Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik LiPo Zellen einzeln laden?


von Brater (Gast)


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Hallo zusammen,

ich suche nach einem ganz einfachen Weg, LIPOs mit mehreren Zellen (2S, 
3S) zu laden. Die Sache ist die: die Akkus werden nicht so häufig 
benutzt, daher wollte ich nicht unbedingt Geld für ein größeres 
Ladegerät ausgeben.
Mittlerweile bekommt man an jeder Ecke Ladegeräte für kleine 3,7 V (1S) 
LIPOs hinterhergeworfen. Ich gehe mal davon aus, dass der MCP73831 oder 
TP4056 reproduzierbare Zellenspannungen produzieren. Daher war die 
Überlegung, ob man nicht jede Zelle von einem 2S Akku einzeln 
nacheinander (wegen Kurzschluss!) damit laden könnte. Geht das oder ist 
sowas nicht empfehlenswert? Oder muss man anschließend noch mit einem 
Balancer die Zellenspannungen korrigieren?

Ja, die Ladezeit wird dann ziemlich lang. Das ist ein absoluter 
Nachteil.

Danke für eure Antworten!

von Thorthsten (Gast)


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Nimm nen Balancer!

von Old P. (Gast)


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Nacheinander geht, ist manchmal auch die letzte Rettung. Nämlich, wenn 
der Balancer hoffnungslos unterdimensioniert ist (leider häufig).
Für Normalanwendung tuts aber ein stino Lipolader mit eingebautem 
Balancer.

Old-Papa

von Bussard (Gast)


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Ähm, ein Billig-Lader-Balancer für 15€ incl. Versand aus D sprengt das 
Budget?

ebaiiiii 400864901806

Den kann man auch für andere Geräte/ Akkus "nachnutzen", wobei es für 
10€ mehr schon universellere Lader für alle möglichen Akkutypen gibt.

von Flip B. (frickelfreak)


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In serie laden ist der Richtige weg. Ist auch garnicht so kompliziert. 
Bei guten akkus wird kein besonders großer strom vom balancer verlangt 
weil die zellen identisch sind. Bei meinen Modellbauakkis mit 3Ah habe 
ich an den zellen gemessen. Es wurden beim laden max 17mAh bei der 
schlechtesten zelle über den balanceranschluss abgeführt. Ladezeit 2h.

Flip

von Jobst Q. (joquis)


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Du kannst sie auch gleichzeitig laden. Du kannst mehrere 3,7 Ladegeräte 
hintereinander schalten, da sie galvanisch getrennt sind. Da dann jede 
Zelle individuell geladen wird, kannst du dir den Balancer sparen.

von Brater (Gast)


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@Bussard: ja, ich habe schon nach diversen Billigladern geschaut aber es 
stellt sich mir die Frage, ob die dann so viel besser sind als die 
Lowcost-Lösung mit der Einzelzellen-Ladung. Beispielsweise gibt es von 
Turnigy ein günstiges Ladegerät (großer Modellbauakku-Hersteller), bei 
denen teilweise billige Widerstände zum Balancing verwendet wurden, 
wodurch das Balancing eben nicht so gut ist.

Ich will mit dem Akku eine DSLR betreiben (Canon EOS 100D). Für längere 
Nachtaufnahmen reicht der normale Akku nicht lang genug. Ein Netzteil 
habe ich bereits. Somit habe ich auch einen passenden Adapter, um den 
Modellbauakku anzuschließen. Wenn ich für den Akku mit Versand ca. 16 
Euro zahle (es gibt vereinzelt 5Ah Akkus in dem Preisbereich) und noch 
mal 10-15 Euro für das Ladegerät... ich weiß nicht, ob sich das lohnt. 
Den Akku will ich so und so nicht für den alltäglichen Betrieb 
verwenden, da er zu groß ist.

@Jobst: geht das wirklich? Ich habe mehrere Threads im Netz gelesen, in 
denen davor gewarnt wurde. Viele meinten, dass die Lade-ICs eben NICHT 
galvanisch getrennt seien. Bei dem MCP73831 gibt es ein internes 
Schaltbild: Da sieht es so aus, als würde alles an einer Masse hängen.
Zum Parallelschalten mehrerer solcher Einzellenladegeräte haben viele 
einen DC/DC Konverter vorgeschlagen (wie den 0505). Wenn ich aber die 1 
Ah von einem Einzelzellenlader ausnutzen wollte, bräuchte ich einen 
leistungsfähigen Konverter.
Ich könnte einfach mal mit einem Digitalmultimeter nachmessen, ob die 
zwei Kreise im Chip miteinander verbunden sind (habe nur noch keinen 
Lader da).

Mit dem Balancer muss ich mal schauen. Hier im Forum purzelt eine 
Anleitung von Elektor herum, die lediglich aus 3 Widerständen und einem 
OPV bestehen. Das sollte eigentlich passen.

von Jobst Q. (joquis)


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Unter einem Ladegerät verstehe ich ein Teil, das man in die Steckdose 
steckt und am anderen Ende einen Akku anschließt. Die sind naturgemäß 
galvanisch getrennt, da niemand gerne 230 V an den Fingern hat. 
Parallelgeschaltet sollen sie nur auf der Primärseite sein, sekundär 
sollen sie mit den Zellen hintereinander geschaltet sein, um sie 
gleichzeitig zu laden.

von Jobst M. (jobstens-de)


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Jobst Quis schrieb:
> Unter einem Ladegerät verstehe ich ein Teil, das man in die Steckdose
> steckt [...]

Hallo Jobst :-)

Voraussetzung ist allerdings, dass diese dann nicht mit PE verbunden und 
die Masse damit verbunden ist.

Gruß

Jobst

von Brater (Gast)


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Ok, ich hatte unter Ladegerät die kleinen Platinen mit dem Lade-IC samt 
Hühnerfutter gemeint.

Das mit der Erdung ist klar. Gemeinsame Masse: keine galvanische 
Trennung mehr.

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