schirmrand, keine Reaktion auf 
Änderung der Zeitbasis
-meist läuft nur ein Diffuser vertikaler Balken durch
-knistern in der Sockelplatine hörbar

Jetziger Zustand:
- Zeitbasis läuft wieder in allen Schaltstellungen, Linie läuft ind der 
Mitte aber leicht ansteigend
-keine Reaktion auf Verdrehen der Y-Verschiebung, bzw. Signaleingang.

Bis jetzt habe ich die komplette Platine des Röhrensockels nachgelötet, 
und den Poti für die Plattenspannung ausgetauscht, da beim alten kein 
Kontakt zwischen Anschlusspin und Schleiferbahn mehr bestand. Die 2 
Transistoren der Platine (BD 115) sind gemessen auch ok.

Die Linie läuft jetzt wieder mittig, leicht ansteigend, alle Zeiten 
funktionieren.
Mein Problem ist jetzt:

Auf der Sockelplatine ist eine Spannungsversorgung mit 190v. Beide 
Drähte der Versorgung gehen zur Hauptplatine. Wenn ich die Masse der 
Versorgung anlöte läuft nur noch ein dicker diffuser Balken durch (ich 
vermute, das der Punkt kurz nach den Ablenkplatten auf den Glaszylinder 
trifft und der Balken nur eine Spiegelung ist).
Ausserdem ist dann die Plattenspannung völlig durcheinander (soll:130v 
alle beide, bei angeklemmter Masse sind es 76 und 185V und die 
Widerstände der einen Einheit (76V) werden extrem heiss.

Die Frage wär jetzt nach einem Schaltplan oder einen Tipp für das alte 
GErät wo ich weiter den Fehler suchen müsste.

Dankeschön!

von lrep (Gast)


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Rainer schrieb:
> Wenn ich die Masse der
> Versorgung anlöte

Warum unterbrichst du Masseleitungen überhaupt?

Rainer schrieb:
> läuft nur noch ein dicker diffuser Balken durch

Schwingt der Verstärker evtl?

Rainer schrieb:
> Ausserdem ist dann die Plattenspannung völlig durcheinander (soll:130v
> alle beide, bei angeklemmter Masse sind es 76 und 185V und die
> Widerstände der einen Einheit (76V) werden extrem heiss.

Dann wir die Endstufe schon extrem unsymmetrisch angesteuert werden.
Zur Reparatur eines Oszilloskops ist es sinnvoll ein zweites Oszilloskop 
zur Hand zu haben.
Wie heisst die Bildröhre?

von Rainer (Gast)


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Hallo, danke für die Antwort.
Die Bildröhre ist eine Valvo D13-480 GH. Für diese Röhre konnte ich mir 
schon ein Datenblatt versorgen.

Die Masseleitung wurde deshalb unterbrochen, weil ich etliche 
Zuleitungen zur Sockelplatine ausgetauscht habe, da die Isolierung der 
alten zerbröselt waren. Die Spannungen auf der Hauptplatine stimmen noch 
sehr genau mit den aufgedruckten Sollwerten überein.
Da die Werte der Plattenspannung auf der Sockelplatine überhaupt nicht 
gestimmt haben habe ich versuchsweise das Oszi mal ohne die eine Masse 
laufen lassen und gemerkt, das dann komischerweise die Plattenspannungen 
symmetrisch sind (soll 130v, Ist 133,5) sobald ich die Masse anklemme 
ist die Linie weg und nur der diffuse Balken läuft durch. Sofort sind 
wieder die Plattenspannungen total unsymmetrisch (185V und 69V) und die 
Widerstände der einen Endstufe werden heiss.
Pro Seite sind zwei Widerstände in Reihe geschalten und bis zum ersten 
Widerstand ist die Spannung symmetrisch.

Am Messpunkt, wo eigentlich die 190V von der Hauptplatine kommen liegen 
Ohne Masse 145V mit passenden Plattenspannungen an und mit Masse 190V 
und Fehlfunktion.

Das macht mich halt da sehr stutzig.Nur kann ich ohne Schaltplan recht 
schlecht die Funktionen nachvollziehen.

Wie gesagt, das Oszi stammt aus einer Schrottkiste und mir macht es echt 
Spass solche alten Geräte zu erhalten und wieder zum laufen zu bekommen.

von Joerg-S (Gast)


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Ist das so ein altes graues oder schon so ein hochkant Gerät in blau? 
Von den blauen hab ich eventuell die technische Beschreibung.

von Rainer (Gast)


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Hallo, danke schonmal.

Im Anhang ein Bild des guten Stücks. NAchdem ich nochmal am Röhrensockel 
und in der Fassung (nach demontage der Bildröhre wegen Typenschild)alle 
Kontakte gereinigt und nachgebogen habe sieht das Bild nun so aus. Links 
ein heller Fleck und nach rechts auslaufend. Der Strahl scheint 
verzögert loszulaufen, da der Startpunkt am hellsten ist.

von Rainer (Gast)


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Hallo,
hab noch einen kleinen Fehler gefunden. Voriges Bild ist mit 
Leiterbahnbruch am Transistor für den Y2 Pin der Röhre.  Jetzt läuft der 
Strahl wieder sauber in der Mitte, aber beim Anschliessen der Masse ist 
wieder nur der Balken Im Bild kann man den nur erahnen, da wirklich sehr 
diffus.
Mit dem Leiterbahnbruch konnte man auch die Masse anschliessen, dann 
keine Strahlveränderung.

Vielleicht sind die Schaltungen der Röhrenplatinen bei neueren Grundig 
Oszis ähnlich. Zumindest um den Aufbau richtig zu verstehen?

mfg

von Rainer (Gast)


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So, nach vielen Messungen bin ich soweit zu sagen, das der 
vertikalverstärker ne macke haben muss. Die Ausgangsspannung zu den zwei 
Transistoren auf der Sockelplatine sind ca. 25% unsymmetrisch (Spannung 
zur Endstufe 37v und 47v. Der Strahl wurde mit abgeklemmter Masse in 
mittelstellung gebracht und zur probe auch mal beide Leitungen zu den 
Endstufen abgelötet. Der Strahl läuft ganz normal weiter ohne Reaktion. 
Also muss es auf jeden Fall ein Problem mitm Verstärker geben. Ich hab 
mal alle transistorpaare durchgeklimpert, die unsymmetrische Spannung 
lässt sich durch den ganzen Verstärker verfolgen. Bei drehen der y 
Verschiebung ist nur eine sehr geringe spannungsänderung von ca. 1v am 
verstärkerausgang messbar.

von lrep (Gast)


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Rainer schrieb:
> hab noch einen kleinen Fehler gefunden. Voriges Bild ist mit
> Leiterbahnbruch am Transistor für den Y2 Pin der Röhre.

Das würde ich ja nun nicht gerade als einen kleinen Fehler bezeichnen.

> aber beim Anschliessen der Masse ist wieder nur
> der Balken Im Bild kann man den nur erahnen,
> da wirklich sehr diffus.


Dann ist womöglich auf dieser Platine einer der Kondensatoren, die die 
diversen Fokussierspannungen stützen, defekt, und schliesst die Spannung 
kurz, sobald sein Massebein angeschlossen wird.

Bei der D13-480 kommt dafür vorzugsweise UG2 (220..370V, Pin8) in Frage.

Aber Vorsicht: Diese Spannung ist auf die Kathode (Pin7) bezogen, die 
selbst ca. -2000V gegen Masse hat!

von Rainer (Gast)


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Danke für die Antwort,  Hochspannungskondensatoren hatte ich noch 
welche, leider hat keinen Erfolg gebracht. Ich hab noch bisschen weiter 
gemessen, an. Den Ausgängen des y Verstärkers lässt sich keinerlei 
spannungsänderung feststellen, wenn man an den muss Eingang eine 
Gleichspannung anlegt, auch auf höchster Empfindlichkeit nicht. 
Komischerweise sind am Eingang eines der beiden FET's bei 
kzrzgeschlossenem Eingang immer noch 2V messbar obwohl der andere auf 0 
liegt.  Einen Schaltplan für das Grundig Mo 10/13 konnte ich finden, 
dieses unterscheidet sich aber stark und ist teilweise noch mit Röhren 
aufgebaut. Wenn Beide Ausgänge des y-verstärkers abgeklemmt sind, kann 
ich auch die Masse der Platine anklemmen, ohne das eine Reaktion zu 
sehen ist. Ich habe aus Neugier mal die Masse über einen Poti 
angeklemmt, dabei konnte ich feststellen, daß der Strahl nach oben aus 
dem Bild verschwindet uund beim weiterdrehen irgendwann der Zeilentrafo 
kräftig mit fiepen anfäng.  Ich vermute das passiert wenn der Strahl 
soweit oben ist, das er direkt auf die Anode trifft.

von Rainer (Gast)


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Hallo,
bis jetzt leider noch nicht den entscheidenden Fehler gefunden. Einen 
defekten Transistor probeweise getauscht. Ei am eingang angelegtes 
Rechtecksignal (vom Multimeter 1V 650Hz 50%) versickert nach der zweiten 
Verstärkerstufe. Hab mal mein altes Phillips Oszi hinzugezogen und 
festgestellt, das das Signal verschwindet. Leider komm ich nicht so ganz 
mit dem Verstärker klar. Ich bin fast auf dem Weg, die komplette 
Halbleiterbestückung des Verstärkers mit Vergleichstypen zu tauschen, um 
entsprechende Fehler auszuräumen.

von HabNix (Gast)


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Ich würde nicht ausschließen wollen, dass ausgesuchte Transistoren im 
Y-Verstärker zum Einsatz kamen. Was sollen diese, entschuldige, 
laienhaften Reparaturversuche. Als erstes besorgt man sich einen 
passenden Schaltplan, evtl. hat jemand im RepData-Forum Unterlagen. Ein 
MO 10/13 dürfte nicht dasselbe wie ein G 10/13Y sein. Nach meinen 
Unterlagen gab es auch einen G 10/13 und G 10/13Z.
Ich bin nicht sicher, ob dieses Gerät von Grundig bzw. von H&B gebaut 
wurde. Es könnte unter anderem Namen ein vergleichbares Oszilloskop 
geben, zu dem man im Internet Unterlagen findet. Ich würde mal im Gerät 
nach Aufklebern und Platinenbeschriftungen suchen und eine Suchmaschine 
bemühen.

MfG

von Rainer (Gast)


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Ich geb ja zu, das ich kein profielektroniker bin, dies nur als Hobby 
bisschen nebenbei betreibe um alte Gerätschaften wieder fit zu machen. 
Das das Mo 10/13 anders ist stand oben schon im Text, es stand da auch, 
daß ich Suchmaschinen schon bemüht habe. Eine Quelle habe ich eventuell, 
aber es ist noch fraglich. Ich könnte mir auch das Handbuch was gerade 
für 140euro im Netz steht kaufen, aber da bekommt fast mehrere 
funktionierende alte oszis dafür.
Ich mag es halt Geräte, die wie das Oszi schon im Schrott gelandet sind 
wieder herzurichten und mich dann zu freuen, das ich es geschafft hab. 
Ich lege dabei keinen Anspruch auf perfekte Restauration, sondern 
zeitgenössischen Zustand und Gebrauchsspuren, aber akzeptable Funktion. 
Leider komme ich bis jetzt nicht weiter, als das die X- Ablenkung 
funktioniert, aber die y Ansteuerung total unsymmetrisch ist und der 
Strahl völlig aus dem Bildschirm läuft. Es ist auch keine Reaktion beim 
drehen der y Verschiebung festzustellen.

von HabNix (Gast)


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Nachdem ich mir deine Bilder genau angesehen habe, lautet der Typ G10/13 
ohne "Y". Die Unterlagen für die Zweikanalausführung also G10/13Z gibt 
es beim Radiomuseum. Allerdings bin ich dort nicht Mitglied, da mir 
dieser elitäre Ton im Forum nicht gefällt. Ich habe hunderte von 
Schaltplänen kostenlos versandt, aber die benötigten Unterlagen habe ich 
nicht in meinem Bestand. Wo du Leute treffen kannst, die diese alte 
Unterlagen noch besitzen, habe ich dir genannt. Ob die Kollegen dir 
helfen werden, kann ich allerdings nicht sagen. 150€ sind selbst mit 
Oszilloskop zu teuer. Schaltungsdienst Lange, Berlin verlangt ca. 20€ 
für einfache Unterlagen. Ein anderer Anbieter im Internet will ein paar 
Euronen für die gesuchten Unterlagen.

MfG

von Rainer (Gast)


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Danke für die Antwort, die richtig, das Oszi heißt g10/13 ist ein 
einkanal. Das y in der über Schrift bezog sich auf die Ablenkung:-, 
bissel blöd gewählt. Vorhin habe ich noch offensichtlich defekte elkos 
getauscht, jetzt läuft der Strahl richtig sauber in X Richtung ohne 
hellen Punkt am Anfang.
Das im Radiomuseum habe ich auch schon gefunden, nur war mir dort die 
Anmeldung für nur einen Schaltplan viel zu aufwändig.
In einem USA Forum für Messtechnik wurden bei einem anderem Oszi 
kurzerhand die BC 148 durch BC 548c ersetzt und auch als equivalent 
angesehen. In meinem altem Philips Oszi ist die ganze Schaltung noch 
aufwändiger(Teils mit Röhren) dort hatte der Netztrafo einen Treffer 
(wurde teils abgewickelt,instandgesetzt und neu vergossen, 
windungsschluss).
 Den Sägezahngenerator in meinem kleinem C1-94 hatte ich auch kurzerhand 
mit diesen Transistoren repariert.
Nur so paar Beispiele was ich so mach.
Ich suche weiter und werd mich wieder melden.

von krzysztof (Gast)


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Hallo, bin ich ein Neuling Elektronik und bekam das Oszilloskop Grundig 
z10 / 13 zu reparieren, auf der Suche nach einem Muster auf das Gerät.
beschädigten Netz fehlt Spannung 19,5V
Können Sie eine solche Regelung zu schicken?
sorry für die deutsch - Übersetzer google
Krzysztof

von Andrew T. (marsufant)


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krzysztof schrieb:
> Hallo, bin ich ein Neuling Elektronik und bekam das Oszilloskop
> Grundig
> z10 / 13 zu reparieren, auf der Suche nach einem Muster auf das Gerät.
> beschädigten Netz fehlt Spannung 19,5V
> Können Sie eine solche Regelung zu schicken?
> sorry für die deutsch - Übersetzer google
> Krzysztof

Wirklich Z10/13 ? nicht etwa doch  der MO 10/13?

Letzteres hier:
http://www.radiomuseum.org/r/grundig_oszillograph_mo_1013.html

von Bernhard (Gast)


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Hier Links für Schaltpläne für den MO 10/13 (2-Strahl-Ausführung).
Vielleicht hilft es.
http://bee.mif.pg.gda.pl/ciasteczkowypotwor/Grundig/MO10%2013/

Sind pdf's. Lesbar.

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