Hallo, ich habe einen Audio-Verstärker mit 2x LM4780 als Endstufe gebaut. Versorgt wird die Schaltung über einen 300VA Ringkerntrafo mit 2x25V sekundär. Die gleichgerichtete Spannung am Eingang der beiden Linearregler 7812 und 7912 beträgt 36V. Der untere Teil der Schaltung (2x NE5532 Operationsverstärker) ist für die Variation der Höhen/Bässe und Volume. Links kommt das Audiosignal vom PC rein und rechts geht es raus auf den Eingang des Endverstärkers LM4780. Soweit funktioniert der Verstärker sehr gut, wenn nicht das störende Brummen an den Lautsprechern (nur bei ganz kleiner Lautstärke bzw. Volume OFF wahrnehmbar) wäre. Es dürfte sich hier um ein 100Hz Brummen handeln. Wenn ich das Eingangssignal direkt auf den Eingang des Endverstärkers gebe ist das Brummen weg. Somit muss das Problem in der Klangregelschaltung zu suchen sein. Kann mir jemand einen Tip geben, was ich hier machen soll?
ich habe sone Schaltung noch nie Aufgebaut, aber was mir auffällt: von 36V auf 12V linear regeln würde mir zuviele Verluste machen, aber zum testen geht das keine Frage. Wieso ist der Ausgang DC entkoppelt, der Eingang aber nicht, macht man das im Audio nicht auch DC entkoppelt am Eingang?
stefan schmitt schrieb: > ich habe sone Schaltung noch nie Aufgebaut, aber was mir auffällt: > Wieso ist der Ausgang DC entkoppelt, der Eingang aber nicht, macht man > das im Audio nicht auch DC entkoppelt am Eingang? Hmmmm, jetzt wo du das sagst - ich werd mal am Eingang einen Kondensator zur DC Entkopplung reinbauen. Mal schauen, was passiert.
Hallo m. g. brummen rührt oft von einer "Erdschleife" her. Überprüfe mal die Masse deiner Geräte, ob du irgendwie einen Massering herstellst? Vergiss dabei auch die Schutzleiter der Geräte nicht, sie sind über die Steckdose miteinander verbunden. Und sag bescheid, wenn die Würstchen fertig sind - dein Netzteil ist ein prima Grill geworden. Die Spannungsregler verbraten mehr Leistung als die Endstufe. :) Gruß. Tom
TomA schrieb: > Die Spannungsregler verbraten mehr Leistung als > die Endstufe. :) Die Frage ist, was alles an den 12V angeschlossen ist. Allerdings sind die Regler spannungsmäßig überfordert, was früher oder später zum Durchschlag führen kann.
Die 7812 werden außerhalb der Absolute Maximum Ratings betrieben: http://www.ti.com/lit/ds/symlink/lm7805c.pdf Input Voltage (VO=5V,12V and 15V) = 35V
Harald Wilhelms schrieb: > TomA schrieb: > >> Die Spannungsregler verbraten mehr Leistung als >> die Endstufe. :) > > Die Frage ist, was alles an den 12V angeschlossen ist. > Allerdings sind die Regler spannungsmäßig überfordert, > was früher oder später zum Durchschlag führen kann. an den 12V hängen nur die OPs. Die Linearregler sind gut gekühlt und erreichen im Betrieb ca. 45°C. Die Eingangsspannung ist an der Grenze, aber nicht überschritten. Das sollte also kein Problem werden. Ich weis, es gäbe hier feinere Lösungen, aber ich möchte auch meine lagernden Bauteile verwenden. Und auf die paar hundert mW was die beiden Linearregler verbraten kommts mir dann auch nicht drauf an.
TomA schrieb: > Hallo m. g. > > brummen rührt oft von einer "Erdschleife" her. Überprüfe mal die Masse > deiner Geräte, ob du irgendwie einen Massering herstellst? Vergiss dabei > auch die Schutzleiter der Geräte nicht, sie sind über die Steckdose > miteinander verbunden. Hallo Tom, Masse nehme ich zentral zwischen den beiden großen Elkos ab. Den Trafo habe ich zum Test auch mit Kupferband abgeschirmt und den Schirm mit Erde verbunden. Hier war aber kein Unterschied zum Verhalten ohne Abschirmung zu erkennen.
moeb schrieb: > Die 7812 werden außerhalb der Absolute Maximum Ratings betrieben: > http://www.ti.com/lit/ds/symlink/lm7805c.pdf > Input Voltage (VO=5V,12V and 15V) = 35V Wenn ich ganz genau messe, dann habe ich am Eingang der Regler 35,4V. Also die 0,4V mehr sind sicher nicht das Problem.
m. g. schrieb: > Somit muss das Problem in der Klangregelschaltung zu suchen sein. Nicht unbedingt. Die ist ja aus "wenn nicht das störende Brummen an den Lautsprechern (nur bei ganz kleiner Lautstärke bzw. Volume OFF wahrnehmbar) wäre." Meist entsteht Brummen durch falsche Masseführung, und dein PC als Quelle hängt am Schutzleiter. Über die korrekte Masse-Sternpunktverlegung zeichnest du nichts. Desweiteren ist deine Schaltung recht fehlerhaft: 1k Eingangswiderstand und 50k Ausgangswiderstand sind irgendwie "falschrum". 47k als Quellwiderstand für NE5532 ist auch zu hoch da rauscht der, er will lieber niederohmigere Quellen sehen, für so hochohmigen Aufbau wäre der TL072 besser geeignet. Auch vermisse ich mindestens einen Kondensator im Bassregelzweig http://sound.westhost.com/dwopa2.htm 7812/7912 an gleichgerichteten 36V~ aus der Trafoangabe im Schaltplan dürfen platzen, du schreibst allerdings im Text 2x25V, was gleichgerichtete 36V= ergäbe, auch knapp zu viel für die Regler aber damit werden sie wohl nicht gleich platzen, allerdings wird die Leerlaufspannung so 3V höher liegen.
m. g. schrieb: > moeb schrieb: >> Die 7812 werden außerhalb der Absolute Maximum Ratings betrieben: >> http://www.ti.com/lit/ds/symlink/lm7805c.pdf >> Input Voltage (VO=5V,12V and 15V) = 35V > > Wenn ich ganz genau messe, dann habe ich am Eingang der Regler 35,4V. > Also die 0,4V mehr sind sicher nicht das Problem. Absolute Maximum Ratings bedeuten nicht, wenn innerhalb => "funktioniert auf jeden Fall" sondern: Wenn außerhalb => Geht auf jeden Fall kaputt/explodiert/schmilzt/magischer Rauch raus Du solltest eine Verlustleistungsberechnung anstellen und insgesamt immer DEUTLICH unter den absolute maximum ratings bleiben, es sei denn, deine Schaltung muss nur 5min funktionieren ;)
Hallo m. g. wenn die Störung aus dem Trafo kommt, dann hilft Kupfer als Abschirmung wenig. Dann ist die Störung das Magnetfeld des Trafo und das durchdringt Kupfer. Probiere versuchsweise mal eisenhaltiges Blech (Konservendosenblech) als Schirm oder trenne, falls möglich, das Netzteil räumlich vom Verstärker. Beides kann dir zeigen, ob der Trafo bzw. sein Magnetfeld die Ursache des Brummen ist. Viel Erfolg. Tom
Sind die Leitungen zu allen Potis geschirmt? Sind alle Poti-Gehäuse geerdet?
TomA schrieb: > wenn die Störung aus dem Trafo kommt, Das ist bei Ringkerntrafos eher unwahrscheinlich. Es sei denn, der TE meint merchanisches Brummen durch falsche Montage.
Hallo Harald Wilhelms, habe es jetzt auch gelesen. Ja, bei Ringkerntrafo ist der als magnetische Störquelle eher unwahrscheinlich - danke für den Hinweis. Zu überprüfen ob er nicht vielleicht die Störquelle ist, kann trotzdem nicht schaden. Im Grunde können wir nur raten. Als kleine Hilfe vielleicht noch etwas Allgemeines zur Störungbeseitigung: Bei Störgeschehen gibt es drei Beteiligte - Die Störquelle, die Störsenke und den Übertragungsweg. Die beste Art eine Störung zu beseitigen ist das beseitigen der Störquelle, das geht meist aber nicht. Deshalb kann man versuchen der Übertragungsweg zu unterbrechen (z.B: geeignet abschirmen). Als Letztes bleibt die Schaltung gegen die Störung unempfindlich zu machen (z.B: Filter). Da man die örtlichen Gegebenheiten vorher nicht kennt, wird man vorsorglich bereits Maßnahmen (Schirme und Filter) in den Geräten verbauen. Gruß. Tom
Also wenn das brummen von der netzgebunden Spannungsversorgung kommen sollte, ganz einfach Testweg: Spannung diretk aus Netzteilen versorgen oder den Netzspg Trafo, wenns dann nicht mehr da ist, muss es das gewesen sein. Und wenn das ein 100Hz signal sein sollte muss das ja ggf am Ausgang mit Oszi nachweisbar sein, auch einfach MEssung.
für die vorstufen nimmt man immer nen separaten kleinen trafo oder man sieht ne passend dimensionierte wicklung auf dem leistungstrafo vor. ein printtrafo von der "stange" mit 2*15v/100 ... 200ma sollten reichen. dann hat man auch das problem mit den hohen spannungen/verlustleistungen am regler nicht. hab grad nen sub in betrieb genommen. da ist für das filter auch n eigenes nt mit +-12v zuständig. hier brummt nicht´s! sternerdung beachten, schirme nur einseitig an gnd legen, schirmen/geschirmte signalleitung verwenden, verstärkung auf das notwendige begrenzen, die schaltung nicht zu hochohmig auslegen. mfg
Peter Dannegger schrieb: > Sind die Leitungen zu allen Potis geschirmt? > Sind alle Poti-Gehäuse geerdet? Potis sind direkt auf der Platine Poti-Gehäuse sind nicht geerdet, aber eine Erdung der Gehäuse hat keine Veränderung gebracht.
ixil96 schrieb: > Potis sind direkt auf der Platine > Poti-Gehäuse sind nicht geerdet, aber eine Erdung der Gehäuse hat keine > Veränderung gebracht. sind die schirme der signalleitungen einseitig geerdet? wenn die beidseitig geerdet sind bekommst ne brummschleife rein. masse wird exrea verlegt. mfg
ixil96 schrieb: > Potis sind direkt auf der Platine > Poti-Gehäuse sind nicht geerdet, aber eine Erdung der Gehäuse hat keine > Veränderung gebracht. sind die schirme der signalleitungen einseitig an gnd? wenn die beidseitig an gnd sind bekommst ne brummschleife rein. gnd der einzelnen stufen kommen am den sternpunkt im nt. und das die gnd seite der lautsprecher auch am sternpunkt enden ist bekannt. kleiner tip ne dc überwachung mit einschaltverzögerung kostet net viel. der basslautsprecher kostet schon. mfg
dolf schrieb: > ixil96 schrieb: >> Potis sind direkt auf der Platine >> Poti-Gehäuse sind nicht geerdet, aber eine Erdung der Gehäuse hat keine >> Veränderung gebracht. > > sind die schirme der signalleitungen einseitig geerdet? > wenn die beidseitig geerdet sind bekommst ne brummschleife rein. > masse wird exrea verlegt. > mfg Ich habe hier ein Kabel von einem Chinch Stecker genommen. 2 Drahtleitung (Schirm ist beidseitig (am Ausgang des Klangreglers und am Eingang der Endstufe) mit Masse verbunden)
Hier die Messung des Brumms auf der V+ Leitung direkt nach dem 10000uF Kondesator. Die 100HZ Brummspannung beträgt ca. 160mV Spitze-Spitze.
Der 7912 ist falsch entkoppelt! 100n reichen nicht!!!
>Wenn ich ganz genau messe, dann habe ich am Eingang der Regler 35,4V. >Also die 0,4V mehr sind sicher nicht das Problem. Eieiei! Aber vielleicht sind 5...10% Netzüberspannung ein Problem?? Die Regler so knapp an der Grenze zu betreiben ist völlig unsinnig! Nur ein blutiger Anfänger tut so etwas.
Den Gleichrichterdioden jeweils einen spannungsfesten Kerko spendieren. Viele Spannungsregler brauch 1-10uF Elko manchmal sogar Low ESR am Ausgang. Die Versorgung der NE5532 würde ich nochmal extra Filtern und Puffern 100uH und 100uF direkt am NE5532. Ansonsten einfach mit dem Tastkopf der Schaltung entlang messen um den Punkt zu finden wo die Störung rein kommt bevor sie verstärkt wird. Anbei nochmal ein Bild eines Gleichrichter aus einer PA-Endstufe mit besagten Kerkos, da hat es einen zerlegt gehabt.
m. g. schrieb: > Ich habe hier ein Kabel von einem Chinch Stecker genommen. 2 > Drahtleitung (Schirm ist beidseitig (am Ausgang des Klangreglers und am > Eingang der Endstufe) mit Masse verbunden) falsch die klangregler platine bekommt nen separaten anschluß zum sternpunkt. die endstufe natürlich auch. die schirme werden ebenfalls separat an gnd geführt. über den schirm darf kein signalstrom fließen was durch den einseitigen anschluß an gnd erfolgt. wobei auszuprobieren ist was den geringsten brumm ergibt. gnd sternpunkt, gnd am endverstärker oder gnd an der klangreglung.
m. g. schrieb: > Hier die Messung des Brumms auf der V+ Leitung direkt nach dem 10000uF > Kondesator. Die 100HZ Brummspannung beträgt ca. 160mV Spitze-Spitze. Also für die Entladekurve der 10000 uF zwischen den Sinushalbwellen ist sie falschrum.
m. g. schrieb: > an den 12V hängen nur die OPs. Die Linearregler sind gut gekühlt und > erreichen im Betrieb ca. 45°C. Die Eingangsspannung ist an der Grenze, In meinem AER Bingo sind auch 7815er an 36Volt eingebaut. Und der Amp zählt zu der Oberklasse.
Dieser Brumm wie auf dem Bild ist ein schwingen des Spannungsregler.
Du könntest folgendes versuchen: zwischen Gleichrichterausgang und Elkos jeweils einen R von ca. 100 Ohm einsetzen (also jeweils in die Plus- und Minus-Leitung). Das hat bei mir bei einer ähnlichen Schaltung den Brumm vollständig eliminiert.
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