Moin, man liest hier immer wieder von der Störanfälligkeit der 74HC595 Schieberegister. Ich selber habe die Erfahrung auch schon auf einem Lochraster-Aufbau gemacht, dass sich die Register durch EMV-Störungen resetten. Aber das war nur Spielerei, darum geht es heute nicht. Nun möchte ich nämlich diese Register in einem kommerziellen Projekt (Industrie) einsetzen. Wenn es dort zu so einer Störung kommt, könnte es zum Stillstand der gesamten Anlage (und somit Kosten für den Betreiber) führen. Bei diesem Projekt wird natürlich eine anständige Leiterplatte gemacht, die beispielsweise auch eine GND-Zwischenlage enthalten wird und alle Leitungen werden natürlich recht kurz bleiben. Das Gerät wird aber in einer sehr stark EMV-belasteten Umgebung zum Einsatz kommen. Wenn nun die ICs an sich schon störanfällig sind, nützt ja auch die beste Leiterplatte nichts... Hat da jemand Erfahrungen?
Hallo Robert, ich setze auch HC595 ICs in meinen Steuerungen ein. Manche von denen sind in einem Schaltschrank direkt neben Frequenzumrichtern und Antrieben positioniert. Bis jetzt - toitoitoi - noch keine Ausfälle gehabt, die evtl. die Anlage lahmlegen würden. Ganz nebenbei übertrage ich in regelmäßigen Abständen immer wieder die identischen Signalbelegungen an die HC595, sodass bei einem Ausfall nach einer kurzen Zeit wieder die richtigen Signale ausgegeben werden. Gruß TK
Dann nimm CD4094 und keine HC-Typen. Zum einen hat der keinen Reset-Eingang und zum anderen ist er recht 'gemütlich' vom Schaltverhalten. Spikes im Nanosekundenbereich lassen ihn kalt, dazu ist er zu langsam: Datenblatt.
Störungen auf Steckbrettern sind nicht ungewöhnlich, aber auf vernünftig aufgebauten Leiterplatten ist mir noch nie was passiert. Was ich mal gemacht habe: jedem HC595 einen HC597 spendiert, um zB nach einem Reset des Controllers den Zustand der Ausgangsregister auch wieder zurücklesen zu können. Das geht nämlich sonst nicht. fchk
Robert S. schrieb: > man liest hier immer wieder von der Störanfälligkeit der 74HC595 > Schieberegister. Nicht der xx595 ist störanfällig sondern die Benutzer und die dilettantischen Aufbauten die dahinter stecken. Ich denke da z.B. an die naiven Leute die mal schnell ein paar zig von den Bausteinen zusammen verkettet verwenden, alles von einem Pin aus steuern wollen und sich wundern dass da "Probleme" auftauchen.
Danke für eure Antworten! TK schrieb: > Ganz nebenbei übertrage ich in regelmäßigen Abständen immer wieder > die identischen Signalbelegungen an die HC595, sodass bei einem Ausfall > nach einer kurzen Zeit wieder die richtigen Signale ausgegeben werden. Ja, das mache ich zuhause bei meiner "Spielerei" auch so. Bei diesem Projekt könnte jedoch schon ein einzelnes falsches Bit zur Abschaltung der Anlage führen, auch wenn es nur ganz kurz "aufblitzt". m.n. schrieb: > Dann nimm CD4094 und keine HC-Typen. Es soll ein reines 3,3V-Design werden... Aber ich denke, ich lasse es mal drauf ankommen, denn: Mitlesa schrieb: > Nicht der xx595 ist störanfällig sondern die Benutzer und die > dilettantischen Aufbauten die dahinter stecken Das denke ich eigentlich auch.
Robert S. schrieb: > Es soll ein reines 3,3V-Design werden... Dann mal lieber 74LVC595, nicht das alte HC Zeugs ....
Robert S. schrieb: > m.n. schrieb: >> Dann nimm CD4094 und keine HC-Typen. > > Es soll ein reines 3,3V-Design werden... Gut zu wissen. Ich wollte Dir schon ein 12 V Design empfehlen.
Nur mal so am Rande, weil noch nicht aufgetaucht: An die Kerkos denken :-)
Mitlesa schrieb: > Robert S. schrieb: >> Es soll ein reines 3,3V-Design werden... > > Dann mal lieber 74LVC595, nicht das alte HC Zeugs .... Naja, LVC hat Schmitt-Trigger Eingänge, ABER: Min. Reset Pulse Width (typ.):
1 | LVC 1ns @3.3V |
2 | HC 6ns @4.5V, 17ns @2V |
Schaulus Tiger schrieb: > ABER: > > Min. Reset Pulse Width (typ.):LVC 1ns @3.3V > HC 6ns @4.5V, 17ns @2V Ja, und ...... wo ist das Problem (du hast es nicht dazugeschrieben)? Störanfälligkeit? Wenn du mit solchen Pulsen in deiner Schaltung "rechnest" hast du garantiert einiges in der elektrischen und physikalischen (Layout, Platine) Auslegung falsch gemacht.
Ich habe einige Schaltungen mit 74HC595 in den Betrieb übergeben (in Schaltschränke) und bisher kein negatives Feedback erhalten. 1 µC -> 4 Schieberegister -> 32 MOSFET's -> 32 Schütze
Mit der LVC-Serie muss man nur aufpassen, dass man nicht selber zum Störaussender wird. Die sind echt verdammt flott und machen schön steile Flanken. Ich bin habe durch einen 74LVC1G126 bei einem EMV-Test schonmal eine böse Überraschung erlebt.
@ Robert S. (efyzz) >man liest hier immer wieder von der Störanfälligkeit der 74HC595 >Schieberegister. Von Bastlern. >Bei diesem Projekt wird natürlich eine anständige Leiterplatte gemacht, >die beispielsweise auch eine GND-Zwischenlage enthalten wird und alle >Leitungen werden natürlich recht kurz bleiben. Schon mal gut. >Das Gerät wird aber in einer sehr stark EMV-belasteten Umgebung zum >Einsatz kommen. Wenn nun die ICs an sich schon störanfällig sind, nützt >ja auch die beste Leiterplatte nichts... Sind sie nicht. Und auch für 3,3V ist HC vollkommen OK. Im Gegenteil, es ist eher vorteilhaft, wenn HC Schaltkreise bei 3,3V etwas langsamer sind. Das erzeugt weniger Störungen und macht sie auch unempfindlicher. Du bist nicht der Erste, der diese ICs in Industriesteuerungen einsetzen will. Das wird seit Jahrzehnten massenhaftr gemacht (wer glaubst du, kauft die großen Mengen an ICs?, die Bastler sind es nicht) Gescheites Layout, Entkoppelkondensatoren und ggf. Schutz der IOs nach aussen und das läuft.
Schlecht funktionierende Lochrasteraufbauten werden hauptsächlich durch Unkenntnis und Ignoranz verursacht... tatsächlich hat man auf Lochraster eher mehr Freiheit für gutes Design als auf einer zweilagigen Platine. Besonders, wenn man Verdrahtungs/Fädeldraht richtig einzusetzen weiß.
Ich kann Marian B. (phiarc) nur zustimmen, baue, als Bastler, viel mit Lochraster, auch mit 74HC595 und habe noch nie ernsthafte Probleme gehabt. Man sollte sich halt schon Gedanken machen wie man die Bauteile sinnvoll anordnet, wie man die GND und VCC Leitungen führt, und Abblockkondensatoren verwendet. Kabel Ein- und Ausgänge sind immer ein Einfallstor für Störungen, da ist Sorgfalt gefordert. Mit freundlichen Grüßen - Martin
Also Leute, Der 74HC595 ist auch auch nicht problematischer als andere Chips. Das einzige Problem. Ein Anfänger schliesst als 2. Projekt einen HC595 mit 20cm langen Leitungen an. Danach weiss er, dass es mit 20cm nicht klappt. Der HC595 kann doch nichts dafür, dass er immer wieder als Standardbauteil für Einsteigerübungen benutzt wird.
hallo, wenn ich mich mal hier kurz einklinken darf. ich habe bei der lektüre hier noch nicht ganz verstanden wo die "anfängerprobleme" eher herkommen. a) aus der zuleitung zwischen µC und 595? (bei mir <10cm) oder b) über/durch den 595 und fremdeinflüsse an seinen ausgängen selbst? edit: uln2803 waren da auch noch zwischen 595 und relais. (glaub ich mich zu erinnern) ich habe/musste mir mal ein provisorium bauen um schnell mit vorhandenen bauteilen sowie relaisplatinen mit optokopplern (8-fach, standard) etc. eine rollosteuerung aufzubauen. hat auch prima geklappt, nur gelegentlich wenn eines der rollos in seine endabschaltung fuhr (im rollomotor verbaut) schalteten andere relais/ports andere rollos. das ganze war auf nem breadboard, daher nicht wirklich zur diskussion hier, aber dennoch mal interessant zu wissen wo man für zukünftiges den augenmerk hinwerfen müsste. danke & grüße
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La. Wi. schrieb: > ich habe bei der lektüre hier noch nicht ganz verstanden wo die > "anfängerprobleme" eher herkommen. a) Aus unzureichender Beschreibung des Problems/HW/SW b) Weil man Anfängerprobleme/-status nur durch weitermachen überwindet.
Robert S. schrieb: > Bei diesem > Projekt könnte jedoch schon ein einzelnes falsches Bit zur Abschaltung > der Anlage führen, auch wenn es nur ganz kurz "aufblitzt". Dann ist Dein Design Sch##sse. Dort musst Du zunächst erst mal ansetzetn. Die armen Schieberegister können Pfusch auch mit bestem Aufbau und Willen nicht ausbügeln. Ich kenne viele Schieberegisteranwendungen mit dem 595 , auch in sicherheitskritischen Fällen, da hat ein einzeln aufblitzendes Bit überhaupt nichts zu bedeuten!
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La. Wi. schrieb: > ich habe bei der lektüre hier noch nicht ganz verstanden wo die > "anfängerprobleme" eher herkommen. Meistens aus der Unkenntnis, wie CMOS Bausteine funktionieren. Ich empfehle dazu meistens das gute alte CMOS Kochbuch von Don Lancaster. > > a) aus der zuleitung zwischen µC und 595? (bei mir <10cm) Meistens nicht. > oder > b) über/durch den 595 und fremdeinflüsse an seinen ausgängen selbst? Kann sein. Dazu muss man eigentlich nur wissen, das CMOS prinzipbedingt in seinen Ausgängen bei jedem Umschalten Stromspitzen erzeugt. Deswegen brauchen statische CMOS Kreise so gut wie keine Leistung, schnell getaktete hingegen schon - in extremeren Fällen mehr als vergleichbare LS Technik. Deswegen müssen CMOS Bausteine immer gut abgeblockt werden mit Kondensatoren und es muss dafür gesorgt werden, das diese Störungen auch nicht auf Nachbarn übertragen werden. Das gilt für alle CMOS Bausteine, AVRs und PICs genauso wie 74HC595 oder CD4013. Wer danach handelt kann, genauso wie die Industrie, auch HC595 als Digitalausgang benutzen. Hatte hier gerade eine Alice-TV Box zum Teardown, die die 7 Segment LEDn damit ansteuerte - mit 3 * 74HC595 in Reihe.
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