Guten morgen, eine Frage an Euch: Gibt es eine Faustregel für das verlegen von Leitungen? Gibt es aus technischer Sicht Vorteile einer Platine bzgl. Störungen? Mein Amp ist fertig und funktioniert bestens, fehlerfrei, ohne Störungen. Bei 100% Lautstärke mit 100% Signalstärke des DACs und Soundquelle ergeben 0,0 Rauschen im Lautsprecher. Allerdings ist meine "Verkabelung" nicht besonders schön geworden, was die Fehlersuche nicht erleichtert (sofern sie irgendwann kommen). Wie könnte ich hier ein "schönes" Platinendesign erstellen? Wie funktioniert so etwas? Zeichne ich alle Bauteile auf ein "Blatt Papier" (z.B. Layout-Editor von EAGLE) und ordne sie an (nach welchen Kriterien?), um danach die Leitungen einzuzeichnen? Ist mein erstes Projekt, meine Kenntnisse sind sehr bescheiden. PS. Das Gehäuse selbst besteht aus Schwarzblech und Kupfer. EMV-Schutzwände/Bleche (Bürklin, gut, zertifiziert) separieren den Trafo vom Rest. Die gesamte Mechanik ist über jeden Zweifel erhaben.
Kreativ ;) Da der Aufbau störungsfrei läuft, versuche in einem ersten Schritt, das bestehende "Layout" auf eine Lochraster-Platine zu übertragen. Ein zweiter Satz Bauteile hilft sehr dabei. Versuche dabei, ohne freie Verdrahtung auszukommen. IMHO zum Einstieg am besten mit Papier und Stift, Layout-Software kommt später.
Cora schrieb: > Mein Amp ist fertig und funktioniert bestens, fehlerfrei, ohne > Störungen. Es ist ein Kunstwerk geworden. Lass es so. Never change a running system.
Jede Korrektur in Richtung Ordnung wird unweigerlich die Luftigkeit des Klangbilds zerstören ;-)
Röhrenradios laufen schon seit 80 Jahren mit solchen Verdrahtungen. Und solange unsere Bürokraten das DAB nicht zum laufen bekommen, funktionieren die auch weiter.
Schmunzler schrieb: > Cora schrieb: >> Mein Amp ist fertig und funktioniert bestens, fehlerfrei, ohne >> Störungen. > > Es ist ein Kunstwerk geworden. > Lass es so. > Never change a running system. Dem würde ich mich anschliessen. Bei Röhrentechnik sind die Vorteile einer Leiterplatte eher eher im Bereich der preiswerten Produktion zu sehen. Wenn es was zu reparieren gibt, ist Dein offener Aufbau unschlagbar: Man kann die Schaltung direkt nachverfolgen, kann überall mit Krokoklemmen anklipsen zum Messen, also lass es einfach wie es ist. Nächstes Projekt!
Cora schrieb: > Gibt es eine Faustregel für das verlegen von Leitungen? So direkt wie möglich, nie lange parallel ausser es ist Hin- und Rückleitung desselben Signals, möglichst sternförmig. Die Steigerung von parallel ist verdrillt. Das dürfte mit deinem Ratsnest Aufbau gut erreicht sein. Wenn man davon ausgeht, daß die Materialien eben das waren was da war und beschaffbar war, dann ist es sogar bestmöglich. > Wie könnte ich hier ein "schönes" Platinendesign erstellen? Manche Leute ordnen die Bauteile erst an (alle in eine Richtung, alle im Raster nebeneinander) und verdrahten dann. Die Bauteile mögen schöner aussehen und übersichtlicher beim bestücken sein, die Leitungsführungen sind immer schlechter. > Gibt es aus technischer Sicht Vorteile einer Platine bzgl. Störungen? Nein, die Platine trägt lediglich die Bauelemente besser, bei dir könnte ein starker Schubs und die Masseträgheit der Bauteile dazu führen, daß es Kurzschlüsse gibt, und dauernde Vibrationen könnten zum loswackeln von Bauteilen führen. Da aber die Röhren beides sowieso nicht mögen, halte ich das nicht für vordringlich.
Das ist doch sogar ein sehr fortschrittlicher 3D Aufbau mit mehreren Bauteil- und Verdrahtungsebenen übereinander. :-)
> Gibt es aus technischer Sicht Vorteile einer Platine bzgl. Störungen?
Im schlimmsten Fall sogar Nachteile. Plötzlich liegen Leiterbahnen nahe
beieinander und liefern z.B. Übersprechen, die vorher genügend Abstand
hatten.
Ich schließe mich dem allgemeinen Tenor hier an: lass es so - es hat
seine eigene Schönheit!
Hallo, wenn es so funktioniert, ggf. noch alle unisolierten Leitungen durch isolierte ersetzen, insbesonder zu den Potis. Z.B.wenn sich einige Verbindungen kreuzen, bei langen Bauteilanschlüssen Schrumpfschlauch. Dann entsteht beim Transport kein ungewolltes Problem. Für die Fehlersuche später hilft eine gute Dokumentation, so ein PDF kann man im Gehäuse unterbringen, bei den Röhrengeräten früher waren die Schaltungen anfangs innen an der Rückwand eingeklebt, tw. mit Meßpunkten und Werten. Ansonsten versprüht es den Charme der 1950`er. Es wird sicher schon langsam schwierig, die Pertinaxlötleisten zu bekommen. Damit habe ich 1970 meine ersten Bastelversuche gestartet. Schönes Projekt, vor allem wenn die gewünschten Parameter erreicht werden. Noch ein schöens WE MURKEL
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Cora schrieb: > Mein Amp ist fertig und funktioniert bestens wie lange ist der denn schon fertig? Die Bauteile sehen jedenfalls aus als ob sie schon ziemlich viele Jahre auf dem Buckel haben und heute in der Form nicht mehr neu erhältlich sind.
Danke an Alle für das Feedback! Werde einige Leitungen auftrennen um zu isolieren. Ein Neubau, ein zweites Gerät auf Platine ist fast nicht möglich, die Originalteile reichen nicht mehr, sind hauptsächlich für einen MC/MM Vorverstärker reserviert. Opas Röhrenradio inspirierte mich dazu. Er, also mein Opa (zu seiner Zeit Entwickler bei SABA) behauptet immer, bei den alten Gerätschaften seien die Drähte usw. tatsächlich mit dem Klanggeschehen sehr eng verbunden bzw. werden dieses beeinflussen. Die Schaltungen waren, seinen Schilderungen zu folge, ausgeklügelte, wohlklingende Unikate. Hier wurde über jeden Zentimeter Leitung philosophiert. PS. selbst das Lötzinn mit Lötstation ist aus dem Jahr 1968! Alles Andere ist <1980. Das Schwarzblech für das Gehäuse stammt aus einem geschlachteten Benz /8. Retro von a-z Die EMV-Bleche von Bürklin sind der einzige Ausrutscher
>Werde einige Leitungen auftrennen um zu isolieren.
Um Himmelswillen, wieso? Laß es wie es ist, wenn es funktioniert.
Bestreiche Leitungen, die du isolieren willst, vielleicht mit Patex.
Dann sind sie mechanisch fixiert und können sich nicht mehr berühren.
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ich bring es nicht fertig mit dem Lötkolben nochmals die Teile zu quälen. Das Gerät geht in heute Nachmittag die Endmontage und alles bleibt wie es ist - auch wenn ich den ein oder anderen Ratschlag von Euch besser beherzigen sollte. Gerade der Transport mit Erschütterungen usw. könnte ein Problem werden. Andererseits ist JEDE Lötstelle qualitativ 1a, kalte Lötstellen gibt es nicht, absolut ausgeschlossen. Des Weiteren bin ich auf der Such nach einem ElektroPapst. Letzte Woche hatte ich zu meinen PHY H30 LB15 Coaxial Breitbändern zwei Line Magnetic Audio 597 erworben. Bedauerlicherweise nur eine 1:1 Replika des ersten Hochtöners der Welt (Western Electric aus den 30igern). Das Original ist dann doch ein wenig zu teuer, zudem trennt sich kaum ein Museum davon ;) Das Problem: benötige hierfür 6 bis 7 Volt, 1,x Ampere. So GLATT wie möglich, unter Last und im Leerlauf max. 0,x mV/mA gezappel und geripple. Keine Störungen, der Strom, die Spannung MUSS, mit einem Oszi begutachtet, einem Linealstrich gleichen. Ist so etwas im Bereich Selbstbau überhaupt möglich? Wenn ja, wie ist der Ansatz? Gibt es Bausatzvorschläge, idealerweise freie Verdrahtung? Finanziell bin ich bereit eine ausreichende Summe zu investieren. Alternative zum Selbstbau: gegen Bezahlung ist Statron bereit ein NT "aufzurüsten". Ist diese Firma geeignet? Mein Bauchgefühl sagt ja, aber was sagt der (richtige, wirkliche, praxiserfahrene) Fachmann?
>Das Gerät geht in heute Nachmittag die Endmontage und alles bleibt wie >es ist - auch wenn ich den ein oder anderen Ratschlag von Euch besser >beherzigen sollte. Wie gesagt, bestreiche die kritischsten Stellen, wo du begründete Angst vor einem Kurzschluß hast, mit ewtas Patex.
Kai Klaas schrieb: > Wie gesagt, bestreiche die kritischsten Stellen, wo du begründete Angst > vor einem Kurzschluß hast, mit ewtas Patex. Was soll er mit Latex-Schaum? http://www.patexfoam.com/ Vermutlich meinst du Pattex ;-)
"Die gesamte Mechanik ist über jeden Zweifel erhaben." gilt das auch für die Außenansicht? Poste die doch mal aus Interesse, der Gegensatz klingt interessant. Ansonsten würde ich das so lassen, ich finds schick! Btw, freiverdrahtet geht auch in richtig hübsch: http://www.instructables.com/id/Crystal-cMoy-Free-Form-Headphone-Amplifier/ Klaus.
Cora schrieb: > "schönes" Platinendesign Es gibt aus elektrischer Sicht eigentlich nichts Besseres als einen Drahtigel, bzw. eine solche "Direktverdrahtung" (außer vielleicht eine teure Multilayer-Platine). Also kein Wunder, wenn es sich so wie es ist gut anhört. Natürlich sollten die Lötungen einwandfrei sein, sonst hört der Spaß bald auf.
>So GLATT wie möglich
Moderne Spannungsregler haben 0,1% Line Regulation und 0,5mV Load
Regulation. Ist kein Thema mehr.
Cora schrieb: > Das Problem: benötige hierfür 6 bis 7 Volt, 1,x Ampere. So GLATT wie > möglich, unter Last und im Leerlauf max. 0,x mV/mA gezappel und > geripple. Keine Störungen, der Strom, die Spannung MUSS, mit einem Oszi > begutachtet, einem Linealstrich gleichen. > > Ist so etwas im Bereich Selbstbau überhaupt möglich? Wenn ja, wie ist > der Ansatz? Gibt es Bausatzvorschläge, idealerweise freie Verdrahtung? Zu rauscharmen Spannungsversorgungen siehe z.B.: http://www.amplifier.cd/Technische_Berichte/Rauscharme_Gleichspannungsquelle/Gleichspannungsquelle.html oder diese 4 Artikel aus den UKW-Berichten http://www.qrpforum.de/index.php?page=Thread&postID=34377#post34377
Warum müssen Bilder immer so furchtbar klein sein, ich kann fast nichts erkennen. Wo sitzt denn der DAC?
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