Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik FBAS 16:9 in 4:3 Letterbox umwandeln


von Luca E. (derlucae98)


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Hallo,

Gibt es eine Schaltung, die es ermöglicht ein 16:9 FBAS-Signal in ein 
4:3 Letterbox-Signal umzuwandeln?

Es geht hier um einen Sony PVM-9040ME, der ein 16:9 Videosignal in ein 
4:3 Bild verzerrt. Man müsste also oben und unten einen schwarzen Balken 
hinzufügen.

Wie sähe so etwas, sofern überhaupt möglich, Schaltungstechnisch aus?

Diverse andere Monitore von Sony (PVM-9042, PVM-9045) bieten die 
Möglichkeit, zwischen 4:3 und 16:9 LB umzuschalten. Da die Platinen der 
einzelnen Monitore ähnlich zu sein scheinen, ließe sich diese Funktion 
ja eventuell nachrüsten. Ich wühle mich mal durch das Servicemanual...

http://elektrotanya.com/sony_pvm-8042q_8045q_9042qm_9045qm_9045pm_chassis_scc-e96_f09_f31_f90_sm.pdf/download.html

Danke im Voraus.

von mhh (Gast)


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Ich denke Du solltest dem Ansatz folgen, die Quelle mit 4:3 zu 
beauftragen. Dann werden im Normalfall dort die Balken zugefügt. So 
machen es jedenfalls meine Player und Receiver.

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Luca E. schrieb:
> Diverse andere Monitore von Sony (PVM-9042, PVM-9045) bieten die
> Möglichkeit, zwischen 4:3 und 16:9 LB umzuschalten. Da die Platinen der
> einzelnen Monitore ähnlich zu sein scheinen, ließe sich diese Funktion
> ja eventuell nachrüsten. Ich wühle mich mal durch das Servicemanual...

Ich habe vor einigen Jahren mal ein paar 9040er (oder waren es 9042er?) 
mit einer 4:3/16:9 Umschaltung aufgerüstet. Die Platinen sind an und für 
sich die Selben wie beim PVM9044QM, welcher diese Umschaltmöglichkeit 
hat, jedoch sind die Platinen unterschiedlich bestückt.

Die genauen Details kann ich dir aus dem Kopf heraus nicht schreiben, 
aber der Umbau / die Aufrüstung ist möglich.

von Luca E. (derlucae98)


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Magnus M. schrieb:
> Die genauen Details kann ich dir aus dem Kopf heraus nicht schreiben,
> aber der Umbau / die Aufrüstung ist möglich.

Das ist doch schon mal schön zu hören. So wie ich das in den 
Schaltplänen erkennen kann, befindet sich der Anschluss für den Schalter 
auf dem D-Board.
Von da aus geht eine weitere Verbindung zum QA-Board. Auf diesen beiden 
Boards werde ich mir die Bestückung mal genauer ansehen.

von Andreas M. (andreas_m62)


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Bei den anderen Monitoren aus der gleichen Serie gibt es einen Schalter 
zur Umschaltung von 4:3 auf 16:9.
Vielleicht ist da was auf der Leiterplatte des 9040 vorbereitet?

http://www.acuson.it/schedepdf/vx6KTWsw8S_PVM-9042QM(brch).pdf

von Luca E. (derlucae98)


Angehängte Dateien:

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Ich habe mir jetzt mal das QA-Board angeschaut.
Die Nummer des Boards (1-641-721-15, Linke untere Ecke) stimmt mit der 
des Servicemanuals überein.
Der Schaltplan des QA-Boards scheint aber nicht zu dem Board zu passen.
Verfolge ich die 4:3/16:9 Leiterbahn von CN404, lande ich bei C475 und 
R1411.
C474 auf dem Boardlayout ist jedoch nicht im Schaltplan auffindbar.
Während im Schaltplan 16:9/4:3 über R1426 an den Kollektor von Q419 
führt, sind weder R1426 noch Q419 auf dem Board zu finden.
Der Bereich um Q419 ist mit 'B only' markiert. Mein Board trägt die 
Bezeichnung '121-A' und darüber, vermutlich gestempelt, '100-B'.

Was übersehe ich hier?

Ich habe mal einen Ausschnitt des Servicemanuals angehangen, um das 
Suchen der Seite zu ersparen.

von Luca E. (derlucae98)


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Ich bin nun etwas weiter gekommen.
Es sieht so aus, als benötige Q419 auf dem QA-Board nicht, da dessen 
Basis nur mit dem Remoteeingang, den ich nicht nachrüsten werde, 
verbunden ist.
Bleiben noch R1423 - R1426, die ich noch nicht gefunden habe. Zur not 
kann man diese wenigen Widerstände auch extern bestücken, sofern man sie 
überhaupt benötigt.

Die Bezeichnung B.-only ist mir mittlerweile auch klar. Steht für Blue 
only, nicht wie ich zuerst dachte für die Bezeichnung des Boards, für 
mich allerdings nicht weiter interessant.

Wenn ich das richtig sehe, muss ich die Underscan-Funktion auch noch 
bestücken.

Edit: Auf meinem D-Board fehlen leider diverse Footprints für Bauteile, 
die mit der Umschaltung zu tun haben.
Damit wird der Umbau wohl nicht möglich sein. Schade.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Wenn der Monitor oder deine Quelle ein komplettes V-Blanking macht, also 
die gesamte vertikale Austastlücke schwärzt, kannst du mit einer 
Verringerung der V-Amplitude wegkommen. Beim normalen TV würdest du dann 
die Prüfzeilen, V-Text usw. Signale am oberen Bildschrimrand sehen, wenn 
du aber mit Studiosignalen arbeitest oder der Monitor ein komplettes 
Blanking macht, hast du ja tatsächlich eine komplett schwarze 
Austastlücke.
Suche also mal den V-Amp Regler und dreh ihn einfach mal runter mit 
Testbild.
Wenns klappt, kannst du einfach den Regler umschalten auf einen 2ten, 
den du auf 16:9 einstellst.

: Bearbeitet durch User
von mhh (Gast)


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Matthias Sch. schrieb:
> Wenns klappt, kannst du einfach den Regler umschalten auf einen 2ten,
> den du auf 16:9 einstellst.

Lieber was parallel/ in Reihe zuschalten, um eine Unterbrechung während 
des umschaltens zu vermeiden. Auch die Helligkeit muss etwas runter.

Die Quelle scheint ja kein 4:3 Ausgabeformat mit 16:9 bedienen zu 
können, da darauf nicht eingegangen wurde.

von Luca E. (derlucae98)


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> Suche also mal den V-Amp Regler und dreh ihn einfach mal runter mit
> Testbild.

Teste ich morgen mal.

> Lieber was parallel/ in Reihe zuschalten, um eine Unterbrechung > während des 
umschaltens zu vermeiden.

Klingt logisch.

> Die Quelle scheint ja kein 4:3 Ausgabeformat mit 16:9 bedienen zu
> können, da darauf nicht eingegangen wurde.

Nein, das kann sie leider nicht.

von Luca E. (derlucae98)


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Hallo nochmal,


Matthias Sch. schrieb:
> Suche also mal den V-Amp Regler und dreh ihn einfach mal runter mit
> Testbild.

Ich habe nun mal am V-Size Regler gedreht. Vorher natürlich den 
Widerstand des Schleifers gegen Masse und die Spannung gegen Masse (mit 
Testbild) gemessen, um den Ausgangszustand wiederherstellen zu können.

Ich konnte das Bild tatsächlich zusammenstauchen. Für 16:9 reichte der 
Einstellungsbereich jedoch nicht ganz. Dieser lässt sich aber 
wahrscheinlich durch parallelschaltung eines Widerstandes erweitern.
Da das Poti (RV505) nur als veränderlicher Widerstand beschaltet ist 
(RV517, IC506 nicht bestückt), dürfte das kein Problem sein.

mhh schrieb:
> Auch die Helligkeit muss etwas runter.

Die Helligkeit änderte sich nicht.

: Bearbeitet durch User
von mhh (Gast)


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Luca E. schrieb:
> mhh schrieb:
>> Auch die Helligkeit muss etwas runter.
>
> Die Helligkeit änderte sich nicht.

Wenn Du die angestrebte Bildhöhe erreicht hast, sollte das Bild 
prinzipbedingt heller als in der 4:3 Streckung sein. Du wirst es 
allerdings sowieso einstellen wie es genehm ist. War nur als kleiner 
Hinweis gedacht.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Luca E. schrieb:
> Dieser lässt sich aber
> wahrscheinlich durch parallelschaltung eines Widerstandes erweitern.

Wenn du das gleich als Trimmpoti mit Schalter in Serie auslegst, kannst 
du bequem die Formate umschalten. Du stellst bei offenem Schalter einmal 
den originalen V-Size auf Letterbox, schliesst dann den Schalter und 
justierst den neuen Regler auf Widescreen.

Luca E. schrieb:
> Vorher natürlich den
> Widerstand des Schleifers gegen Masse und die Spannung gegen Masse (mit
> Testbild) gemessen, um den Ausgangszustand wiederherstellen zu können.

Studiomonitore stellt man im Allgemeinen so ein, das die erste aktive 
Videozeile (Zeile 26/338) bereits im sichtbaren Bereich ist, bei 
Consumer-TV hat man die ersten 2 bis 3 Zeilen meist aus dem sichtbaren 
Bereich gedreht.

: Bearbeitet durch User
von Luca E. (derlucae98)


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Matthias Sch. schrieb:
> Studiomonitore stellt man im Allgemeinen so ein, das die erste aktive
> Videozeile (Zeile 26/338) bereits im sichtbaren Bereich ist

Danke für die Info. Mein Testbildgenerator ist nur ein DVD-Player mit 
Testbild DVD. Kann ich sicher sein, dass auch dort die ersten 
Videozeilen mit Informationen gefüllt sind und nicht einfach nur schwarz 
sind?

Luca E. schrieb:
> Dieser lässt sich aber
> wahrscheinlich durch parallelschaltung eines Widerstandes erweitern.

Eine Parallelschaltung zwischen Schleifer und Pin 2 des Potis mit einem 
weiteren Poti hat nichts gebracht. Mit ein wenig probieren habe ich 
festgestellt, dass ein Kurzschließen von R1519 das Bild genau auf 16:9 
zusammenstaucht.
Also muss ich nur R1519 mit einem Schalter überbrücken.

Manchmal kann es so einfach sein...

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Luca E. schrieb:
> Kann ich sicher sein, dass auch dort die ersten
> Videozeilen mit Informationen gefüllt sind und nicht einfach nur schwarz
> sind?

Du meinst die Austastlücke? Die Zeilen von 1-25 sind das, was im 
normalen PAL625 Bild die Austastlücke bildet und in der Informationen 
wie Prüfzeilen, VPS, WSS und V-Text Signale untergebracht werden. DVD 
mit Hollywood Inhalt haben da oft nur die Makrovision Weisszeilen, die 
die Regelung von Videorecordern lahmlegen soll -> Kopierschutz. Die 
Dinger flimmern vor sich hin und wechseln öfter mal zwischen weiss und 
schwarz.
Studiosignale haben in der Austastlücke oft auch VITC Zeitcodes o.ä.

Das aktive Bild beginnt dann in Zeile 26, die erste, die bei einem 
PAL625 Signal Videoinhalt hat und bei einem Studiomonitor am oberen 
Bildrand liegt.

: Bearbeitet durch User
von Luca E. (derlucae98)


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> Du meinst die Austastlücke?

Nein. Vielleicht war die Frage etwas unverständlich gestellt.
Ich meine, ob ab Zeile 26 garantiert der Bildinhalt anfängt oder ob der 
DVD-Player auch noch mal ein paar Zeilen abschneidet bzw. durch schwarz 
ersetzt.
Habe das Poti jetzt einfach so eingestellt, dass der Widerstand des 
Schleifers gegen Masse wieder so ist wie vorher.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Luca E. schrieb:
> Ich meine, ob ab Zeile 26 garantiert der Bildinhalt anfängt oder ob der
> DVD-Player auch noch mal ein paar Zeilen abschneidet bzw. durch schwarz
> ersetzt.

Sollte nicht so sein. Der DVD Player wird sogar die Austastlücke 
unverändert von der DVD durchreichen, u.a. wegen der o.a. 
Kopierschutzmassnahmen.
Studiogeräte könnten allerdings das BB (Black Burst) Signal benutzen, um 
ihr eigenes Blanking zu steuern, das habe ich allerdings noch nie 
gesehen. Konsumergeräte machen so etwas garantiert nicht.
Es kann allerdings mal Unterschiede im Quellmaterial geben, so das es 
mal Zeile 25 oder 27 wäre, wenn die Jungs bei der DVD Produktion nicht 
richtig aufgepasst haben. Ist aber selten und kommt eigentlich nur bei 
Amateur-DVDs vor.

von Luca E. (derlucae98)


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Matthias Sch. schrieb:
> Es kann allerdings mal Unterschiede im Quellmaterial geben, so das es
> mal Zeile 25 oder 27 wäre,

Naja gut, eine Zeile mehr oder weniger spielt da jetzt auch keine Rolle. 
So genau kann ich das eh nicht einstellen.

Auf der Rückseite habe ich jetzt einen Schalter eingebaut. Funktioniert 
wie gewollt.

Danke für die Hilfe!

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Luca E. schrieb:
> Danke für die Hilfe!

Da nich' für :-)

von Jobst M. (jobstens-de)


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Matthias Sch. schrieb:
> Der DVD Player wird sogar die Austastlücke
> unverändert von der DVD durchreichen

Neee, auf der DVD ist mpeg2. Der Austastframe wird vom DVD-Player 
erzeugt - bei Bedarf auch mit dem Kopierschutz.
Trotzdem kommt aus dem Player natürlich ein einwandfreies FBAS-Signal.
Und wenn die Daten auf der DVD einwandfrei sind, sind ab der ersten 
Bildzeile (also Zeile 25) auch Bildinformationen.


Gruß

Jobst

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Jobst M. schrieb:
> Neee, auf der DVD ist mpeg2. Der Austastframe wird vom DVD-Player
> erzeugt - bei Bedarf auch mit dem Kopierschutz.

Hast du natürlich recht. Ich meinte auch nur, das ein DVD Player der 
Standardklasse nicht noch ein extra Blanking der Austastlücke macht - 
und das gerade, damit z.B. der Kopierschutz durchkommt.

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