Forum: HF, Funk und Felder HF-Durchlässigkeit von Carbon


von Christoph K. (christophkind)


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Hallo zusammen,

kann mir jemand etwas über die HF-Durchlässigkeit von Carbon im Bereich 
von 1.5 bis 2.5 GHz sagen?

Die verwendete Platte ist 0.5mm dick. Gibt es irgendwo angaben über die 
Abschirmung von Carbon pro mm?

Danke.

von Klaus B. (butzo)


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Christoph Kind schrieb:
> Gibt es irgendwo angaben über die Abschirmung von Carbon pro mm?

Wiki:
"Erdzeitalter, die fünfte geochronologische Periode des Paläozoikums von 
vor etwa 359,2 Millionen Jahren bis vor etwa 299 Millionen Jahren"


Falls es aber um kohlefaserverstärkte Verbundwerkstoffe gehen sollte 
wirds stark vom Kohlenstoffanteil und der Leitfähigkeit abhängen, 
pauschale Aussage dürfte schwierig sein.


Butzo

von HF-Werkler (Gast)


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Nicht getestet, aber laut vielen Angaben ist die elektrische 
Leitfähigkeit recht hoch. Wie hoch, hängt sicher auch vom Aufbau ab 
(Bänder, Gewebe, einzelne Fasern isoliert etc.). Rein aus dem Bauch 
heraus geraten, würde ich mal auf 5-20dB tippen.

Für Antennenabdeckungen gibt es definitiv besseres, als Abschirmmaterial 
auch.

Was soll es denn werden, wie gross ist die Platte?

von Max D. (max_d)


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Man kann eines mir Sicherheit sagen:
Als Abschirmung zu durchlässig und als Gehäuse zu absorbierend.

von Andreas P. (andip)


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Klaus Butzmann schrieb:
> wirds stark vom Kohlenstoffanteil und der Leitfähigkeit abhängen,
> pauschale Aussage dürfte schwierig sein.

Max D. schrieb:
> Als Abschirmung zu durchlässig und als Gehäuse zu absorbierend.

Sehe ich ähnlich. Leichtbaumäßig ist aber GFK nicht so arg viel 
schlechter als CFK und wesentlich durchlässiger für HF.
Soll es doch abschirmend sein, kann man CFK mit Metall bedampfen. Wird 
in der Luftfahrt teilweise gemacht, dürfte allerdings ziemlich teuer 
sein.

: Bearbeitet durch User
von Schreiber (Gast)


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Andreas P. schrieb:
> Leichtbaumäßig ist aber GFK nicht so arg viel
> schlechter als CFK und wesentlich durchlässiger für HF.

Wenns ums Gewicht geht: Es gibt auch Armid und Borfaser

von Mani W. (e-doc)


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Wie wär es mit einem Test?

Spule ins Rohr mit HF und außen Feldstärke messen?


Wäre ein sinnvoller Beginn eines sinnvollen Experiments!



Schöne Grüsse
Mani

von Old P. (Gast)


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Ich habe mal für einen Quadrokopter den Antennendraht in ein 
"Carbnröhrchen" gesteckt, ganz schlechte Idee!

Old-Papa

von Mani W. (e-doc)


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War das Carbonröhrchen dann mit Masse verbunden?

Sonst sollte so ein "Strohhalm", in dem ein Draht als Antenne steckt,
doch funktionieren, oder ist das ein Denkfehler meinerseits.

Was wäre mit einem Kupferröhrchen oder Alu oder Eisen?
Ohne Masse.


Mani

: Bearbeitet durch User
von lrep (Gast)


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Christoph Kind schrieb:
> HF-Durchlässigkeit von Carbon im Bereich
> von 1.5 bis 2.5 GHz

Was soll das sein, "Carbon"?
CFK oder HOPG oder was?

von (prx) A. K. (prx)


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Max D. schrieb:
> Man kann eines mir Sicherheit sagen:
> Als Abschirmung zu durchlässig und als Gehäuse zu absorbierend.

Hmm. CFK-Rohre werden auch als Hohlleiter verwendet, beispielsweise in 
Radarsystemen. Tät sagen, dass sie dann wohl nicht so arg schlecht sein 
können.

von lrep (Gast)


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A. K. schrieb:
> CFK-Rohre werden auch als Hohlleiter verwendet, beispielsweise in
> Radarsystemen

Habe ich noch nicht gesehen, aber die werden dann wohl innen 
metallisiert sein.

von (prx) A. K. (prx)


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lrep schrieb:
> Habe ich noch nicht gesehen, aber die werden dann wohl innen
> metallisiert sein.

Jene, die ich der Hand hielt, waren es nicht. Allerdings weiss ich 
nicht, in welcher Phase die aus der Produktion fielen.

von Mike (Gast)


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A. K. schrieb:
> Hmm. CFK-Rohre werden auch als Hohlleiter verwendet, beispielsweise in
> Radarsystemen. Tät sagen, dass sie dann wohl nicht so arg schlecht sein
> können.

Hast du mal in den Hohlleiter reingeguckt. Das CFK wird da nur als 
Träger für eine gut leitende Metallisierung gedient haben, Versilberung 
mit Korrosionsschutz o.ä. Auf einem leitfähigen Träger läßt sich das 
natürlich gut elektrolytisch aufbringen.

Bei HF-Leitung kommt es wegen des Skin-Effektes auf die 
Oberflächenleitfähigkeit drauf an. Auch ein reiner CFK-Stab als Antenne 
wird deshalb nicht so toll sein. Bei einer äußeren Abschirmung dagegen 
wirkt das ganze Rohr und bei halbguter Leitfähigkeit wird das Rohr durch 
eine Sendeantenne im Inneren auch gleich geheizt und kann nicht vereisen 
;-)

von Old P. (Gast)


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Mani W. schrieb:
> War das Carbonröhrchen dann mit Masse verbunden?
>
> Sonst sollte so ein "Strohhalm", in dem ein Draht als Antenne steckt,
> doch funktionieren, oder ist das ein Denkfehler meinerseits.
>
> Was wäre mit einem Kupferröhrchen oder Alu oder Eisen?
> Ohne Masse.
> Mani

Ja, das CFK-Röhrchen war am Aluträger, dieser auf Masse....
Egal ob CFK, Kupfer, Stahl (Eisen kannst Du nicht kaufen), sowie an 
Masse, gehts nicht.

CFK hatte ich extra wegen der Leichtigkeit genommen, ging in die Grütze.

Old-Papa

von (prx) A. K. (prx)


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"Electromagnetic Shielding Properties of Carbon Fibre Composites in 
Avionic Systems" 
http://www.mtt-serbia.org.rs/microwave_review/pdf/Vol11No1-06-SRea.pdf

"Overall both materials studied will provide high levels of effective 
electromagnetic shielding over the X and S bands that is comparable with 
that of aluminium alloys."

Das dickere der getesteten unmetallisierten Laminate (0,66mm, 1,14mm) 
schirmte besser ab als deren Equipment messen konnte:

"From our measurement study the shielding effectiveness for the thicker 
laminate indicates that the results are at the limit of the dynamic 
range of the test system. Thus the CFC materials should in practice 
provide more shielding than this value."

: Bearbeitet durch User
von Mike (Gast)


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A. K. schrieb:
> Das dickere der getesteten unmetallisierten Laminate (0,66mm, 1,14mm)
> schirmte besser ab als deren Equipment messen konnte:

Wer weiß, was das für eine Sch..ßkiste war. Von quantitativen Angaben 
haben die wohl noch nichts gehört?

von (prx) A. K. (prx)


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Christoph Kind schrieb:
> kann mir jemand etwas über die HF-Durchlässigkeit von Carbon im Bereich
> von 1.5 bis 2.5 GHz sagen?

Sollte reichen. Über 70dB bei 0,66mm im o.A. Paper, über 85dB bei 
1,14mm. Nach oben offen, weil Messprobleme. Aud der Theorie ergeben sich 
demgemäss 150dB bei 0,66mm.

von (prx) A. K. (prx)


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Mike schrieb:
> Von quantitativen Angaben haben die wohl noch nichts gehört?

Doch, aber du hast das Paper offensichtlich nicht gelesen.
Steht alles drin, Werte und Messaufbau.

: Bearbeitet durch User
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