Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Erfundene Überstunden


von Stefan M. (derwisch)


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Meine Frau arbeitet in einer sehr großen und bekannten medizinischen 
Einrichtung.
Sie arbeitet Halbtags, ebenso wie ihre Kollegin, mit der sie in einem 
Raum sitzt.
Diese Kollegin nimmt sich immer mal wieder nach eigenem Ermessen 
"Überstundenfrei", obwohl sie niemals Überstunden macht.
Nicht selten geht sie sogar früher nach Hause als meine Frau.

Diese erfundenen Überstunden sind sogar ( so einmal pro Jahr ) der Grund 
für sie eine ganze Woche frei zu machen(!)

Sonst ist es mal hier und da ein Tag.

Es gibt wohl schon Vorgesetzte die das abzeichnen müssen, aber es gibt 
kein System, welches die tatsächliche tägliche Arbeitszeit erfasst.

Dem Chef und anderen Vorgesetzten ist es im Prinzip auch egal ( die 
haben offenbar ihre eigenen Probleme ).

Die Kollegin anschei**en geht auch nicht wirklich, wegen der fehlenden 
Beweise und dem Arbeitsfrieden.

Menschlich verstehet sich meine Frau sehr gut mit der Kollegin.

Mich regt das auf...
Was kann man da machen, denn unter diesem Themea leidet meine Frau schon 
etwas.
Sie ist aber eine zu ehrliche Haut, um für sich selbst auch solche 
Überstunden zu erfinden ( falscher Weg IMO ), oder die Kollegin darauf 
anzusprechen.

: Bearbeitet durch User
von SchonMalGehört (Gast)


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Stefan M. schrieb:
> Meine Frau arbeitet in einer sehr großen und bekannten medizinischen
> Einrichtung.

Im DKFZ Heidelberg?

Wenn ich das lese habe ich ein Deja vu.

von Rene H. (Gast)


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Ganz einfach, das geht weder Dich noch Deine Frau etwas an und ist Sache 
des Vorgesetzten. Merkt oder sagt er nichts, Pech für die Firma.

Solche schwarze Schafe gibt es in jeder Firma ohne Zeitkontrolle. Das 
ist auch bei uns so.
Allerdings, wenn es stark auffällt wird das überprüft und hat eine 
fristlose Kündigung zur Folge.

Grüsse,
René

von Michael S. (e500)


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Wenn es Deine Frau nicht stört dann solltest Du SIE nicht mit Deiner 
negativen Sicht beeinflussen sonst leidet am Ende noch das Verhältnis 
zwischen Deiner Frau und der Kollegin darunter.

So siehts aus, geht Dich nichts an, da es Dich nicht DIREKT betrifft.

von Stefan M. (derwisch)


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SchonMalGehört schrieb:
> Im DKFZ Heidelberg?

Nein, in der MHH ( Medizinische Hochschule Hannover )

von Comeback K. (fork_m)


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Vielleicht auch unterschiedliche vertragliche Arbeitszeiten?
Ich gehe auch oft vor meinen Kollegen, mein Gleitzeit-Konto ist trotzdem 
immer voller und ich habe öfter Gleittage. Ich habe halt nur eine 
35h-Woche. Unsere AT'ler nicht. ;)

von Stefan M. (derwisch)


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Comeback Kid schrieb:
> Vielleicht auch unterschiedliche vertragliche Arbeitszeiten?
> Ich gehe auch oft vor meinen Kollegen, mein Gleitzeit-Konto ist trotzdem
> immer voller und ich habe öfter Gleittage. Ich habe halt nur eine
> 35h-Woche. Unsere AT'ler nicht. ;)

Nein, beide mit 20 Stunden / Woche

von SchonMalGehört (Gast)


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Stefan M. schrieb:
> Nein, in der MHH

Öffentliche Einrichtung ab einer gewissen Grösse.
Die Chefs sind Doktoranten oder Profs, sie nur Karriere, 
Veröffentlichungen, Mittelbeschaffung und Forschung im Kopf haben. Die 
haben nie Personalführung gelernt und das Fussvolk ist unterhalb ihrer 
Sphären.
Besonders in der Medizin sehr ausgeprägt, da muss selbst auf der 
Bestellung von Klopapier noch pro Forma der Name und Titel des Chefarzts 
stehen.

Auf der anderen Seite drehen sie sich so um sich selber, dass sie sowas 
nicht merken.

von D. I. (Gast)


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Wie schon gesagt wurde. Not your business. Offensichtlich kriegt sie 
ihre Arbeit in der Zeit gebacken. Interessant wirds erst wenn durch ihr 
Fehlen auf die anderen Mehrarbeit zufliegt, dann würde ich mich melden, 
aber sonst, wayne.
Solange die zugetragenen Aufgaben termingerecht abgearbeitet werden ist 
doch alles in Butter, ob die gute Frau nun 3h oder 5h gebraucht hat? 
Uninteressant, offensichtlich gibts nichts zu meckern und die 
Vorgesetzten sind zufrieden, dass alles läuft. Dass das natürlich bei 
Leuten sauer aufstößt, die eine geringere Leistungsfähigkeit haben, ist 
klar.
Aber Vertrauensarbeitszeit (also alles was keine technisch gestützte 
Arbeitszeitaerfassung hat) geht halt in zwei Richtungen. Aber was ich 
bisher gesehen habe bei Vertrauensarbeitszeit, ist dass die die unnötig 
Überstunden tatsächlich machen, einfach null Organisation und 
Selbstdisziplin haben ihre Arbeit gebacken zu kriegen.

von Goldrausch (Gast)


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Rene H. schrieb:
> Ganz einfach, das geht weder Dich noch Deine Frau etwas an und ist
> Sache
> des Vorgesetzten. Merkt oder sagt er nichts, Pech für die Firma.

Natürlich geht das Sie etwas an! Sie muss muss dann die Arbeit ihrer 
Kollegin machen, die Ihre Imaginären Überstunden abfeiert.

Das Prinzip ist ganz einfach, statt 8 Stunden jeden Tag 8,5 Stunden 
aufschreiben. Die Kollegen sehen das man 8 Stunden anwesend ist, aber 
sie sehen nicht das man 8,5 Stunden auf den Stundenzettel aufschreibt. 
Und der Vorgesetzte weiß am Monatsende auch nicht mehr wann und wie 
lange seine Mitarbeiter anwesend waren.

von SchonMalGehört (Gast)


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D. I. schrieb:
> Dass das natürlich bei
> Leuten sauer aufstößt, die eine geringere Leistungsfähigkeit haben, ist
> klar.

Es ist eher anders herum. Einzelne jammern über die Arbeit und kriegen 
entsprechend weniger aufgehalst. Die die klaglos ihre Arbeit erledigen 
arbeiten dann mehr.
Denn auch die Vorgesetzten, vor allem wenn es nur schlechtbezahlte 
Doktoranten mit Zeitverträgen sind gehen gerne den Weg des geringsten 
Widerstands. Und genau die sind die Vorgesetzten der ganzen Laboranten 
und sonstigen Angestellten in einem Uni-Forschungsbetrieb wie den oben 
genannten.

von Possetitjel (Gast)


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D. I. schrieb:

> Solange die zugetragenen Aufgaben termingerecht abgearbeitet
> werden ist doch alles in Butter, ob die gute Frau nun 3h oder
> 5h gebraucht hat?

Nein, ist es nicht.

Arbeitsverträge sind Dienstverträge , keine Werkverträge.
Deswegen liegt schlicht und ergreifend Betrug vor.
Dass Du das als völlig normales Geschäftsgebaren ansiehst,
sagt etwas über Dich.

von Stefan M. (derwisch)


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Goldrausch schrieb:
> Natürlich geht das Sie etwas an! Sie muss muss dann die Arbeit ihrer
> Kollegin machen, die Ihre Imaginären Überstunden abfeiert.
>
> Das Prinzip ist ganz einfach, statt 8 Stunden jeden Tag 8,5 Stunden
> aufschreiben. Die Kollegen sehen das man 8 Stunden anwesend ist, aber
> sie sehen nicht das man 8,5 Stunden auf den Stundenzettel aufschreibt.
> Und der Vorgesetzte weiß am Monatsende auch nicht mehr wann und wie
> lange seine Mitarbeiter anwesend waren.

So ist es.
Meine Frau hat dadurch Mehrarbeit, weil sich die Beiden sozusagen einen 
Job teilen.

Das Problem ist ja eben, dass es keinerlei Zeiterfassung gibt.
Es gibt eben keinen Stundenzettel, auf den man 8,5 Stunden aufschreiben 
könnte, und der dann von irgendeinem Vorgesetzten angeschaut wird. :-/

von Possetitjel (Gast)


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Stefan M. schrieb:

> Das Problem ist ja eben, dass es keinerlei Zeiterfassung
> gibt. Es gibt eben keinen Stundenzettel, auf den man
> 8,5 Stunden aufschreiben könnte, und der dann von
> irgendeinem Vorgesetzten angeschaut wird. :-/

Merkwürdig.

Wie kann man denn "Überstunden" abbummeln, wenn überhaupt
keine Überstunden erfasst werden?

von Georg A. (georga)


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> Wie kann man denn "Überstunden" abbummeln, wenn überhaupt
> keine Überstunden erfasst werden?

Das sind gefühlte Überstunden ;) Ohne Doku kann man natürlich viel 
fühlen...

Aber wie wäre es, wenn die Stefans Frau dem Vorgesetzten einfach mal 
aufgrund ihrer "gefühlter" Überstunden vorschlägt, eine 
Arbeitszeiterfassung einzuführen? Meinetwegen nur auf Probe oder so. 
Dann wurde niemand verpetzt und es wird vermutlich etwas geregelter 
zugehen...

von genervt (Gast)


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Stefan M. schrieb:
> Erfundene Überstunden

Das ist Arbeitszeitbetrug und führt im Falle eines Falles zur fristlosen 
Kündigung.

von SchonMalGehört (Gast)


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Georg A. schrieb:
> Aber wie wäre es, wenn die Stefans Frau dem Vorgesetzten einfach mal
> aufgrund ihrer "gefühlter" Überstunden vorschlägt, eine
> Arbeitszeiterfassung einzuführen?

In so einem Betrieb?

Stefan M. schrieb:
> Medizinische Hochschule Hannover

von Stefan M. (derwisch)


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Possetitjel schrieb:
> Merkwürdig.
>
> Wie kann man denn "Überstunden" abbummeln, wenn überhaupt
> keine Überstunden erfasst werden?

Ja eben... das ist ja das Problem.
Sie kann soviel Überstunden erfinden, wie sie will.
Es gibt keinen der das Gegenteil beweisen könnte.

von Franz Eder (Gast)


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Das ist doch leider im öD Gang und Gebe.

Hier gibt es zwar eine Zeiterfassung, aber trotzdem spazieren bei 
schönen Wetter Leute 2h draußen an der Isar, natürlich eingebucht.
Oder man "arbeitet" 9 Std. hat aber irgendwie nur die Arbeit vom 4h 
geschafft.
Gerne kommt man morgens auch, und geht dann privat einkaufen.
Oder morgens kommen, nach 1 h merken ohd as Wetter wird ja schön, ähhhh 
Kopfweh, und dann in krank stempeln.

von Georg A. (georga)


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> In so einem Betrieb?
>Stefan M. schrieb:
>> Medizinische Hochschule Hannover

Warum nicht? Von der TU München weiss ich, dass die 
nicht-wissenschaftlichen Angestellten (also Sekretärinnen, 
Verwaltungsangstellte, etc.) ein/auschecken müssen. Sicher kann es dann 
noch so Trickser geben, aber es wird schwieriger...

von Possetitjel (Gast)


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Stefan M. schrieb:

>> Wie kann man denn "Überstunden" abbummeln, wenn überhaupt
>> keine Überstunden erfasst werden?
>
> Ja eben... das ist ja das Problem.
> Sie kann soviel Überstunden erfinden, wie sie will.

Ich kenne das anders: Wenn keine Überstunden erfasst werden,
gibt es per definition keine. Wenn ich einen Tag länger
mache, gehe ich den nächsten Tag eher - aber das ist meine
persönliche Sache; offizielle Überstunden gibt es trotzdem
nicht. (Für meinen alten Chef lief das unter "Arbeitszeit-
verlagerung".)

Wenn ich Überstunden abbummeln will, muss ich zu allererst
mal belegen, dass ich überhaupt welche habe. Das geht nicht,
wenn keine Zeiterfassung stattfindet.

Meiner Meinung nach leistet der Chef Beihilfe zum Betrug.

von SchonMalGehört (Gast)


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Possetitjel schrieb:
> Das geht nicht,
> wenn keine Zeiterfassung stattfindet.

Es gibt auch eine Arbeitszeiterfassung auf Papier.
und genau das passiert hier, allerdings ohne Kontrolle.
Warum das so ist, habe ich oben beschrieben.

von Heinz (Gast)


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Stefan M. schrieb:
> Was kann man da machen, denn unter diesem Themea leidet meine Frau schon
> etwas.

eine Therapie machen und mit sich selbst klar kommen.
Das Leben leben lernen.

Es bringt nämlich garnix sich über andere aufzuregen und sich damit 
selbst das Leben schwer zu machen.

Und wenn es Vorgesetzten egal ist, dann sollte es deiner Frau noch viel 
mehr egal sein.

von D. I. (Gast)


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Possetitjel schrieb:
> D. I. schrieb:
>
>> Solange die zugetragenen Aufgaben termingerecht abgearbeitet
>> werden ist doch alles in Butter, ob die gute Frau nun 3h oder
>> 5h gebraucht hat?
>
> Nein, ist es nicht.
>
> Arbeitsverträge sind Dienstverträge , keine Werkverträge.
> Deswegen liegt schlicht und ergreifend Betrug vor.
> Dass Du das als völlig normales Geschäftsgebaren ansiehst,
> sagt etwas über Dich.

Schon klar, aber wenn Vertrauensarbeitszeit herrscht geht das nunmal in 
zwei Richtungen. Ist ja nicht selten so, dass die Leute mehr als 40h 
arbeiten, das scheint dann auch "normal" und darüber wird nicht 
lamentiert. ;)
Wenns nicht erfasst, kontrolliert, etc. wird kann kein Betrug vorliegen. 
Vielleicht macht man ja noch ne Stunde von Zuhause aus oder whatever. 
Wenn mans kontrollieren will, muss mans eben stichfest erfassen, 
ansonsten bleibts Geblubber. Wenn man als Chef sieht, dass die Leute 
offensichtlich zuviel Zeit haben kann man ja das Arbeitspensum erhöhen.
Aber wie festgestellt wurde, ohne Zeiterfassung gibts keine 
Über-/Unterstunden und wenn man noch Homeoffice etc. machen kann, dann 
stehen eh alle Türen für freie Zeitgestaltung offen.

von Stefan M. (derwisch)


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Heinz schrieb:
> Und wenn es Vorgesetzten egal ist, dann sollte es deiner Frau noch viel
> mehr egal sein.

Eben nicht.
Wie schon erwähnt, hat sie dadurch Mehrarbeit.
Würde es Dich kalt lassen, wenn ein wichtiger Kollege sowas tut, und Du 
müsstest seine Arbeit mit erledigen?

von Pandur S. (jetztnicht)


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Diese Kollegin optimiert ihren wahrscheinlich eh mageren Lohn, durch 
Anpassen der Leistung. Solange das gut geht...

von D. I. (Gast)


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Stefan M. schrieb:
> Heinz schrieb:
>> Und wenn es Vorgesetzten egal ist, dann sollte es deiner Frau noch viel
>> mehr egal sein.
>
> Eben nicht.
> Wie schon erwähnt, hat sie dadurch Mehrarbeit.
> Würde es Dich kalt lassen, wenn ein wichtiger Kollege sowas tut, und Du
> müsstest seine Arbeit mit erledigen?

Dann sollte man sich darum kümmern, dass man seine eigenen definierten 
Arbeitspakete hat oder man nimmt sich die Kollegin unter 4 Augen zur 
Brust und macht ihr verständlich, dass ihr Gebaren nicht ungesichtet 
bleibt, allein das kann schon Wunder bewirken.

von greg (Gast)


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Wenn man in so einer Situation dann noch die Arbeit des anderen 
miterledigt (am besten noch durch echte Überstunden) is natürlich blöd, 
weil dann sieht der Chef im Zweifel nur "Arbeit wird fertig, alles 
prima" (einen guten Chef sollte da natürlich noch mehr interessieren, 
aber den gibts hier ja scheinbar nicht)

von Franz Eder (Gast)


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Stefan M. schrieb:
> Würde es Dich kalt lassen, wenn ein wichtiger Kollege sowas tut, und Du
> müsstest seine Arbeit mit erledigen?

Wie denn mit erledigen, macht sie dadurch Überstunden?
Arbeitet sie mehr als die ~8h am Tag?

Oder hat sie jetzt nicht mehr 3h Leerlauf am Tag?

Klar ist das hier dem Chef egal, solange ein Doofer die Arbeit amcht, in 
dem Falle deine Frau.

Wenn sie dann sagt: Sorry zu xyz bin ich nicht gekommen, dann wird ggf. 
der Chef eingreifen, aber doch vorher nicht.

von Stefan D. (reverse)


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Ist es empfundene Mehrarbeit oder tatsächliche ? Gibt Ihr die Kollegin 
Ihre Arbeitspackete " Mach du das !" und macht frei ? Oder denkt sie nur 
das sie Mehrarbeit leistet, nur weil sie länger dranhockt und die 
Kollegin schon weg ist?

: Bearbeitet durch User
von Possetitjel (Gast)


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D. I. schrieb:

> aber wenn Vertrauensarbeitszeit herrscht geht das nunmal in
> zwei Richtungen.

Das ist richtig.

> Ist ja nicht selten so, dass die Leute mehr als 40h arbeiten,
> das scheint dann auch "normal" und darüber wird nicht
> lamentiert. ;)

Nun ja, das kenne ich "etwas" anders...
Im Übrigen finde ich das auch von Arbeitgeberseite nicht in
Ordnung: 40h bezahlen, aber Arbeit für 60h verteilen...

von Mark B. (markbrandis)


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Stefan M. schrieb:
> Meine Frau hat dadurch Mehrarbeit

Wieso?

Wenn Frau Müller das Arbeitspaket A bearbeitet, und Frau Meier das 
Arbeitspaket B, warum sollte dann die eine wegen der anderen Mehrarbeit 
haben?

von Goldrausch (Gast)


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Vielleicht gibt es nur ein Arbeitspaket wo beide dran Arbeiten, und wenn 
dies nach 2 Monaten fertig sein soll, dann ist es dem Chef egal wer wie 
lange dran gearbeitet hat.

von Stefan M. (derwisch)


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Das muss ich wohl präziser erklären.

Das ist dort keine "Beamtentätigkeit" bei der Packet "B" liegenbleiben 
kann, wenn Kollegin "B" nicht da ist.

Es ist eine Art Anmeldung für Patienten.
So ähnlich wie der "Anmeldetresen" beim Hausarzt.

Dort kommen pro Tag unmengen von Patienten, die in irgendeiner Weise 
aufgenommen bzw. irgendwo hingeschickt werden müssen.
Wenn statt 2 Mitarbeitern nur eine Kraft da ist, muss diese eine dann 
irgendwie diese Patientenflut bewältigen.

Mann kann die Patienten ja nicht nach Hause schicken, und sagen:" Meine 
Kollegin ist nicht da, ich kann sie heute nicht bedienen...".

von greg (Gast)


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Und bei so nem Job gibts keine festgelegten Zeiten wann die Leute 
dazusein haben? Das is natürlich ne richtig dämliche Konstruktion. (Der 
der früher geht gewinnt, oder wie soll das laufen).

Dann das klar ansprechen und auf ner Lösung bestehen. Erst ohne Chef, 
wenns nicht hilft mit. Wenn das dann auf die offizielle Aussage das 
sowas ok ist rausläuft kann mans wenigstens genauso machen. Kostet 
natürlich Nerven, aber das jahrelang zu tolerieren und in sich 
reinzufressen ist keine gute Alternative.

von Franz Eder (Gast)


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Stefan M. schrieb:
> Mann kann die Patienten ja nicht nach Hause schicken, und sagen:" Meine
> Kollegin ist nicht da, ich kann sie heute nicht bedienen...".

Klar geht das. Oder seid ihr die Notaufnahme?
Man muss sich nur von dem "Helfekomplex" lösen, d.h. nicht alles sofort 
übernehmen, sonst ist man immer der Arsch.

Zumindest heißt es dann für die Patieten sehr geduldig zu sein, denn 
mehr als arbeiten kann auch eine Person nicht.

von Stefan D. (reverse)


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@ Franz Eder
so ist es, sie arbeitet die Patienten weiter so ab, wie sie sie 
bearbeitet wenn die Kollegin da wäre, im selben Tempo, wenn sie hetzt, 
dann macht sie selbst was falsch. Stammgäste registrieren so was und 
kommen nur noch wenn beide da sind, einmalige Kunden wirds nicht 
auffallen.

von Rene H. (Gast)


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Franz Eder schrieb:
> Klar geht das. Oder seid ihr die Notaufnahme?
> Man muss sich nur von dem "Helfekomplex" lösen, d.h. nicht alles sofort
> übernehmen, sonst ist man immer der Arsch.

Sagt der, der sich im Alter darüber ärgert, weil er seinen Rollator 
mühsam in den Bus schleppte um dahin zu kommen und dann wieder nach 
Hause geschickt wird.

Stefan,

ich denke man kann Deiner Frau nicht wirklich einen abschließenden Rat 
geben, aber viele Möglichkeiten hat sie nun wirklich nicht.
Entweder sie steigt auf die Hinterbeine oder beißt in den sauren Apfel.

Wie das auf die Hinterbeine stehen aussieht, hängt von den Möglichkeiten 
ab, welche das Unternehmen bietet (persönliches Gespräch suchen, 
Vorgesetzten befragen, Personalabteilung konultieren etc.). Das ist so 
oder so immer eine unangenehme Sache, aber manchmal muss auch das sein.

Grüsse,
René

von Franz Eder (Gast)


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Rene H. schrieb:
> Sagt der, der sich im Alter darüber ärgert, weil er seinen Rollator
> mühsam in den Bus schleppte um dahin zu kommen und dann wieder nach
> Hause geschickt wird.

Natürlich werde ich mich darüber ärgern und dem Laden Bescheid stoßen. 
Denn dann bekommt der Chef erst was mit (Druck).
Vorher juckt das doch idR keinen.

von Christian (Gast)


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Stefan M. schrieb:

> Mich regt das auf...
> Was kann man da machen, denn unter diesem Themea leidet meine Frau schon
> etwas.
> Sie ist aber eine zu ehrliche Haut, um für sich selbst auch solche
> Überstunden zu erfinden ( falscher Weg IMO ), oder die Kollegin darauf
> anzusprechen.

Einfach mal reflektieren und hinterfragen, wie man mit der Situation 
umgeht oder umgehen sollte und nicht den Fokus auf die Situation selber 
legen.

Was die Kollegin Deiner Freundin macht ist Betrug und kriminell. Genau 
wie es kriminell ist, bei der Steuererklärung mehr km anzugeben, 
Handwerker schwarz zu beschäftigen, schwarz zu fahren, im Supermarkt 
noch ein Apfel reinzulegen, nachdem man abgewogen hat etc. Obwohl das 
kriminell ist, fehlt die gesellschaftliche Ächtung, Unrechtsbewusstsein 
der Täter und viele prahlen auch noch damit bzw. sind stolz darauf, wie 
sie die anderen mal wieder beschissen haben.
Daran wirst weder Du noch Deine Frau etwas ändern und es ist daher 
sinnlos, sich darüber zu ärgern. Ich selber halte es daher so: Ich lehne 
solche Straftaten ab und begehe sie folglich auch nicht. Mir ist es aber 
egal, wenn in meinem Bekannten-/Freundeskreis jemand sowas macht, d.h. 
ich zeige die Leute auch nicht an (sonst hätte ich wohl auch keine 
Freunde mehr). Ich ärgere mich auch nicht, dass ich 500 € für eine 
Handwerkerleistung zahle und mein Freund nur 200 €. Und wenn jemand der 
Meinung ist bei Vertrauensarbeitszeit nur 18-19 h statt der 
vertraglichen 20 h im Büro zu sein (nichts anderes tut die Kollegin 
Deiner Freundin), soll er das gerne tun, ich würde aber einen Teufel 
tun, mich darüber zu ärgern oder gar neidisch zu werden. Warum soll ich 
die Schwäche einer anderen Person beneiden?

Ich verstehe es so, dass Deine Frau dadurch nicht mehr Zeit in der Firma 
verbringen muss (falls doch, macht sie ja echte Überstunden, die sie 
dann auch entsprechend abfeiern sollte), sondern dass Deine Frau halt 
ein bisschen mehr zu tun/weniger Leerlauf hat, an den Tagen, an denen 
die Kollegin nicht da ist. Wenn das zum Problem wird, könnte sie ja auch 
direkt zum Chef gehen und sagen, dass man die Arbeit an den Tagen, an 
denen man alleine ist, kaum bewältigen kann und dabei z.B. fallen 
lassen, dass es mittlerweile recht viele Tage sind, an denen man alleine 
ist.

Eigentlich könnte es ja ganz einfach auch so auffliegen, der Chef müsste 
sich halt mal wundern, warum die Kollegin (laut eigenen Angaben) immer 
Überstunden macht und Deine Frau nicht, obwohl beide ja im Prinzip 
dieselbe Aufgabe haben, und Deine Frau mal fragen und die sagt dann halt 
"Echt ok? Also die kommt eigentlich immer nach/mit mir und geht vor/mit 
mir, wusste gar nicht dass die soviel Überstunden hat" oder ihm fällt es 
halt auf, dass Deine Frau eigentlich immer da ist und die Kollegin öfter 
mal nicht. Genauso könnte es helfen, wenn jemand fragt, wo die Kollegin 
ist, Deine Frau antwortet "hat Urlaub", dann wundert sich vielleicht mal 
jemand, dass die soviel Urlaub hat. Denn das sie Überstunden abbaut, 
weiß Deine Frau ja offiziell nicht, es sei denn die Kollegin sagt es 
ihr, dann könnte Deine Frau sie aber auch direkt damit konfontieren 
"Seit wann machst Du  Überstunden?" (im scherzhaften Ton, wenn beide 
sich gut verstehen).

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