Hi Forum, einen Billig-Stereoverstärker will ich von einem Soundkartenausgang aus speisen, aber nur mit den tiefen Frequenzen. Hab mir mal ausgerechnet, dass ein Tiefpass mit 1kOhm und 1µF (geht gerade noch als Keramikkondensator) eine Grenzfrequenz von 160 Hz hat, das würde passen. Wenn ich einen kleineren Widerstand nehme, dann müsste ich einen Elko einsetzen, was ich vermeiden will. Frage ist also, wo liegt üblicherweise die Verstärkerimpedanz bei einem Billigverstärker, und geht mir mit dem 1kOhm-Widerstand demzufolge viel von der Signalspannung am Verstärkereingang verloren? Danke vorab David.P
David Peters schrieb: > (geht gerade noch als Keramikkondensator) Ein Keramikkondensator hat an dieser Stelle überhaupt nichts verloren, da dessen Kapazität extrem spannungsabhängig ist. Dadurch entstünden sehr starke Verzerrungen. Und ein 1uF-Kondensator aus einer NP0-Keramik wäre schon etwas unhandlich. Am besten geeignet sind Folienkondensatoren, z.B. Wima MKS. Zwar gibt es auch Unterschiede zwischen den Folienarten, aber diese sind für Deinen Anwendungsfall kaum relevant.
@ David Peters (davidgp) >Wenn ich einen kleineren Widerstand nehme, dann müsste ich einen Elko >einsetzen, was ich vermeiden will. Nimm einen Elko, Tantal oder Folie. Keramik ist hier stark nichtlinear. >Frage ist also, wo liegt üblicherweise die Verstärkerimpedanz bei einem >Billigverstärker, und geht mir mit dem 1kOhm-Widerstand demzufolge viel >von der Signalspannung am Verstärkereingang verloren? Typische Eingangswiderstände liegen bei 10kOhm.
David Peters schrieb: > Frage ist also, wo liegt üblicherweise die Verstärkerimpedanz bei einem > Billigverstärker, 22kOhm Nennwert, 10-47k Bereich. Aber der Verstärker enthält am Eingang bereits einen Koppelkondensator, der genau auf die untere Grenzfrequenz dieses bekannten Eingangswiderstandes angepasst ist. Dein Ausgangskondensator liegt mit dem in Reihe, und wäre er genau so gross, würde die effektive Kapazität halbieren, also die untere Freqeunz verdoppeln. Daher sollte er deutlich grösser gewählt werden, so 10-fach. Da das unsinnig ist, lasse ich am Ausgang des Kondensator normalerweise weg, denn zumindest bei Schaltungen mit symmetrischer Versorgungsspannung ist die Ruhespannung nahe 0V. moderne OpAmps sind so gut. Lediglich bei unipolar versorgten Schaltungen mit grossem Gleichspannungsoffset braucht man einen. Und dann nimmt man keinen Keramikkondensator, der wirkt ja eher als Mikrophon (Z5U ist Piezokeramik). Nimm Folie, und im Notfall einen Elko, aber hinter dem Elko sollte ein hochohmiger Widerstand nach Masse, damit der Elko immer vorgespannt ist.
Danke für die Infos zu den Kondensatortypen sowie zu den Eingangswiderständen von Verstärkern. Mir ist noch nicht ganz klar, was mir MaWin's Infos zum Thema "schon vorhandener Koppelkondensator" sagen sollen. Bzw. woher bekomm ich Infos über dessen Größe, und wie ich somit meinen Tiefpass-Kondensator dimensionieren soll?
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Bearbeitet durch User
@ David Peters (davidgp) >Mir ist noch nicht ganz klar, was mir MaWin's Infos zum Thema "schon >vorhandener Koppelkondensator" sagen sollen. Er hat sich verlesen und dachte, du willst einen Hochpass bauen. Du hast aber einen Tiefpass. >Bzw. woher bekomm ich Infos über dessen Größe, Brauchst du nicht. > und wie ich somit meinen > Tiefpass-Kondensator dimensionieren soll? Hast du doch schon.
Willst Du einen Subwoofer ansteuern? So hört sich das an. Was den Pegel angeht, solltest Du mit maximal 1k rausgehen, dann passt das. Je niederohmiger, desto besser für die Rauschunterdrückung gegenüber den Einstreuungen auf der Zuleitung.
Ein noch ganz anderer Punkt wurde bisher noch nicht angesprochen: die Filtersteilheit. Ein einfacher RC-Tiefpass ist da nicht allzu prickelnd. Bei einer Sallen-Key-Topologie hat man ohnehin einen OP am Ausgang, so dass man auch niederohmige Verstärkereingänge treiben kann. Für Frequenzweichen verwendet man häufig Filterparameter nach Linkwitz-Riley, die man auf die o.a. Sallen-Key-Topologie anwendet.
Subwoofer stehen typischerweise woanders, als die restlichen Lautsprecher. Ich glaube nicht, dass es für den Klang vorteilhaft ist, wenn der gleiche Ton aus zwei unterschiedlichen Richtungen mit unterschiedlicher Phasenlage das Ohr erreicht. Daher würde ich eine steile Trennung zwischen den Frequenzbereichen anstreben. Bei einer einfachen R/C Frequenzweiche hast du leider einen sehr großen Bereich, der von beiden Lautsprechern abgedeckt wird. Siehe: http://elektroniktutor.oszkim.de/analogtechnik/lsprfilt.html
Stefan Us schrieb: > Ich glaube nicht, dass es für den Klang vorteilhaft ist, wenn der > gleiche Ton aus zwei unterschiedlichen Richtungen mit unterschiedlicher > Phasenlage das Ohr erreicht. Nach 1m Boxenabstand ist die Phasenlage sowieso umgedreht, und 1m weiter wieder andersrum. Es geht hier auch nur um einen Bodyshaker. Also Nix HiFi.
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