Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Trenntrafo schwer einstellbar


von H. S. (andrei_77)


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Hallo,

ich lese seit einiger Zeit Beiträge in diesem Forum; nun meine erste 
Frage mit der Bitte um einen Ratschlag.

Vor kurzem habe ich einen Trennstelltransformator bekommen, den Müter 
RTT3, 600 Watt.

Das Teil funktioniert einwandfrei; vorschriftsmäßig ist mir auch gleich 
die Sicherung rausgeflogen.

Was mich allerdings nervt, ist das Einstellrad. Es ist nur extrem schwer 
zu drehen, man muss wirklich Kraft aufwenden. Ich fürchte, irgendwann 
hab ich den Drehknopf einzeln in der Hand.

Bevor ich den Ringtrafo ausbaue und mir die Mechanik ansehe, suche ich 
Hinweise, was die Ursache sein könnte und was man da machen kann. Im 
Netz bin ich bisher nicht fündig geworden.

Kennt jemand das Problem? Weiß jemand Rat?

andrei_77

: Verschoben durch Moderator
von Joachim B. (jar)


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Achslagerung?

kann man nur feststellen wenn man das Teil zerlegt wo es schwergängig 
ist.
Ich hatte mal Rost an einer Achse, die blühte auf was die Reibung in der 
Bohrung der Frontplatte vergrößerte, manchmal hat sich nur die 
Trägerplatte verschoben und die Achse sitzt nicht mehr mittig sondern 
verkanntet was auch reibt.

von Franz B. (rcs)


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Den gleichen nutze ich hier auch. Auf dem Ringkern sitzt ein Rollrädchen 
als Schleifer und Abriff. Alles schön saubermachen mit wenig (!) Iso.
Die Achse ggfs erwärmen und das verhartze Fett entfernen.
Fön und Tuner600 oder Kontakt WL nutzen.
Auch die Achse des Rollrädchen mal untersuchen, nicht das selbige 
festsitzt und auf den Wicklungen rumscheuert.

Danach mit Säure- und harzfreiem Fett wenig(!) nachschmieren.

Obwohl der RTT3 eine Einschaltstrombegrenzung besitzt, fliegt die 
Sicherung bei jedem 100ten Einschaltvorgang.

von Harald W. (wilhelms)


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Henning Sietz schrieb:

> Was mich allerdings nervt, ist das Einstellrad. Es ist nur extrem schwer
> zu drehen, man muss wirklich Kraft aufwenden. Ich fürchte, irgendwann
> hab ich den Drehknopf einzeln in der Hand.

Mechanik auseinandernehmen, säubern und sämtliche Lager neu ölen.
Achtung: Kein Öl auf Schleifer oder Wicklung!

von H. S. (andrei_77)


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Ich habe das Teil mal aufgemacht:

Die Achse ist einfach aus dem Ringkern rausgeführt und führt durch ein 
recht großes Loch in der Frontplatte zum Drehknop, ohne Aufhängung. Die 
Achse läuft frei, ohne Reibung in der Frontplatte.

Auch der Läufer, den man mit der Hand bewegen kann, geht relativ leicht. 
Daran kann es nicht liegen.

Die Ursache muss dann wohl in der Befestigung der Achse im Ringkern 
liegen.

Aber da gehe ich erst ran, wenn ich weiß, worauf ich achten muß.

Gruß
andrei_77

von Andrew T. (marsufant)


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Henning Sietz schrieb:
> Die Ursache muss dann wohl in der Befestigung der Achse im Ringkern
> liegen.

Sieht wohl so aus.

>
> Aber da gehe ich erst ran, wenn ich weiß, worauf ich achten muß.

Mit einer feinen Inj.Nadel&Spritze  dicht an den Befestigungspunkt ein 
dünnflüssiges Öl (Nähmaschinenöl, Ballsitol, etc.) geben und Gerät so 
lagern das dieser Öltrpfen eindringen kann in das Lager.
Nach ca. 8 h mal wieder einen Drehversuch machen.

Ggfs. 2..3 mal widerholen.

von Harald W. (wilhelms)


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Andrew Taylor schrieb:

> Mit einer feinen Inj.Nadel&Spritze  dicht an den Befestigungspunkt ein
> dünnflüssiges Öl geben

Das würde ich aber nur machen,  wenn man die Achse wirklich nicht
ausbauen kann. Nach einigen Jahren/Jahrzehnten (Solche Trafos halten
ja eigentlich ewig) ist einfach mal eine Grundreinigung nötig.

von H. S. (andrei_77)


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... danke für Eure Ratschläge.

Es hat mich einige Überwindung gekostet, den schweren Ringkerntrafo 
auszubauen, aber ich habe es kurzerhand gemacht. Es führte kein Weg dran 
vorbei.

Dann war mir schnell klar, woran es lag: Die Achse hatte einen 
krustenartigen Belag und war furztrocken. Den Belag habe ich vorsichtig 
abgekratzt, die Ringe ebenfalls gereinigt, Nähmaschinenöl drauf, und 
alles wieder eingebaut.

Das Gerät läuft nun wie geschmiert, der Drehknopf lässt sich mit zwei 
Fingern bedienen. Macht Spaß!

Beste Grüße
andrei_77

von Harald W. (wilhelms)


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Henning Sietz schrieb:

> Nähmaschinenöl drauf,
> Das Gerät läuft nun wie geschmiert,

Was bleibt ihm auch anderes übrig?
:-)

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