Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Sehr hohe Ströme über Schraubbolzen - welche Praktiken für dauerhaft guten Kontakt gibt es?


von Amper hochgeskillt (Gast)


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Hallo Leute, die Frage ist eigentlich recht einfach. Möchte bis etwa 
250A Dauerstrom über Schraubbolzen leiten. Voraussichtlich M8/Edelstahl, 
wobei der Strom natürlich nicht über den schlecht leitenden Bolzen 
selbst fließt, sondern Ringösen oder auch Kupferschienen direkt 
aufliegen, so daß der Strom nur durch den Bolzenkopf fließen muss 
(Bolzen werden sauber auf Kupferflächen aufgelötet). Sollte soweit kein 
Thema sein.
Fragt sich nun, wie man diese Verbindung am dauerhaftesten ausführt, so 
daß es nicht bald zu Kontaktproblemen kommt. Denke bisher an das 
Übliche, also Bolzenkopf, Ringöse/Kupferschiene, Unterlegscheibe, 
Federring, Mutter. So fließt über die Klemmung praktisch kaum Strom, sie 
dient nur zum Aufrechterhalt der Spannkraft bei Bedarf.

Fragt sich nun, ob es was Besseres diesbezüglich gibt. Wäre 
beispielsweise eine Zahnscheibe direkt am Stromübergang empfehlenswert, 
oder ist die direkte Auflage besser? Letztere dürfte ja zumindestens 
weniger Luftsauerstoff an den Kontakt lassen, dafür würde eine 
Zahnscheibe etliche definierte Kontakte bewirken.

Wie macht man sowas/ wie macht Ihr sowas?

Statt V2A-Bolzen wären auch vernickelte Stahlbolzen möglich. Ließen sich 
natürlich auch super löten. Messing wäre auch machbar, aber aus anderen 
Gründen (Preis/Auswahl) nicht so ideal.

von wartemal (Gast)


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Kupferband / Geflecht wie üblich in Industrie zwischen Rohrleitungen.

=O======O=

von Heinz V. (heinz_v)


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Bolzen durch! die Kupferschine, Ringkabelöse, ggf. U Scheibe, geriffelte 
Tellerfeder (hat mehr Spannkraft als ein Federring, Mutter.

von Amper hochgeskillt (Gast)


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wartemal schrieb:
> Kupferband

Damit man aus einer Verbindung zweie macht? Nääh...

Von A nach B leite ich die Strömlinge mit Kupferschienen, das ist nicht 
die Frage. Es geht allein um idealen Anschluss bei Betrachtung einer 
einzigen Schraubverbindung.

von Amper hochgeskillt (Gast)


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Heinz V. schrieb:
> Bolzen durch

Geht in dem Fall nicht, die Verlötung des Bolzens erfolgt auf einer 
recht dünnen Kupferscheibe (1mm, diese wiederum verteilt die Strömlinge 
auf einer Platine, um die Stromdichte an der Verbindungsstelle gering zu 
halten. Durchstecken ist nicht, die Sache muss "SMD" bleiben.
Klappt sicher, möchte nur wissen, ob es bessere Klemmsysteme gibt als 
die, die Du ja auch schreibst. Tellerfeder klingt schon mal sehr gut, 
hätte sonst zwischen Well- und Zahnscheibe gewählt. Letztere federt 
leider kaum.

von Amper hochgeskillt (Gast)


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Heinz V. schrieb:
> Tellerfeder

Geht gut los, eine Suche bei Ebay brachte schon mal genau 0 Ergebnisse. 
Bei geschätzten 500 Angeboten zu Federringen, Wellscheiben, 
Zahnscheiben. Also das, was man eben genau nicht braucht, ist ja 
eigentlich immer so ;-)

von Heinz V. (heinz_v)


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von Amper hochgeskillt (Gast)


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Heinz V. schrieb:
> Tellerfeder

Also das war schon mal der entscheidende Tip, vielen Dank! Jetzt gilt es 
nur noch, diesen Centartikel, der aber Goldstaub zu sein scheint, aus 
Millionen von China-Schleuderartikeln auszufiltern (ohne dabei über den 
Tisch gezogen zu werden).  Klappt schon, es eilt ja nicht.

Für die Kontaktfläche selbst gibt es vermutlich nichts Besseres, als die 
einfache Auflage?

von Heinz V. (heinz_v)


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Amper hochgeskillt schrieb:
> Für die Kontaktfläche selbst gibt es vermutlich nichts Besseres, als die
> einfache Auflage?

richtig, die Ringkabelöse (oder Rohrkabelschuh) sollte die Kontaktfläche 
direkt und ganzflächig kontaktieren.

von Uwe .. (uwegw)


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Ich hab bei mir auf der Arbeit gerade ein 100A-Netzteil stehen, mit 
M10-Schraubbolzen. Dort ist folgende Reihenfolge im Handbuch 
vorgeschrieben:
Ringöse - Unterlegscheibe - Mutter

von F. F. (foldi)


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Bei uns gehen da einige hundert Ampere über solche Verbindungen und wir 
nutzen da Spannscheiben.
http://online-schraubenhandel.de/price.php?group_id=153

Ist sehr zuverlässig.

Wichtig ist nur, sie richtig herum zu nutzen.

: Bearbeitet durch User
von Amper hochgeskillt (Gast)


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F. Fo schrieb:
> Spannscheiben

Danke, damit wird man schneller fündig. Habe aber inzwischen auch zu 
Tellerfedern was gefunden, dort darf man nur nicht M8 zusätzlich mit in 
die Suche eingeben, weil es da nicht primär nur noch um den 
Innendurchmesser geht.


Frage geklärt, vielen Dank an alle!

von F. F. (foldi)


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Eine Anmerkung möchte ich dann doch noch machen. Bitte nach einem Jahr 
einmal nachziehen. Durch warm-kalt setzt sich das alles und man kann 
manchmal bis zu einer viertel Umdrehung nachziehen.

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