Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kabeleigenschaften / Imprägnierung mit Isolator


von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


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Hallo,

eine verrückte Frage:

Ich habe ein 6 mm^2 Kabel in der Absicht es flexibler zu machen 
abisoliert und wollte es mit einer dünnen Silikonhülle überziehen. Das 
Ergebnis ist in so fern bemerkenswert, als dass das Silikon komplett 
zwischen die einzelnen Drähte (0.07 mm) gezogen ist. Die mechanischen 
Eigenschaften sind ganz nett, aber die rein akademische Frage, die ich 
mir nun Stelle:

Haben 6 mm^2 eng umschlungen andere elektrische Eigenschaften, als 6 
mm^2 aus streng isoliert verlaufenden Einzelleitern?


Beste Grüße

 Timm



P.S.: Die Frage ist in so fern rein akademisch, als dass ich nun eine 
passend angefertigte massive Kupferschiene verwende, es bleibt die 
Neugier.

von Mani W. (e-doc)


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Timm Reinisch schrieb:
> Das
> Ergebnis ist in so fern bemerkenswert, als dass das Silikon komplett
> zwischen die einzelnen Drähte (0.07 mm) gezogen ist.

Puhhh, Wau, Wahnsinn!

Heißt jetzt Akademisch = Glaubwürdig, Sinnvoll?

Patentwürdig?

Timm Reinisch schrieb:
> Haben 6 mm^2 eng umschlungen andere elektrische Eigenschaften, als 6
> mm^2 aus streng isoliert verlaufenden Einzelleitern?

Nur bei HF = Skineffekt

: Bearbeitet durch User
von Christian B. (casandro)


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Ja, Skin-Effekt ist mal das eine. Die thermischen, und somit auch die 
elektrischen, Eigenschaften sind auch anders. Wenn Du mehrere 
nebeneinander legst, wirst Du ggf. auch eine andere Kapazität dazwischen 
haben.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Naja. Kupferschiene ist nicht wirklich in der Richtung flexibler... 
Hochflexible Kabel haben duennere Einzeldraeht, und eine weichere 
Isolation. Mit selbst machen ist da nichts.

: Bearbeitet durch User
von Mani W. (e-doc)


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Mani W. schrieb:
> Timm Reinisch schrieb:
>> Das
>> Ergebnis ist in so fern bemerkenswert, als dass das Silikon komplett
>> zwischen die einzelnen Drähte (0.07 mm) gezogen ist.

Man möge bitte erklären, wie man sich diese Beschreibung in
Wirklichkeit vorstellen kann...


Liebe Grüsse
Mani

von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


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Mani W. schrieb:
> Mani W. schrieb:
>> Timm Reinisch schrieb:
>>> Das
>>> Ergebnis ist in so fern bemerkenswert, als dass das Silikon komplett
>>> zwischen die einzelnen Drähte (0.07 mm) gezogen ist.
>
> Man möge bitte erklären, wie man sich diese Beschreibung in
> Wirklichkeit vorstellen kann...

das wäre einfacher, wenn Du mir sagen würdest, wo es an der Beschreibung 
hapert.

Ich habe halt einen feindrahtigen Leiter mit Silikonkautschuk getränkt 
und statt, wie erwartet, einen Film zu bilden, ist der Silikonkautschuk 
eingezogen.

Natürlich sind die Drähte deswegen nicht gleich perfekt untereinander 
isoliert, aber daraus ergibt sich als Zuspitzung eben meine Frage.

vlg
 Timm

von Mani W. (e-doc)


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Timm Reinisch schrieb:
> Ich habe halt einen feindrahtigen Leiter mit Silikonkautschuk getränkt
> und statt, wie erwartet, einen Film zu bilden, ist der Silikonkautschuk
> eingezogen.

Danke! Das ist logisch!

Kannst Du vielleicht Fotos zeigen?


Gruß
Mani

von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


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Hallo Mani,

klar kann ich ein Foto zeigen. Zeit für einen Anschliff habe ich 
allerdings aktuell nicht, von daher ist die Aussagekraft eher begrenzt. 
Den Silikonkautschuk sieht man halt nicht so gut, weil er durchscheinend 
ist :-)

An einigen Stellen kann man in die unteren Lagen schauen und sieht noch 
Spuren von dem Silikonkautschuk. Der Effekt ist recht amüsant, man kann 
den Leiter zusammendrücken und er springt wieder auseinander, wie ein 
Flummi halt.

Da der Skin-Effekt für mich nicht so die große Rolle spielt, werde ich 
es vielleicht doch mal ausprobieren, kost ja fast nix.


vlg

 Timm

: Bearbeitet durch User
von Mani W. (e-doc)


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Net schlecht !


Sieht vertrauenswürdig aus.
Bitte mal bekanntgeben, welches Material an Silikon...


Interessant ist es allemal!



Mani

von Mani W. (e-doc)


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S. Chlauch schrieb im Beitrag #4049324:
> Aber 0,07er-Drähte klingt nach Hifi und von Hifi-Deppen ist ja nichts
> anderes zu erwarten.

Eher ist es so, dass diese Menschen etwas feinfühliger in ihrer 
Ausdrucks-
weise sind!

L.G.
Mani

von Georg (Gast)


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Timm Reinisch schrieb:
> statt, wie erwartet, einen Film zu bilden, ist der Silikonkautschuk
> eingezogen.

Dann erwartest du wahrscheinlich auch, dass dein Pesto nicht die Nudeln 
benetzt, sondern eine Hülle darum bildet - eine völlig unphysikalische 
Vorstellung. Das Silikon verhält sich genauso wie jeder vernünftige 
Mensch erwarten würde.

Georg

von Mani W. (e-doc)


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Timm Reinisch schrieb:
> Ich habe halt einen feindrahtigen Leiter mit Silikonkautschuk getränkt
> und statt, wie erwartet, einen Film zu bilden, ist der Silikonkautschuk
> eingezogen.

Welche Konsistenz hatte der?

Bezw. wie kann man verdünnen?



Mani

von lrep (Gast)


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Timm Reinisch schrieb:
> Haben 6 mm^2 eng umschlungen andere elektrische Eigenschaften, als 6
> mm^2 aus streng isoliert verlaufenden Einzelleitern?

Ja, du wirst die Litze nicht mehr vernünftig kontaktieren können. Weder 
durch Löten noch durch Verpressen.

von Mani W. (e-doc)


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lrep schrieb:
> Ja, du wirst die Litze nicht mehr vernünftig kontaktieren können. Weder
> durch Löten noch durch Verpressen.

Gibt es ein Silikonlösemittel für diesen Fall?

Mani

von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


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Hallo Mani,

für Silikon gibt es kein akzeptables Lösungsmittel.

Falls man das tatsächlich ernsthaft so machen wollte, müsste man 
entsprechend vorher die Enden krimpen.

Das Silikon war normales SH-A 8 2-K platinkatalysiertes RTV Silikon.

vlg

 Timm

von Mani W. (e-doc)


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Timm Reinisch schrieb:
> Das Silikon war normales SH-A 8 2-K platinkatalysiertes RTV Silikon.

Habe den Gockel befragt, danach wird es 1:1 gemischt und gilt als
dünnflüssig, was den  "Einzugs-Effekt"  erklären könnte durch
"Kapillar-Wirkung" zwischen den Litzen...

Kannst Du mal einen Test machen mit z.B. einem halben Meter abisolierter
Litze?

Nach Deinem Foto sieht es ja aus, als ob das Silikon sich schön 
durchzieht
und Einzelleiter ummantelt.


Gruß
Mani

: Bearbeitet durch User
von wartemal (Gast)


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Du hast nicht das erreicht , was Du wolltest.
Der 'KURZE' lauert schon in der Kupferschiene!

von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


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Hallo Mani,

Mani W. schrieb:
> Timm Reinisch schrieb:
>> Das Silikon war normales SH-A 8 2-K platinkatalysiertes RTV Silikon.
>
> Habe den Gockel befragt, danach wird es 1:1 gemischt und gilt als
> dünnflüssig, was den  "Einzugs-Effekt"  erklären könnte durch
> "Kapillar-Wirkung" zwischen den Litzen...
>
> Kannst Du mal einen Test machen mit z.B. einem halben Meter abisolierter
> Litze?
>
> Nach Deinem Foto sieht es ja aus, als ob das Silikon sich schön
> durchzieht
> und Einzelleiter ummantelt.

das ist auf keinen Fall vollständig der Fall, aber wie wollte man das 
messen? Genau das ist ja die Frage! Der Widerstand wird sich ja nicht 
ändern.

vlg
 Timm

P.S. Es geht mir übrigens nicht um HiFi, das nur am Rande. Auch 
Messleitungen sind meist feindrahtig.

von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


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wartemal schrieb:
> Du hast nicht das erreicht , was Du wolltest.
> Der 'KURZE' lauert schon in der Kupferschiene!

kann jemand mit hellseherischen Fähigkeiten für mich entschlüsseln, was 
dieser – immerhin nicht vulgär artikulierende – Gast damit meint?

Was ich mit der Silikonbehandlung erreichen wollte, ist einfach nur, 
dass die Drähte sich nicht durch wiederholtes Handling auseinanderrödeln 
sondern ordentlich gebündelt bleiben.

vlg
 Timm

von Rolf S. (audiorolf)


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... dafür hätte ich einen Silicon-Schlauch genommen, gfs als 
Schrumpfschlauch. So, mit der Einzelummantelung fürchte ich, dass das 
Kabel ein Wärmeproblem bekommt.

Was der Gast mit "Kurzem" meint, ist wohl ein Kurzschluss, oder?

Was mich an dem Thema interessiert: Wenn sich damit der skin-Effekt 
entschärft, wäre es gfs etwas für Audiokabel-tuning?

Ich habe heute - entgegen meines bisherigen Wissens - gesehen, dass es 
im Audio sehr wohl einen skin effekt gibt.

Und ein Wärmeproblem gäbe es ja da nicht, weil die Kabel für geringe 
Belastung ausgelegt sind.

von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


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Hi Rolf,

jaja, das mit dem Kurzen war mir soweit klar, nur wie sollte bei einer 
Kupferschiene ein Kurzschluss auftreten, da ist ja die Frage, die sind 
zwar nicht isoliert, aber massiv und fest verschraubt, das ist doch 
Quark.

Schlauch ist nicht so flexibel, wie man denkt, er muss ja dick genug 
sein, dass man den Leiter problemlos hineinbekommt.

Silikonschrumpfschlauch kann ich bisher nicht, das ist ja eine extrem 
tolle Sache! Nicht mehr für mein Problem, aber toll zu wissen!

Vlg

 Timm

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