Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Hochomiger Spannungsteiler am ADC


von Jens F. (tweak87)


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Hallo Zusammen,

bei der Auswertung eines Gas Sensors bin ich auf folgendes Problem 
gestoßen:

Gemäß Datenblatt wird der Sensor mit einem RL von 200K Ohm betrieben, 
Das Datenblatt des ATMEGA 2560 sagt aus das die ADC Eingänge des 
Mikrokontrollers für eine gesamt Impedanz (ohmsche, induktive und 
kapazitive Widerstände) von kleiner als 10 KOhm optimiert sind.

Da es sich bei dem Spannungsteiler um einen sehr hochohmigen 
Spannungsteiler handelt ist geplant einen Impedanzwandler einzusetzen um 
die Gesamtimpedanz zu reduzieren.

Mir stellt sich jetzt jedoch die Frage, wie berechne ich den Widerstand 
des Sensors? Handelt es sich aufgrund des OP´s um einen unbelasteten 
Spannungsteiler?

Bekannt sind folgende Werte
U0= 5V
RL=200KOhm
URL wird gemessen

Danke schoeinnmal für eure Unterstützung.

von Schon wieder (Gast)


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Jens Finke schrieb:
> Mir stellt sich jetzt jedoch die Frage, wie berechne ich den Widerstand
> des Sensors? Handelt es sich aufgrund des OP´s um einen unbelasteten
> Spannungsteiler?

Der effektive Widerstand des Sensors sagt dir das Datenblatt desselben.
Ob der Spannungsteiler unbelastet ist hängt in erster Linie vom OP ab. 
Ein bipolarer hat evt. nur einen effektiven Eingangswiderstand von 
einigen MOhm, dann ist das natürlich relevant.
Wenn der OP Mosfet Eingänge hat, dann ist sein Widerstand im Bereich von 
10e9 - 10e12 Ohm.
Da das ein gas Sensor ist nehme ich an, dass sich das Signal nur langsam 
und nicht im KHz oder gar MHz Bereich ändern kann, ansonsten müsste man 
eventuell die Wechselstromimpedanz des OPs berücksichtigen.

von Hubert G. (hubertg)


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Wenn von Seite des Sensors nichts dagegen spricht, dann sollte ein 2n2 
Kondensator parallel zum 200k Widerstand genügen. Der Kondensator ist 
für den ADC niederohmig genug um den internen Kondensator umzuladen ohne 
die Spannung zu verfälschen.

von Jens F. (tweak87)


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Für einen OP hab ich mich noch nicht endschieden vielleicht hast du ja 
einen Tipp für mich.

Bei dem Sensor handelt es sich um diesen hier: 
https://www.sparkfun.com/datasheets/Sensors/MQ-3.pdf

In dem Datenblatt ist für den Sensor allerdings nicht direkt der 
Sensorwiderstand angegeben sondern nur ein Bereits für RS

von MaWin (Gast)


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Jens Finke schrieb:
> Mir stellt sich jetzt jedoch die Frage, wie berechne ich den Widerstand
> des Sensors?

Wozu ?

Es wird eine Stromquelle sein.

Dei A/D-Wandler sieht nun den OpAmp-Ausagng, der weit unter 10k hat, und 
der 200k Widerstand sieht den OpAmp, der weit über 100MOhm haben wird.

Passt also.

Man könnte auch den A/D-Wandler mit einem Kondenstaor puffern, falls die 
träge Reaktion den Sensor nicht behindert.
1
  |
2
Sensor
3
  |
4
  +----+---- A/D
5
  |    |
6
200k 100nF
7
  |    |
8
 GND  GND

von Jens F. (tweak87)


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Weil das Widerstandsverhältnis von R0 zu RS zur Ermittlung der Gas 
Konzentration benötigt wird. Dabei ist R0 der kalibrierte Wert bei 0.4 
mg /l und RS der Widerstand bei der Messung.

von Stephan H. (stephan2807)


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https://www.sparkfun.com/products/8880 (Kommentare)
http://nootropicdesign.com/projectlab/2010/09/17/arduino-breathalyzer/

Viel Spaß beim Kalibrieren ;)

Rs wird der Widerstand über AB sein. Musst halt aus der Betriebsspannung 
und der Spannung über RL errechnen. R0 ist Rs unter den 
"Normbedingungen".

Und: Lass den OPV weg. 2-10nF parallel zu Rl reichen auch.
Das Datenblatt scheint auch eher murks zu sein. Nach den Kommentaren 
liegt Rs eher im niedrigen kOhm-Bereich und nicht wie angegeben über 1 
MOhm.

von Jens F. (tweak87)


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Im Datenblatt wird doch Rs/R0 mir scheint da was nicht zu passen kann 
das?

von Jens F. (tweak87)


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So war vorhin noch unterwegs und deshalb etwas wortkarg,  also mir dem 
op hätte ich das ja noch verstanden. Die Impedanz am Eingang des Arduino 
analog eingangs senken und so die zeitkonstante des Sample and hold 
Kondensators gering halten.

 Aber wozu soll der Kondensator parallel zum RL denn dann dienen? Das 
ist mir  nicht ganz klar. Geladen hat der doch auch einen nahezu 
unendlichen Widerstandswert....


Ich hab in der Zwischenzeit auch mal das Material besorgt um ein paar 
Messungen mit dem Sensor durchzuführen, wenn man die Funktionsweise 
berücksichtigt sollte der Widerstand bei steigender Alkoholkonzentration 
ja sinken. Ich bin mal gespannt :p

Schönen Abend noch

Gruß tweak

von Jens G. (jensig)


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> Aber wozu soll der Kondensator parallel zum RL denn dann dienen? Das
>ist mir  nicht ganz klar. Geladen hat der doch auch einen nahezu
>unendlichen Widerstandswert....

Die Empfehlung von max 10k kommt nur daher, weil die interne 
S&H-Schaltung nur pulsmaßig mißt, wobei intern durch diesen Puls der 
interne C schnell auf die Meßspannung geladen wird, und nur in dieser 
kurzen Zeit das Meßobjekt belastet. Die restliche Zeit ist der Eingang 
eher sehr hochohmig. Die kurzeitige Pulsbelastung der Meßspannung 
bewirkt aber ein zusammenbrechen derselben, so daß ein paralleler C zum 
Buffern wahre Wunder bewirkt. Er fängt also den kurzen Ladestrom für den 
inernen S&H-C ab.

von Jens F. (tweak87)


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Super Danke, damit kann ich schon mal etwas anfangen.

Mir scheint aber, dass  bei den Datenblättern echt etwas nicht passt.

Ich habe gerade mal eine Widerstandsmessung am Sensor durchgeführt.

Ohne Zuführung von Gas ist der Widerstand sehr hochohmig, sobald ich 
etwas Alkoholisches an den Sensor heran führe sinkt der Widerstand 
deutlich ab.


In diesem Datenblatt 
https://www.sparkfun.com/datasheets/Sensors/MQ-3.pdf steht das ein  RL 
in Höhe von 200K Ohm verwendet werden soll in diesem hier 
https://www.pololu.com/file/0J310/MQ3.pdf wird zur Höhe des RL keine 
Angabe gemacht außer "Adjustable" .


Bei einem sinnvollen Spannungsteiler sollte ich doch ein Verhältnis der 
Widerstände von ca. 1 / 1 wählen...

jetzt wird in einem Datenblatt ein RS von 1-8 MOhm und in dem anderen 
2-20KOhm angegeben.

Die Frage ist nun... welchen Widerstand nehme ich denn als 
Spannungsteiler bzw. RL ?

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Jens F. schrieb:
> Die Frage ist nun... welchen Widerstand nehme ich denn als
> Spannungsteiler bzw. RL ?

Du wirst es am besten ausprobieren. Nimm also doch den OPV, wie du schon 
vorgesehen hattest, damit bist du unabhängig von Rs auf der sicheren 
Seite, was den Ri des ADC betrifft. Der OPV kann auch gleich als 
Integrator fungieren, falls das mal nötig werden sollte. Nun kannst du 
im praktischen Betrieb ausprobieren und messen, welche Grössenordnung 
von Rs die richtige ist.

von Jens F. (tweak87)


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Danke, das werde ich mal versuchen.
Da ich einen neuen Sensor verwende muss ich diesen so oder so erst 
"einbrennen" also die 24 Stunden preheat time abwarten, bevor ich 
zuverlässige Werte erwarten kann.


Hast du einen Tipp welchen OPV ich verwenden könnte, leider habe ich 
bisher in dem Bereich der OPV nur wenig Erfahrung sammeln können.

Wozu würde ich den denn Integrator verwenden können ? Wenn ich das 
richtig in Erinnerung habe benötige ich diesen doch nur bei wechselnden 
Polaritäten...

von Jens G. (jensig)


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>n diesem Datenblatt
>https://www.sparkfun.com/datasheets/Sensors/MQ-3.pdf steht das ein  RL
>in Höhe von 200K Ohm verwendet werden soll in diesem hier
>https://www.pololu.com/file/0J310/MQ3.pdf wird zur Höhe des RL keine
>Angabe gemacht außer "Adjustable" .

Das eine ist doch kein Datenblatt, oder ?
Und im richtigen Datenbblatt steht nur "Standard Work Condition". D.h. 
nicht, daß alles andere falsch sei.
"Adjustable" ist eben nur ein sehr unspezifischer Wert. Also mach den R 
einfach adjustable (Trimmer mit vielleicht 470k), und stelle den 
richtigen Arbeitspunkt dann ein.

von Jens F. (tweak87)


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Ja da geb ich dir natürlich recht, mich haben nur die recht hohen 
Abweichungen beim rs stutzig gemacht :p

Ich werde es auf jeden Fall mit einem Poti als RL versuchen und damit 
den Spannungsteiler versuche  auf den optimalen arbeitspunkt zu trimmen.

Da bleibt aber dann noch das Problem des OPV  gibt's da nicht auch 
"Standard"  ops die in Verbindung mit dem Mikrocontrollern verwendet 
werden?  :p

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Jens F. schrieb:
> Wozu würde ich den denn Integrator verwenden können ? Wenn ich das
> richtig in Erinnerung habe benötige ich diesen doch nur bei wechselnden
> Polaritäten...

Du kannst auch Tiefpass sagen. Das nur für den Fall, das der Sensor 
Artefakte liefert, die mit der eigentlichen Messgrösse nichts zu tun 
haben.

Jens F. schrieb:
> Da bleibt aber dann noch das Problem des OPV  gibt's da nicht auch
> "Standard"  ops die in Verbindung mit dem Mikrocontrollern verwendet
> werden?  :p

Ja, bei der begrenzten Betriebsspannung und der Forderung von 0 bis 5V 
(bzw. 3,3V) bis an die Grenzen (Rails) auszusteuern, ist ein 'Rail2Rail' 
Opamp das richtige. Bewährte Modelle sind z.B. der AD822 oder auch der 
AD8607 (etwas exotisch), wobei der AD822 schon 5V Versorgung sehen 
möchte.

Der AD8603/8607/8609 ist ein moderner R2R Opamp bis hinunter auf 1,8V 
Versorgung.

: Bearbeitet durch User
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