Hallo zusammen, ich habe für einen Bekannten (!) der eine GMBH hat und dort die Software einsetzen will, Software entwickelt. Der Bekannte meinte, dass ich ihm doch einfach eine Rechnung mit den Aufwänden ausstellen soll. 1. Brauche ich ein Gewerbe um eine Rechnung zu schreiben? 2. Wie hoch kann ich den Stundensatz setzen (inkl. MwSt.)? Entwickelt wurde in Java, Aufwand bisher etwa 35 Stunden. Vielen Dank!
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Peter G. schrieb: > 1. Brauche ich ein Gewerbe um eine Rechnung zu schreiben? ja, Gewerbeschein gibts bei der Stadtverwaltung Peter G. schrieb: > 2. Wie hoch kann ich den Stundensatz setzen (inkl. MwSt.)? nach Absprache, normalerweise zwischen 15€ und 100€, die eigene Qualifikation und den Nutzen des Softwareprojekts für den Auftraggeber sollte man hier berücksichtigen. Wenn diese Software einen Schichtarbeitsplatz ersetzt, dann kann man natürlich ganz andere Preise verlangen wie wenn es sich nur um ein Tool zur Homepagepflege handelt.
Peter G. schrieb: > 1. Brauche ich ein Gewerbe um eine Rechnung zu schreiben? Nein. Als einmalige Tätigkeit die nicht zur regelmässigen Gewinnerzielungsabsicht gemacht wird ist das nicht nötig. Und selbst wenn du das später regelmässig machst, versuche als Systemanwendungsprogrammierer freiberuflich durchzugehen (ja, eine Unterteilung ist System und Anwednungsprogrammierung macht keinerlei Sinn, so ist aber unsere Gesetzgebung, und Java ist nie Systemprogrammierung, aber das weiss der Finanzamtsmitarbeiter ja nicht). Du darfst aber keine MWSt dazurechnen. > 2. Wie hoch kann ich den Stundensatz setzen (inkl. MwSt.)? So viel er bereit ist zu bezahlen. Dein KFZ Mechaniker nimmt 70 EUR. > Entwickelt wurde in Java, Aufwand bisher etwa 35 Stunden. Wenn man der Meinung ist, daß man noch etwas langsamer ist als ein Profi, dann nennt man weniger Stinden als es real gebraucht hat (weil man quasi das "ich musste erst rausfinden wie es geht" auf eigene Kappe nimmt), aber nicht einen lächerlich niedrigen Stundensatz. Normalerweise schreibst du aber eine Rechnung über das Gesamtkunstwerk "Werkvertrag" und musst dann auch kostenlos Fehler rausmachen. Die Einrechnung der dazu später nötigen Arbeitszeit musst du also nicht zu gering abschätzen.
Weniger Buerokratie koennte eine stundenweise Beschaeftigung bei Deinem Bekannten mit sich bringen. wendelsberg
Peter G. schrieb: > 1. Brauche ich ein Gewerbe um eine Rechnung zu schreiben? Zum Schreiben einer Rechnung brauchst du nur Zettel und Stift. ;-) Im Ernst: eine Rechnung schreiben kann sowieso jeder. Geht auch ganz privat. Bezüglich Gewerbe hat dir MaWin ja schon geantwortet. Aber nicht vergessen, dass es natürlich dennoch eine Einnahme aus selbstständiger Tätigkeit darstellt, die du auf der Steuererklärung ausweisen musst. Wird dann halt gemeinsam mit deinen anderen Einnahmen versteuert.
Hier der Standard-Passus der für solche Fälle auf die Rechnung gehört: "Gemäß § 19 USt.-Gesetz wird keine Umsatzsteuer erhoben." ...Brutto ist also gleich Netto. Sowas darfst Du machen, solange Deine Einnahmen aus selbständiger Tätigkeit im Jahr unter 17,5k liegen. Siehe auch: https://www.finanzamt.bayern.de/Wuerzburg/Merkblatt_zur_Besteuerung_von_Kleinunternehmern.pdf
Honorar-Note stellen! Für geleistete Arbeiten erstelle ich Ihnen pauschal xxxx Euro Wobei hier nicht von Stunden und Stundensätzen die Rede ist! Rechtsanwalt und Notar verlangt Honorar... L.G. Mani
Quittung schreiben für Software. Muss ja nicht drauf stehen das eine Arbeitsleistung erbracht wurde. Nicht, dass da noch einer auf Schwarzarbeit kommt. Die Quittung kann die Firma dann absetzen.
Ok vielen Dank erstmal für die Antworten! Jetzt habe ich mir aber noch folgendes überlegt: ich wäre doch eigentlich dumm, wenn ich eine Software schreibe, für die ich einmalig bezahlt werde und der Bekannte dann eventuell die Software im Laufe der Zeit 100x verkauft und je Verkauf daran verdient, ich jedoch davon nichts mehr abbekomme. Leider weiß ich nicht, wie sich seine Firma im Laufe der Zeit entwickelt, wie oft also in Zukunft mein Prdoukt über seine Firma verkauft wird. Was könntet ihr mir da empfehlen? Dass er mir als "Grundbezahlung" erst einmalig Aufwand(h) x Studensatz und ich mich künftig dann am Gewinn der Einnahmen beteilige? Was gäbge es an Ansätzen, die ihr mir empfehlen könntet? Vielen Dank!
Peter G. schrieb: > Was könntet ihr mir da empfehlen? 35*100€=3500€ kassieren und gut ist. Beim nächsten mal vorher vereinbaren was zu tun ist und nicht nachher versuchen den Esel zu melcken. MfG
Peter G. schrieb: > Leider weiß ich nicht, wie sich seine Firma im Laufe der Zeit > entwickelt, wie oft also in Zukunft mein Prdoukt über seine Firma > verkauft wird. Er wird es auch nicht wissen. Er trägt also das Risiko, dass die Investition, die er durch deine Bezahlung erbringt, auch in den Sand gesetzt sein könnte. Welche Motivation sollte er dann haben, bei positivem Ausgang des Experiments die Gewinne mit dir zu teilen, wenn du nicht auch das Risiko mit ihm teilen würdest, dass das ganze schiefgeht? Das ist wie mit einer Anstellung: du bekommst einen fest vereinbarten Betrag. Auf Dauer werden die, die dich anstellen, mehr als du bekommen, aber dafür hast du kein Risiko.
Ich würde das Ganze als Softwarelizenz verkaufen. Paketpreis musst du selber festlegen. Wird es Updates geben? Wird es weitere Versionen geben? Lizenz für deinen Kumpel zur Nutzung an x Arbeitsplätzen/Terminals in seiner Firma. Wer die Software noch haben will (also die Kunden deines Kumpels) muss auch eine Lizenz bezahlen, - fertig. Wenn dein Kumpel also deine Software weiterverkauft, muss er dir Lizenzgebühren zahlen, für jedes verkaufte Produkt. Er holt sich das vom Endverbraucher wieder und schlägt seinen Gewinn drauf. Das ist ja gerade der Vorteil für Softwareentwicklungen. Man kann sie mehrfach verkaufen. Je spezieller die Anwendung ist, desto teurer auch. Je weniger Konkurrenzprodukte es gibt, desto teurer. Warum ist der hässliche Gates so reich? :D Aber, immer schön "leben und leben lassen".
Ich denke da ist das "Unternehmerische Denken" ganz wichtig. Wenn du vorher nur vereinbart hast das er Stundenweise was zahlt solltest du da auch dabei bleiben. Wenn du je Verkauf was willst, musst du aber auch bzw solltest du bereit sein mit Ihm das Risiko zu tragen. Der Leitsatz ist ganz einfach, wenn du Ihn jetzt melken willst und übers Ohr hauen, wird es später so sein, dass er sich einfach wenn anders sucht und du hast nichts mehr davon.
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