Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Weller TCP defekt


von Wolfgang F. (Firma: ---) (tunfaire)


Lesenswert?

Hallo.

Ich habe mich gerade hier angemeldet, weil ich kürzlich eine Lötstation 
kaufen wollte und bei der Suche hier auf viele Beiträge und Ratschläge 
gestoßen bin.

Es hatte sich herauskristalisiert, daß eine gebrauchte Weller Magnastat 
wohl am besten wäre, wenn man ein robustes, langlebiges Gerät haben 
will.

Also hab ich bei ebay eine Magnastat TCP (2102199) ersteigert und vor 
einer Woche munter angefangen, meine neue Lautsprecher - Frequenzweiche 
damit zu löten.

Zunächst hat sie ganz wunderbar funktioniert - Die Spitze wurde schnell 
heiß und das Löten hat schnell und prima geklappt.

Gestern begann sie dann plötzlich, während des Lötens plötzlich nicht 
mehr nachzuheizen und wurde kühl. Ein Ausschalten, Stecker ziehen und 
sofortiges Wiedereinschalten hatte das Problem 2-3x sofort behoben.

Heute hat es dann plötzlich nach einigen einwandfreien Lötungen und 
erneut 2-3 Aussetzern plötzlich ein merkwürdiges Geräusch aus der 
Station gegeben (leider kann ich es nicht so recht definieren), ich zog 
sofort den Stecker und seitdem heizt sie bei keiner meiner Startversuche 
mehr.

Ich muß dazu sagen, daß der Verkäufer die Station äußerst mangelhaft 
verpackt hat - direkt ohne Schutz im Karton. Da die Lötstation aber 
anfänglich einwandfrei ihren Dienst tat, hab ich sie (mit leichten 
Preisnachlass) und leicht gebrochendem Plastikgehäuse behalten.

Hat jemand eine Idee, wo das Problem liegen könnte und was ich testen 
sollte? (Mit Elektrik kenne ich mich leider kein Stück aus)

Vielen Dank

grüße

Wolf

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

Ein häufiger Defekt sind die Zuleitungen von der Platine im Handgriff 
zum am Heizelement befestigten Magnetschalter. Da sich das bei jedem 
Lötspitzenwechsel bewegt, werden die Lötstellen am Magnetschalter 
belastet, was nach einiger Zeit zum Bruch führen kann. Ein Neuverlöten 
löst das Problem.

Die "Station" ist nur ein 24V-Netzteil, kann also problemlos durch ein 
anderes 24V-Netzteil ersetzt werden (solange es etwas mehr als 2A Strom 
liefern kann).

von larsen (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

einfach Kontakt mit dem Verkäufer aufnehmen (am besten über ebay) und 
zurückschicken. Wenn du mit Paypal bezahlt hast sollte das doch sehr 
leicht möglich sein.

Grund: Du hast keine Ahnung von Elektrik, also bitte Finger weg und 
nicht aufschrauben!

Gruß Larsen

von larsen (Gast)


Lesenswert?

Rufus Τ. Firefly schrieb:
 Ein Neuverlöten löst das Problem.

Womit, mit der defekten Lötstation ;-)

Gruß Larsen

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

larsen schrieb:
> Womit, mit der defekten Lötstation ;-)

Latürnich nicht. Aber deswegen war ich neulich froh, doch noch einen 
08/15-Gießkannenlötkolben herumfliegen zu haben ... als meine Magnastat 
mich nach über 30 Jahren verlassen wollte.

von Usus (Gast)


Lesenswert?

Rufus Τ. Firefly schrieb:
> als meine Magnastat
> mich nach über 30 Jahren verlassen wollte.

Das kommt davon wenn man sich verheiratet. Irgendwann hat die Alte
(Lötstation) die Nase von dir voll. ;-b

von Wolfgang F. (Firma: ---) (tunfaire)


Lesenswert?

Ui. So schnell so viele Antworten. Danke schonmal.

Also einen Ersatzlötkolben kann ich von einem Arbeitskollegen bekommen. 
Aber halt erst Montag.

In der Zwischenzeit würde ich mich gern mit der Thematik beschäftigen 
und euch so lange mit Bildern von dem Innenleben und den entsprechenden 
Fragen belangen (wenn das ok ist), bis ich mich zumindest mit dem 
"magnastatischen" Teil der Elektrik gut genug auskenne, um es reparieren 
zu können.

Eine Reklamation beim Verkäufer kommt für mich nicht in Frage, wenn das 
Typenschild nicht trügt, ist die Station von 1982 und gekostet hat sie 
mich unter 40€. Das ist dann halt Risiko und für das Budget hätte ich 
auch irgendeine billige Chinastation haben können. Ich hab mich 
entschieden und muß nun damit leben. ;-)

von Olaf (Gast)


Lesenswert?

> Gestern begann sie dann plötzlich, während des Lötens plötzlich nicht
> mehr nachzuheizen und wurde kühl.

Klopf dann mal mit dem Loetkolben leicht gegen den Tisch und er wird 
wahrscheinlich wieder heizen. Das ist der Magnetschalter im Kolben.

Genau, das Teil was mittlerweile ein mittleres Vermoegen kosten. :-)

Olaf

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

Wie bereits geschrieben, die "Station" ist hier nur ein 24V-Netzteil und 
daher problemlos ersetzbar.


http://s1231.photobucket.com/user/sm5zbs/media/elektronikbasteln/Loeten/Gross-Loetkolben-Weller-Magnastat-demontiert.jpg.html

Hier sieht man das Innenleben des Handgriffs.

Die roten Drähte führen zum Heizelement, die grünen zum Schalter (das 
ist das Teil unmittelbar rechts neben der Feder mit der 
Kunststoffkappe). Hier verbergen sich zwei Lötstellen, an denen 
gleichzeitig auch ein Entstörkondensator angeschlossen ist.
An genau diesen Lötstellen waren bei meiner Magnastat die beiden grünen 
Leiter durchgebrochen bzw. knapp davor.

Um zu diesem Innenleben zu gelangen, musst Du am Ende des Handgriffs die 
Quetschschraube lösen, die Kabel und Zugentlastung fixiert, und die drei 
Schrauben, mit der der Heizeinsatz mit dem Handstück verbunden ist.



Hoffentlich für Dich nicht nötig:

Hier beschreibt jemand, wie er einen verrotteten Schalter durch 
Hinzufügen eines Triacs am Leben erhält:
http://loetmeister.de/Elektronik/weller_magnastat_mod.htm


Viel Erfolg!

von Flow (Gast)


Lesenswert?

> während des Lötens plötzlich nicht mehr nachzuheizen und wurde kühl

Wenn die Kontakte des Magnetschalters abgebrannt sind oder die federnde 
Wirkung der Kontakte nachlässt, wird der Heizkreis nicht mehr 
geschlossen.


 > ein merkwürdiges Geräusch aus der Station gegeben

Hat das Gehäuse Lüftungsschlitze (neueres Modell mit runden Ecken)?
Wenn ja, dann kann ein Drahtstück hineingeflogen sein das dann zu-
sammen mir dem Magnetfeld des Trafos ein rasselndes Geräusch erzeugt.

von Andi_73 (Gast)


Lesenswert?

Es geht auch gerne mal der Kondensator parallel zu den Kontakten
kaputt. Dann verschleisst der Kontakt stark.

von Wolfgang F. (Firma: ---) (tunfaire)


Lesenswert?

So, das mit dem vorsichtig auf die Tischkante schlagen hab ich erfolglos 
probiert. Ich hatte den Lötkolben gestern abend such schon mal kurz 
geöffnet aber auf den ersten Blick keine offensichtlichen Beschädigungen 
(abgerissene Kabel o.ä.) entdeckt. In der Lötstation ist auch nix 
ungewöhnliches zu sehen.

Wäre ja auch zu einfach...;-)

Ich schau heute mal, ob ich mir von der Arbeit ein Multimeter leihen 
kann oder unsere Elektriker bitte, das ganze Ding mal durchzumessen.

Schon irgendwie ironisch, zur Reparatur meines Lötkolbens vor allem 
einen Lötkolben zu benötigen. :-)

Achso, der Trafo ist offenbar ganz alt, keine Lüftungsschlitze 
vorhanden.

Übrigens funktionierte das Gerät bisher ziemlich geräuschlos. Bis auf 
ein leichtes Knacken beim Aufheizen, war nix zu hören, auch kein 
"typisches?!" Klacken...

von Olaf (Gast)


Lesenswert?

> Übrigens funktionierte das Gerät bisher ziemlich geräuschlos. Bis auf
> ein leichtes Knacken beim Aufheizen, war nix zu hören, auch kein
> "typisches?!" Klacken...

DAs ist an sich schon bedenklich. Normalerweise hoert man so alle 10-20s 
ein klacken wenn die Kontakte schalten und es gibt einen ordentlichen 
EMV Impuls in die eigene Testschaltung. Oszis die auf "Single" stehen 
triggern dann auch gerne mal. :-)

Es koennte auch sein das der Schalter im geschlossenen Zustand haengt 
und dann noch die Heizung zerstoert.

Olaf

von Andrew T. (marsufant)


Lesenswert?

Wie die Vorposter schon richtig geschrieben haben: Lötstellen und der 
spezielle Magnetschalter im Handgriff sind die Hauptursache nbie der 
TCP.

Was bei mehreren Jahren Einsatz (die Teile sind tw. über 35 Jahre im 
Einsatz) nicht negativ gemeint ist. Da kann immer was durch Verschleiß 
kaputt gehen.

Ob man da eine Mängelrüge draus macht und paypal etc. aktiviert -- oder 
ob man mit gesundem Menschenverstand agiert der einem sagt: Das Risiko 
ist bei Gebrauchtgeräten halt immer dabei - wer sowas nicht will, sollte 
das vorab bedenken: In jedem Fall ist es kein Beinbruch, sowas kriegt 
man repariert.

/humor_on/:
Wobei sich eine Erfahrung bewahrheitet: Für die Reparatur einer 
Lötstation benötigt man immer einen zweiten funktionieren Lötkolben. 
Genau wie für die Reparatur eines Oszilloskops  immer ein zweites 
Oszilloskop nötig ist (von Trivialfehlern mal abgesehen).

: Bearbeitet durch User
von herbert (Gast)


Lesenswert?

Was hast denn gelöhnt? Ich kenne eine Laden der hat eine gut erhaltene 
TCP Station ohne Kolben zu für ca 60 Euronen zu verkaufen. Die hatte ich 
auch schon im Auge aber da an meinem Magnastat Lötkolben der Stecker 
fehlt habe ich noch nicht zugeschlagen...

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

herbert schrieb:
> Ich kenne eine Laden der hat eine gut erhaltene TCP Station ohne Kolben
> zu für ca 60 Euronen zu verkaufen.

Die "Station" ist --wie ich jetzt schon mehrfach schrieb-- nicht der 
wertvolle Teil der Magnastat. Die kann durch ein 24V-Netzteil ersetzt 
werden; die Magnastat funktioniert auch mit Gleichstrom.

Es gibt daher keinen technischen Grund, unbedingt "das Original" haben 
zu wollen. Wer ein Labornetzteil hat, das 24V mit etwas mehr als 2A 
liefern kann, kann auch das als (Not-?) Behelf verwenden.

von herbert (Gast)


Lesenswert?

Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Es gibt daher keinen technischen Grund, unbedingt "das Original" haben
> zu wollen. Wer ein Labornetzteil hat, das 24V mit etwas mehr als 2A
> liefern kann, kann auch das als (Not-?) Behelf verwenden.

Im Notfall ja...Aber meistens sind Netzteile doch etwas unhandlicher als 
das Original da sie meistens für größere Leistungen ausgelegt sind. 
Früher habe ich meine TCP öfter mal in einer Platitüte spazieren 
getragen um außer Haus mal jemanden was zu reparieren. Da ist man dann 
schon froh wenn das Werkzeug nicht so aufträgt... Im übrigen habe ich 
gerade gesehen , dass der Stecker ein DIN Stecker mit Renkverschluss 
ist, also einfach für 2,80 Euro zu ersetzen. Ein zweiadriges 
Silikonkabel finde ich auch noch. Da kann man sich dann das 
originalkabel für knapp 18 Euro sparen.Merkwürdig ist , dass Weller 
original TCP Ersatzkolben ohne Stecker verkauft.

von NaSuper (Gast)


Lesenswert?

Vieleicht sollte der TO einfach mal messen ob noch 24V am Kolben 
ankommen.
Ist das eigentlich Wechselspannung? Ich glaube ja.

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

NaSuper schrieb:
> Ist das eigentlich Wechselspannung? Ich glaube ja.

Ja. Trafo pur reicht aus.

herbert schrieb:
> Im Notfall ja...Aber meistens sind Netzteile doch etwas unhandlicher als
> das Original da sie meistens für größere Leistungen ausgelegt sind.

Yep. Beim TCP tut es ein Trafo unter 40W, da nicht permanent 
eingeschaltet.

Ich habe seit Jahrzehnten einen Trafo 28V 35W dran.

: Bearbeitet durch User
von rmf (Gast)


Lesenswert?

herbert schrieb:
> Merkwürdig ist , dass Weller
> original TCP Ersatzkolben ohne Stecker verkauft.

Das liegt vermutlich daran das die uralte Weller TCP Station (eckiges 
Gehäuse) keinen Stecker zwischen Kolben und Trafo hatte sondern 4mm 
Bananenbuchsen . Soweit zumindest in meiner Erinnerung.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

herbert schrieb:
> Ein zweiadriges Silikonkabel finde ich auch noch.

Nimm ein dreiadriges, dann kannst Du die Magnastat auch noch erden (über 
ausreichend dimensionierten Widerstand mit PE verbinden, oder zumindest 
auf eine Buchse führen, die Du dann je nach Bedarf irgendwomit 
verbindest).

> Aber meistens sind Netzteile doch etwas unhandlicher als das Original

Ein neuzeitliches 50W-Schaltnetzteil ist deutlich kleiner und leichter 
als der Trafobrocken der Magnastat, egal, ob es die alte Version mit 
Bananenbuchsen oder die neuere mit DIN-Buchse ist.

Müsste ich meine Magnastat durch die Gegend schleppen -- das wäre so 
ziemlich das erste, was ich daran ändern würde.


Das hier
http://www.reichelt.de/?ARTICLE=148078
ist nämlich völlig ausreichend.

von Andrew T. (marsufant)


Lesenswert?

rmf schrieb:
> herbert schrieb:
>> Merkwürdig ist , dass Weller
>> original TCP Ersatzkolben ohne Stecker verkauft.
>
> Das liegt vermutlich daran das die uralte Weller TCP Station (eckiges
> Gehäuse) keinen Stecker zwischen Kolben und Trafo hatte sondern 4mm
> Bananenbuchsen . Soweit zumindest in meiner Erinnerung.

Exakt so ist es.

von Andrew T. (marsufant)


Lesenswert?

Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Müsste ich meine Magnastat durch die Gegend schleppen -- das wäre so
> ziemlich das erste, was ich daran ändern würde.

Und Du wählst damit auch die schlechteste Lösung.

1. Denn der Vorteil des trafobasierten Basisteils war der elektrisch 
sorgfältig ausgelegte 2Kammer Trafo, der locker mal 5kV AC 
Potentialdiffernz aushielt.
Auch wenn man oft nur weniger elektrische  Sicherheit braucht: Das Teil 
ist auf gute Sicherheit ausgelegt.

Bei SMPS mußt du lange suchen, sowas zu finden.

2. Und zusätzlich ruiniert die Gleichstromkomponente des Meanwell 24V DC 
SNT den TCP-Magnetschalter weitaus zügiger.

: Bearbeitet durch User
von wendelsberg (Gast)


Lesenswert?

Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Ein neuzeitliches 50W-Schaltnetzteil ist deutlich kleiner und leichter
> als der Trafobrocken der Magnastat, egal, ob es die alte Version mit
> Bananenbuchsen oder die neuere mit DIN-Buchse ist.
>
> Müsste ich meine Magnastat durch die Gegend schleppen -- das wäre so
> ziemlich das erste, was ich daran ändern würde.

Ich nicht, ich hasse ja schon Telefone, die mir, weil zu neu und zu 
leicht, vom Spiralkabel gezogen hinterkommen und dabei vom Tisch 
springen.
Typischer Fall von Telefonselbstmord;-)

wendelsberg

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

Andrew Taylor schrieb:
> 2. Und zusätzlich ruiniert die Gleichstromkomponente des Meanwell 24V DC
> SNT den TCP-Magnetschalter weitaus zügiger.

Da hat Andrew recht.

Und der 30 Jahre alte Trafo wird auch von seiner Restlebensdauer das 
Schaltnetzteil ziemlich sicher schlagen.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

Andrew Taylor schrieb:
> 1. Denn der Vorteil des trafobasierten Basisteils war der elektrisch
> sorgfältig ausgelegte 2Kammer Trafo, der locker mal 5kV AC
> Potentialdiffernz aushielt.

Magst Du mir ein Szenario beschreiben, in dem das tatsächlich relevant 
ist? Ich betrachte so meine ca. 30 Jahre Löterfahrung, und kann mich an 
keinen Fall erinnern, wo die Isolationsfestigkeit des Magnastatnetzteils 
für mich irgendeine Relevanz gehabt hätte (von den üblichen 
Anforderungen an netzgespeiste Geräte natürlich abgesehen).

> 2. Und zusätzlich ruiniert die Gleichstromkomponente des Meanwell 24V DC
> SNT den TCP-Magnetschalter weitaus zügiger.

Das ist natürlich möglich. Eine Abhilfe hierfür hat hier jemand 
beschrieben:

http://loetmeister.de/Elektronik/weller_magnastat_mod.htm

Sieht mir nach vertretbarem Aufwand aus.

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Das ist natürlich möglich. Eine Abhilfe hierfür hat hier jemand
> beschrieben:
>
> http://loetmeister.de/Elektronik/weller_magnastat_mod.htm
>
> Sieht mir nach vertretbarem Aufwand aus.

für den TO dürfte das aber im Moment schon an der Grenze des machbaren 
liegen:

Wolfgang Fritz schrieb:
> (Mit Elektrik kenne ich mich leider kein Stück aus)

von Andrew T. (marsufant)


Lesenswert?

Rufus Τ. Firefly schrieb:
>> 2. Und zusätzlich ruiniert die Gleichstromkomponente des Meanwell 24V DC
>> SNT den TCP-Magnetschalter weitaus zügiger.
>
> Das ist natürlich möglich. Eine Abhilfe hierfür hat hier jemand
> beschrieben:
>
> http://loetmeister.de/Elektronik/weller_magnastat_mod.htm

Da wird der Magnetschalter um einen Triac ergänzt.
Das ist beim DC-Ausgang eine im wesentlichen sinnfreie Wahl.
Bei einem AC-Trafo NT würde es passen.

>
> Sieht mir nach vertretbarem Aufwand aus.

Sieht mir eher danach aus das Du einen Link zitiert hast, der nicht zum 
Thema "Schaltnetzteil" paßt. Absicht oder schlicht Versehen?

von Olaf (Gast)


Lesenswert?

> Magst Du mir ein Szenario beschreiben, in dem das tatsächlich relevant
> ist?

Du meinst du schaltest deine Schaltungen immer aus bevor du dran 
loetest? :-)

Ich wuerde allerdings den Einwand bezüglich Gleichspannung ernst nehmen. 
Die Schalter halten ja normalerweise 10Jahre. Ich denke mal mit 
Gleichspannung nur noch ein Bruchteil davon.

Olaf

von Wolfgang F. (Firma: ---) (tunfaire)


Lesenswert?

Hallo allerseits.

Ich bin heute auf Arbeit zum Elektriker gegangen und habe das Gerät 
vorgestellt. Zum einen hat er das Anschlusskabel des Lötkolbens innen 
neu verlötet und dann die nötige Sicherungsstärke für die Station 
berechnet und eingesetzt.

Die Sicherung war nämlich doch zerstört, was ich falsch gesehen hatte.

Wir haben dann zusammen am Schaltschrank die fließenden Ströme 
betrachtet: die Station arbeitet nun (erstmal) genau so, wie sie soll. 
Auch das, was ich als Knacken beim Aufheizen interpretiert hab, war 
tatsächlich das Abschalten der Heizung bei Erreichen der 
Temperatur....nach vielleicht 15 Sekunden.

Mal schauen, was sich am Wochenende ergibt. Einen Grund für die 
Aussetzer und das Zerstören der Sicherung wird es ja gegeben haben. Wäre 
natürlich schön, wenn es tatsächlich nur der Kontakt zwischen Station 
und Kolben war. Ein Nachlöten der von euch erwähnten Stellen wird wohl 
auf jeden Fall eine gute Idee sein....

: Bearbeitet durch User
von Andrew T. (marsufant)


Lesenswert?

Wolfgang Fritz schrieb:
> Einen Grund für die
> Aussetzer und das Zerstören der Sicherung wird es ja gegeben haben.

Ich gebe hier mal meine Erfahrung aus 45 Jahren Elektronik und 
Elektrotechnik wieder: Feinsicherung in Geräten gehen zu 30% kaputt, 
ohne das ein Gerätedefekt vorliegt. YMMV.

Ein möglicher Grund ist z.b. das so eine Sicherung ja nicht vie landers 
als ein Widerstand sich im Betrieb erwärmt, in den Betriebspausen 
abkühlt etc. Diese thermische Wechselbelastung wiederholt sich.
Zwar ist duch kontruktive Maßnahmen dafür gesorgt, das eine 
Feinsicherung das recht lange aushält -- aber "ewig" tut sie das nicht.

Wenn in Deiner Station nun eine 0,63A T oder TT Sicherung eingesetzt 
wurde, sollte das passen und du hast (sofenr keine echten Defekte 
vorliegen) Ruhe.

von Wolfgang F. (Firma: ---) (tunfaire)


Lesenswert?

Mhhm, das klingt an sich gut....was mich nur von vorzeitiger Euphorie 
abhält, ist das Verhalten der Station vor dem vollständigen Aus:

Mehrmals hat der Kolben das Heizen eingestellt (ich erinnere mich, daß 
es eigentlich fast immer passiert ist, wenn ich etwas dicker verdrillte 
Kabel erhitzt habe) und hat nach dem Aus/ und wieder Einschalten jeweils 
einwandfrei funktioniert. Wenn ich mich recht erinnere, wächst der Draht 
in so einer Glassicherung nicht noch ein paar mal wieder zusammen, bevor 
er edgültig versagt, oder?!

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

Es könnte noch ein Isolationsbruch im Kabel vorliegen, der dazu führt, 
dass bei bestimmten Biegesituationen ein Kurzschluss entsteht.
Nach 30 Jahren darf so eine Kabelisolation auch mal spröde werden.
Solange sie aber geht würde ich gar nichts machen (ausser dem erwähnten 
Nachlöten, das kann nicht schaden).

von Andrew T. (marsufant)


Lesenswert?

Wolfgang Fritz schrieb:
> Wenn ich mich recht erinnere, wächst der Draht
> in so einer Glassicherung nicht noch ein paar mal wieder zusammen, bevor
> er edgültig versagt, oder?!

Du denkst vermtl. an eine "echt durchgebrannte sicherung", und da trifft 
Deine Überlegung zu.

Wenn die altersschwache Sicherung dagegen einen "Wackler" hatte, dann 
genügt z.b. die mechanische Erschütterung die durch einschalten des 
Netzschalters am Stationsgehäuse verursachst: Die Verbindung wird wieder 
hergestellt.

Da eien 50Hz-Eisenkerntrafo eine relativ hohen Einschaltstromstoß 
hat/haben kann, ist irgendwann die Chance da das die "halblebige" 
Sicherung endgültig durhcschmilzt. Kannst du übrignes leicht 
nachstellen, wenn D umal eine
0,315 A M Sicherung einbaust (die ja für die TCP 50W reichen sollte, 
wenn...) und deine Station einige Male schnell hintereinander 
ein/aussschaltest.

nur mal so zum Nachdenken  für dich .-)

von herbert (Gast)


Lesenswert?

rmf schrieb:
> Das liegt vermutlich daran das die uralte Weller TCP Station (eckiges
> Gehäuse) keinen Stecker zwischen Kolben und Trafo hatte sondern 4mm
> Bananenbuchsen . Soweit zumindest in meiner Erinnerung.

Ja hast recht es dämmert mir wieder... ist lange her , dass ich mit 
sowas gearbeitet habe. Da war auch der Spiralhalter und eine Wanne für 
den Schwamm gleich mit integriert. Eine Idustriestation halt die tat was 
sie sollte. Ich habe noch viele nagelneue Spitzen für den Magnastat, da 
werde ich mir eine Reservestation mit dem Losen Kolben basteln um die 
WECP 20 zu schonen...

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

Andrew Taylor schrieb:
> Sieht mir eher danach aus das Du einen Link zitiert hast, der nicht zum
> Thema "Schaltnetzteil" paßt. Absicht oder schlicht Versehen?

Ein Versehen. Das Grundkonzept sollte allerdings anpassbar sein.

Wie auch immer, dem Threadstarter seien viele Jahre sorgenfreier 
Gebrauch seiner jetzt wohl wieder gangbar gemachten Magnastat gewünscht.

von Wolfgang F. (Firma: ---) (tunfaire)


Lesenswert?

Vielen Dank, ich hoffe auch, daß sie mir Jahre lang treu bleibt und ich 
ihr.

Ab morgen werde ich dann weiter an meinen Frequenzweichen löten und 
feststellen, ob die Reparatur erfolgreich war.

@Andrew: Aha, das war mir tatsächlich nicht bekannt, daß es so etwas wie 
"halblebige" Sicherungen gibt, sondern dachte, es verhält sich so wie 
bei einer durchgebrannten Glühlampe.

Nun dann, danke nochmals für die zahlreichen Antworten, ich werde mich 
dann entweder morgen  - deprimiert - nochmal melden oder in den nächsten 
Wochen. Dann werd ich das Nachlöten der Kontakte im Kolben angehen und 
sicherlich die eine oder andere Frage haben.

Eine kommt mir schon jetzt in den Sinn: welche Löt-Temperatur wäre für 
diese kleinen Kontakte zu empfehlen?

Grüße und allen ein schönes Wochenende

Wolf

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

7er Lötspitze, sofern Du da nicht minutenlang herumbrutzeln willst.

von Wolfgang F. (Firma: ---) (tunfaire)


Lesenswert?

Alles klar, danke. Die 7er benutze ich auch für die Weichenlötungen und 
schaue dann also, bei der (Billig)-Lötstation des Kollegen 370 Grad 
einzustellen, um das zu löten.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

Wolfgang F. schrieb:
> Weichenlötungen

Was mag das sein?

von Wolfgang F. (Firma: ---) (tunfaire)


Lesenswert?

Achso, mein Eingangspost ist ja nun doch ein ganzes Stück weiter 
oben..;-)

...dort hatte ich erwähnt, daß ich mir Stereolautsprecher selbst baue 
und deshalb auch eine Frequenzweiche dafür zusammenlöte.

Wen das Thema interessiert, dem sei diese Seite wärmstens ans Herz 
gelegt:
http://www.diy-hifi-forum.eu/

Ich durfte inzwischen auch ein paar von den Lautsprechern hören, welche 
die User dort vollkommen selbständig konstruiert haben und kann sagen: 
Sagenhaft, um wie viel besser die im Vergleich zu "üblichen" 
Mediamarkt(usw.) Lautsprechern klingen und auch wie viel Spaß dieses 
"Hobby" macht.

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Wolfgang F. schrieb:
> ...dort hatte ich erwähnt, daß ich mir Stereolautsprecher selbst baue
> und deshalb auch eine Frequenzweiche dafür zusammenlöte.

Ich hatte mich schon gefragt, was Du da wohl lötest: 
http://tu-dresden.de/die_tu_dresden/fakultaeten/vkw/ibv/iel/OBA/bilder_oba/aufschliessen_weiche

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang F. (Firma: ---) (tunfaire)


Lesenswert?

Hehe, ja wenn diese Weichen neuerdings mit 50watt Magnastaten gelötet 
würden, wäre für mich der Umstieg aufs Auto beschlossene Sache.

Schade, daß man im Bereich Lautsprecher nicht mit Youtube - Videos oder 
ähnlichem Überzeugungsarbeit leisten kann. Sonst würden sich Firmen wie 
Bose inzwischen wohl höchsten noch mit TCM um den Platz im Aldi-Regal 
streiten..;-)

von Bodenseenessie (Gast)


Lesenswert?

Dank Eurer Beschreibung und Anleitung habe ich meine alte Magnastat 
WTCP-S mit einem 50W TCP Kolben ebenfalls wieder repariert. Der 
MAgnetschalter hatte keinen Durchgang, die Kontakte mit ein wenig feinem 
SChmirgel gereinigt, jetzt wirds wieder heiß.
Super danke
Nessie

Beitrag #5608903 wurde von einem Moderator gelöscht.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.