Hallo,
ich habe folgende Frage:
Ich habe eine Brückenschaltung, die Wechselspannung erzeugt. Mit 2 PWM
Signalen des Mikrocontrollers werden die 4 Mosfets der Brückenschaltung
angesteuert.
Um zu vermeiden, dass es zu einem Kurzschluss kommt brauche ich eine
Totzeit zwischen den beiden PWM Schaltsignalen.
Meine Frage ist, wonach richte ich diese Totzeit? Also wie komme ich
darauf, was ich an Totzeit für meine Schaltung brauche
(Minimum-Maximum)??
Ich bin für jede Unterstützung dankbar.
Diese Frage lässt sich pauschal nicht beantworten.
Der konkrete Fall umfasst:
1. Die Gateladung
2. Die externe Gatebeschaltung
3. Die Leistungsfähigkeit des Treibers.
4. Einen Angstfaktor
5. Etwas Layout
um nur ein paar Faktoren zu nennen.
Ich versuche immer, so zu planen, und zu bauen, daß die Totzeit
einstellbar ist (Idealerweise im Mikrocontroller), und taste mich dann
von oben heran. Das ist meist einfacher, als eine Berechnung mit gefühlt
dutzenden Einflußfaktoren, von denen Manche, für mich, kaum zahlenmäßig
erfassbar sind. Eine zu lange Totzeit ist, meist, auf dem Oszi gut zu
erkennen, so daß man mit wenigen Iterationen zum Ziel kommt.
Mit freundlichen Grüßen - Martin
Ich habe mir auch schon überlegt, ob ich es nicht so machen soll (wie
von Martin Schlüter) und je nachdem was ich am oszi sehe, dann
entsprechend im code anpassen.
mir fehlen aber einfach die Erfahrungswerte um aussagen zu können, was
"gut ausschaut und was nicht". habe nicht soviel Erfahrung mit den
dingen (bisher nur Theorie gehabt, mache das erste mal was praktisch).
möchte da nichts kaputt machen um mich dann auf die suche zu machen was
kaputt gegangen ist.
wenn man Erfahrung hat und die dinge, die man am oszi sieht
einzuschätzen weiß, ist das natürlich die praktischere Methode.
ich habe das layout mal hochgeladen.
wie müsste ich da nun vorgehen, um die maximal erforderliche Totzeit
berechnen zu können?
Im Datenblatt des Treibers habe ich etwas gelesen, dort steht für den
2181:
- Dead-Time: None
- Ton/Toff: 180ns/220ns
Heißt es eine Totzeit ist hier nicht (im code) nötig?
Beschreibt das Ton/Toff wie lange es braucht um den Ausgang
einzuschalten bzw. aúszuschalten? Dann müsste ja die Totzeit > Ton/Toff
gelten, damit es im grünen Bereich liegt.
Liegt ich da mit der Interpretation falsch?
Danke
Also: es hängt ganz wesentlich von den verwendeten Transistoren und der
Stärke und Schnelligkeit der Ansteuerschaltkreise ab.
Ich würde da schlicht und einfach erstmal so etwa 1..3 Mikrosekunden
einplanen, damit dürftest du für den Anfang nicht schlecht liegen.
Ansonsten wäre es mir ein zu heißer Reifen, so einen Treiber direkt aus
dem µC anzusteuern. Ich würde mir da eine Verriegelung aus klassischer
TTL gönnen, die verhindert, daß per Reset, Programmfehler usw. mal
versehentlich beide Stränge eingeschaltet sind.
W.S.
Uups schrieb:> Die meisten Halbbrueckentreiber, die ich kenne haben interne 500ns> TotzeitIRF21844 hat einstellbare Totzeit (500 ns bis...) kann mit einem Poti
verändert werden.
Und Du sparst dir (je nach Anwendung) auf noch einen Ausgangsport.
Also 1 Mikrosekunde oder mehr ist meistens ein brauchbarer Wert, die
500ns, die manche Treiber intern bieten, können zu wenig sein. Die
Ton/Toff-Angabe ist die Durchlaufverzögerung, also die Zeit, die
zwischen schalten des Treiber-Eingangs und dem schalten des Ausgangs
vergeht, das hat mit der nötigen Totzeit nicht direkt zu tun, wenn diese
Zeiten unterschiedlich sind, wie bei diesem Treiber, muß man den
Unterschied bei der Totzeit berücksichtigen. Wenn Toff länger ist, wie
hier, muß man die Totzeit auch etwas länger machen. Kannst Du deinen
Aufbau an einem Labornetzteil betreiben? Wenn ja, ist es relativ
einfach: Man betreibt den Aufbau ohne Last an der Brücke, ist die
Totzeit lang genug, fließt kaum Strom über die Brücke, wenn man die
Totzeit kürzer macht, kommt man an einen Punkt, bei dem die
Stromaufnahme deutlich ansteigt, ist am Netzteil die Strombegrenzung
sinnvoll eingestellt, geht, auch bei zu kurzer Totzeit, nicht gleich was
kaputt. Je nach Anwendung kann es Sinn machen, die Totzeit so groß zu
wählen, daß kein nennenswerter Querstrom fließt, es kann, manchmal, aber
auch sinnvoll sein, die Totzeit so knapp einzustellen daß ein kleiner
Quertrom fließt. Brücken-Teiber direkt mit dem Mikrocontroller
anzusteuern geht eigentlich ganz gut, wenn man ein paar
Vorsichtsmaßnahmen trifft, z.B. beim Testen neuer Hardware / Software an
ein strombegrenztes Netzteil geht. Ich habe jahrelang BLDC-Controller
entwickelt, auf Mikrocontroller-Basis (Auch ATmega), und nur sehr wenig
geschrottet. Softwaretests macht man halt nicht am fetten Akku, da
kann's dann schon richtig knallen. Manche Treiber haben auch schon die
entsprechende Sicherheits-Logik eingebaut, der hier verwendete IR2181
aber nicht.
Mit freundlichen Grüßen - Martin
Die Angabe einer E-Mail-Adresse ist freiwillig. Wenn Sie automatisch per E-Mail über Antworten auf Ihren Beitrag informiert werden möchten, melden Sie sich bitte an.
Wichtige Regeln - erst lesen, dann posten!
Groß- und Kleinschreibung verwenden
Längeren Sourcecode nicht im Text einfügen, sondern als Dateianhang