Hallo, welcher Sinn steht dahinter, wenn man bspw. in E10 eingestuft wird und dann noch 400€ brutto oben drauf bekommt? Warum wird man dann nicht einfach gleich in E11 eingruppiert oder so?
Edit: Also die 400€ onTop als übertarifliche Zulage bekommt.
Weil die übertarifliche Zulage jederzeit gekürzt oder gestrichen werden kann. Außerdem wird sie bei Gehaltserhöhungen oftmals abgeschmolzen, d.h. du bekommst eine Gehaltserhöhung, hast aber nicht mehr Geld in der Tasche.
Man bekommt oft als Neueinsteiger in den ersten Monaten statt der tariflichen Leistungszulage eine freiwillige Zulage. Bei der ersten Leistungsbeurteilung wird die freiwillige Zulage mit der Leistungszulage verrechnet. Grund ist vermutlich, dass man formal schlecht eine Leistungszulage gewähren kann, ohne die Leistung beurteilt zu haben. Andererseits steht mehr oder weniger schon fest, dass es eine Leistungszulage in einer bestimmten Größenordnung (z.B. 10%) geben wird. Also gewährt man den Betrag von Anfang an als freiwillige Zulage, damit das Einstiegsgehalt für den Bewerber attraktiv ist.
Bedenke aber das sich alle anderen sonderzahlungen wie Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld nach deinem Grundgehalt richten. Damit ist der Stufenaufstieg trotzdem immer besser. Man kann ja heutzutage froh sein wenn man als Master die EG9 bekommt...
Mitleser schrieb: > Bedenke aber das sich alle anderen sonderzahlungen wie Urlaubsgeld und > Weihnachtsgeld nach deinem Grundgehalt richten. Kommt ganz auf die Firma an - bei uns zählt da das Gesamtbrutto (mit freiwilliger Zulage). Auch wird diese immer mit den Tariferhöhungen mit erhöht, also nicht "verrechnet". OK - wenns mal schlecht läuft, kann die Zulage gekürzt bzw. ganz abgeschafft werden. Aber mit dem Risiko kann ich leben... Mitleser schrieb: > Man kann ja heutzutage froh sein > wenn man als Master die EG9 bekommt... Nein, EG 10 (Bayern) ist da eher üblich.
auch mitgelesen schrieb: > Mitleser schrieb: >> Man kann ja heutzutage froh sein >> wenn man als Master die EG9 bekommt... > > Nein, EG 10 (Bayern) ist da eher üblich. Grundlage der ERA Gruppen ist die Tätigkeit und nicht die Qualifikation. Ein Master oder Doktor würde theoretisch bei entsprechender Tätigkeit genausoviel bekommen, wie ein Ungelernter. Laut ERA Beispielen fangen Tätigkeiten, die typischerweise ein Studium voraussetzen, nach bayrischem Tarif bei 9 von 12 an.
Mitleser schrieb: > Man kann ja heutzutage froh sein > wenn man als Master die EG9 bekommt... Ist das mittlerweile so? Also ich bin als Dipl.-Ing. (FH) in die EG10 (Bayern) eingestiegen und nach ca. 3 Jahren in die EG11 gewechselt.
Hannibal schrieb: > Ist das mittlerweile so? Also ich bin als Dipl.-Ing. (FH) in die EG10 > (Bayern) eingestiegen und nach ca. 3 Jahren in die EG11 gewechselt. OK, bei mir hat's fast 10 Jahre gedauert, aber ERA11 ist durchaus drin als Dipl Ing(FH).... Normale Entwickler (meist die Einsteiger) sind 10, mit etwas mehr Verantwortung Richtung System oder Projektmanagement dann 11 oder 12. Bei uns ist auch AT relativ leicht möglich, nur will das fast keiner. Ohne Zeiterfassung fehlen dann plötzlich 20 Tage gleitren im Jahr.....
Die Eingruppierung hängt nicht von der Tätigkeit ab. Wenn eine Stelle für AT ausgeschrieben wurde aber ein Absolvent kommt wird er willkürlich eingruppiert. Mitunter hängt dann Entgeltstufe vom Betrieb aber insbesondere auch vom Standort ab.
Um mal Zahlen zu nennen: ERA 11b in Bayern sind mit durchschnittlicher Leistungszulage immerhin 75k brutto p.a., und das für eine 35h-Woche wohlgemerkt. Das finde ich schon ganz passabel, d.h. man hat genügend Freizeit und das passende Kleingeld diese auch zu gestalten.
Gonzo schrieb: > Um mal Zahlen zu nennen: ERA 11b in Bayern sind mit durchschnittlicher > Leistungszulage immerhin 75k brutto p.a., und das für eine 35h-Woche > wohlgemerkt. Das finde ich schon ganz passabel, d.h. man hat genügend > Freizeit und das passende Kleingeld diese auch zu gestalten. Für eine Konzerndrohne bei Audi oder BMW.
Noname schrieb: > Laut ERA Beispielen fangen Tätigkeiten, die typischerweise ein Studium > voraussetzen, nach bayrischem Tarif bei 9 von 12 an. Genau!
Hans schrieb: > Also gewährt man den > Betrag von Anfang an als freiwillige Zulage, damit das Einstiegsgehalt > für den Bewerber attraktiv ist. Richtig! War aber schon immer so! So werden "Leute" gefangen. Die freiwillige Zulage wird dann fast 1:1 mit der Tarifsteigerungen verrechnet.
Dennis schrieb: > Warum wird man dann nicht > einfach gleich in E11 eingruppiert oder so? Weil die freiwillige Zulage bei "uns geht`s momentan ned so gut" gekappt werden kann.
Außerdem kann man dann als Firma eher auf Gehaltswünsche eines Bewerbers eingehen wenn das Tarifkorsett an dieser Stelle keine Gehaltserhöhung zulässt.
Wenn eine Leistungszulage im Gehalt mit drin ist, stellt sich nur die Frage welche Leistungsziele hier maßgebend sind. Wenn die nicht genau definiert sind, kann der Arbeitgeber doch manipulieren wie es ihm in den Kram passt. Ich würde versuchen, die Klausel zu vermeiden. Kann nämlich auch ein Versuch sein, ob man den Kandidaten manipulieren kann.
Usus schrieb: > Wenn eine Leistungszulage im Gehalt mit drin ist, stellt sich > nur die Frage welche Leistungsziele hier maßgebend sind. > Wenn die nicht genau definiert sind, kann der Arbeitgeber > doch manipulieren wie es ihm in den Kram passt. > Ich würde versuchen, die Klausel zu vermeiden. > Kann nämlich auch ein Versuch sein, ob man den Kandidaten > manipulieren kann. Leistungszulage ist im Tarif doch nur ein Wort, mit Leistung hat sie in der Praxis nichts zu tun, eher mit Betriebszugehörigkeit und Sympathie deines Vorgesetzten. Man bekommt auch jährlich nie weniger als bisher, entweder bleibt sie gleich hoch oder wird um ein paar Punkte erhöht.
Die LZ darf durchaus sinken, allerdings ist dies vorher anzukündigen und der BER hat da auch noch ein paar Worte mitzureden.
D. K. schrieb: > Die LZ darf durchaus sinken, allerdings ist dies vorher > anzukündigen und der BER hat da auch noch ein paar Worte mitzureden. Kommt in der Praxis aber nicht vor, da müsstest du schon einen sehr großen Bock geschossen haben.
Hannibal schrieb: > Ist das mittlerweile so? Also ich bin als Dipl.-Ing. (FH) in die EG10 > (Bayern) eingestiegen und nach ca. 3 Jahren in die EG11 gewechselt. Welche Region? Welcher AG? Welche Branche?
Wissender schrieb: > Man bekommt auch jährlich nie weniger als bisher, entweder bleibt sie > gleich hoch oder wird um ein paar Punkte erhöht. Oder der Chef will ein paar loswerden. Dann sind ein paar Pkt. weniger immer der ideale Treibsatz um jemanden zum Wechseln zu animieren.
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