Hallo, nachdem ich vor nem Jahr meinen Bachelor of Engineering im Studiengang Mechatronik absolviert habe war ich seither in der Automatisierungstechnikbranche tätig. Die Jobsuche gestaltete sich als äußerst schwierig und ich war froh, irgendwo untergekommen zu sein. SPS-Programmierung ist zwar ganz nett aber mein Herz brennt für die Hardwareentwicklung. Ich möchte Analog- oder Digitaltechnik entwickeln. Ich befürchte aber, es wird nicht allzu einfach, in einen Job dieser Art reinzukommen, nachdem ich erst mal ein paar Jahre lang lediglich Berufserfahrung in der Automatisierungstechnik habe. Ich hatte zwar einige Vorstellungsgespräche, bei denen ich stark damit punkten konnte, dass ich mich hobbymäßig in der Elektronikentwicklung engagiere und autodidaktisch in Fachthemen wie z.B. Digitale signalverarbeitung einarbeite, aber zu einer festen Zusage kam es bisher leider nicht. Nun war mein nächster Plan, ein Elektrotechnik-Masterstudium zu machen. Zum einen interessieren mich die Themen dort sehr (viel mehr als die im Mechatronik-Bachelor), zum anderen erhoffe ich mir dadurch, mich für die Elektronik-Branche wichtiger zu machen und auch evtl. gehaltsmäßig gleich höher einsteigen zu können bzw. generell vor den Arbeitgebern und auf dem Arbeitsmarkt höheres Ansehen genießen zu können. Was die Sache nun noch ein wenig komplizierter macht: Ich möchte mein Leben nicht auf der Arbeit verbringen. Ich muss nicht unbedingt ein Spitzengehalt verdienen und ein dickes Auto fahren. Nicht 9h außerhalb des Hauses verbringen nur damit ich mir Statussymbole kaufen kann. Ich leide derzeit schon am Zeitmangel und muss überall Abstriche machen, das gefällt mir nicht und selbst langfristig würde eine Gewöhnung würde nur einen unbefriedigenden Kompromiss darstellen. Daher würde ich mich in Zukunft eher in Richtung 35 oder 30h-Woche bewegen. Ich kenne schon Leute, die in der Hardwareentwicklung erfolgreich mit annehmbarem Gehalt eine 30h-Woche praktizieren. Dem Gegenüber steht aber wieder das Masterstudium. Master ist ja schon zum Teil Synonym für Karriere. Eine 30h-Woche hat aber wohl recht wenig mit Karriere zu tun. Ich frage mich nun, ob eine 35h oder 30h-Woche mit dem Master überhaupt noch möglich ist und ob ich da nicht irgendwo hinsteuere wo ich eigentlich gar nicht hin möchte. Nicht, dass ich nun 2 Jahre lang Geld spare, um mir den Master zu finanzieren, 2 Jahre den Master dann mache und sich dann herausstellt, dass niemand einen Master sucht, der nicht bereit ist, sein Leben in vollem Maße dem Beruf zu opfern. Was meint ihr?
Eine 30h-Woche halte ich schon für sehr knapp. Aber du kannst natürlich nach Tarifverträgen Ausschau halten, die laufen mit 35h. Gruß Dennis P.S.: Master == Karriere --> Blödsinn.
Guten Morgen, > Dem Gegenüber steht aber wieder das Masterstudium. Master ist ja schon > zum Teil Synonym für Karriere. Eine 30h-Woche hat aber wohl recht wenig > mit Karriere zu tun. Ich frage mich nun, ob eine 35h oder 30h-Woche mit > dem Master überhaupt noch möglich ist und ob ich da nicht irgendwo > hinsteuere wo ich eigentlich gar nicht hin möchte. Nicht, dass ich nun 2 > Jahre lang Geld spare, um mir den Master zu finanzieren, 2 Jahre den > Master dann mache und sich dann herausstellt, dass niemand einen Master > sucht, der nicht bereit ist, sein Leben in vollem Maße dem Beruf zu > opfern. Direkt suchen werden Firmen nach einem 30h-Master kaum, genauso wie die meisten keinen 30-h-Bachelor suchen. Aber Du hast über das Teilzeit-und-Befristungsgesetz die Möglichkeit, unter bestimmten Bedingungen (genügend lange Betriebszugehörigkeit, ausreichend großer Betrieb) Deine Arbeitszeit zu verringern. Wenn Du als guter Entwickler bekannt bist, wird Dich das in einer guten Firma nicht den Job kosten. http://www.gesetze-im-internet.de/tzbfg/__8.html Viele Grüße Peter
Leidenschaftlicher Elektronikentwickler schrieb: > Synonym für Karriere Alles kann, nichts muss. Es gibt genug Ings mit Master oder Dipl.Ing. (würde ich als vergleichbar ansehen, Gegenstimmen gibt es bestimmt) die ihr Leben lang als (sehr guter) Sachbearbeiter unterwegs sind. Wenn du jetzt schon siehst, dass du gar nicht viel arbeiten musst, und es vielleicht nur als Last siehst, überdenke deine Pläne aber komplett. Möglicherweise ist eines deiner Hobbies besser geeignet dich zu versorgen oder du machst eine kleine Firma auf. Das passt leider nicht mit den 30h (zumindest in den ersten Jahren) könnte aber näher an den Themen sein, die du wirklich magst und für die du dich begeistern kannst.
Leidenschaftlicher Elektronikentwickler schrieb: > Was die Sache nun noch ein wenig komplizierter macht: Ich möchte mein > Leben nicht auf der Arbeit verbringen. Ich muss nicht unbedingt ein > Spitzengehalt verdienen und ein dickes Auto fahren. Nicht 9h außerhalb > des Hauses verbringen nur damit ich mir Statussymbole kaufen kann. Ah, Generation Y? ;-) Wie auch immer, diese Einstellung finde ich sehr gesund, dann das Leben ist nicht zum Arbeiten da. Aber der akademische Abschluss Bachelor oder Master spielt bei diesem Thema überhaupt keine Rolle. Die Schwierigkeit ist es für dich, einen passenden Arbeitsplatz zu finden. Ingenieure, die Teilzeit arbeiten, gibt es wohl nur wenige. Am ehesten geht das wohl in einem großen Konzern mit Tarifbindung. 35h Woche Vollzeit klingt für manche hier ja schon wie Teilzeit, wenn man die Kommentare so liest...
Mein Kollege (SW-Entwickler) arbeitet nur 3 Tage / Woche, er hat dies von Anfang an als Bedingung gestellt. Da wir dringend jemand benötigt haben, war das in Ordnung. Feste Arbeitszeiten oder -tage sind dann wichtig, damit man zumindest weiß, wann man seine Fragen beantwortet bekommt. Ich finde es in Ordnung, anfangs muss man sich drauf einstellen, aber man gewöhnt sich dran.
doppelschwarz schrieb: > Mein Kollege (SW-Entwickler) arbeitet nur 3 Tage / Woche, er hat dies > von Anfang an als Bedingung gestellt. Da wir dringend jemand benötigt > haben, war das in Ordnung. Feste Arbeitszeiten oder -tage sind dann > wichtig, damit man zumindest weiß, wann man seine Fragen beantwortet > bekommt. > > Ich finde es in Ordnung, anfangs muss man sich drauf einstellen, aber > man gewöhnt sich dran. Und was verdient der Kollege?
Mein alter Klassenkamerad hat das auch gemacht. Macht gerade seine Masterarbeit in der Firma (Wirtschafts-Informatik) und die wollen ihn unbedingt behalten, er sich aber eher selbstständig machen. Sie haben sich auf eine 3Tage Woche geeinigt mit knapp 60k pro Jahr Gehalt. Das ganze in BW bei einem "global Player"
:
Bearbeitet durch User
Im Konzern oder bei größeren Mittelständlern ist das sicherlich gut möglich. Am einfachsten ist es, einen Vollzeitvertrag anzunehmen und dann später einen Teilzeitvertrag auszuhandeln. Bei einem Bekannten (Konzernangestellter) wurde kürzlich die gesamte Entwicklungsabteilung auf 35h zurück gesetzt, ich glaube wegen Druck von der Gewerkschaft. Man sollte sich aber bewusst sein, dass man in 30h oder 35h wegen des Overhead (Teambesprechungen, Organisatorisches) prozentual viel weniger arbeitet als der Rest. Man muss also schon einen effizienten Arbeitsstil haben, um überhaupt noch ein vernünftiges Pensum zu schaffen. Wenn man sich privat sowieso mit der Materie beschäftigt, hat man natürlich auch einen Vorsprung. Eine Alternative ist Home-Office. 40h-Vertrag - 30h Büro, 10h Home-Office. Das kriegt man mitunter leichter als einen Teilzeitvertrag, man bekommt das gleiche Geld und man kann die 10h gut in die eigene Freizeit integrieren.
Antimedial schrieb: > Man sollte sich aber bewusst sein, dass man in 30h oder 35h wegen des > Overhead (Teambesprechungen, Organisatorisches) prozentual viel weniger > arbeitet als der Rest. Man muss also schon einen effizienten Arbeitsstil > haben, um überhaupt noch ein vernünftiges Pensum zu schaffen. Oder, man hat durch seine "Kurzarbeit" das beste Argument, an den ganzen Besprechungen nicht teilzunehmen und nur die Protokolle oder Kurzzusammenfassung in der Tee-Küche mitzubekommen. Wenn bei den Meetings kein Ziel absehbar ist oder der Einladende als schlechter Moderator bekannt ist - einfach nicht hingehen. Ich habe schon erlebt, dass gut motivierte Kurzarbeiter in 30h genausoviel geschafft haben wie die lange arbeitenden. Es gibt da auch sowas wie job-sharing. Zwei Leute teilen sich einen Job und schon bleibt Zeit für Freizeitaktivitäten.
Antimedial schrieb: > Eine Alternative ist Home-Office. 40h-Vertrag - 30h Büro, 10h > Home-Office. Das kriegt man mitunter leichter als einen Teilzeitvertrag, > man bekommt das gleiche Geld und man kann die 10h gut in die eigene > Freizeit integrieren. Das nennt sich übrigens Betrug. Home Office heißt nicht, frei zu haben.
Falsch verstanden, Kollege Kurbelwelle: Integrieren im Sinne von einbetten ist hier gemeint, nicht im Sinne von "der Freizeit hinzufügen". ;)
Christopher schrieb: > Oder, man hat durch seine "Kurzarbeit" das beste Argument, an den ganzen > Besprechungen nicht teilzunehmen und nur die Protokolle oder > Kurzzusammenfassung in der Tee-Küche mitzubekommen. Wenn bei den > Meetings kein Ziel absehbar ist oder der Einladende als schlechter > Moderator bekannt ist - einfach nicht hingehen. Richtig, das gehört natürlich zum Gesamtbegriff "Effizienz". Kurbelwelle schrieb: > Antimedial schrieb: >> Eine Alternative ist Home-Office. 40h-Vertrag - 30h Büro, 10h >> Home-Office. Das kriegt man mitunter leichter als einen Teilzeitvertrag, >> man bekommt das gleiche Geld und man kann die 10h gut in die eigene >> Freizeit integrieren. > > Das nennt sich übrigens Betrug. Home Office heißt nicht, frei zu haben. Das verwundert mich gar nicht, dass hier gleich Leute sofort Möglichkeiten zum Betrug suchen. "In die Freizeit integrieren" heißt natürlich nicht, dass man beim Home-Office nichts arbeitet. Aber man kann sich die Arbeitszeit so frei einteilen, dass man effektiv die Freizeit besser nutzen kann. Nach der Skitour auf der Berghütte sitzen und den Laptop auspacken und E-Mails beantworten oder Testdokument fertig schreiben? Das geht und daran ist wirklich überhaupt kein Ansatz von Betrug zu erkennen.
Gerald M. schrieb: > Mein alter Klassenkamerad hat das auch gemacht. > Macht gerade seine Masterarbeit in der Firma (Wirtschafts-Informatik) > und die wollen ihn unbedingt behalten, er sich aber eher selbstständig > machen. > Sie haben sich auf eine 3Tage Woche geeinigt mit knapp 60k pro Jahr > Gehalt. > Das ganze in BW bei einem "global Player" Das ist ja mal ein krasser Deal! So viel verdient manch einer noch nicht mal bei 5 Tagen. Wie alt ist der? Wieviel BE? Will er sich mit eigenen Produkten selbständig machen oder dienstleisten?
Ich hätte auch kein Problem mit einer 70-80% Stelle - aber die meisten Arbeitgeber. Als Arbeitgeber würde ich da nicht nur auf die Stelle und den Bewerber, sondern auch auf das Arbeitszeit/Gehaltsgefüge achten. Ein neuer Kollege, der nur von Montag bis Mittwoch anwesend wäre, würde in seinem Team für Unruhe sorgen und wenn das hochkocht... Nach deinen Erfahrungen mit der ersten Jobsuche weiß du ja mittlerweile, was auf dich zukommen könnte, wenn du mit einem Master in der Tasche auf Stellensuche gehst. Die Suche war ja scheinbar schon so eher zäh und die, nach einer 30 Stundenwoche oder gar 3 Tage, dürfte einem Glücksspiel ähneln - es sein denn, du stichst durch besondere Kenntnisse so aus sehr aus der Menge an Bewerbern heraus, dass es sich für die Firma trotzdem lohnt, dich einzustellen. Zwar gibt es wesentlich weniger Hard- als Softwareentwickler auf dem Markt und man könnte deswegen je nach Region hinsichtlich der Arbeitszeiten durchaus besser verhandeln, aber als Berufseinsteiger könnte es trotzdem dauern. Mein Rat: Such dir nach dem Master eine 35-Stunden-Stelle und schau, ob du damit klarkommst. Bei meinem letzten AG kam ich so auf einen 7,5 Stundentag: von 9.15 bis 16.45 Uhr oder von 8.15 bis 16 Uhr. Gleitzeitstunden ansparen ist damit kein größerer Akt und der Freitag Nachmittag gehört dann regelmäßig dir.
@Namenloser - wo kommst Du denn her, regional, meine ich ?
Ja - das mit der Drei - Tage Woche geht. Mache das schon seit einigen Jahren bei einem kleinen Mittelständler. vg
Man kann natuerlich immer ein Stueck Ausbildung weglassen. Im einfachsten Fall hat man nacher nur Jobs wo man irgendwelche Knoepfe druecken muss,(oder Muckis einsetzen) weil es jemand so will, ohne jemals zu begreifen was es soll. Dann ist man sehr leicht ersetzbar, sowieso viel zu teuer, und wird rumgestossen. Als Superspezialist schaut das anders aus. Auch ohne an der Karriereleiter teilzunehmen. Dann wirft sich der Geschaeftsfuehrer, resp die Hierarchie oben an dir, vor dir in den Staub wenn sie etwas von dir moechten.
Cyblord ---- schrieb: > Und was verdient der Kollege? Drei Fünftel des normalen Gehalts, keine Ahnung, wie viel das in Euro macht. Seine Frau macht es auch so, also zusammen mehr als ein komplettes Gehalt.
doppelschwarz schrieb: > Cyblord ---- schrieb: >> Und was verdient der Kollege? > > Drei Fünftel des normalen Gehalts, Eben. Wem das reicht ok. Den meisten reicht es nicht. > keine Ahnung, wie viel das in Euro > macht. Seine Frau macht es auch so, also zusammen mehr als ein > komplettes Gehalt. Toll, beide müssen arbeiten für etwas mehr als EIN Gehalt. Das ist kein so toller Deal. Und ein weiteres Problem: Karriere macht man so nicht. Natürlich will das auch nicht jeder. Aber wenn man in nächster Zeit mal etwas aufsteigen will, Projektleitung, Teamleitung sowas in der Art, wird man mit 30h wohl eher nicht berücksichtigt.
:
Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.