Forum: Markt [S] Suche günstiges Oszi


von Julian V. (torten_juli)


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Ich suche ein günstiges Oszi. Könnt ihr mir Tipps für die Suche geben. 
Ich habe keine Ahnung worauf ich achten sollte. An der Uni habe ich 
immer einfach die genommen, die da waren und die haben funktioniert.

Ich denke zwei Kanäle sind sinnvoll. Sonst keine Ahnung was noch ein 
Muss sein könnte. So ein Sample-Hold-Funktion fänd ich praktisch. Ich 
meine so eine Funktion, wenn sich ein Signal bei einem bestimmten 
Triggerpunkt ändert, dass der Signalverlauf gespeichert wird bzw. 
angezeigt wird, sodass man z.B. ein Bitfolge erkennen kann.

Budget würde ich mal mit maximal 100€ angeben. Habe ich überhaupt eine 
Chance, was in diesem Bereich zu bekommen?

von Walter (Gast)


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Liebe/r Juli,

schau' Dir bitte http://www.mikrocontroller.net/articles/Oszilloskop an. 
Vielleicht wird Dir dadurch klarer, was welches Oszilloskop wie misst. 
Wenn fragen offen bleiben, poste Sie hier.

Gruß,

Walter

von Julian V. (torten_juli)


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Ui. Danke für den Link. Den Artikel kannt ich nicht. Dann werde ich 
erstmal lesen.

PS: ich bin ein Männchen :D

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Juli V. schrieb:
> So ein Sample-Hold-Funktion fänd ich praktisch. Ich
> meine so eine Funktion, wenn sich ein Signal bei einem bestimmten
> Triggerpunkt ändert, dass der Signalverlauf gespeichert wird bzw.
> angezeigt wird, sodass man z.B. ein Bitfolge erkennen kann.

Du meinst ein Speicheroszilloskop.

Juli V. schrieb:
> maximal 100€

Kommt auf die Bandbreite an. Ne Soundkarte kriegt man für nen Zehner...

von bernte (Gast)


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evtl. ein Poscope?  nein ist nicht so verasut wie es sich anhört
kann man dierekt in Serbien bei Polabs bestellen (der Name ist so geil)

von Praktiker (Gast)


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Hallo,

100 Euro ist für Neuware etwas wenig -

Wenn es nicht unbedingt ein digitales Speicheroszilloskop sein muss, 
würde ich empfehlen sich auf den Gebrauchtmarkt umzusehen.

"Keiner" will mehr analoge Oszilloskope mit Kathodenstrahlröhre haben, 
dementsprechend bekommst man für kleines Geld ältere Geräte mit 
erstaunlich guten Daten (z.B. bei der Bandbreite).
Natürlich ist so eine "alte" analoge Kiste nicht so bedienfreundlich wie 
ein modernes Speicheroszilloskop, aber man lehrnt "automatisch" den 
richtigen Umgang - mit digitalen Speichoszilloskopen kann es vorkommen 
das man "schön gerechnete" aber letztendlich falsche Signale dargestellt 
bekommt.

mfg

  Praktiker

von Julian V. (torten_juli)


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Praktiker schrieb:
> 100 Euro ist für Neuware etwas wenig

Wie viel müsste ich denn etwa ansparen? Ich kann auch warten ;-)

Praktiker schrieb:
> "Keiner" will mehr analoge Oszilloskope mit Kathodenstrahlröhre haben,
> dementsprechend bekommst man für kleines Geld ältere Geräte mit
> erstaunlich guten Daten (z.B. bei der Bandbreite).

Dann werde ich mich wohl danach mal umschauen. Ein analoges Oszi ist 
besser als gar keines.

Langfristig möchte ich  schon ein digitales Oszi haben. WIe funktioniert 
den das analoge Teil, wenn ich ein sich änderndes Signal darstellen 
will? Können die nicht nur wiederkehrende Signale darstellen? Wie z.b. 
einen Sinus oder ein Rechteck.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Juli V. schrieb:
> WIe funktioniert den das analoge Teil, wenn ich ein sich änderndes
> Signal darstellen will? Können die nicht nur wiederkehrende Signale
> darstellen?

Wenn das analoge Oszilloskop keinen Speicher hat, dann sind nur sich 
ausreichend schnell wiederholende Signale darstellbar.
Speicher wurde bei analogen Oszilloskopen auf zwei unterschiedlichen 
Wegen implementiert - mit damals sündhaft teuren Speicherbildröhren, 
bei denen die Bildröhre des Oszilloskops selbst die Signaldarstellung 
speichern konnte, und mit herkömmlicher digitaler Speichertechnik.
Zur Anzeige wurde bei diesen Geräten nach wie vor eine Oszilloskopröhre 
verwendet und es konnte auch auf den Gebrauch des Speichers verzichtet 
werden.

So ein Gerät sieht man hier
http://www.eevblog.com/2013/08/03/eevblog-502-19-hameg-analog-oscilloscope/

Neuere Varianten haben dann noch zusätzlichen "Luxus" wie 
Cursoreinblendungen etc. erhalten.

von Dieter (Gast)


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http://www.batronix.com/versand/oszilloskope/Rigol-DS1054Z.html

Das und die 6% Messerabatt (Code: EW2015BX) mitnehmen. Das bestellst du 
auf Rechnung und schaust dass du das Geld im April zusammen hast, 
notfalls vor Lieferung stornieren.

von Carl (Gast)


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Für ein halbwegs anständiges, gebrauchtes Analoggerät bist du auch 
schnell 60-100€ los, viele können sich nur schwer davon trennen.

Mit Analoggeräten kann man sinnvoll eigentlich nur periodische Signale 
messen, für digitale Übertragungen usw. sind analoge Oszis nur bedingt 
zu gebrauchen.

Die Mischgeräte sind zwar nett, aber die sind schnell über 100€, eher 
150€. Und da verdoppelt man lieber die Investition und bekommt dafür ein 
Messgerät mit mehr Kanälen, mehr Speicher, höherer Samplingrate (mal vom 
Speicherröhrenoszi abgesehen, aber hier ist man auch auf den Bildschirm 
begrenzt und mit zoomen ist da nachträglich nix mehr) usw.

-> Kauf entweder etwas anständiges oder schau dass du ganz günstig ein 
analoges bekommst. Ein analoges Oszi ist für Einsteiger zudem eine tolle 
Sache da in der Regel einfach zu bedienen. Und selbst so kann man immer 
mal 2 weitere Kanäle oder die Möglichkeiten eines Analoggerätes 
gebrauchen.

von Julian V. (torten_juli)


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Dieter schrieb:
> http://www.batronix.com/versand/oszilloskope/Rigol-DS1054Z.html
>
> Das und die 6% Messerabatt (Code: EW2015BX) mitnehmen. Das bestellst du
> auf Rechnung und schaust dass du das Geld im April zusammen hast,
> notfalls vor Lieferung stornieren.

Das sieht auf den ersten Blick nach einem guten Angebot aus. Ich werde 
mir das mal in Ruhe ansehen.

von Julian V. (torten_juli)


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Carl schrieb:

> -> Kauf entweder etwas anständiges oder schau dass du ganz günstig ein
> analoges bekommst. Ein analoges Oszi ist für Einsteiger zudem eine tolle
> Sache da in der Regel einfach zu bedienen. Und selbst so kann man immer
> mal 2 weitere Kanäle oder die Möglichkeiten eines Analoggerätes
> gebrauchen.

Zu diesem Schluss bin ich auch gekommen. Ich werde wohl noch ein bischen 
sparen und lieber was ordentliche kaufen. Falls ich in der Zeit ein 
günstige analoges bekomme, werde ich vielleicht zuschlagen.

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Speicher wurde bei analogen Oszilloskopen auf zwei unterschiedlichen
> Wegen implementiert - mit damals sündhaft teuren Speicherbildröhren,
> bei denen die Bildröhre des Oszilloskops selbst die Signaldarstellung
> speichern konnte, und mit herkömmlicher digitaler Speichertechnik.

Man sollte bedenken, dass Speicherröhren eine im Vergleich zu normalen 
Röhren sehr begrenzte Lebensdauer haben (einige hundert Stunden).

Die digitalen Speicheroszis aus den 70er, 80er und größtenteils 90er 
sind heutzutage nicht sonderlich interessant, da technologisch völlig 
überholt.

Praktiker schrieb:
> mit digitalen Speichoszilloskopen kann es vorkommen
> das man "schön gerechnete" aber letztendlich falsche Signale dargestellt
> bekommt.

Wie bei jedem Messgerät muss man auch ein Oszilloskop korrekt bedienen, 
die korrekte Messtechnik anwenden und die Spezifikationen des Messgeräts 
mit ein beziehen um genaue Messungen zu machen.

DSOs sind da nicht sonderlich anders als Analog-Scopes, ein Fehler, der 
gerne mal gemacht wird, ist jedoch eine viel zu langsame 
Horizontalablenkung (bzw. eigentlich: Samplingrate) einzustellen, 
wodurch dann Aliasing-Artefakte entstehen, die natürlich prinzipbedingt 
nur beim DSO erscheinen. Ein Analog-Scope zeigt in der Situation einfach 
einen breiten Streifen o.ä.

von Andreas R. (daybyter)


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Schau mal bei eBay nach hantek 6022be. Besser als nix.

von MiWi (Gast)


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Carl schrieb:
> Mit Analoggeräten kann man sinnvoll eigentlich nur periodische Signale
> messen, für digitale Übertragungen usw. sind analoge Oszis nur bedingt
> zu gebrauchen.

So ein Blödsinn. Es kommt wie immer darauf an, daß man das, was man 
sieht versteht und interpretieren kann. Und die Fallstricke, die ein 
dämliches Digitalgerät bietet sind nur andere aber ebenso lästig wie 
die, die von einem Analoggerät angeboten werden. Nicht nur Shannon läßt 
grüßen...

V24, CAN, 1Wire, I2C oder SPI geht vollkommen problemlos mit einem 
Analogoszi zu debugen. Denn für die Bitrate reicht ein Kästchenzählen 
und verstehen muß man sowieso, was man sieht.

Der Nachteil, daß die Daten nach einem "Hold" nicht am Bildschirm 
stehenbleiben ist einer aber bei weitem nicht so gravierend wie immer 
gesagt wird.

Grüße

MiWi

von Henrik (Gast)


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Zu dem Rigol DS1054Z ist der Vollständigkeit halber zu sagen, daß es 
einen Vorgänger gibt (DS1052), der - wenn das Ding mal lieferbar ist - 
eigentlich entweder vom Markt genommen werden, neu in deine 
Preisregionen sinken, oder wie Blei in den Regalen liegen dürfte.

Ein 1052 ist ein nettes Gerät, ich arbeite wirklich sehr gerne damit. 
Aber auch ich hoffe, daß das 1054Z (das ich auch sofort bestellt hab) 
noch viel, viel, viel besser wird. Überleg's dir also, was dein Budget 
hergibt.

Das mit dem analogen, gebrauchten Oszi würde ich hintanstellen. So was 
ist eine feine Sache, aber eines bei dem du dann dastehst und dir 
denkst: "Hmmm - Also hier ist das Rigol besser und dort das analoge 
Tektronix, ja welches nehm' ich denn nur heute?" kostet mit Glück und 
Fachwissen in der Bucht mindestens einen Hunderter, eher Zwei und das 
sind die elektronischen Sonderfälle, wo du das analoge haben willst.

z.B. ein 20MHz Hameg ersteigerst du mit Glück um die 50€. Das ist auch 
nicht per se schlecht, aber selbst das kleine Rigol kann einfach so viel 
mehr und das mit der Bandbreite wird ja schon beim Arduino saueng, da 
würde ich (als Erst- & Zweitscope) die Finger von lassen ...

von Carl (Gast)


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MiWi schrieb:
> Carl schrieb:
>> Mit Analoggeräten kann man sinnvoll eigentlich nur periodische Signale
>> messen, für digitale Übertragungen usw. sind analoge Oszis nur bedingt
>> zu gebrauchen.
>
> So ein Blödsinn. Es kommt wie immer darauf an, daß man das, was man
> sieht versteht und interpretieren kann. Und die Fallstricke, die ein
> dämliches Digitalgerät bietet sind nur andere aber ebenso lästig wie
> die, die von einem Analoggerät angeboten werden. Nicht nur Shannon läßt
> grüßen...
>
> V24, CAN, 1Wire, I2C oder SPI geht vollkommen problemlos mit einem
> Analogoszi zu debugen. Denn für die Bitrate reicht ein Kästchenzählen
> und verstehen muß man sowieso, was man sieht.
>
> Der Nachteil, daß die Daten nach einem "Hold" nicht am Bildschirm
> stehenbleiben ist einer aber bei weitem nicht so gravierend wie immer
> gesagt wird.
>
> Grüße
>
> MiWi

Dann frag ich mal einen 1-Wire Sensor einmal in der Minute ab.

Wie zeigst du dies nun mit deinem analogen Gerät an?

Wenn du eine dauerhafte Datenübertragung hast, ist das kein Problem. 
Aber bei einer Übertragung alle 10-20s stehst du mit deinem Analoggerät 
im Regen.

Hast du eine Lösung für dieses Problem? Ach stimmt, dein Analoggerät 
kann nichts speichern.

Ein schönes Beispiel für die sinnvolle Nutzung eines Analoggerätes wäre 
die Messung einer Schaltflanke mit Überschwingern gewesen. Aber du 
nimmst gerade das Beispiel, bei dem ein Speicheroszilloskop seine 
Stärken voll ausspielen kann.

von Bernd K. (prof7bit)


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Carl schrieb:
> Dann frag ich mal einen 1-Wire Sensor einmal in der Minute ab.
>
> Wie zeigst du dies nun mit deinem analogen Gerät an?

Dann stell ich das Abfrageintervall auf 100ms solange bis ich den Fehler 
gefunden habe. Sei doch nicht so phantasielos, man muss sich nur zu 
helfen wissen.

von MiWi (Gast)


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Carl schrieb:
> MiWi schrieb:
>> Carl schrieb:
>>> Mit Analoggeräten kann man sinnvoll eigentlich nur periodische Signale
>>> messen, für digitale Übertragungen usw. sind analoge Oszis nur bedingt
>>> zu gebrauchen.
>>
>> So ein Blödsinn. Es kommt wie immer darauf an, daß man das, was man
>> sieht versteht und interpretieren kann. Und die Fallstricke, die ein
>> dämliches Digitalgerät bietet sind nur andere aber ebenso lästig wie
>> die, die von einem Analoggerät angeboten werden. Nicht nur Shannon läßt
>> grüßen...
>>
>> V24, CAN, 1Wire, I2C oder SPI geht vollkommen problemlos mit einem
>> Analogoszi zu debugen. Denn für die Bitrate reicht ein Kästchenzählen
>> und verstehen muß man sowieso, was man sieht.
>>
>> Der Nachteil, daß die Daten nach einem "Hold" nicht am Bildschirm
>> stehenbleiben ist einer aber bei weitem nicht so gravierend wie immer
>> gesagt wird.
>>
>> Grüße
>>
>> MiWi
>
> Dann frag ich mal einen 1-Wire Sensor einmal in der Minute ab.
>
> Wie zeigst du dies nun mit deinem analogen Gerät an?
>
> Wenn du eine dauerhafte Datenübertragung hast, ist das kein Problem.
> Aber bei einer Übertragung alle 10-20s stehst du mit deinem Analoggerät
> im Regen.
>
> Hast du eine Lösung für dieses Problem? Ach stimmt, dein Analoggerät
> kann nichts speichern.
>
> Ein schönes Beispiel für die sinnvolle Nutzung eines Analoggerätes wäre
> die Messung einer Schaltflanke mit Überschwingern gewesen. Aber du
> nimmst gerade das Beispiel, bei dem ein Speicheroszilloskop seine
> Stärken voll ausspielen kann.

Carl schrieb:
> MiWi schrieb:
>> Carl schrieb:
>>> Mit Analoggeräten kann man sinnvoll eigentlich nur periodische Signale
>>> messen, für digitale Übertragungen usw. sind analoge Oszis nur bedingt
>>> zu gebrauchen.
>>
>> So ein Blödsinn. Es kommt wie immer darauf an, daß man das, was man
>> sieht versteht und interpretieren kann. Und die Fallstricke, die ein
>> dämliches Digitalgerät bietet sind nur andere aber ebenso lästig wie
>> die, die von einem Analoggerät angeboten werden. Nicht nur Shannon läßt
>> grüßen...
>>
>> V24, CAN, 1Wire, I2C oder SPI geht vollkommen problemlos mit einem
>> Analogoszi zu debugen. Denn für die Bitrate reicht ein Kästchenzählen
>> und verstehen muß man sowieso, was man sieht.
>>
>> Der Nachteil, daß die Daten nach einem "Hold" nicht am Bildschirm
>> stehenbleiben ist einer aber bei weitem nicht so gravierend wie immer
>> gesagt wird.
>>
>> Grüße
>>
>> MiWi
>
> Dann frag ich mal einen 1-Wire Sensor einmal in der Minute ab.
>
> Wie zeigst du dies nun mit deinem analogen Gerät an?
>
> Wenn du eine dauerhafte Datenübertragung hast, ist das kein Problem.
> Aber bei einer Übertragung alle 10-20s stehst du mit deinem Analoggerät
> im Regen.
>
> Hast du eine Lösung für dieses Problem? Ach stimmt, dein Analoggerät
> kann nichts speichern.
>
> Ein schönes Beispiel für die sinnvolle Nutzung eines Analoggerätes wäre
> die Messung einer Schaltflanke mit Überschwingern gewesen. Aber du
> nimmst gerade das Beispiel, bei dem ein Speicheroszilloskop seine
> Stärken voll ausspielen kann.

/Polemik

Ach mei, ein Bedenkenträger.... Dachte ich es mir doch, daß da sicher 
einer kommen wird und sagt "aber....

Der TO ist budgetär beschränkt, (finde ich auch gut, daß er sich ein 
Limit setzt). Der braucht etwas, wo er lernen kann. Wenn hier dann die 
vermeintlich Wissenden "Nur 4kanal und unter 200MHt geht nix und wenn 
dann weil Ausnahme etc" daherkommen dann.... Ja, aber wie hast DU 
angefangen?Sicher nicht mit einem LeCroy @ irgendwas 3-stelligem bei den 
MHz, oder?

Wenn ich selber debugge stell ich die Datenrate im Sourcecode so ein, 
daß ich sie sinnvoll darstellen kann. Periodisch alle xxx ms.

Und wenn ich nun auf Deinen 1Wire zu sprechen komme: da rauschen viele 
Bits über das Kabel und da läßt sich schon was machen. Abgesehen - wer 
der hier anwesenden Anfänger hat je einen 1-Wire-Treiber selber 
geschrieben? Na bitte. Adurino, RPi oder Bascom erschlagen 95% aller 
Fälle, da wissen die Leute nicht einmal mehr wie dieses Datenblatt 
überhaupt zu lesen ist. Paßt auch - für den Anfang.

Und glaub mir, ich bin lang genug in der Branche tätig, wir haben 
irgendwelche Sperry (heute Unisys)-Dinge mit einem analogen 100MHz-Gerät 
untersucht und die Fehler gefunden. (Erinnert sich noch jemand an die 
2650-Prozessoren von Signetics(?)? Ja, genau, da haben wir mit 2-4 
Kanälen herumgestochert um die Fehler zu finden. Und haben sie gefunden.

Und bevor Du nun kommst und sagst - ach, Opa erzählt vom Krieg - ich 
finde in weiten Bereichen gebrauchte analoge Geräte wie das unlängst 
hier angefragte TEK 2246 oÄ immer noch wunderbar - gerade für Anfänger - 
, solange nicht ein wirklich gutes digitales am Tisch steht. Weil eben 
Denken und interpretieren des Gesichteten angesagt ist. Schwere Kunst, 
ich weiß, aber dennoch unverzichtbar - gerade am Anfang....

Also - mach hier nicht den Politiker, der immer noch eine Ausnahme aus 
dem Hut zabuert und deswegen unfähig ist eine pragmatische Antwort geben 
zu können sondern orientiere Dich an dem, was der TO gefragt hat: 100€ 
und ev. noch ein bischen zusammengespartes Taschengeld.

Aber abgesehen davon würd ich ihm zu einem 1054Z von Rigol raten. Kostet 
halt ein bischen mehr als sein Budget, zur Zeit gibts mM nach kein Gerät 
mit mehr Gegenwert für das Geld. Hier werden die inzwischen für 
Erstinbetriebnahmen bei kritischen Teilen hergenommen, wenn`s knallt (1x 
alle 2-3 Monate) und das Ding ist hin - wurscht, dann holt man sich ein 
neues aus dem Lager und weiter gehts (sorry, ich hätte mir auch nie 
gedacht, daß ein Oszi einmal ein schon fast Wegwerfartikel wird... aber 
bei dem, was wir machen ist das besser so als wenn die LeCroy oder 
Agilents sterben)

Polemik/

Grüße

MiWi

von Carsten S. (dg3ycs)


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Carl schrieb:
>
> Dann frag ich mal einen 1-Wire Sensor einmal in der Minute ab.
> [...]
> Aber du
> nimmst gerade das Beispiel, bei dem ein Speicheroszilloskop seine
> Stärken voll ausspielen kann.

Wobei auch ein DSO für ein Debuggen von digitaler Datenübertragung nicht 
das beste ist (als alleiniges Messinstrument). NAtürlich aber ist es 
besser als ein Analogoszilloskop dafür geeignet, wobei aber auch ein 
solches schon eine große Hilfe sein kann.

Für das Debuggen von Digitaler Datenübertragung ist die Kombination 
Digitaloszilloskop + Logicanalyzer der Sinnvollste Weg. Idealerweise als 
ECHTES MSO in einem Gerät vereint.

Das Oszilloskop zum Aufspüren physikalischer Fehler wie falschen 
Spannungen oder Störungen auf der Leitung, den LogicAnalyzer zum 
Aufspüren von logischen FEhlern, also fehlerhaftem Inhalt der 
Datentelegramme.

Allerdings reicht für die Beurteilung der physikalischen 
Übertragungsstrecke ein Analogoszilloskop meist auch schon aus.

In absteigender Reihenfolge ist daher folgende Ausstattung Sinnvoll.
1. MSO (Aber nur wenn hochwertig/vollwertig, andernfalls sind 
Einzelgeräte vorzuziehen.)
2. DSO + LA
3. Analogoszilloskop + LA
4 & 5 Entweder NUR LA oder NUR DSO (Was besser ist liegt an der 
konkreten Anwendung)
6. Analogoszilloskop

Einfache LA mit denen man schon eine Menge machen will bekommt man 
bereits ab ca. 10-15 Euro.
Es handelt sich dabei dann um Geräte die einen Cypress-USB chip als 
einzig aktive HArdware nutzen. Verwendung entweder mit Open Source 
Software oder -je nach moralischem Kompass- mit angepasster USB ID als 
Saleae oder USBee Clon mit der entsprechenden Software. DAs muss jeder 
selbst entscheiden.

Wenn ich der TE mit sehr begrenztem Budget wäre, dann würde ich mir 
folgendes holen:

1. ein Saleae Clon für um die 10 Euro...
Bei Einsatz mit der freien Sigrok SW auch moralisch völlig einwandfrei!
(Hardwaremäßig trivial, gab auch schon vor Saleae entsprechende AN und 
Beispiele mit diesem Chip)
Ob mit der Saleae SW gearbeitet wird muss er mit sich selber 
ausmachen...

http://www.ebay.de/itm/Arm-FPGA-24MHz-8CH-Saleae-8-Kanal-Logik-Analysator-USB-Kabel-Dupont-Kabel-Satz-/321660652483

2. Wenn ich es sehr günstig bekomme fürs erste ein Analogoszilloskop 
Manchmal gibt es doch recht brauchbares für unter 50 Euro. Man darf halt 
nur nicht bei Ebay nach neueren HAMEG oder Tektronix (eher Breit statt 
hoch) suchen, die sind in der Tat meist zu teuer.

Dann habe ich rund 60 Euro investiert, kann erst direkt loslegen und in 
Ruhe für ein weiteres ordentliches DSO sparen. (Beispielsweise das 1054Z 
). Zumal es ja nie verkehrt ist noch ein geringwertiges Skope als 
Reserve in der Hinterhand zu haben wenn denn das neue dann da ist. 
Alternativ das Analogskope nach erhalt des DSO wieder verkaufen wenn 
Geld und Platz auch längerfristig knapp bemessen sind.

Wenn ich kein günstiges ( <50€ ) Analogskope finde hole ich halt nur den 
LA und spare direkt auf das 1054z.

Keinesfalls würde ich aber viel Geld für ein Analogskope oder ein altes 
0815 DSO ausgeben. Selbst wenn da HAMEG oder Tektronix draufsteht hat 
der Durchschnittsbastler von den besseren Chinageräten mittlerweile 
definitiv mehr.
(Für gewisse Spezialanwendungen sieht das zwar noch anders aus, aber für 
ein wenig Durchschnittselektronik mit Mikrocontroller usw. ist das 
hundertprozentig der Fall!)

Wenn man überlegt das besipielsweise für die Tektronix TDS210 nach
 >>10Jahren Gebrauch manchmal noch dieselben Preise aufgerufen werden 
wie für das Neugerät 10454Z mit vier Kanälen und 2 Jahren 
Gewährleistung, von den sonstigen Unterschieden ganz zu schweigen, dann 
erübrigt sich jeder ernsthafte Gedanke an teure Altgeräte.

Gruß
Carsten

von Julian V. (torten_juli)


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Danke nochmal für die vielen Anregungen. Ich habe mich nun doch für das 
Rigol DS1054Z entschieden.

von MiWi (Gast)


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Juli V. schrieb:
> Danke nochmal für die vielen Anregungen. Ich habe mich nun doch
> für das
> Rigol DS1054Z entschieden.

Sehr gut.

Und dann gehst Du auf http://gotroot.ca/rigol/riglol/  und schaltest 
frei was Du freischalten willst.

Grüße

MiWi

von Julian V. (torten_juli)


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MiWi schrieb:
> Sehr gut.
>
> Und dann gehst Du auf http://gotroot.ca/rigol/riglol/  und schaltest
> frei was Du freischalten willst.
>
> Grüße
>
> MiWi

Was ist das denn? Was kann ich da freischalten?

von Julian V. (torten_juli)


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Peter Xuang schrieb im Beitrag #4060382:
> Schon wieder jemand, der ein Scope vor der Entsorgung hätte retten
> können, wäre er so schlau gewesen, zumindest die ersten drei Ziffern
> seiner PLZ anzugeben, zwecks Abholung.

Woher soll ich denn sowas wissen? Schade. Ersten Ziffern sind 01

von Julian V. (torten_juli)


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Peter Xuang schrieb im Beitrag #4060393:
> Juli V. schrieb:
>> Ersten Ziffern sind 01
>
> Ich meinte aber 3 Ziffern (drei)...
> Manche ältere Bastler wollen einfach nicht ihre Altgeräte zur Post
> bringen, wären aber bereit, einem Newcomer ihr Scope an der Haustür
> abzugeben. You know?

Hat wohl die Tastatur verschluckt :D 012

von David P. (chavotronic)


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> Was ist das denn? Was kann ich da freischalten?

Steht doch da. Freischalten kann man die Optionen

DSAB - Advanced Triggers
DSAC - Decoders
DSAE - 24M Memory
DSAJ - Recorder
DSBA - 500uV Vertical
DSEA - 100MHz
DSFR - all options

Obschon es ja heisst dass der 500uV mode weg sein soll in den neueren 
Firmwares

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