Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Frequenzumrichter und Fi


von Hans (Gast)


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Hallo,

Kurze Frage.
Ich habe in der Werkstadt einen Frequenzumrichter eingebaut.
Als ich den Aufbau getestet habe hat alles wunderbar funktioniert, nur 
sind wir da erst eingezogen und das Haus hatte keinen Fi verbaut.
Da es jetzt welche hat lösen die leider auch aus, wenn ich den Fu 
einschalte.

Kann es evtl am Einklemmen des Filters liegen?
Habe einen 4-Leiter-Filter verbaut (siehe Anhang)gehe aber mit GND vom 
Fu auf N vom Filter und dann wieder auf GND. Macht das irgendeinen 
Unterschied wenn ich N nicht anklemme und GND direkt verbinde?


Grüße Hans

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Hans schrieb:
> Kann es evtl am Einklemmen des Filters liegen?

Probier das doch erstmal - nimm den Filter raus. Wenn das ein 
industrieller FU ist, wird er Entstörmassnahmen von Hause aus 
mitbringen, das Filter ist zum Ausprobieren nicht nötig.

Der Blindstrom des Filters ist bei 1µF Kondensatoren zwischen den Ls und 
N sicherlich heftig, sollte aber natürlich nicht zum Auslösen des FI 
führen, der ja über diese Leitungen bilanziert. Erst wenn da was 
'verschwindet', also über PE abfliesst, wird er hellhörig und löst aus.

Verdächtig wären also nur die 15nF, die sind aber zu klein, um Unsinn zu 
machen, solange du in der Verkabelung keinen Fehler hast. Mal die mal 
auf und stelle sie hier rein.

von Hans (Gast)


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Hier mal schnell und dreckig.

Beim Fu handelt es sich um einen Klinger Born Frequenzumrichter PI8100 
3Ph-400V 4,0kW,

von hinz (Gast)


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Hans schrieb:
> Habe einen 4-Leiter-Filter verbaut (siehe Anhang)gehe aber mit GND vom
> Fu auf N vom Filter und dann wieder auf GND. Macht das irgendeinen
> Unterschied wenn ich N nicht anklemme und GND direkt verbinde?

Natürlich macht das einen Unterschied. So wie du es bisher verklemmt 
hast ist es schlicht falsch.

von hbl999 (Gast)


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Matthias Sch. schrieb:
> Erst wenn da was
> 'verschwindet', also über PE abfliesst, wird er hellhörig und löst aus.

Da bin ich mir nicht so sicher. Ich habe hier ein China- Stecker-
Schaltnetzteil. Anschluss 2 polig, also ohne PE. Wenn ich das
einstecke fliegt nach einigen Minuten der FI, reprodduzierbar. Hat da
jemand eine Idee was das sein kann?

von hinz (Gast)


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Hans schrieb:
> Hier mal schnell und dreckig.

Allerdings. Gewöhn dir GND in diesem Bereich der Elektrotechnick mal 
schnell wieder ab. Und PE ist PE und N ist N, auch da nichts 
durcheinander bringen.

von Max M. (jens2001)


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Hans schrieb:
> Hier mal schnell und dreckig.
>
> Beim Fu handelt es sich um einen Klinger Born Frequenzumrichter PI8100
> 3Ph-400V 4,0kW,

Was soll das sein mit dem GND?
In einer normalen E-Instalation gibt es ausser den drei 
AußenleiternP1,P2,P3 nur N und PE.
Und wenn du N mit PE, GND oder Masse oder sonstwas verbindest ist es 
klar dass der FI rausfliegt!
Lass das jemand machen der das kann!

von rmu (Gast)


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Wenn hinter dem FI (RCD) N und PE verbunden ist, kann der ja nicht 
funktionieren wie er soll.

von Oliver R. (orb)


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Wenn Du Dein 'GND' also den PE da angeschlossen hast wo der Filter den 
'N' haben will soll der RCD wohl auslösen.

Frequenzumrichter und normale RCDs vertragen sich übrigens garnicht gut. 
Zum einen lösen die Ableitströme der Entstörfilter gerne den 
Schutzschalter aus, zum anderen erkennt der Schutzschalter Fehlerströme 
nicht richtig weil der Gleichstromanteil zu hoch ist. Du brauchst einen 
RCD Typ B (allstromsensitiv).

von Flip B. (frickelfreak)


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1. A oder AC  Fi ist wirkungslos für fehler nach dem Umrichter

2. A oder AC Fi kann von Gleichfehlerstömen Aus dem Fu ausser gefecht 
gesetzt werden und löst dann Garnicht mehr aus. Deshalb alle FU die mit 
mehr als 1 Phase angeschlossen sind nur an B FI betreiben!

Lass das jemand machen der sich auskennt und nicht auch noch N und Pe 
zusammenklemmt oder eben Sicherheitseinrichtungen im Haus ausser gefecht 
setzt!

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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hbl999 schrieb:
> Da bin ich mir nicht so sicher. Ich habe hier ein China- Stecker-
> Schaltnetzteil. Anschluss 2 polig, also ohne PE. Wenn ich das
> einstecke fliegt nach einigen Minuten der FI, reprodduzierbar. Hat da
> jemand eine Idee was das sein kann?

Da solltest du auf jeden Fall mal die Steckdose untersuchen. Wenn da 
eine klassische Nullung oder so etwas drin ist, kann das passieren. 
Ansonsten ist die Bilanzierung der hin- und rückfliessenden Ströme über 
L und N aber genau der Job des FI. Es kann aber sein, das dieses 
Netzteil so grosse Leckströme zur Sekundärseite hat, das es von da dann 
irgendwo in Erde abfliesst.
Das kann auch schon mal Funken ziehen, wenn du dieses Netzteil in einen 
Verbraucher steckst, der anderswo geerdet ist.

rmu schrieb:
> Wenn hinter dem FI (RCD) N und PE verbunden ist, kann der ja nicht
> funktionieren wie er soll.

So isses. Das ist genau der Fall der klassischen Nullung, die wir 
eigentlich hinter uns haben sollten. PE ist PE und eben keine 
stromführende Leitung - ausser im Schadensfall.

: Bearbeitet durch User
von hbl999 (Gast)


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Also die Steckdose ist ok. Ich hatte mal Zoff mit der Elektrobau Firma.
Ich habe die gesamte Elektrik von einer Fremdfirma untersuchen lassen,
weil die Jungs vergessen hatten die PE-Sammelschiene im Verteiler 
anzuschliessen. Am Ausgang des Netzgerätes ist auch nichts 
angeschlossen. Ich vermute da irgendweleche Störstrahlungs Schmutz 
Effekte.

von wartemal (Gast)


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FI zu sensibel in vielen Fällen!

von WehOhWeh (Gast)


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Das liegt am Ableitstrom:

Der Motor hat eine gewisse Kapazität gegen Erde, irgendwas im 
nF-Bereich, je nach Motor. Darüber fließt ein Strom über den PE und 
damit teilweis am FI vorbei zum Punkt wo PE und N verbunden sind. Der FI 
erkennt diesen Strom.

Bei 50Hz ist der vernachlässigbar klein.

Bei 5 oder 10kHz - wo der Frequenzumrichter arbeitet - nicht mehr. Da 
kann der Strom schnell die 30mA überschreiten. Darum löst der FI aus.

Lösung:
PE vom Frequenzumricher niederimpedant mit dem Motor verbinden - ein 
dickes PE-Kabel. Damit fließt dann der größte Teil des Ableitstroms 
zurück zum Frequenzumrichter und nicht über PE. Hier ist eher die 
Induktivität wichtig als der Widerstand.

Für einen Einzelmotor wird das vermutlich gehen.
Bei größerer Leistung kommt man um einen FI mit mehr Strom nicht herum.

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