Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 230V Einschaltvorgang messen


von Rolf Magnus (Gast)


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Hallo zusammen,

ich möchte gerne den Einschaltstrom verschiedener 230V-Geräte mit einem 
Speicheroszi messen. Gibt es da einen Shunt, der direkt über 
Schuko-Stecker dazwischengesteckt werden kann? Das ganze wird an einem 
Trenntrafo betrieben, so daß eine Potentialtrennung vorhanden ist.

von Harald W. (wilhelms)


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Rolf Magnus schrieb:

> ich möchte gerne den Einschaltstrom verschiedener 230V-Geräte mit einem
> Speicheroszi messen. Gibt es da einen Shunt, der direkt über
> Schuko-Stecker dazwischengesteckt werden kann? Das ganze wird an einem
> Trenntrafo betrieben, so daß eine Potentialtrennung vorhanden ist.

Der Trenntrafo gehört zwischen Netz und Verbraucher, nicht zwischen
Netz und Oszi! Hinterm Trenntrafo braucht man auch kein Schuko mehr.

von Schreiber (Gast)


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Rolf Magnus schrieb:
> Gibt es da einen Shunt, der direkt über
> Schuko-Stecker dazwischengesteckt werden kann?

ja, das nennt man Strommesszange und Adapterkabel.

von npn (Gast)


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Schreiber schrieb:
> Rolf Magnus schrieb:
>> Gibt es da einen Shunt, der direkt über
>> Schuko-Stecker dazwischengesteckt werden kann?
>
> ja, das nennt man Strommesszange und Adapterkabel.

Du hast zwar recht, daß man damit messen kann. Und ich würde die 
Strommesszange auch einem Shunt vorziehen.
Aber einen Shunt nennt man auf keinen Fall Strommesszange. Das sind zwei 
völlig verschiedene Sachen. Mach dich mal sachkundig ;-)

von Route_66 H. (route_66)


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Hallo!
Wenn du Einschaltströme von Verbrauchern am Netz messwen willst, ist ein 
Trenntrafo eine löbliche Idee.
Bedenke aber: Das Netz hat eine ganz andere Impedanz als ein Trenntrafo. 
Das Messergenis ist also unter Umständen völlig unbrauchbar.

von Frank K. (fchk)


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Dafür gibts passendes:

http://de.tek.com/datasheet/current-probe/p6021a-p6022

http://de.tek.com/datasheet/current-probe/tcpa300-%E2%80%A2-tcp312-%E2%80%A2-tcp305-%E2%80%A2-tcp303-%E2%80%A2-tcpa400-%E2%80%A2-tcp404xl

Andere Hersteller haben sicher ähnliches.

Um was für Größenordnungen von i und t geht es denn?

fchk

von Rolf Magnus (Gast)


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Schreiber schrieb:
> Rolf Magnus schrieb:
>> Gibt es da einen Shunt, der direkt über
>> Schuko-Stecker dazwischengesteckt werden kann?
>
> ja, das nennt man Strommesszange und Adapterkabel.

Ich war davon ausgegangen, daß die eher nicht für die Messung der 
schnellen Wechsel beim Einschaltvorgang geeignet sind. Deshalb dachte 
ich eher an einen Shunt.

Frank K. schrieb:
> 
http://de.tek.com/datasheet/current-probe/tcpa300-%E2%80%A2-tcp312-%E2%80%A2-tcp305-%E2%80%A2-tcp303-%E2%80%A2-tcpa400-%E2%80%A2-tcp404xl
>
> Andere Hersteller haben sicher ähnliches.

Ist ja schon mal ganz nett, aber 3,5k€ sind dann doch etwas zu viel für 
unseren Anwendungsfall.

> Um was für Größenordnungen von i und t geht es denn?

Es geht im Prinzip darum, zu untersuchen, warum bestimmte Geräte, die 
wir hier haben, beim Einschalten oft die Sicherung (16A) rauswerfen und 
zu erkennen, wie sich Änderungen auf das Einschalt-Verhalten auswirken.

von Frank K. (fchk)


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Rolf Magnus schrieb:

> Frank K. schrieb:
>>
> 
http://de.tek.com/datasheet/current-probe/tcpa300-%E2%80%A2-tcp312-%E2%80%A2-tcp305-%E2%80%A2-tcp303-%E2%80%A2-tcpa400-%E2%80%A2-tcp404xl
>>
>> Andere Hersteller haben sicher ähnliches.
>
> Ist ja schon mal ganz nett, aber 3,5k€ sind dann doch etwas zu viel für
> unseren Anwendungsfall.

Man kann das Zeugs auch mal für eine Woche leihen. Frag mal 
www.livingston.de.

Ansonsten: LEM Stromsensor einschleifen, Bürdewiderstand dran, Oszi 
dran.

>> Um was für Größenordnungen von i und t geht es denn?
>
> Es geht im Prinzip darum, zu untersuchen, warum bestimmte Geräte, die
> wir hier haben, beim Einschalten oft die Sicherung (16A) rauswerfen und
> zu erkennen, wie sich Änderungen auf das Einschalt-Verhalten auswirken.

fchk

von Tilo R. (joey5337) Benutzerseite


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WENN (wichtig!) die Messung im Prinzip einmalig unter Laborbedingungen 
stattfindet
UND du dir bezüglich Sicherheit sicher bist (noch wichtiger!)

dann würde ich es mir nicht so schwer machen.

Ich würde einen normalen (entsprechend dimensionierten) Widerstand als 
Shunt auf der N-Seite einfügen und die Spannung daran direkt messen, zum 
Schutz des Oszis noch je einen Widerstand in Serie zu den Messleitungen 
(z.B. 10k).

Das ist aber unter Laborbedingungen, wenn man genau weiß was man macht.
Das ist WEIT von der Einfachheit eines Schuko-Zwischensteckers entfernt.

Grüße, Tilo

von Schreiber (Gast)


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Rolf Magnus schrieb:
> Schreiber schrieb:
>> Rolf Magnus schrieb:
>>> Gibt es da einen Shunt, der direkt über
>>> Schuko-Stecker dazwischengesteckt werden kann?
>>
>> ja, das nennt man Strommesszange und Adapterkabel.
>
> Ich war davon ausgegangen, daß die eher nicht für die Messung der
> schnellen Wechsel beim Einschaltvorgang geeignet sind. Deshalb dachte
> ich eher an einen Shunt.

dann verwende halt einen Stromsensor, kostet etwa 20-40€ bei Conrad, 
dazu kommt noch ein 9V-Block und ein 7805 für die Stromversorgung des 
Stromsensors. Der sorgt für galvanische Trennung und hat meist eine 
ausreichende Bandbreite, besonders hoch sind die Anforderungen hier ja 
nicht, einige kHz Bandbreite sollten mehr als ausreichend sein.

Die Netzspannung misst man mit einem Spannungsteiler aus drei(!) 
Widerständen und einem normalen Tastkopf, dann gehts auch ohne 
Trenntrafo.

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