Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik LM3488 Schaltregler schwingt nicht


von Harald H. (hhoopi)


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Hallo Leute,
Ich habe auf der TI-Webbench einen Schaltregler erstellt mit 
Eingangsspannung von 24V und Ausgang von 110V/0,5A. Der Nachbau auf dem 
Steckbrett will ums Verrecken nicht schwingen, sondern steuert den FET 
nur auf mit einer stabilen Spannung von ca. 7V an DR. Ich habe gefühlte 
20mal die Schaltung gecheckt und nichts Falsches gefunden. Habt Ihr 
Erfahrung mit dem Controller?
Im Anhang die Schaltung.
hhoopi

von fsaf (Gast)


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Harald H. schrieb:
> Hallo Leute,
> Ich habe auf der TI-Webbench einen Schaltregler erstellt


Garantiert nicht. Sie haben ein Schaltnetzteil simuliert.


> mit
> Eingangsspannung von 24V und Ausgang von 110V/0,5A. Der Nachbau auf dem
> Steckbrett will ums Verrecken nicht schwingen, sondern steuert den FET
> nur auf mit einer stabilen Spannung von ca. 7V an DR. Ich habe gefühlte
> 20mal die Schaltung gecheckt und nichts Falsches gefunden. Habt Ihr
> Erfahrung mit dem Controller?


Haben Sie Erfahrungen mit Schaltnetzteilen in Steckbrettaufbau
und 5xx kHz Schaltfrequenz?


> Im Anhang die Schaltung.
> hhoopi

von Harald H. (hhoopi)


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Hallo fsaf,

Ich habe schon mehrere Schltregler und Netzteile auf dem Steckbrett 
erfolgreich aufgebaut und getestet.
Es sit ja nicht so, dass ich hier irgendwelche Übersprechprobleme, 
Einstreuungen oder so zu messen wären.
Mein Problem ist, dass der Baustein absolut nicht schwingen will, 
sondern den Transistor nur DC-mäßig aufsteuert und ich weiß nicht, was 
in der Schaltung falsch sein könnte. Ein ähnlicher Aufbau mit LT3757 
läuft einwandfrei, der ist mir aber zu teuer.

hhoopi

von fsa (Gast)


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Harald H. schrieb:
> Ich habe schon mehrere Schltregler und Netzteile auf dem Steckbrett
> erfolgreich aufgebaut und getestet.

Ich habe schon einige Jahre Schaltnetzteilentwicklung hinter mir,
kommerziell, im Automotive-Business.

Mein Entwicklungs-Vorgehen ist so meilenweit von Ihrem entfernt, da kann 
alles, was ich sage, gegen mich verwendet werden...

Wahrscheinlich ist am Schluss doch "nur" irgend ein Bauteil falsch
auf dem Steckbrett gesteckt, nicht richtig verdrahtet o.ä.
Dann heißt es nachher, dass die Steckbrett-Methode bei Schaltnetzteile 
im 500kHz-Bereich OK ist. Und das kann ich nicht unterschreiben und 
würde es
auch niemandem hier empfehlen.

Was ich aber konkret vermisse ist der korrekte Schaltplan mit Angabe
aller verwendeten Bauteile.
Der Feedback-Pfad ist übrigens sehr hochohmig ausgelegt.
Schauen Sie mal, dass Sie da einen Querstrom von 1mA hinbekommen.

von utend (Gast)


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Harald H. schrieb:
> sondern steuert den FET nur auf mit einer stabilen Spannung von
> ca. 7V an DR.

Vdr wird auf 7.2V limitiert (bei Vin>=7.2V). Bist du sicher, dass der 
leider unbekannte Mosfet bei dieser Ugs schon voll einschaltet bzw. 
nicht etwa kaputt ist?

Wenn da tatsächlich ein DC Signal anliegt, müssste nämlich ein recht 
hoher Strom - begrenzt nur durch den Shunt, Rdc der Induktivität und den 
Innenwiderstand der Versorgung fließen.

von voltwide (Gast)


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Laut DB kann das Teil  bis 100% Tastverhälnis, d.h. durchgehend statisch 
gate-Spannung liefern. Man kann also nicht davon ausgehenb, dass der 
chip "nicht schwingt", bloß weil am gate permanente Ansteuerspannung 
liegt.

In solchen Fällen würde ich den Fehler erstmal im Rückkopplungsnetzwerk 
(Spannungsteiler) suchen, d.h.

1)Ausgangsspannung messen
2)Spannung am Feedback input messen
3)Stimmt das Verhältnis?

von Harald H. (hhoopi)


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Erst mal Danke fürs Feedback.
Ich baue die Schaltung neu auf, um jeden Fehler zu vermeiden. Der 
Transistor ist ein AUFR4620 auf kurzen Stelzen, damit er ins Board 
gesteckt werden kann. Ich habe parallel dazu einige LM3478 bestellt, 
hiervon teste ich ebenfalls einen - ist einfacher, da SOIC8 und 
einfacher zu belöten. Morgen habe ich Ergebnisse.

hhoopi

von Georg A. (georga)


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Wie ist denn der Shutdown-Pin (7) beschaltet? Bei dir hängt doch sicher 
nicht Vsync dran...

von Harald H. (hhoopi)


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Moin,
Am SD-Pin liegt ein 40K gegen Masse.
Ich habe jetzt einen LM3478 benutzt und die ganze Geschichte sauber auf 
eine Lochrasterplatte aufgelötet.
Was soll ich sagen: Die gleiche Geschichte. Mein Netzteil bricht 
zusammen auf 5,1V, der Strom geht entsprechend hoch. Am DR sind die 5,1V 
zu messen, der FET ist auch auf, daher der Strom. Es ist keinerlei 
Schwingung zu messen, auch nicht im Einschaltpunkt. Den FET habe ich 
schon gegen einen FDB33N ausgetauscht - das gleiche Thema.
Einen LM3478 habe ich gehimmelt, indem ich die Eingangsspannung schnell 
ein- und ausgeschaltet habe. Plötzlich fast Kurzschluss an den 
Eingängen. Ein Nachmessen ausserhalb der Schaltung ergab einen 
Widerstandswert von ca. 2 Ohm zwischen Vin und AGND ???
Entweder habe ich ein Konvolut von Chips aus chinesischer 
Hinterhof-Garage bekommen, oder die dargestellten Schaltungen weisen 
allesamt einen gravierenden Fehler auf. Ich habe jetzt drei gleichartige 
Schaltungen (zweimal auf Brett, einmal auf Lochraster) aufgebaut mit 
immer demselben Ergebnis. Sobald Eingangsspannung angelegt wird, geht 
das Netzgerät sofort in Strombegrenzung (eingestellt ist 0,5A). Höher 
will ich nicht, da es dann auch noch riecht.
Hat irgendeiner von Euch schon einen Erfolg mit diesen Chips gehabt?

hhoopi

von fsaf (Gast)


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Harald H. schrieb:
> Den FET habe ich
> schon gegen einen FDB33N ausgetauscht - das gleiche Thema.


Hier ist ein Logic-Level-MOSFET angebracht.

Ganz toll wäre auch, wenn Sie endlich mal den konkreten Schaltplan
zeigen würden.

von Helge A. (besupreme)


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Der Widerstand für die Strombegrenzung ist so gewählt, daß diese erst 
bei 10A auslöst. Das ist der Anfangszustand vor dem ausregeln der 
Ausgangsspannung. Was passiert, wenn dieser Widerstand auf z.B.1Ω 
verändert wird? Schwingt die Schaltung dann an?

von dermichel (Gast)


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Bin gerade dabei mich mit dem LM3488 zu befassen um ähnlich wie du die 
Spannung hochzusetzten. Bei der suche nach Erfahrungen im Forum bin ich 
auf dein Problem gestoßen.

Helge A. hat das Problem richtig erkannt.

Das Datenblatt verstehe ich so, dass der Transistor so lange 
durchgesteuert wird, bis die Strombegrenzung (Isen) auslöst. Wenn dieser 
Strom nicht fließen kann bleibt der Transistor ewig offen.
Ich denke, dass kann man verhindern, wenn man VIn mit einem 
Spannungsteiler soweit möglich verringert und zum testen einen 
Vorwiderstand vor die Schaltung einsetzen. Dann folgt bei einem 
Überstrom ein Spannungseinbruch und der Unterspannungsschutz des LM3488 
löst aus(nicht schön, aber besser als Strombegrenzung an der 
Betriebsspannung).

Überdenke nochmal deine Strombegrenzung (ISen), diese sollte eher zu 
gering als zu groß sein. Sie muss ja nur so groß sein, dass am Ausgang 
der Effektivstrom plus Reserve erreicht werden kann. Spitzenströme am 
Ausgang kannst du durch Elkos puffern.

(sollte ich mich irren bitte ich um Korrektur)

von Harald H. (hhoopi)


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Hallo Leute,
Danke für die Rückmeldungen. Ich habe den LM3488 in der Ecke liegen 
gelassen und mich für den LT3757 entschieden. Anbei die Beschaltung für 
24V auf 65V mit bis 50W Ausgang. Der Eingang kann mit stabilem Ausgang 
bis auf 12V absacken.
Anbei ein Schaltbild des funktionieren Teils.

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