Hallo, ich hoffe, dass dieses Thema nicht schon x-mal diskutiert wurde und ich es nur nicht gefunden habe. Ich bin jedoch schon sehr lange im ganzen Internet unterwegs und habe noch nicht das richtige gefunden. Es geht um folgendes: Eine einfache Verstärkerschaltung im Audiobereich ist aufgebaut und es wurden bereits erste Tests im EMV Labor durchgeführt. Es geht dabei um die Störfestigkeit. Die Ergebnisse zeigen nötige Verbesserungen. Um nicht jede kleine Änderung erneut im Labor prüfen zu müssen denken wir über einen vereinfachten Testaufbau nach, der einigermaßen reproduzierbar ist. Wir haben erste Tests mit einem Handyaufbau gemacht. Dabei immer versucht die Abstände gleich zu halten und das Signal analysiert. Wir können damit auch Unterschiede feststellen, allerdings ist dieser Messaufbau trotzdem zu unsauber. Zum einen haben wir einen "unsauberen" Frequenzbereich und die abgestrahlte Leistung ist nicht immer konstant somit schwer zu reproduzieren und vor allem zu dokumentieren. Nun besitzen wir einen Marconi Frequenzgenerator (signal generator 2022E), mit einem Frequenzbereich von 10kHz bis 1,01GHz und der Möglichkeit ein Amplitudenmoduliertes Signal auszugeben, bei einem Maximalpegel von 4dBm. Gedanke war nun die Störung direkt auf das Kabel zu geben, da uns im Prüflabor gesagt wurde, die Störung über das Kabel eingestreut und im Transisitor demoduliert wird und dann im hörbaren Bereich Störungen zu hören sind, die man beim Handytest auch schon bei Ausgabe über einen Lautsprecher vergleichen kann. Tendenziell ist das Prüflabor der Meinung, dass dieser Aufbau uns die Störungen zeigen würde, die Leistung des Generators jedoch zu gering ist. Macht dieser Aufbau so Sinn? Oder sollte man die Störung über eine Koppelzange auf das Kabel geben und was müsste ich bei einer solchen beachten? Wo finde ich einen solchen Verstärker mit einer angemessenen Leistung? Der schwächste Verstärker gibt mindestens 10W aus, was wohl viel zu viel ist vor allem da ich nicht in einer geschirmten Kabine o.ä. arbeiten kann. Ich hoffe Ihr könnt mir da etwas weiterhelfen. Vielen Dank vorab! Julian
Einfachste Lösung: Vergiss den "vereinfachten Aufbau", da zuviele Dinge fehlen. Auch wenn der Pfad über das Kabel geht, ist das nicht zwangsweise der Fehlerpfad für die Störungen. Für Precompliance Tests muss man auch einiges an Geld in die Hand nehmen, sonst verschwendet man die Zeit ohne wirkliche Ergebnisse. Eine Koppelzange tut es nicht (alleine), dazu gehört eine Leistungsverstärkung mit Nachregelung (Kennlinie der Kopplung). Und ohne Schirmraum betätigt man sich als illegaler Sender.
OK, das ist natürlich nicht das was ich hören will^^. Es ist klar, dass das nicht für ein paar Euro zu bewerkstelligen ist. Wenn der Verstärker ein paar tausend kostet, dann müssen wir das investieren. Es muss doch eine Möglichkeit gebn einen einfachen Aufbau für einen kleinen Teil Messungen zu bewerkstelligen? Unser Teil ist nicht sehr groß (ca. 7x2cm). Die EMV Messung muss mit einem Kabel von über einem Meter durchgeführt werden. Das Problem ist das Signal, welches über das Kabel kommt. Es geht uns nur darum diesen Schwachpunkt zu optimieren. Sei es mit Ferriten einer kleinen Drossel oder Ähnlichem. Wir wollen nur vergleichende Prüfungen machen um wenigstens eine grobe Tendenz zu haben, ob eine Änderungen was bringen kann oder nicht. Zwecks illegaler Sender. Wir wollen ja nicht mit großen Antennen und Leistungen arbeiten, würde da eine kleine Kabine, die mit einem geerdetem EMV Gewebe bespannt ist ausreichen? Schonmal vielen Dank! Julian
Es gibt von verschiedenen Herstellern kleine EMV-Messboxen für Pre-Compliance, die liegen zumeist zwischen 5 und 20k€, je nach Funktion und Aufbau. Mit "Erdung" hat es in deinem Fall kaum etwas zu tun, sondern eher die Schirmdämpfung der Messbox für HF. Das Problem ist auch, dass die Messentfernung/Kopplung auch dann noch unkontrolliert wäre. Da müsste man einen spezifischen Aufbau machen, und die Lage der Kabel genau festlegen. Und die Umgebung der Messung sollte sich auch nicht dauernd ändern. Erstmal ein paar Fragen: Was wurde genau gemessen (Prüfling)? Bei welchen Frequenzen traten im EMV-Labor die Störungen auf? Bei welchen Pegeln gab es die Störungen? Wie sehen die Leitungen aus? War es ausschliessloch bei der gestrahlten Immunität, oder gab es auch bei den anderen Prüfungen Probleme (ESD, EFT)?
Hi, ich bin da anderer Meinung als HF-Werkler. Die EMV-Prüfung um die es hier geht ist doch die EN 61000-4-6 (ggf. auch EN 61000-4-16) für geleitete Störfestigkeit ab 150 kHz bis 80 MHz bzw. bis 230 MHz oder nicht? Diese Prüfung kann man eigentlich schon ohne Schirmmaßnahmen durchführen, da sie ja leitungsgebunden stattfindet und die Leistungen normalerweise nicht allzu hoch sind. Natürlich hängt das stark von der aufgebrachten Leistung ab, aber auch vom verwendeten Koppelelement. Normalerweise nimmt man da ein Koppelnetzwerk mit kap. Einkopplung. Das kann man sich sogar selbst zusammenbauen und es ist normativ recht gut spezifiziert. Der Grund wieso man anstelle eines solchen Koppelnetzwerks immer wieder auch eine Koppelzange verwendet, sind die nicht erforderlichen Anschlüsse und der geringe Innenwiderstand. (Beim Koppelnetzwerk ist es ja so, dass das Prüflingskabel kompatible Anschlüsse braucht. Der Innenwiderstand ist in manchen Fällen zu hoch, als dass noch Datenübertragung stattfinden kann.) Die Prüfspannung liegt normalerweise bei 3V oder 10V. Das ist alles harmlos. Im Vergleich dazu gibt es auch noch die im Automotive-Bereich angewandte BCI-Methode. Dabei wird regulär eine Koppelzange verwendet und die HF-Ströme können über 200mA hoch sein. Eine solche Prüfung wird eigentlich immer in Kabinen durchgeführt und hier wird der Strom normalerweise auch nachgeregelt. Eine Nachregelung bei der hier eigentlich besprochenen gel. Prüfung (61000-4-6) ist mir nicht bekannt. Normalerweise kalibriert man sein Koppelnetzwerk einmal mit 50Ohm richtig ein und dann passt das. Wenn Ihr Euch also ein Koppelnetzwerk zusammenbaut (gem. Spezifikation) dürfte ein Nachstellen der Prüfung gute Ergebnisse erzielen. Sollte es mit dem Koppelnetzwerk nicht klappen, geht wohl auch die Koppelzange. Die hat halt meist ein ziemlich schlechtes VSWR sodass Deine 4dBm dafür wohl zu wenig sind. Mit direkter Einkopplung aufs Kabel habe ich keine Erfahrung. Habe nur mal so eine Koppel-Kroko-Zange gesehen die für sowas gedacht gewesen wäre...
tacheles13 schrieb: > Hi, ich bin da anderer Meinung als HF-Werkler. > > Die EMV-Prüfung um die es hier geht ist doch die EN 61000-4-6 (ggf. auch > EN 61000-4-16) für geleitete Störfestigkeit ab 150 kHz bis 80 MHz bzw. > bis 230 MHz oder nicht? Das ist genau die Frage, allerdings leitet mich der Hinweis: Julian schrieb: > da uns im Prüflabor gesagt wurde, die Störung über das Kabel > eingestreut und im Transisitor demoduliert wird eher zur gestrahlten Störfestigkeit. Also ohne genauere Beschreibung des TE kommen wir hier nicht weiter.
Also es geht hier um eine kleine Verstärkerschaltung für den Audio Bereich. Das was ich gerne im Vorfeld prüfen möchte, ist ein AM Signal im Bereich von 400MHz - 1000MHz. Bspw. 400Mhz ist eine Problemfrequenz. Im Labor sind Feldstärken von 50V/m mit dementsprechenden Antennen am Werk. Für mich macht es jedoch technisch keinen Unterschied ob ich das Signal über die Antenne mit einer hohen Feldstärke einkoppel, oder eine dementsprechend niedrigere Leistung nehme und diese direkt auf das Kabel gebe. Kann ich das so sehen?
Nochmals die konkreten Fragen mit weiterer Verfeinerung: HF-Werkler schrieb: > Was wurde genau gemessen (Prüfling)? OK, Verstärkerschaltung für Audio. Aber was denn nun Leistungsverstärker, Vorverstärker? Daten? Stromversorgung? > Bei welchen Frequenzen traten im EMV-Labor die Störungen auf? Was heisst "Beispielsweise" 400MHz? Wo trat die Störung denn nun konkret auf? > Bei welchen Pegeln gab es die Störungen? 50V/m war der Pegel? > Wie sehen die Leitungen aus? bisher keine Antwort > War es ausschliessloch bei der gestrahlten Immunität, oder gab es auch > bei den anderen Prüfungen Probleme (ESD, EFT)? Bisher keine Antwort Bite die Antworten verfeinern. Mit "Beispielsweise" kann ich nicht viel anfangen. Gekoppelte Lösungen bei Frequenzen zwischen 500MHz und 1 GHz sind nicht so leicht stabil zu bekommen, daher wird das im Labor ja gestrahlt gemessen. Das Problem ist, dass so gut wie jeder leitungsgekoppelte Aufbau sich dann anderst verhalten würde, da bei 1GHz bereits 30cm Kabel einen Riesenunterschied machen würden. --> unkontrollierte Ergebnisse, nicht nachvollziehbar
Julian schrieb: > Im Labor sind Feldstärken von 50V/m mit dementsprechenden Antennen am > Werk. Woher kommt denn die Anforderung für diese Feldstärken? Ist das irgendeine Norm die ich noch nicht kenne oder habt Ihr als Auftraggeber der Messung das so festgelegt? Wenn letzteres warum?
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