Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Schottky-Diode mit kleiner Flusspannung bis 50mA


von felix (Gast)


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Hallo Experten, ich suche gerade eine Diode mit niedriger Flusspannung 
(<0,4V) für eine Schaltung, die max. 50mA zieht. Ich habe schon gelesen, 
dass Schottky-Dioden kleine Flussspannungen haben, aber in den 
Datenblättern auch gesehen, dass die Flussspannung mit dem Strom stark 
variiert.

Gibt es Kriterien, auf die ich achten sollte, um die o.g. Bedingungen zu 
erfüllen? Momentan kann ich nur ganz viele Datenblätter und Kennlinien 
durchschauen.. Oder kennt jemand eine geeignete Diode?

von Joachim B. (jar)


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von Schaulus Tiger (Gast)


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In manchen Schaltungen kann man mit einem FET eine (aktive) "ideale 
Diode" bauen.

von WehOhWeh (Gast)


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LL103A wäre eine typische Kleinsignalschottky. Die hat max. 370mV @20mA. 
Die würde die geforderten max. 400mA vermutlich auch für 50mA schaffen. 
Typisch hat sie da eh nur so 150-200mV.

Reicht das nicht, müsste man eine Stufe größer nehmen, z.V. eine SS14.

Aber: Die Spannung hast du nicht angegeben, das wäre auch zu beachten.

Bei Schottkys immer aufpassen, die haben relativ viel Sperrstrom. Der 
kann bis in die mA gehen, bei hohen Temperaturen.

von (prx) A. K. (prx)


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Joachim B. schrieb:
> eventuell eine Germanium Diode

Bei 50mA fressen solche kleinen Ge-Dioden mehr als Si-Dioden, sofern sie 
das überhaupt verkraften.

Unter 0,4V liegt die 1N5817 (max 20V).

felix schrieb:
> Gibt es Kriterien, auf die ich achten sollte, um die o.g. Bedingungen zu
> erfüllen?

Die Flussspannung ist bei Schottkys stark von der maximalen 
Sperrspannung abhängig.

Der Sperrstrom von Schottkys ist wesentlich höher als bei normalen 
Dioden, ganz besonders bei hoher Temperatur.

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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felix schrieb:
> Hallo Experten, ich suche gerade eine Diode mit niedriger Flusspannung
> (<0,4V) für eine Schaltung, die max. 50mA zieht.
Willst du damit einen Verpolschutz bauen?

Falls ja: das geht mit deutlich weniger Spannungsabfall...
Siehe dort etwa in der Mitte:
http://www.lothar-miller.de/s9y/categories/39-Verpolschutz

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Wenn der Mosfet keine Option sein sollte und ein hoher Sperrstrom
akzeptabel ist, kannst du dir die BAT60A mit maximal 0,23V bei 100mA
anschauen.

von felix (Gast)


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WehOhWeh schrieb:
> Aber: Die Spannung hast du nicht angegeben, das wäre auch zu beachten.

Danke.. Spannung ist < 5V

von felix (Gast)


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Lothar Miller schrieb:
> iehe dort etwa in der Mitte:
> http://www.lothar-miller.de/s9y/categories/39-Verpolschutz

danke, ich habe es mir angesehen - bei mir liegt ziemlich genau der dort 
dargelegte Fall vor, wo ein Mosfet nicht funktioniert :-)

von felix (Gast)


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Yalu X. schrieb:
> Wenn der Mosfet keine Option sein sollte und ein hoher Sperrstrom
> akzeptabel ist, kannst du dir die BAT60A mit maximal 0,23V bei 100mA
> anschauen

Ich denke, der Sperrstrom ist kein Problem: wenn die Schaltung 50mA 
zieht, die mit einem Kondensator gepuffert werden sollten (so, dass 
100ms mit max. 10% Spannungsabfall überbrückt werden können), kommt es 
wohl auf 0,5 bis 1 mA Sperrstrom nicht an.

Die Last am LiPo, vor der Diode kann halt die Spannung immer mal kurz 
(<100ms) einbrechen lassen.

Jetzt fällt mir gerade auf: Ich weiß gar nicht, wie groß ich den 
Kondensator berechnen muss.. Also wenn ich den LiPo abziehen würde oder 
die Seite vor der Diode kurz schließen würde, soll die Schaltung aus dem 
Kondensator mit 3,6V weiter versorgt werden, und sie soll in den 100ms 
nicht unter 3,2V sinken.. Wie viele uF sind das?

Ich würde vermuten: wenn 1F = 1As/V ist, muss ich 0,4V Spannungsabfall 
einsetzen, 50mA und 100mS -> 0,4F für 1A 1s -> 0,04F für 1A 100ms (/20) 
-> 2mF - stimmt das?

von Falk B. (falk)


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@ felix (Gast)

>die Seite vor der Diode kurz schließen würde, soll die Schaltung aus dem
>Kondensator mit 3,6V weiter versorgt werden, und sie soll in den 100ms
>nicht unter 3,2V sinken.. Wie viele uF sind das?

C = I * t / U = 50mA * 100ms / 0,4V = 12,5mF

von Miep (Gast)


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hallo,

wie waers mit einer pmeg2005?

gruss

von MaWin (Gast)


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Miep schrieb:
>
> wie waers mit einer pmeg2005?

Was soll das sein ?

(Schottky-)Dioden niedriger Flußspannung (aber hohem Rückstrom) als 
Germaniumersatz: BAT60A SK24A: 0.12V@10mA 0.2V@100mA LL103x: 
0,2V@1mA@25°C MBRS120, MBRS140: 0,23@30mA@25°C MBRS320, MBRS340: 
0,22@50mA25°C B340F: 0,2V@10mA@25°C SB320, SB330, SB340: 0,2@10mA@25°C 
SK24A: 0,13V@10mA; 0,2@100mA; 0,33@1A, MBRB2515L (0.28V@10A, 200mA 
Ireverse@100°C)

von Miep (Gast)


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hallo,

http://www.nxp.com/documents/data_sheet/PMEG2005AEL.pdf

google bedienen kann ja nicht so schwer sein.... 4 buchstaben 4 zahlen 
eingeben, dass geht auch noch um diese uhrzeit. sorry fuer die 
flappsigkeit.

gruss

von Falk B. (falk)


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@felix (Gast)

>danke, ich habe es mir angesehen - bei mir liegt ziemlich genau der dort
>dargelegte Fall vor, wo ein Mosfet nicht funktioniert :-)

Wenn sich der Aufwand lohnt. Ideale Diode. Dazu gibt es fertige 
Controller + P-Kanal FET. Der Controller erkennt wenn der Strom 
rückwärts fließt und macht den MOSFET dicht. Sowas hier.

http://www.ti.com/product/lm5050-1

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