Mir ist vor einiger Zeit ein älteres MIG-Schweißgerät von Einhell zugelaufen. Das würde ich jetzt gerne ausprobieren. Allerdings kostet das Gas ja ganz schön viel. Daher folgende Fragen: - taugt Fülldraht ohne Schutzgas? - Was nehme ich als Schutzgas wenn ich MIG mal in einer Low-cost-Variante ausprobieren möchte?
Hallo! Ganz ohne Gas wird das ehr nix! Man kann durchaus auch co2 als Schutzgas verwenden - zumindest zum ausprobieren - das ist billiger. Lg Johannes
> - taugt Fülldraht ohne Schutzgas?
Wenns Fülldraht ist, der zum Einsatz ohne Schutz- oder Aktivgas
vorgesehen ist (gibt auch Fülldraht +Schutz-/Aktivgas) und er zum zu
verarbeitenden Material passt, dann ja.
g457 schrieb: >> - taugt Fülldraht ohne Schutzgas? > > Wenns Fülldraht ist, der zum Einsatz ohne Schutz- oder Aktivgas > vorgesehen ist (gibt auch Fülldraht +Schutz-/Aktivgas) und er zum zu > verarbeitenden Material passt, dann ja. Vmtl muss er dafuer aber den Antrieb umruesten
> Allerdings kostet das Gas ja ganz schön viel.
Erzaehl mal mehr. Obwohl ich meins mehrmals im Jahr fuer ein paar
Kleinigkeiten nutze, bin ich mir relativ sicher die letzte Fuellung noch
in DM bezahlt zu haben. Mit anderen Worten Gas ist total billig weil es
so lange haelt.
Olaf
Olaf schrieb: > Mit anderen Worten Gas ist total billig weil es > so lange haelt. Den Fehler den viele machen, sie wollen nicht "so eine große Flasche" rumstehen haben. Die Füllung kostet fast keinen Unterschied und die Anschaffung ist auch kaum teurer, aber die Menge an nutzbarem Gas ist ein Vielfaches mehr bei einer großen Flasche.
Hallo, Führt Euch doch bitte mal den Unterschied von MIG und MAG zu Gemüte. Wenn es Stahlwerkstoffe sind, kann man mit Co2 MAG schweißen. Bei Edelstahl kommt man um MIG nicht herum und das heißt: Schutzgas mit Argon. Das CO2 kann man sich, nur zum probieren, ob das mit dem Schweißen etwas für einen ist, auch beim Getränkehandel der Zapfanlagen vermietet, mieten. Eventuell kann einem der freundliche Gastwirt an der Ecke oder ein bekannter Verein mit Vereinshaus und mit Ausschank auch mal unter die Arme greifen. Co2 ist für Anfänger ausreichend. Das wurde sehr lange in der DDR genutzt. Es hat den Nachteil, dass der Licht- bogen sehr "hart" ist und der Einbrand und die Neigung zu Schweissspritzern unangenehm hoch sind. Das ist bei dünneren Werkstoffen ungünstig. Wenn man es dann kann, ist Mischgas die bessere Wahl. Ich persönlich habe für zu Hause einen Inverter mit WIG und Elektrode. Da sind alle Bedürfnisse mit abgedeckt. Wie oben schon angeführt, muss bei Fülldraht der Draht- vorschub passen. Eventuell kann das Einhell das schon von Haus aus. Meist gibt es dafür extra einen Schalter. Ansonsten mit der Gerätebezeichnung: (mal googeln). Fülldraht macht beim Schweißen Schlacke etwa wie beim Elektrodenschweißen nur etwas weniger und wenn ich die Mondpreise im Baumarkt für die wenigen Kilo auf der Rolle sehe, dann ist MAG schon günstiger (kommmt aber auf das Arbeitsvolumen an). So, ich habe nach bestem Wissen und Gewissen mal versucht dem Threadersteller zu helfen. Bitte zerreist mich oder meinen Kommentar nur, wenn Ihr vom Fach seid und es besser wisst. Ich lasse mich gern eines Besseren belehren. Aber ich habe außer Titan schon alle Metallwerkstoffe, welche schweißbar sind, mit den entsprechenden Verfahren verschweißt und denke, dass ich etwas Ahnung habe. Bitte keine Kommentare von Stänkerern und KlugSc.....rn. Und wer Fehler findet, darf sie gerne als Geschenk behalten. :-)
Zuerst mal vielen Dank für die vielen, tollen Antworten! Olaf schrieb: >> Allerdings kostet das Gas ja ganz schön viel. > > Erzaehl mal mehr. Obwohl ich meins mehrmals im Jahr fuer ein paar > Kleinigkeiten nutze, bin ich mir relativ sicher die letzte Fuellung noch > in DM bezahlt zu haben. Mit anderen Worten Gas ist total billig weil es > so lange haelt. Das stimmt natürlich, allerdings sind meine anfänglichen Investitionen dann doch um 100+ Euro höher, auch wenn das Gas dann eine Weile reicht. > > - taugt Fülldraht ohne Schutzgas? > > Wenns Fülldraht ist, der zum Einsatz ohne Schutz- oder Aktivgas > vorgesehen ist (gibt auch Fülldraht +Schutz-/Aktivgas) und er zum zu > verarbeitenden Material passt, dann ja. Ebay 271636513800 wäre ja ein solcher, oder? Typ: AWS E71T-1 Allerdings fand ich dazu zum einen auch Kommentare bezüglich Probleme mit dem Transport des Drahts und zum anderen Kommentare zur umgekehrten Polarität bei Fülldraht.
Einer der seit 35 Jahren schweißt schrieb: > Führt Euch doch bitte mal den Unterschied von MIG und > MAG zu Gemüte. Wenn es Stahlwerkstoffe sind, kann man > mit Co2 MAG schweißen. Bei Edelstahl kommt man um MIG Ich will erstmal nur Baustahl schweißen und eigentlich ist mir Co2 -> MAG auch klar. > nicht herum und das heißt: Schutzgas mit Argon. > Das CO2 kann man sich, nur zum probieren, ob das mit > dem Schweißen etwas für einen ist, auch beim Getränkehandel > der Zapfanlagen vermietet, mieten. Das las ich schon, ich fand allerdings keine Flaschen unter 50 Euro, deshalb noch die Überlegung ob vielleicht Fülldraht in Frage kommen könnte. > Eventuell kann einem der freundliche Gastwirt an der > Ecke oder ein bekannter Verein mit Vereinshaus und mit > Ausschank auch mal unter die Arme greifen. > Co2 ist für Anfänger ausreichend. Das wurde sehr lange Okay, das ist gut zu wissen. > in der DDR genutzt. Es hat den Nachteil, dass der Licht- > bogen sehr "hart" ist und der Einbrand und die Neigung > zu Schweissspritzern unangenehm hoch sind. Das ist bei > dünneren Werkstoffen ungünstig. Wenn man es dann kann, > ist Mischgas die bessere Wahl. > Ich persönlich habe für zu Hause einen Inverter mit WIG > und Elektrode. Da sind alle Bedürfnisse mit abgedeckt. > Wie oben schon angeführt, muss bei Fülldraht der Draht- > vorschub passen. Eventuell kann das Einhell das schon > von Haus aus. Meist gibt es dafür extra einen Schalter. > Ansonsten mit der Gerätebezeichnung: (mal googeln). > Fülldraht macht beim Schweißen Schlacke etwa wie beim > Elektrodenschweißen nur etwas weniger und wenn ich > die Mondpreise im Baumarkt für die wenigen Kilo auf der > Rolle sehe, dann ist MAG schon günstiger (kommmt aber auf > das Arbeitsvolumen an). Das Arbeitsvolumen ist eher gering, bzw. ich wollte es halt mal günstig ausprobieren. > So, ich habe nach bestem Wissen und Gewissen mal versucht > dem Threadersteller zu helfen. Bitte zerreist mich oder meinen Vielen Dank dafür!
> Co2 ist für Anfänger ausreichend. Das wurde sehr lange > in der DDR genutzt. Schon fuer die DDR, aber in der BRD benutze ich seit mitte der 80er ein CO2/Argon gemisch. Genaues Verhaeltnis weiss ich jetzt nicht. Ist aber weder etwas besonderes noch besonders teuer und dabei bezahl ich ja jedesmal wenn ich das alle Jubeljahre auffuellen lasse auch noch den TueV oder den Austausch gegen eine andere Flasche gleich mit. Olaf
oder kauf Dir einen CO2-Feuerlöscher billig im Baumarkt und verwende diesen auf dem Kopf stehend...
F. Fo schrieb: > Olaf schrieb: >> Mit anderen Worten Gas ist total billig weil es >> so lange haelt. > > Den Fehler den viele machen, sie wollen nicht "so eine große Flasche" > rumstehen haben. Die Füllung kostet fast keinen Unterschied und die > Anschaffung ist auch kaum teurer, aber die Menge an nutzbarem Gas ist > ein Vielfaches mehr bei einer großen Flasche. Das stimmt - es kommt aber natürlich immer darauf an, wie oft und wieviel man schweisst. Und manche möchten gerne auch die gesamte Kombination portabel halten - da ist dann eine 10-Liter-Flasche schon schön. Es gibt aber auch die Möglichkeit des Umfüllens von einer großen auf kleinere. Aber die Grundinvestition ist natürlich erstmal nötig. Eine 10-Liter-Flasche mit Argon 4.6 kostet um die 90€, die 50-Liter-Flasche um die 200€. Die Füllung kostet aber dann fast dasselbe: 30€ zu 35€ - das Anhängen/Prüfen der Flasche ist eben das Teure. ABER: wenn man noch nie WIG geschweisst hat, ist eine große Buddel von Vorteil - man kann in Ruhe üben, ohne immer auf das Manometer schauen zu müssen ;-) Wobei: wer gut löten kann, sollte auch mit WIG schnell zurecht kommen. Vielleicht mal als Richtwert: bei recht üblichen 7 Litern pro Minute reicht eine 50L-Flasche (bei 200bar sind das etwas über 10m³) für 24 Stunden Nonstopschweißen. Bei 10 Litern ist es entsprechend ein Fünftel der Zeit. Mit CO2 etc. würde ich nicht anfangen - zu schnell kommt der Wunsch auf, auch mal Alu, Edelstahl, Titan, Kupfer, Messing, Guss usw. schweissen zu wollen. Mit WIG/Argon kann man alles schweißen, was irgendwie den Strom leitet und hat dabei maximale Freiheit der Parameter (Materialzugabe usw.). Wenn sonst nichts angeschafft werden soll, würd eich immer zu WIG tendieren, auch wenn es das langsamste aller Verfahren ist: keine Schlacke, keine Funken, Fehler kann man leicht "nachbearbeiten", dazu absolut leise und exakt. Und zu guter Letzt: es macht unglaublich Spaß :-)
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Das Gerät ist ein Einhell Oxymig 105. Bilder von einem ähnliches Gerät gibt es hier: https://pimok.wordpress.com/2013/02/18/einhellmig/ Zum Gas-Versuch fehlt mir zusätzlich zum Gas noch ein Druck-Regler. Da das Gerät bereits vorhanden ist und ich wenig Geld ausgeben will, habe ich nun eine Rolle Fülldraht für 12 Euro/kg inkl. Versand bestellt. Dazu muss ich dann möglicherweise den Antrieb umbauen und die Polarität von Handstück und Masseklemme vertauschen.
Chris D. schrieb: > F. Fo schrieb: >> Olaf schrieb: >>> Mit anderen Worten Gas ist total billig weil es >>> so lange haelt. >> >> Den Fehler den viele machen, sie wollen nicht "so eine große Flasche" >> rumstehen haben. Die Füllung kostet fast keinen Unterschied und die >> Anschaffung ist auch kaum teurer, aber die Menge an nutzbarem Gas ist >> ein Vielfaches mehr bei einer großen Flasche. > > Das stimmt - es kommt aber natürlich immer darauf an, wie oft und > wieviel man schweisst. > > Und manche möchten gerne auch die gesamte Kombination portabel halten - > da ist dann eine 10-Liter-Flasche schon schön. Es gibt aber auch die > Möglichkeit des Umfüllens von einer großen auf kleinere. Aber die > Grundinvestition ist natürlich erstmal nötig. > > Eine 10-Liter-Flasche mit Argon 4.6 kostet um die 90€, die > 50-Liter-Flasche um die 200€. > > Die Füllung kostet aber dann fast dasselbe: 30€ zu 35€ - das > Anhängen/Prüfen der Flasche ist eben das Teure. > > ABER: wenn man noch nie WIG geschweisst hat, ist eine große Buddel von > Vorteil - man kann in Ruhe üben, ohne immer auf das Manometer schauen zu > müssen ;-) Wobei: wer gut löten kann, sollte auch mit WIG schnell > zurecht kommen. > > Vielleicht mal als Richtwert: bei recht üblichen 7 Litern pro Minute > reicht eine 50L-Flasche (bei 200bar sind das etwas über 10m³) für 24 > Stunden Nonstopschweißen. Bei 10 Litern ist es entsprechend ein Fünftel > der Zeit. > > Mit CO2 etc. würde ich nicht anfangen - zu schnell kommt der Wunsch auf, > auch mal Alu, Edelstahl, Titan, Kupfer, Messing, Guss usw. schweissen zu > wollen. > > Mit WIG/Argon kann man alles schweißen, was irgendwie den Strom leitet > und hat dabei maximale Freiheit der Parameter (Materialzugabe usw.). > > Wenn sonst nichts angeschafft werden soll, würd eich immer zu WIG > tendieren, auch wenn es das langsamste aller Verfahren ist: keine > Schlacke, keine Funken, Fehler kann man leicht "nachbearbeiten", dazu > absolut leise und exakt. > > Und zu guter Letzt: es macht unglaublich Spaß :-) Dem schließt sich der Schlossermeister an. Aber: Wenn du mal die sechzig erreicht hast, wird es ein Augen- Problem. Schweißen mit Gleitsichtbrille macht keinen Spaß. Anderseits kannst du in dem Alter nach Gehör schweißen :) Grüße Bernd
Bernd Funk schrieb: > Anderseits kannst du in dem Alter nach Gehör schweißen :) Jaja, wenn Dir nicht so ein mistiger Tinnitus dauernd dazwischen pfeift.
Zwischenstand: - Transport von Fülldraht klappt wohl, zumindest ist er gut geklemmt und wird transportiert. Ob es noch andere Probleme gibt, weiß ich noch nicht. - Umpolung von Pistole und Klemme für Fülldraht habe ich noch nicht probiert, da die Motorsteuerung elektronisch ist und daher vielleicht nicht verpolt werden mag. - Schweißen erstmal nur schwer: Auf höchster Stromstufe (von 4) reißt mir der Lichtbogen nicht dauernd ab, allerdings brate ich Löcher in mein 1,5 mm Stahl. Ein bekanntes Problem ist wohl, dass der Motor über den Schweißtrafo versorgt wird und deshalb bei Zündung des Lichtbogens langsamer wird, da die Spannung einbricht. Welchen Einfluss hat die falsche Polung?
nichtGast schrieb: > Ein bekanntes Problem ist wohl, dass der Motor über den > Schweißtrafo versorgt wird und deshalb bei Zündung des Lichtbogens > langsamer wird, da die Spannung einbricht. Okay, das ist wirklich extrem und netterweise schnell behoben. Ein Relay mit externem Netzteil und das Stottern wird schon viel weniger.
Update: Fülldraht ist schrecklich, ich weiß nicht wo das Problem liegt. Allerdings habe ich bei Ebay zwei gebrauchte 2,5 kg CO2-Flaschen geschossen, einen Druckminderer gefunden und die Flaschen beim Brauereibedarf für 4 Euro/kg gefüllt. Das Schweißen klappt für mein Laienverständnis super und ist kein Vergleich zum Fülldraht. Wenig Spritzer, obwohl überall die vielen Spritzer bei reinem CO2 bemängelt werden. Beim Schweißdraht fand ich SG2 und SG3, gibt es für mich relevante Unterschiede?
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