Hallo zusammen, kann mir jemand erklären was genau der Unterschied zwischen einer Staatlichen und einer Privaten Technikerschule ist? Bei der Privaten habe ich Schulgebühren ja, aber gibt es sonst noch unterschiede? Z.b. vom Unterricht, den Prüfungen etc.? Habe bis jetzt leider noch nichts Sinnvolles dazu gefunden. Vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen, danke. Gruß
Bei der privaten zahlst du, bei der staatlichen der Staat. Stimmt nicht ganz, weil auch die privaten staatliche Zuwendungen bekommen und auch die staatlichen dir Geld abknöpfen, aber die Tendenz ist klar. Dementsprechend sind die Privaten daran interessiert, möglichst viel Geld einzunehmen. Das geht am Besten, in dem für viel Unterricht bezahlt wird, aber nur wenig in Anspruch genommen wird. Beispielsweise weil man die Schulausbildung abbricht und den Passus im Kleingedruckten überlesen hat, daß man trotzdem weiterzahlen muss. http://www.fernstudium-infos.de/fernstudium-allgemein/4517-fernstudium-abgebrochen-trotzdem-steuerlich-absetzbar.html Beliebtes Beispiel sind Fernunis, die von den 70% Abbrechern leben. Dafür sind private daran interessiert, möglichst jedem Depp einen guten Abschluss zu verschaffen, er hat schliesslich dafür bezahlt, also lernt man bevorzugt das was abgeprüft wird und bewertet nicht so streng. Das wissen aber auch Arbeitgeber.
Naja, nur weil du eine private Schule besuchst, heisst das noch lange nicht, das der Abschluss auch ueberall anerkannt wird (das ist wichtig, wenn du danach weiter Studieren willst!)! Das heisst, du musst erstmal pruefen, ob der Abschluss von privat Schule XY auch staatlich anerkannt ist. Wenn nicht, dann ist der Abschluss zwar schoen, aber davon kannst du dir im zweifells Falle nichts kaufen, nicht mal ein Bonbon. Der naechste unterschied liegt in der Berufsbezeichnung: Eine staatliche Schule verlaesst du als: staatlich gepruefter Techniker Eine private Schule verlaesst du, sofern der Abschluss anerkannt ist, als: staatlich anerkannter Techniker Und natuerlich: die Pruefung. Beim staatlich geprueften Techniker legst du die Pruefung bei einer staatlichen Stelle ab, in der Regel die Staatliche Technikerschule die du besuchst. Die Berufsbezeichnung "Staatlich gepruefter Techniker" ist eine geschuetzte Berufsbezeichnung, die du nur tragen darfst, wenn du die Pruefung an einer staatlichen Fachschule und das Staatsexamen erfolgreich abschliesst. Techniker darf sich jeder nennen, ebenso Ing. Staatlich gepruefter Techniker oder Dipl. Ing. darf sich nur nennen, wer die entsprechenden Pruefungen absolviert hat. Aus Wikipedia:
1 | Zu differenzieren ist hierbei, dass bei den Abschlüssen zum Staatlich geprüften Techniker nach |
2 | einer vom Staat konzipierten Ausbildungs- und Prüfungsordnung ausgebildet und geprüft |
3 | wird, während hingegen bei den Staatlich anerkannten Technikern die Fachschule selbst die |
4 | Ausbildungs- und Prüfungsordnungen erstellt, welche von der zuständigen |
5 | Schulaufsichtsbehörde (Oberschulamt) genehmigt werden müssen. |
Kaj G. schrieb: > Techniker darf sich jeder nennen, ebenso Ing. Quatsch, die Berufsbezeichnung Ingenieur ist geschützt (und das in 16 verschiedenen Gesetzen).
Weis sonst noch jemand was? Hab mal gehört, dass sich die Prüfungen unterscheiden. Bzw. bei einer privaten Schule nur die Prüfungsnote zählt, nicht die Gesamtnote bestehend aus Jahresnote und Prüfungsnote? Kann dazu jemand was sagen?
Chris T. schrieb: > kann mir jemand erklären was genau der Unterschied zwischen einer > Staatlichen und einer Privaten Technikerschule ist? In der Praxis werden sich nur wenige angehende Techniker mit dieser Frage auseinandersetzen, weil es in ihrer Stadt/Region nur eine der beiden Einrichtungen gibt :-( Gefühlsmäßig würde ich im Zweifelsfall der staatlichen Schule den Vorzug geben (meist läuft das ja über Berufsschulen, die den Techniker anbieten).
Hi, zuerst einmal: Die konkreten Vorschriften sind Ländersache! Es kann sich also von BL zu BL etwas unterscheiden ob private Schulen überhaupt einen eigenen Abschluss anbieten dürfen und was dieser dann in den anderen Bundesländern wert ist. Fakt ist aber: Staatlich GEPRÜFTER Techniker ist IMMER Bundesweit anerkannt, Staatlich ANERKANNTER Techniker ist hingegen Einzelfallabhängig. Wenn man die Wahl hat ist Staatlich geprüfter Techniker die bessere Wahl! Chris T. schrieb: > Weis sonst noch jemand was? > > Hab mal gehört, dass sich die Prüfungen unterscheiden. Bzw. bei einer > privaten Schule nur die Prüfungsnote zählt, nicht die Gesamtnote > bestehend aus Jahresnote und Prüfungsnote? Kann dazu jemand was sagen? Neben dem hier weiter oben genannten Modell das die Abschlussprüfung von der Schule selbst durchgeführt wird und man dann als Staatlich ANERKANNTER Techniker gilt gibt es noch die Möglichkeit das man durch die Schule ausgebildet wird, die Abschlussprüfung aber an einer Staatlichen Schule abgelegt wird. Man erhält also ZWEI Zeugnisse, eines von der Privatschule mit den "normalen" Schulnoten und eines von der staatlichen Stelle über die abgelegte Abschlussprüfung. Das alleinige Ablegen der Prüfung an einer staatlichen Schule ist in einigen (allen?) Bundesländern im Rahmen der Externenprüfung zum Techniker möglich. Diese Externenprüfung steht z.b. in NRW ALLEN Interessenten offen welche die Vorraussetzungen (Ausbildung+Berufserfahrung) erfüllen UND GLAUBHAFT machen können das sie die zum bestehen notwendigen Kentnisse erworben haben. Wenn man also in NRW den staatlich geprüften TEchniker an einer privaten Schule macht läuft das so ab: Du meldest dich an der Schule an, dort wirst du unterrichtet, schreibst Prüfungen usw. Dafür bekommst du Noten von der Schule. Gleichzeitig stellst du (bzw. die Schule für dich, keine Ahnung) einen Antrag auf Zulassung zur Externenprüfung zum Techniker bei der Bezirksregierung. Dabei muss nachgewiesen werden das du die Vorraussetzungen erfüllst und zumindest glaubhaft gemacht werden das du das nötige Wissen hast -> Hier dann verweis auf den Privatschulbesuch! Wenn der Zuständige Sachbearbeiter bei der BZR der Meinung ist das du die Vorraussetzungen erfüllst wirst du zur Prüfung zugelassen, zahlst die Gebühr und kannst dann an der staatlichen Abschlussprüfung an einer staatlichen Abschlussprüfung teilnehmen. Wie schon oben angedeutet ist für diese Externenprüfung der vorherige Schulbesuch einer Privatschule KEINE ZWINGENDE Vorraussetzung (In NRW zumindest) Es muss nur ausreichend glaubhaft sein das man das notwendige Wissen erworben hat. Dabei gibt es natürlich auch einen gewissen Ermessensspielraum. Was da letztendlich genau für Anforderungen gestellt werden weiß ich nicht, ist sicher auch etwas von der jeweiligen Behörde abhängig. Ob mit etwas Glük die alleinige Zusicherung das man gelernt hat ausreicht oder man schon echte Nachweise bringen muss vermag ich nicht zu sagen. Was ich aber -da mir der Fall bekannt- ist sagen kann ist das langjährige einschlägigges Berufserfahrung + gutes FOS Technik Abschlusszeugnis (2) + Verweis auf angefangenes Studium definitiv für einen positiven Bescheid ausgereicht haben... (-> also drei Klausuren Schreiben -natürlich bestehen- und man ist staatlich geprüfter Techniker!) Zu dem Unterschied "normale" vs. "externe" Prüfung: Die normale Prüfung besteht aus drei Arbeiten von denen eine maximal Mangelhaft sein darf und die im Durchscnitt mit mindestens 4 bestanden werden muss. Eine der Prüfungen kann durch eine Facharbeit (Hausarbeit) ersetzt werden. Mündliche Nachprüfung ist auf Antrag möglich wenn dadurch eine Verbesserung möglich ist. (Für FOS Reife kommt dann noch eine vierte Prüfung dazu!) Bei der Externenprüfung hingegen muss JEDE Arbeit mindestens mit VIER Bestanden werden. Zudem besteht hier JEDE Arbeit aus einem Schriftlichen und einem Mündlichen Teil! Ob und in wie weit sich der Inhalt der Schriftlichen Arbeiten zwischen Internen und Externen Prüflingen unterscheidet kann ich aber nicht sagen. Im Ergebniss gesehen denke ich daher das die Abschlussprüfung für Externe (Also Selbstvorbereitung wie auch Privatschüler!) gesamt gesehen etwas schwerer ist da strengere Notenvorschrift, kein Ersatz einer Prüfung durch Hausarbeit usw. Wobei das zumindest bei Selbstvorbereitenden sicherlich auch gerechtfertigt ist, immerhin haben die Internen ja vorher schon Leistung in form von Klausuren bringen/nachweisen müssen. Bei den Privatschülern ist das zwar auch der Fall, bringt aber KEINE Erleichterung! Daher würde ich schon sagen: Wenn man sich nicht zutraut die Prüfung in Eigenregie zu bestehen -bzw. die notwendigen Kentnisse nicht glaubhaft nachweisen kann- und daher eine Schule besuchen will/muss: Wenn irgend möglich sollte es dann die Staatliche sein, einfach weil günstiger und in der Abschlussprüfung dann zumindest etwas einfacher. Das es zeitlich nicht jedermann möglich ist steht natürlich auf einem anderen Blatt. Gruß Carsten P.S.: Um es noch einmal deutlich zu sagen: Das obige gilt erst einmal NUR für NRW. Wie es in anderen Bundesländern aussieht müssen andere beantworten ist im Rahmen der
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