Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik DCF Empfang und Schaltnetzteil


von Thomas S. (thomas_s72)


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Guten Tag,
es gibt ja schon viele Beiträge hier zum Thema DCF, aber ich habe ein 
Problem wozu ich bisher nichts finden konnte.

Meine DCF Uhr mit einem ATMEGA328 betreibe ich mit einem 
Steckernetzteil.
Leider stelle ich fest, dass der Empfang sehr gestört wird, wenn ich ein 
Schaltnetzteil verwende, mit einem normalen Netztrafo ist das Problem 
nicht da.
Das NT ist in der Steckdose, der Empfänger mehrere Meter davon entfernt 
(Empfänger mit Antenne zusammen). Verschiedene Empfängertypen habe ich 
auch versucht (Conrad ist der beste soweit), immer das selbe.

Ein Ferritring auf der Zuleitung von SNT zur Uhr verbessert das Problem, 
es ist aber weiterhin da.
Und das Beste: Wenn ich mit dem nassen Finger die Masse meiner Schaltung 
anfasse ist der Empfang ungestört.
Nun ist es nicht praktikabel, den nassen Finger mit einzubauen....
Auch Entstörmaßnahmen (KerKo, Drosseln) helfen nicht. Die Zuleitung des 
Empfängers ist mit 100 Ohm und 100nF abgeblockt, auch ein geschirmtes 
Kabel zum Emp. hilft nicht.
Es kommen also 12V an, die werden auf 5V geregelt und dann kommt das RC 
Glied. Damit sollte die Spannung doch sauber sein.
Es scheint da irgend etwas über die Masseleitung zu kommen. Was kann man 
sonst noch tun um das zu unterdrücken?
Leider ist dei Lösung mit dem traditionellen Trafo unbefriedigend, der 
wird schon warm, nicht wie ein SNT.

Danke für eure Anregungen,
Thomas

von Nico (nico123)


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DCF ist aus meiner Erfahrung ziemlich störanfällig!
Wie wandelst Du denn die 12V zu 5V (linear)?

von Carsten W. (eagle38106)


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Hi,

ich gehe mal davon aus, daß Du eine Wandwarze ohne Schutzleiteranschluß 
benutzt. Wenn Du mal mit einem Scope die Spannung vom Netzteil gegen 
Erde mißt, wirst Du ziemlich viel Dreck mit einer Amplitude von ~115V 
sehen. Ersatzweise kannst Du auch einen Phasenprüfer an Deine Schaltung 
halten. Der Grund ist die Entstörung im Netzteil: ein kleiner 
Kondensator von der gleichgerichteten Primärseite zur Sekundärseite. 
Diese überlagerte Störspannung bringt den DCF-Empfänger durcheinander. 
Abhilfe schafft da nur das Erden der Schaltungsmasse.

Gruß
Carsten

von Marc O. (Firma: REICHL EMVandromed) (guglielmo)


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Das Problem hast du ja schon selber herausgefunden... Diese 
Längstwellenempfänger sind bestimmungsgemäß überaus empfindlich, und als 
Abhilfe könnte ich -wenn du weiterhin ein Schaltnetzteil verwenden 
willst - dir nur empfehlen, eines zu selektieren, dessen Harmonische 
weitab von 77,5 kHz liegen. Ferrite helfen in diesem Frequenzbereich 
recht wenig, allenfalls könnte ein zusätzliches Filter auf der DC-Seite 
des Schaltnetzteiles ( ganz kurze Zuleitung ) mit einer 
stromkompensierten Drossel von einigen mH in Verbindung mit einem 
größeren X-Kondensator helfen.

von Teo D. (teoderix)


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Bei mir hängt da ne 12V(1A?) Öko Wandwarze von Pollin dran, die stört 
kein bisschen.

von Peter D. (peda)


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Thomas S. schrieb:
> Die Zuleitung des
> Empfängers ist mit 100 Ohm und 100nF abgeblockt

Rechne mal nach, bei 77kHz ist das fast keine Dämpfung.
Nimm mal 1k + 100µF.

von Thomas S. (thomas_s72)


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Danke für die vielen Antworten.
Die Regelung von 12V auf 5V ist mit Linearregler, dann kommt der 
Tiefpass. Hab da auch schon verschiedenes versucht, größere Elkos und 
so. Das kommt wie schon beschrieben wohl über die Masse.
Hab auch verschiedene "Wandwarzen" von Pollin probiert mit mehr oder 
weniger Erfolg.

Werde wohl mit einem regulären Trafo die Uhr betreiben. Eine Erdung ist 
nicht praktikabel weil ich da eine Wandwarze mit Hohlstecker anschließen 
will, die hat wie schon richtig vermutet keinen Erdanschluss.
Denke das Thema ist damit abgeschlossen.

Gruß
Thomas

von Thomas S. (thomasschattat)


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Noch ein kurzer Nachtrag:
Ich hab den Vorschlag von Carsten mal ausprobiert und meine Masse 
geerdet. Das brigt es TOTAL. Mit vertikaler (also schlechteste 
Ausrichtung) Antenne hab ich trotzdem einen Superempfang. Ist ja im 
Rhein Main Gebiet auch zu erwarten.

Falls das jemand mal nachmachen will....

von Walter (Gast)


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Habe das gleiche Problem. Möchte die Uhr eigentlich schon ganz gerne 
über ein Schaltnetzteil betreiben. Leider ist das ganze ein Projekt für 
die Schule und quasi schon so gut wie abgeschlossen, außer dass ich nun 
im finalen Aufbau (bei den vorherherigen Versuchen immer mit dem 
Labornetzteil betrieben) keinen Empfang mehr habe.

Hat vielleicht jemand ne Empfehlung für ein gutes 12 V (und ca. 1,5 A) 
Netzteil das ich mal probieren könnte?

Wenn ich die Masse vom Oszilloskop anschließe ist alles wunderbar, 
perfekter und sehr störunempfindlicher Empfang. Ohne Masse ist ein 
Empfang unmöglich.

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