Hallo, da ich sehr beengte Platzverhältnisse habe, steht auf meinem Oszi mein Netzteil. Das Problem ist nun: Wenn ich das Netzteil einschalte, wird der Graph auf dem Oszi unscharf und fängt an, leich zu zucken. Wenn ich das Netzteil einen halben bis Meter vom Oszi entferne, ist das Problem weg. Da ich, wie bereits gesagt habe, Platzprobleme habe, würde ich gerne wissen, ob es Möglicheiten gibt, das Problem in den Griff zu bekommen, ohne die Geräte einen Meter voneinander zu entfernen. Anbei ein Video. Man erkennt das Problem darauf nicht sehr gut wegen der schlechten Kameraqualitt, aber ich poste es, damit ihr die Situation sehen könnt. https://www.youtube.com/watch?v=rHhU43W7d_o
Kai Klaas schrieb: > Warum nicht magnetisch abschirmen? Wenn es sich tatsächlich um eine magnetische Kopplung des NT handelt. CRTs in alten Oszis sind ja üblicherweise mit Mumetall abgeschirmt. Einfach mal schauen, ob die vorhanden ist!
Das Problem hört sich nach Magnetischer Störung vom Transformator des Netzteils zur Röhre des Oszilloskops an. Die Lösung wäre eine Magnetische Abschirmung. Weder das Oszilloskop noch das Netzteil sind in der Hinsicht vermutlich besonders gut. Im Idealfall hätte man die Schirmung jeweils in den Geräten: entweder am Trafo, oder am Gehäuse. Ggf. tut es bereits ein Stahlblech zwischen den Geräten - aber aufpassen das man die Lüftung des unteren Gerätes dabei nicht zu sehr behindert.
Ulrich H. schrieb: > Das Problem hört sich nach Magnetischer Störung vom Transformator des > Netzteils zur Röhre des Oszilloskops an. > > Die Lösung wäre eine Magnetische Abschirmung. Weder das Oszilloskop noch > das Netzteil sind in der Hinsicht vermutlich besonders gut. Im Idealfall > hätte man die Schirmung jeweils in den Geräten: entweder am Trafo, oder > am Gehäuse. Ggf. tut es bereits ein Stahlblech zwischen den Geräten - > aber aufpassen das man die Lüftung des unteren Gerätes dabei nicht zu > sehr behindert. Danke. Das untere Gerät hat an der Oberseite keine Lüftungsschlitze. Mu-Metall scheint aus Günden, die ich nicht kenne, sehr teuer zu sein. Ein genügend dickes Stahlblech sollte das selbe Ergebnis wie ein Mu-Metall bringen können? Wie dick würdest du das wählen?
Habe bei eBay einen Stahlblechlieferanten gefunden. Material: S235JR. Reicht es, dass das Stahlblech die Abmessungen der STellfläche des oberen Gerätes hat? Oder muss die komplette Deckplatte des unteren Gerätes abgedeckt werden? Zur Auswahl stehen 5mm bis 20mm Dicke.
>Ein genügend dickes Stahlblech sollte das selbe Ergebnis wie ein >Mu-Metall bringen können? Nein, natürlich nicht. Was meinst du, warum Mu-Metall wohl so teuer ist??
Kai Klaas schrieb: >>Ein genügend dickes Stahlblech sollte das selbe Ergebnis wie ein >>Mu-Metall bringen können? > > Nein, natürlich nicht. Was meinst du, warum Mu-Metall wohl so teuer > ist?? Dann liegt Ulrich H. falsch?
Eine 0,1mm Mu-Metallfolie ist auch wieder günstig. Reicht die Dicke aus?
Kai Jurkschat schrieb: > Mu-Metall scheint aus Günden, die ich nicht kenne, sehr teuer zu sein. Sehr aufwendige Verarbeitung (Verbiegen? Loch stanzen? Danach erstmal neu glühen lassen), wird nicht so oft gebraucht, und wenn, kann der Kunde zahlen (Messgeräte, magnetisch geschirmte Kabinen oder gar Gebäude).
Mu Metall ist effektiver als normales Stahlblech, aber halt auch deutlich teurer, mechanisch empfindlich und nicht so leicht zu bekommen. Der Vorteil von Mu-Metall ist vor allem dass man damit auch statische Felder sehr kleine bekommt. Entsprechend muss bzw. sollte der letzte Schirm direkt an der Röhre des Oszilloskops aus gutem Material wie Mu-Metall sein. Weitere Schirme weiter weg sind dagegen unkritisch und können auch aus einfacherem Material sein. Das Blech muss auch gar nicht so dick sein - schon 0,5 mm kann eine Menge bringen. Wichtiger wäre ggf. das es nicht direkt auf dem Stahlgehäuse drunter liegt, sondern wenigstens etwa 1-5 mm Abstand hat. Das Magnetfeld soll ja im zusätzlichen Blech verlaufen, und nicht ins Gehäuse eindringen. Da die Röhre bei dem Oszilloskop recht weit in der Mitte ist, sollte es ausreichen wenn man etwa die Oberseite des Oszilloskops abdeckt. So einfach ist es aber nicht zu sagen wo das Gerät auf externe Felder reagiert, und wo weniger. Mit einer Induktivität (Stabform) als Suchspule kann man 50 Hz Felder ggf. auch "sichtbar" machen, und so die stellen finden wo die Störungen aus dem Netzteil kommen. Was für ein Gehäuse ist das beim Netzteil ?
Das Netzteil ist, außer vorne an der Bedieneinheit, aus Metall. Der Trafo sitzt ziemlich mittig auf dem Boden dieses Blechs befestigt. Verstehe ich das also richtig: Stahlplatte der Größe des Netzteiles nein, Stahlplatte der Grße der Oberseite des Oszis ja?
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Die Abschirmung sollte schon größer als das Netzteil sein. Das Mindeste wäre wohl eine U-Form, unter den Netzteil und dann an beiden Seiten etwa 2 - 5 cm nach oben gebogen. Nur flach und die Größe des Netzteils könnte problematisch sein, weil das Feld an den Kanten des Stahlblechs besonders groß sein kann. So ganz einfach ist die Schirmung nicht vorherzusagen, da muss man ggf. etwas probieren. Mein Versuch wäre so etwas wie 5 mm Sperrholz auf dem Oszilloskop und dann 1 mm Stahlblech, etwas größer als die Oberseite des Oszilloskops. Manchmal reicht es auch aus einfach das Netzteil neben das Oszilloskop zu stellen, und nicht direkt drauf.
So ein Stück Eisenblech versucht die magnetischen Feldlinien umzulenken und im Inneren des Blechs fortzuleiten. Aber Vorsicht: An den Enden des Bleches tritt das magnetische Feld wieder konzentriert aus! Deswegen sollte man das Eisenblech so biegen, daß eine geschlossener Kreis entsteht, der das Magnetfeld gefangen hält. Deshalb das Eisenblech um das abzuschirmende Gerät zu einer Röhre biegen, am besten mit mehreren Schlägen. Das Eisenblech muß schon recht dick sein, damit das gut funktioniert. Oder eben mehrere Schläge dünneren Eisenblechs. Kommt man an Mu-Metall heran, genügen bereits sehr dünne Folien, um die gleiche Wirkung zu erzielen. Mu-Metall ist aber schwierig zu verarbeiten. Am besten sollte es nach mechanischen Beanspruchungen geglüht werden, um die extrem hohe Permeabilität wiederherzustellen. Manchmal hilft auch Reinaluminium, das nicht mit Feldumlenkung abschirmt, sondern mit Wirbelstromverlusten. Dazu muß das Aluminium für 50Hz aber mindestens 1cm dick sein. Dafür braucht es aber nicht zu einer Röhre gebogen zu werden. Die Aluplatte wird einfach zwischen die beiden Geräte gelegt. Reinaluminium ist dabei Duraluminium vorzuziehen, wegen der besseren Wirbelstromverluste. Kupfer geht auch, sogar noch etwas besser, dürfte aber unbezahlbar sein.
Es kann auch sinnvoll sein mit einem Hall-Sensor mal versuchen ein wenig das Feld "sichtbar" zu machen (zu vermessen). Eine magnetische Abschirmung bringt nämlich überhaupt nichts wenn sie die magnetischen Feldlinien nicht kreuzt.
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