Hallo Experten, im Rahmen der Realisierung einer ortsfesten elektrischen Anlage eines neuen Mobilfunkstandorts fordern die Ausführungsunterlagen eine sogenannte EMV-Dokumentation der elektrischen Anlage gemäß der Richtlinie 2004/108/EG zur Elektromagnetischen Verträglichkeit. Wir sind der Errichter der elektrischen Anlage des Gebäudes (Ausnahme: Mittelspannungsstation, BMA, EMA, USV-Anlage). Der Standort besteht aus einem Gebäude (ca. 20 x 20 m) mit integrierter Mittelspannungsstation und einer Blitzschutz- und Erdungsanlage der BSK 1. Dazu gehört ein Funkturm, der erdungstechnisch mit dem Gebäude verbunden ist, dessen Funksysteme jedoch noch nicht montiert sind. Die elektrische Anlage des Gebäudes ist fertiggestellt und gemäß DIN VDE 0100 auch dokumentiert. Die EG-Konformitätserklärungen der bisher im Gebäude installierten fremden Anlagen und Systeme (BMA, EMA, Mittelspannungsstation) liegen dem Betreiber bereits vor. Was ist nun unter der EMV-Dokumentation genau zu verstehen? Der Fachplaner und auch der zukünftige Betreiber können hier bisher leider zu wenig hilfreiches an die Hand geben. Gibt es dazu eine möglichst allgemeingültige Doku-Vorgabe die wir angepasst nutzen könnten?
Richtlinie 2004/108/EG Lies die mal durch. Könnt auch was mit Verträglichkeitsanalyse zu tun haben!
Danilo schrieb: > Richtlinie 2004/108/EG such ...schnipp...usw. .... d) „elektromagnetische Verträglichkeit“ die Fähigkeit eines Betriebsmittels, in seiner elektromagnetischen Umgebung zufrieden stellend zu arbeiten, ohne dabei selbst elektromagnetische Störungen zu verursachen, die für andere Betriebsmittel in derselben Umgebung unannehmbar wären; ... Quelle http://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?uri=CELEX:32004L0108 Danilo schrieb: > Fachplaner und auch der zukünftige Betreiber können hier bisher leider > zu wenig hilfreiches an die Hand geben. Das ist traurig. Noch trauriger wird es, wenn nur z.B. Deine USV so stört, daß die Funktion der Anlage gefährdet würde oder umgekehrt.
oszi40 schrieb: > Danilo schrieb: >> Richtlinie 2004/108/EG > such ...schnipp...usw. .... > d) > „elektromagnetische Verträglichkeit“ die Fähigkeit eines > Betriebsmittels, in seiner elektromagnetischen Umgebung zufrieden > stellend zu arbeiten, ohne dabei selbst elektromagnetische Störungen zu > verursachen, die für andere Betriebsmittel in derselben Umgebung > unannehmbar wären; ... > Quelle > http://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?uri... > > Danilo schrieb: > >> Fachplaner und auch der zukünftige Betreiber können hier bisher leider >> zu wenig hilfreiches an die Hand geben. > Das ist traurig. Noch trauriger wird es, wenn nur z.B. Deine USV so > stört, daß die Funktion der Anlage gefährdet würde oder umgekehrt. So einfach isses halt leider nicht (zumind. für mich nicht). Die USV ist ja nicht meine USV sondern vom Installateur des Herstellers eingebaut worden. Wir haben eigentlich mehr die gebäudetechn. Infrastruktur (allg. NS-Installation) errichtet und dokumentiert. Jetzt kommen da viele Gewerke rein (USV, BMA, EMV, versch. Funksysteme, IT-Technik, usw..). Die grundsätzliche EMV-Dokumentation ist das Thema. Das Thema gibt's aber so noch nicht (keine Ahnung warum nicht). Wichtigstes Basis scheint mir die Elektroanlagen-Doku zu sein (inkl. der Potentialausgleichsnlage an die fast alle Systeme ja EMV-Gerecht angeschlosssen werden). Was die da alles einbauen weiss ich ja gar nicht mehr. Insofern wäre die Pflege der EMV-Doku ja Aufgabe des Betreibers.
Danilo schrieb: > Die USV ist ja nicht meine USV sondern vom Installateur des Herstellers > eingebaut worden. Wer für alles zuständig sein möchte, muß auch den Kopf dafür hinhalten oder sein vorher Gebiet klar abgrenzen.
Ohne jetzt die Normen angesehen zu haben, ist das Ziel doch eigentlich klar: Das Ding soll hinsichtlich Störaussendungen und Störfestigkeit laufen. Fleissaufgaben in der Dokumentation: CE bei allen verbauten Betriebsmitteln prüfen und dokumentieren. Evtl. finden sich ein paar Spezialgeräte die eigentlich für den amerikanischen oder asiatischen Markt gedacht sind, für die hiesige Grenzwerte nicht vom Hersteller garantiert sind. Ausserdem: Installation entsprechend Herstellervorgaben prüfen. Insbesondere Kabellängen, Qualitäten und Schirmungen dürften interessant sein. Klar Dokumentiert muss das auch werden. Extrembeispiel: Koaxkabel für den Senderabgang war zu teuer, Klingeldraht verwendet. Leicht abweichendes EMV Verhalten nicht auszuschliessen. Es geht nicht darum ob es jemand gut gemacht hat, sondern ob es so ausgeführt ist, das die Bedingung für die der Hersteller CE Konformität garantiert eingehalten sind. Ob Du am Ende Nachmessungen vor Ort brauchst kann ich Dir nicht sagen. viel Erfolg Hauspapa
oszi40 schrieb: > Danilo schrieb: >> Die USV ist ja nicht meine USV sondern vom Installateur des Herstellers >> eingebaut worden. > > Wer für alles zuständig sein möchte, muß auch den Kopf dafür hinhalten > oder sein vorher Gebiet klar abgrenzen. Danke für Eure Rückmeldungen. Es ist wirklich gutes Forum hier. Prima. Wo habe ich geschrieben, dass ich für alles zuständig sein möchte? Machen wir die Sache einfach so, dass die neuen Gewerke (die wir nicht planen, realisieren und auch kein Geld dafür bekommen) also zum Errichtungszeitpunkt (Übergabe/ Gefahrenübergang) physikalisch noch gar nicht da waren. So wird ein Schuh daraus. Wir möchten dem Auftraggeber (der offenbar auch noch keinen EMV-Sachkundigen hat) halt eine grundsätzliche EMV-Doku übergeben, damit der die nachher fortschreiben kann. Zudem erwarten wir uns da Nachaufträge (für andere neue Standorte) die ebenso gemäß EMV-Richtlinie dokumentiert sein sollen. Wie ich bereits schrieb, könnten zur EMV-Doku die Einbauanleitungen der neuen Systeme (mit Hinweisen zur EMV), deren EG-Konformitätserklärungen bzw. auch deren EMV-Prüfberichte gehören. Ich habe dies auch auf einem EMV-Seminar so vorgeschlagen, es wurde aber zerredet. Letztendlich ist es Aufgabe des Anlagenbetreibers hinsichtlich der Bundesnetzagentur jemand Sachkundiges vorweisen zu können (es ist ja ein größerer bundesweit tätiger TK-Netzbetreiber) der die Doku pflegt und aktualisiert.
Danilo schrieb: > Letztendlich ist es Aufgabe des Anlagenbetreibers ... und der hat von Dir etwas eingekauft wie z.B. mancher Automobilbauer eine spezielle, hochfeste M10-er Schraube. Wie dann eine große Rückrufaktion ausgeht, wenn es nur Büchsenblech war? Da möchte ich nicht wissen, wer die ganzen zusätzlichen Kosten trägt.
oszi40 schrieb: > Danilo schrieb: >> Letztendlich ist es Aufgabe des Anlagenbetreibers > > ... und der hat von Dir etwas eingekauft wie z.B. mancher Automobilbauer > eine spezielle, hochfeste M10-er Schraube. Wie dann eine große > Rückrufaktion ausgeht, wenn es nur Büchsenblech war? Da möchte ich nicht > wissen, wer die ganzen zusätzlichen Kosten trägt. Das ist ein berechtigter Einwand. Gerade dafür möchten wir ihm ja die EMV-Dokumentation für die elektrotechnische Infrastruktur liefern (mit Doku, Prüfprotokollen, Errichterbestätigungen, usw..). Das Thema ist ja komplex (sonst gäbe es ja schon brauchbare Templates im Netz dazu). Ich (wir) können aber keinesfalls dafür verantwortlich sein, was der Betreiber da im Laufe der Zeit einbaut. Das ist hanebüchen. Da ist dann (u.a.) der EMV-Sachkundige des TK-Netzbetreibers für verantwortlich (auch eine sehr komplexe Aufgabe wie ich zugebe).
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Danilo schrieb: > So wird ein Schuh daraus. > > Wir möchten dem Auftraggeber (der offenbar auch noch keinen > EMV-Sachkundigen hat) halt eine grundsätzliche EMV-Doku übergeben, damit > der die nachher fortschreiben kann. > > Zudem erwarten wir uns da Nachaufträge (für andere neue Standorte) die > ebenso gemäß EMV-Richtlinie dokumentiert sein sollen. > > Wie ich bereits schrieb, könnten zur EMV-Doku die Einbauanleitungen der > neuen Systeme (mit Hinweisen zur EMV), deren EG-Konformitätserklärungen > bzw. auch deren EMV-Prüfberichte gehören. > > Ich habe dies auch auf einem EMV-Seminar so vorgeschlagen, es wurde aber > zerredet. > > Letztendlich ist es Aufgabe des Anlagenbetreibers hinsichtlich der > Bundesnetzagentur jemand Sachkundiges vorweisen zu können (es ist ja ein > größerer bundesweit tätiger TK-Netzbetreiber) der die Doku pflegt und > aktualisiert. Da scheint sich wenig bewegt zu haben. War in den letzten Jahren in der chemischen Industrie und für eine ausländische Armee tätig. Also hier in diesem 12.000 Personenunternehmen (chem. Industrie) gibt es zumind. an dem hiesigen Standort gar nix dazu. Die haben aber eine recht gute VEFK-Organisationsstruktur (auch hier am Standort), werde aber einen Teufel tun und da was einrühren. Schade weil das eigentlich mein Steckenpferd war.
Lass EMC extern machen. Zack fertich. Für sich arbeiten lassen ist die schönste Art der Arbeit. Kennste? Kennste!
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