Forum: HF, Funk und Felder Telemetrie bei Windkraftanlagen?


von Stefan M. (derwisch)


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Hallo zusammen,

nachdem ja nun fast jeder ländlich wohnende Bürger einen Windpark in 
jeder Himmelsrichtung vor der Nase hat, kam mir beim "über die 
Frequenzen kurbeln" eine Frage in den Sinn.
Haben Windkraftwerke eine Funk Telemetrie, um z.B. Daten über 
Windgeschwindigkeit, Windrichtung, Temperatur, momentane 
Leistungsabgabe, Rotorblattwinkel...etc...
irgendwo hinzufunken?
Oder umgekehrt, um per Funk eine (Not)abschaltung der Anlage o.ä. zu 
bewirken.

Oder läuft das alles über GSM und Internetanbindung?

Letzteres ist zwar wahrscheinlicher, aber evtl. weiß ja jemand etwas 
mehr über das Thema...

von Benjamin M. (benjamin_m50)


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Ich glaube eher dass die Daten per Kabel übertragen werden  - ist ja 
sowieso da wozu braucht man da Funk oder GSM

von Max M. (jens2001)


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Ich weis das bei den Windanlagen die bei uns im Dorf stehen beim 
Verlegen der Erdkabel auch ein Fernmeldekabel mit verlegt wurde.

von HF-Werkler (Gast)


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Die Daten werden oft per Kabel übertragen, eine Stromleitung liegt ja 
schon im Graben, da kann man eine Glasfaser locker mit reinpacken.

Zudem ist sicher auch in vielen SPSen in der Anlage noch ein Backup-PFad 
per GSM/UMTS vorhanden.

Eine "ungesicherte" Übertragung per Funk wird da vermutlich eher  nicht 
verwendet werden.

Das Ganze läuft unter dem Begriff M2M (Machine to Machine) 
Kommunikation.

von Helmut K. (hk_book)


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Ganz so einfach macht man es nun doch nicht. Das da

http://www.kellner-telecom.de/fileadmin/storage/dokumente/Downloadbereich/Partnerprospekte/ABB_EEG_Fernwirkbo_flyer.pdf

z.B. ist eine mögliche Lösung für die bidirektionale Datenübertragung 
und das gerät wird auch für Leistungsreduktion und Abschaltungen 
eingesetzt.

von Bussard (Gast)


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Die -zig gleichzeitig im gleichen, unregelmäßigen Rhythmus blinkenden 
Signallichter der großen Windkraftanlagen erinnern an ein DCF-Signal.
Wenn nicht, was soll der Blink-Code aussagen?
just my two cent

von Realist (Gast)


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OT:
Bussard schrieb:
> Wenn nicht, was soll der Blink-Code aussagen?
Über das Blinken werden versteckte Signale an Ausserirdische übertragen, 
aber die kann man nur mit dem richtigen Aluhut decodieren.
/OT

von Chris S. (schris)


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Die Abschaltung wird (ab 30kWp) mittels Langwelle realisiert.
Ab 100KWp ist eine Ist Ueberwachung vorgesehen, da braucht es dann
bidirectionale Kommunikation.

von skydiver (Gast)


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Bussard schrieb:
> Die -zig gleichzeitig im gleichen, unregelmäßigen Rhythmus blinkenden
> Signallichter der großen Windkraftanlagen erinnern an ein DCF-Signal.


Das könnte sogar im Einzelfall zutreffen. Denn die Blinkfrequenz
einer Hindernisbefeuerung darf 20...60Hz betragen.

http://www.verwaltungsvorschriften-im-internet.de/bsvwvbund_08052007_LS1061811351.htm

Die Datenübertragungsrate bei DCF77 von 60Bit/s könnte also
durchaus mit der obengenannten Blinkfrequenz korrelieren.

von Max D. (max_d)


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Bussard schrieb:
> Die -zig gleichzeitig im gleichen, unregelmäßigen Rhythmus
> blinkenden
> Signallichter der großen Windkraftanlagen erinnern an ein DCF-Signal.
> Wenn nicht, was soll der Blink-Code aussagen?
> just my two cent

Die verscheuchen die Flugzeuge die sonst ihr ganzes Kerosin hinterlassen 
würden ^^

von meckerziege (Gast)


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Bei uns in der Gegend wurde letztens ein Windrad gebaut. Ich habe mit 
dem Eigentümer auch über dieses Thema gesprochen.

Zur Übertragung von Daten gibt es an der Außenseite des Windrad Turms in 
ca. 4 Metern Höhe eine Satellitenschüssel. ==> Internet über Satellit. 
Läuft wohl in beide Richtungen.

Es ist aber anzumerken, dass dieses Windrad sehr weit außerhalb liegt, 
also vermutlich einige km weit keine Telefon/Glasfaser/ähnliche 
Leitungen liegen.

von HF-Werkler (Gast)


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meckerziege schrieb:
> also vermutlich einige km weit keine Telefon/Glasfaser/ähnliche
> Leitungen liegen.
Ich hoffe, sie haben wenigstens an den Stromanschluss gedacht. SCNR

von Schreiber (Gast)


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skydiver schrieb:
> Das könnte sogar im Einzelfall zutreffen. Denn die Blinkfrequenz
> einer Hindernisbefeuerung darf 20...60Hz betragen.
> Die Datenübertragungsrate bei DCF77 von 60Bit/s könnte also
> durchaus mit der obengenannten Blinkfrequenz korrelieren.

...und wird häufig sogar per DCF77 syncronisiert, damit alle schön 
gleichmäßig blinken und das auge des betrachters nicht beleidigen. Wie 
sähe denn ein Windpark aus bei dem jeder Vogelhäcksler in seinem eigenen 
Tempo blinkt?!

von HF-Werkler (Gast)


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Wohl eher per GPS, ist viel einfacher heutzutage.

von skydiver (Gast)


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skydiver schrieb:
> Das könnte sogar im Einzelfall zutreffen. Denn die Blinkfrequenz
> einer Hindernisbefeuerung darf 20...60Hz betragen.
> 
http://www.verwaltungsvorschriften-im-internet.de/bsvwvbund_08052007_LS1061811351.htm
>
> Die Datenübertragungsrate bei DCF77 von 60Bit/s könnte also
> durchaus mit der obengenannten Blinkfrequenz korrelieren.


Edit:  Die Blinkfrequenz beträgt natürlich 20...60/min.
       DCF77 sendet ebenso seine Daten mit 60Bit/min (1Bit/s).

von Schreiber (Gast)


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HF-Werkler schrieb:
> Wohl eher per GPS, ist viel einfacher heutzutage.

nö, per GPS ist das viel komplizierter. Bei DCF77 brauchts nur einen 
Empfänger, einen NE555 und etwas Hühnerfutter.

...das bedeutet aber nicht, dass man es nicht auch per GPS machen kann.

von HF-Werkler (Gast)


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Schreiber schrieb:
> Bei DCF77 brauchts nur einen
> Empfänger, einen NE555 und etwas Hühnerfutter.
Und vielleicht noch eine Umgebung ohne Störfelder von Generatoren und 
Frequenzumrichter, oder? Aber solche "Störgeneratoren" werden ja kaum in 
Windkraftanlagen verbaut.

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