Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Moralische Bedenken bezüglich Unterhaltszahlungen


von Student (Gast)


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Mich interessiert hier, wie ihr damit umgeht, Geld von euren Eltern zu 
nehmen. Genauer gesagt geht es mir um Unterhaltszahlungen im Studium.

Wer einen guten BAföG Satz bekommt hat kein Problem, aber wenn der 
Verdienst der Eltern zu hoch für BAföG ist, sieht die Sache anders aus. 
Arbeiten gehen sagt sich dann auch leichter als es ist, wenn das Studium 
durch die Arbeit länger dauert, verkommt das ganze zu einem 
Nullsummenspiel und neben einem Vollzeitstudium mit Leistungsanspruch zu 
Arbeiten ist praktisch nicht möglich, zumindest nicht immer.

Lebt ihr ungeniert vom Geld eurer Eltern? Wollt ihr es nach dem Studium 
zurückzahlen? Zahlen eure Eltern gern für euer Auskommen oder ist es 
einfach nur notwendig?

von Sebastian (Gast)


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Hi,

bei mir war es auch so das ich wg. dem Einkommen meiner Eltern kein 
BAFöG bekommen habe. Ich habe zu der Zeit noch zu Hause gewohnt und 
musste so schonmal für Essen und Unterkunft nix zahlen. Meine Eltern 
haben mit freiwillig einen gewissen Betrag gezahlt (ich glaube es waren 
200,-€ im Monat) und wenn ich mal irgendwas wichtige brauchte (also so 
Dinge die man wikrlich braucht, wie Klamotten) war das auch kein 
Problem. Ich hatte da keine Bedenken das an zu nehmen, denn im Gegenzu 
hatte ich in den Jahren vorher wo ich in der Ausbildung Geld verdient 
habe auch etwas davon in die Haushaltskasse abgegeben. Ob ich danach 
gefragt hätte wenn ich nix bekommen hätte, ist schwer zu sagen. Brauchte 
ich mal mehr, weil ich mir z.B. was für den PC oder Hobby kaufen wollte, 
oder auch nur weil ich gerade Lust hatte Party zu machen, dann musste 
ich halt schauen wie ich das mach. Bin dann in den Semester Ferien 
arbeiten gegangen und das Geld konnte ich dann natürlich auch komplett 
behalten.

Greets
  Sebastian.

von Heiner der Weiner (Gast)


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Student schrieb:
> Mich interessiert hier, wie ihr damit umgeht, Geld von euren Eltern zu
> nehmen. Genauer gesagt geht es mir um Unterhaltszahlungen im Studium.
>
> Wer einen guten BAföG Satz bekommt hat kein Problem, aber wenn der
> Verdienst der Eltern zu hoch für BAföG ist, sieht die Sache anders aus.
> Arbeiten gehen sagt sich dann auch leichter als es ist, wenn das Studium
> durch die Arbeit länger dauert, verkommt das ganze zu einem
> Nullsummenspiel und neben einem Vollzeitstudium mit Leistungsanspruch zu
> Arbeiten ist praktisch nicht möglich, zumindest nicht immer.
>
> Lebt ihr ungeniert vom Geld eurer Eltern? Wollt ihr es nach dem Studium
> zurückzahlen? Zahlen eure Eltern gern für euer Auskommen oder ist es
> einfach nur notwendig?

Hängt doch vom Verhältnis zwischen dir und den Eltern ab.

Eine Bekannte wird dieses Jahr 30 (keine Ausbildung) kassiert immer noch 
Unterhalt. Verhältnis ist komplett am Arsch.

von Sebastian (Gast)


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Das hängt wohl immer davon ab, was man für ein Verhältnis zu seinen 
Eltern hat, und ob diese wohlhabend genug sind.
Meine Eltern haben mein Studium freiwillig finanziert. Wenn ich nebenbei 
etwas verdient habe, bin ich so weit wie möglich für meine Unkosten 
aufgekommen, aber das war nicht durchgängig möglich.

von atv (Gast)


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> Lebt ihr ungeniert vom Geld eurer Eltern? Wollt ihr es nach dem Studium
> zurückzahlen? Zahlen eure Eltern gern für euer Auskommen oder ist es
> einfach nur notwendig?

Ich hab weder Bafög bekommen noch habe ich wohlhabende Eltern.

Hab einfach konsequent Wissen angeeignet, welches ich gut verkaufen 
konnte und konnte damit problemlos mein Studium (+ damals die 
verpflichtende Studiengebühren) bezahlen und ging sogar mit leichtem 
Gewinn aus der Sache raus.

Eltern-Anteil an meinem Monats-Budget 10-15%.

Hab dafür aber auch 2 Semester länger studiert. Das wissen durch meine 
damalige Tätigkeit setze ich als ordentlichen Hebel in meinen 
Gehaltsgesprächen ein.

von Sebastian (Gast)


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Nachtrag: Zurückzahen musste ich das nicht und meine Eltern hatten da 
auch kein Problem mit. Es war wirklich so, dass das Geld reichte weil 
sie auch beide arbeiten gegangen sind (nicht um mir das Studium zu 
finanzieren, sondern auch vorher schon ;)).

von NaSuper (Gast)


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Meine Kids kriegen die Wohnung und zusätzlich das Kindergeld, den Rest 
müssen sie selbst verdienen.

von Student (Gast)


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NaSuper schrieb:
> Meine Kids kriegen die Wohnung und zusätzlich das Kindergeld, den Rest
> müssen sie selbst verdienen.

Die Wohnung heißt, sie dürfen bei dir Wohnen? Also Essen inbegriffen? 
Oder sie bekommen von dir eine eigene Wohnung bezahlt?

In beiden fällen sollten die knapp 200 Euro Kindergeld im Monat ohnehin 
gut bzw. fast reichen. Ich lebe auch von Warmmiete plus 200 Euro im 
Monat und komme so mehr oder weniger hin. Größere Anschaffungen mache 
ich eben von dem Geld, das ich mir so von Geburtstagen/Weihnachten 
zusammengespart habe.

atv schrieb:
> Hab dafür aber auch 2 Semester länger studiert. Das wissen durch meine
> damalige Tätigkeit setze ich als ordentlichen Hebel in meinen
> Gehaltsgesprächen ein.

Ich möchte nicht länger studieren als irgendwie nötig. Das 
Studentenleben ist nicht so meins. Außerdem denke ich nicht, dass ich 
meine Studienleistungen halten könnte wenn ich nebenbei noch arbeiten 
würde und das würde ich mir später selbst vorwerfen. Nur in den Ferien 
gearbeitet habe ich auch schon, aber dazu müssen die Ferien dann auch 
erstmal wirklich frei sein und nicht irgendwelche anderen Arbeiten für 
die Uni nötig sein, aber das deckt das Auskommen eben auch nicht für das 
ganze Semester.

Heiner der Weiner schrieb:
> Eine Bekannte wird dieses Jahr 30 (keine Ausbildung) kassiert immer noch
> Unterhalt. Verhältnis ist komplett am Arsch.

Und genau diese Bekannte möchte ich eben nicht sein/werden...

von NaSuper (Gast)


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Student schrieb:
> Die Wohnung heißt, sie dürfen bei dir Wohnen? Also Essen inbegriffen?
> Oder sie bekommen von dir eine eigene Wohnung bezahlt?

Sie kriegen eine Wohnung am Studienort finanziert, soweit das machbar 
ist.
Wenn sie sich für München oder Hamburg entscheiden, dann gibts nur 
Wohnungsbeihilfe bis ca. 400 Euro.
Und ihr Kindergeld als (Essens)Geld um zumindest zu überleben.
Und einen Tritt in den Hintern wenn sie sich keinen Job suchen mit dem 
sie zumindest 300-400 Euro pro Monat dazuverdienen, zur Not 6 Wochen 
Fliessband in den Semesterferien.

von Student (Gast)


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NaSuper schrieb:
> Student schrieb:
>> Die Wohnung heißt, sie dürfen bei dir Wohnen? Also Essen inbegriffen?
>> Oder sie bekommen von dir eine eigene Wohnung bezahlt?
>
> Sie kriegen eine Wohnung am Studienort finanziert, soweit das machbar
> ist.
> Wenn sie sich für München oder Hamburg entscheiden, dann gibts nur
> Wohnungsbeihilfe bis ca. 400 Euro.
> Und ihr Kindergeld als (Essens)Geld um zumindest zu überleben.
> Und einen Tritt in den Hintern wenn sie sich keinen Job suchen mit dem
> sie zumindest 300-400 Euro pro Monat dazuverdienen, zur Not 6 Wochen
> Fliessband in den Semesterferien.

Mit 400 Euro bekommt man sogar in München ein WG Zimmer oder ein 
Apartment beim Studentenwerk. Das mit dem Tritt in den Hintern verstehe 
ich aber nicht. Wozu 300-400 Euro im Monat? Ich würde meinen Kindern 
eher einen Tritt verpassen, wenn sie nicht mit vollem Einsatz studieren 
würden. Auch aus Finanzieller sicht. Für dich ist es Günstiger 10 
Semester lang 600 Euro im Monat zu berappen als 12 Semester lang 550...
Von den 300-400 Euro gehen höchstens nochmal 50 für sinnvolle Sachen 
weg, also Lebensmittel und vielleicht mal ein TShirt oder sowas. Der 
Rest wird eh nur verprasst. Davon hast du als Eltern nichts, und die 
Kinder haben nach dem Studium ebenfalls nichts davon. Das musst du mir 
nochmal erklären! :)

von NaSuper (Gast)


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Weil Studenten viel jammern (gefühlt mehr als früher), aber nicht mehr 
arbeiten als wir (ich) als Studenten gearbeitet haben.
Ich bin neben meinem E Technik Diplom (TH) jeden Tag 70-80min. heim 
gependelt und habe mir mein Geld durch helfen in dem kleinen Geschäft 
meiner Eltern verdient.
Und es tut jedem Studenten sehr gut auch mal das "normale Arbeiterleben" 
zu erfahren bevor er als Akademiker einen Schreibtischjob kriegt.
Und für 200 Euro pro Monat kannst du nicht leben. Was ist mit 
Versicherungen, Nebenkosten wie Telefon und Internet, Handy, mal mit 
anderen weggehen, auch mal 5 Tage Urlaub machen, Klamotten kaufen, 
Bücher, ....

ich weiss was ich als Student gebraucht habe und mein Älterster 
bestätigt diese Erfahrungen.

von Christopher (Gast)


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Generationen-Vertrag ist das Stichwort. Deine Eltern zahlen dir zurück 
was sie von deinen Großeltern bekommen haben.

Lebe sparsam und zeige deinen Eltern, das du mit dem Geld gut umgehst. 
Dann wissen sie, dass es gut investiert ist.

Und wenn du Kinder hast ermöglichst du ihnen dann auch eine zeitgemäße 
Ausbildung!

von Guest (Gast)


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NaSuper schrieb:
> Und für 200 Euro pro Monat kannst du nicht leben. Was ist mit
> Versicherungen, Nebenkosten wie Telefon und Internet, Handy, mal mit
> anderen weggehen, auch mal 5 Tage Urlaub machen, Klamotten kaufen,
> Bücher, ....

Doch ich mach das:

Versicherungen: Hab ich nicht, bin bei den Eltern Haftpflichtversichert, 
mehr braucht man nicht.
Telefon: Hab ich nicht.
Internet: Ist in der Warmmiete enthalten.
Handy: 5 Euro im Monat gehen von den 200 ab.
Weggehen: Mach ich kaum und wenn dann reichts eben nicht fuer ein 
hoffnungsloses Besaeufnis...
5 Tage Urlaub: Geht halt nicht.
Klamotten: Weihnachten, Geburtstag, etc.
Buecher: Dafuer hat die Uni eine Bibliothek.

NaSuper schrieb:
> Ich bin neben meinem E Technik Diplom (TH) jeden Tag 70-80min. heim
> gependelt und habe mir mein Geld durch helfen in dem kleinen Geschäft
> meiner Eltern verdient.

Ich bin auch ne Zeit lang gependelt, ueber eine Stunde. Mittlerweile 
habe ich mir die Umzugskosten in den Ferien reingearbeitet und bin 
ausgezogen, die Wohnung kostet warm genau so viel wie frueher die Bahn.

NaSuper schrieb:
> Und es tut jedem Studenten sehr gut auch mal das "normale Arbeiterleben"
> zu erfahren bevor er als Akademiker einen Schreibtischjob kriegt.

Wir haben Pflichtpraktika, unter anderem dafuer gehen die Semesterferien 
drauf.

NaSuper schrieb:
> Weil Studenten viel jammern (gefühlt mehr als früher), aber nicht mehr
> arbeiten als wir (ich) als Studenten gearbeitet haben.

Ich glaube das ist tatsaechlich nur gefuehlt. Ich denke nicht dass wir 
mehr jammern und auch nicht dass wir weniger (oder mehr) arbeiten. 
Zumindest nicht im Schnitt, als Student kann man seine Prioritaeten ja 
selbst setzen.

von NaSuper (Gast)


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Guest schrieb:
> Ich glaube das ist tatsaechlich nur gefuehlt.

Deshalb schrieb ich 'gefühlt'. Und du bist ja auch du, und nicht der 
(gefühlte) Mittelwert aller Studenten.
Ich (wir) machen das so, meine Kids sind sparsam und haben uns bis jetzt 
noch nicht enttäuscht. Die Sudentenzeit war die schönste Zeit meines 
Lebens, danach hatte man Verantwortung (Familie) insofern, gönne ich 
meinen Kids auch ein extra-Semester solange es finanzierbar ist und ich 
sehe, dass sie versuchen möglichst selbst auf eigenen Beinen zu stehen.

Am Ende muss jeder den Weg finden, der für ihn funktioniert. Dir viele 
Glück und auch Spass dabei.

Christopher schrieb:
> Generationen-Vertrag ist das Stichwort. Deine Eltern zahlen dir zurück
> was sie von deinen Großeltern bekommen haben.
>
> Lebe sparsam und zeige deinen Eltern, das du mit dem Geld gut umgehst.
> Dann wissen sie, dass es gut investiert ist.
>
> Und wenn du Kinder hast ermöglichst du ihnen dann auch eine zeitgemäße
> Ausbildung!

Genau so machen wir es.

von NaSuper (Gast)


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Guest schrieb:
> Wir haben Pflichtpraktika, unter anderem dafuer gehen die Semesterferien
> drauf.

Hatte ich auch 13 Wochen Grund und 13 Wochen Fachpraktikum, das ist aber 
was anderes als am FLiessband oder hinter der Theke zu stehen, glaube 
mir.

von Armin (Gast)


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Ich habe auch "zu reiche" Eltern. Trotzdem habe ich mein Studium selber 
bezahlt und zwar ALLES, sprich eigene Wohnung, Studiengebühren, 
Lebensunterhalt. Ich habe mich sehr früh um einen Job bemüht, und war 
mir für keine Arbeit zu schade. Neben meinen Vollzeitstudium bin ich in 
der Woche noch 20-30 Stunden arbeiten gegangen. Man muss sich halt auch 
mal die Finger schmutzig machen wollen, dann geht alles. Wenn ein Job zu 
Ende war, bin ich mit meinen Fähigkeiten und Kurzbewerbungen in das 
nächste Gewerbegebiet gefahren und habe "klinken geputzt" bei den 
Firmen, solange bis ich wieder was hatte. Die längste Zeit ohne Arbeit 
waren 4 Wochen, und das als Informatiker in den Zeiten der ersten großen 
Dot-Com-Krise (1999-2002). Da waren die Zeitungen nicht gerade voll von 
Stellenangeboten so wie heute.

Trotz der vielen Arbeiterei habe ich mein Studium mit einen 1.3er 
Schnitt beendet, meine schlechteste Prüfungsnote war ne 2.7 ... also 
Arbeit hält auch nicht von guten Noten ab, alles eine Frage des Wollens, 
des Fleisses und des Verzichten-Könnens.

Die Schattenseiten waren: Kaum eine Party mitgemacht, Kneipe ein 
Fremdwort, während des Studium nur 3 mal im Kino und die Freundin 
weggelaufen wegen "Vernachlässigung" :-) ... Ich habe halt Prioritäten 
gesetzt, das war alles eine eng begrenzte Zeit und da habe ich dann auch 
kein Problem auf Angenehmlichkeiten zu verzichten. Schlieslich wollte 
ICH ja studieren, und ich habe die Entscheidung nie bereut.

Also nicht rumjammern, sondern Arschbacken zusammen und mit viel Drive 
durchbeissen :-) Dann kannst du alles schaffen.

AK

von meckerziege (Gast)


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Ich wohnte im Studium ausschließlich zuhause und bin dann mit Bahn+Auto 
zur Uni gefahren.
Meine Eltern mussten recht wenig bezahlen. Am Anfang übernahmen sie noch 
mehr (Fahrkarte etc.), aber recht schnell wollte ich ihnen nicht mehr 
auf der Tasche liegen.

Hab in jedem Semester gearbeitet und mir damit den Großteil selbst 
finanziert. Stipendium kam auch nochmal für 4 Semester dazu. Hat 
geholfen, war aber nicht entscheidend.


Ich kenn aber auch Kollegen, die doch recht gemütlich studieren, selbst 
nicht oder kaum arbeiten und sich von den Eltern die Wohnung im Zentrum 
finanzieren lassen.
Sowas hätte ich nicht gewollt.

von Student köln (Gast)


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ich wohne zu hause und studiere in köln.
bin zwar 25jahre alt, habe aber schon eine ausbildung hinter mir und 1 
1/2 berufserfahrung.

bekomme monatlich 180€ von meinen eltern als "taschengeld" und gehe 
nebenbei arbeiten. gibt c.a 260€

Sommer und Weihnachten geh ich Vollzeit auf dem Bau arbeiten, unter der 
hand natürlich.

weg zur uni c.a. 50 min hin und 50min zurück.

passt alles. 1-2 jahre noch :/

von JoJo (Gast)


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Student schrieb:

> sagt sich dann auch leichter als es ist

Hast du es mal versucht?

IMHO, irgendwie habe ich es auch geschafft (Arbeit + Studium + Unter top 
10%)
Wer was werde will, muss auch mal was leisten.
Bitte nicht Persöhnlich nehmen!

von Bronco (Gast)


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Mein Studium (auf dem zweiten Bildungsweg) hat mir meine Frau 
finanziert, die schon damals ganz gut verdient hat.
Dafür bezahl ich lebenslänglich ;)

von Heinz (Gast)


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Wenn man bei den Eltern zu Hause wohnt, ist es fast normal, nichts für 
sein Zimmer und Essen bezahlen zu müssen. Allerdings würde ich nicht 
erwarten dass die Eltern eine Wohnung für ihr Kind komplett bezahlen. 
Vielleicht eine Studenten-WG, wenn es in Heimatnähe nicht möglich ist, 
das gewünschte Studienfach zu studieren.

> Und für 200 Euro pro Monat kannst du nicht leben.

Das ist doch Unsinn. Wer mit 200EUR (ohne Miete natürlich) pro Monat 
nicht auskommt, hat bewiesen, dass er mit Geld nicht umgehen kann.


Neben dem Studium etwas zu arbeiten, halte ich für normal. Gut ist es 
dann wenn man auch eine abgeschlossene Berufsausbildung vorweisen kann. 
Ansonsten traut dir leider keiner zu, dass du einen Schraubendreher oder 
ein Bürogerät bedienen kannst. Auch für Bewerbungen nach 
Studienabschluss ist eine Berufsausbildung sehr zum Vorteil.

von P. M. (o-o)


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Student schrieb:
> Lebt ihr ungeniert vom Geld eurer Eltern?

Ja, das habe ich getan. Das Gewissen kann man sich insofern absichern, 
indem man seinen eigenen Kindern später das selbe ermöglichen wird.

Und ich habe einen Betrag für Wohnung, Versicherungen sowie einen 
Grundstock an Taschengeld bekommen, für den Rest war ich selbst 
verantwortlich. Das relativiert dann auch das Gefühl, einfach nur "Sohn" 
zu sein.

von NaSuper (Gast)


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Heinz schrieb:
>> Und für 200 Euro pro Monat kannst du nicht leben.
>
> Das ist doch Unsinn. Wer mit 200EUR (ohne Miete natürlich) pro Monat
> nicht auskommt, hat bewiesen, dass er mit Geld nicht umgehen kann.

Wenn du mich schon zitierst dann zitiere wenigstens richtig!

Das gesagte galt und gilt wenn man selbst Versicherungen, Essen, 
Trinken, Internet, Fernsehen, Handy, Kleidung, Wasch und 
Reinigungsmittel usw. zahlen muss.
Wenn man noch bei Mami wohnt, sich an den gedeckten Tisch setzt und nur 
die Füsse hochlegt, dass Mami darunter putzen kann dann reicht das 
natürlich dicke.

von PVA (Gast)


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Ich sehe es auch so wie viele hier.
Selbst hab ich E-Technik studiert (auch zur Zeit der Studiengebühren) 
und nebenbei durchgängig gearbeitet. Ich hatte einen Minijob ( Regale 
auffüllen), war Werkstudent und hab selbständig ein bisschen was 
gemacht. Bafög habe ich nicht bekommen, weil ich sonst meinen 
Bausparvertrag hätte auflösen müssen, welchen ich mir bereits durch 
Ferienjobs während der Schulzeit ganz gut gefüllt hatte.
Ich hatte den großen Vorteil, dass ich zu Hause bei meinen Eltern 
gewohnt habe, also keine Miete zahlen musste. Nichtsdestotrotz bin ich 
mit einem kleinen 5stelligen Betrag aus dem Studium rausgegangen. Damit 
hätte ich also locker ne Wohnung finanzieren können. Noten waren oberes 
Mittelfeld.
Deswegen sag ich knallhart: Wer einigermaßen etwas sinnvolles studiert 
und ein bisschen Motivation mitbringt, sein Wissen aus dem Studium 
direkt in der Praxis einzusetzen und sich nicht zu schade dafür ist, 
auch mal schlechter bezahlte Tätigkeiten, wie Regale einräumen zu 
machen, kommt finanziell ganz gut alleine durchs Studium.
Nur leider sind die meisten heute einfach nur Jammerlappen, die jedesmal 
die Leiher vom Armen Studenten bringen, dafür aber jede Folge von Big 
Bang Theory und Co auswendig können.

von Student (Gast)


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Um mal wieder zum Thema zurueckzukommen: Was haltet ihr nun von 
Zurueckzahlen? Wuerden eure Eltern das wollen? Wuerdet uhr das 
anbieten/machen?

Noch zum Thema Arbeiten: Es gibt bestimmt Leute die es schaffen neben 
dem Studium zu arbeiten. Ich schaffe das nicht oder hoechsten in den 
Ferien. Das mag an der Person liegen, bestimmt aber auch an der Uni/FH 
und dem noetigen Lernaufwand, der ja sicher fuer jeden unterschiedlich 
ist.

von Heinz (Gast)


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NaSuper schrieb:
>> Das ist doch Unsinn. Wer mit 200EUR (ohne Miete natürlich) pro Monat
>> nicht auskommt, hat bewiesen, dass er mit Geld nicht umgehen kann.
>
> Wenn du mich schon zitierst dann zitiere wenigstens richtig!
>
> Das gesagte galt und gilt wenn man selbst Versicherungen, Essen,
> Trinken, Internet, Fernsehen, Handy, Kleidung, Wasch und
> Reinigungsmittel usw. zahlen muss.

Das war mir schon klar, wie das gilt. Das ändert aber nichts an der 
Richtigkeit meiner Zitierweise.

Gut. Du hast also gezeigt, dass du mit Geld nicht umgehen kannst. Aber 
was für dich gilt, muss nicht für alle anderen auch gelten.

von NaSuper (Gast)


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Student schrieb:
> Um mal wieder zum Thema zurueckzukommen: Was haltet ihr nun von
> Zurueckzahlen? Wuerden eure Eltern das wollen? Wuerdet uhr das
> anbieten/machen?

Wurde doch schon gesagt: Der nächsten Generation zurückzahlen.
Keine Eltern ausser es sind <selbst zensiert> würden das Geld ohne Not 
annehmen.
Wenn man Karriere macht und den Eltern geht es später finanzell mal 
nicht so toll kann man immer noch in Form von einem Urlaub oder einem 
sonstigen teureren Geschenk das sie sich nicht mehr leisten könnten aber 
vieleicht notwendig ist zurückzahlen. Aber nur im Einverständnis. Nur so 
würde ich sowas vieleicht von meinen Kids annehmen.

PVA schrieb:
> afög habe ich nicht bekommen, weil ich sonst meinen
> Bausparvertrag hätte auflösen müssen, welchen ich mir bereits durch
> Ferienjobs während der Schulzeit ganz gut gefüllt hatte.

So gehts bei uns, unser gemeinsamer Verdienst ist schon so dass es nicht 
mehr volles Geld gibt und dadurch dass die Kids eben schon Geld gespart 
haben (Konfirmaton, Geld von Großeltern, ...) müsste man tricksen, und 
wenn das rauskommt hast du eine Anzeige wegen Betrug am Hals.

PVA schrieb:
> Deswegen sag ich knallhart: Wer einigermaßen etwas sinnvolles studiert
> und ein bisschen Motivation mitbringt, sein Wissen aus dem Studium
> direkt in der Praxis einzusetzen und sich nicht zu schade dafür ist,
> auch mal schlechter bezahlte Tätigkeiten, wie Regale einräumen zu
> machen, kommt finanziell ganz gut alleine durchs Studium.
> Nur leider sind die meisten heute einfach nur Jammerlappen, die jedesmal
> die Leiher vom Armen Studenten bringen, dafür aber jede Folge von Big
> Bang Theory und Co auswendig können.

Genau das meinte ich mit "Studenten jammern heute 'gefühlt' mehr als 
früher".

von Im Arsch der Eltern (Gast)


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Heiner der Weiner schrieb:
> Hängt doch vom Verhältnis zwischen dir und den Eltern ab.
>
> Eine Bekannte wird dieses Jahr 30 (keine Ausbildung) kassiert immer noch
> Unterhalt. Verhältnis ist komplett am Arsch.

Quatsch.

Wie lange die Eltern zu zahlen haben, ist klar im BGB geregelt. Wenn sie 
länger zahlen, machen sie das freiwillig, sie müssen nicht. Ergo ist das 
Verhältnis dann auch nicht komplett im Arsch.

So einfach.

von genervt (Gast)


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Heiner der Weiner schrieb:

> Eine Bekannte wird dieses Jahr 30 (keine Ausbildung) kassiert immer noch
> Unterhalt. Verhältnis ist komplett am Arsch.

Ich kenne jemanden, der war jahrelang psychisch Krank und hat seinen 
Master bzw. das Studium deshalb erst mit 31 abgeschlossen. Der wurde von 
seinen Eltern selbstverständlich unterstützt. Wenn man Kinder hat, 
kümmert man sich auch drum. Solange es halt dauert.

von genervt (Gast)


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Im Arsch der Eltern schrieb:
> Wie lange die Eltern zu zahlen haben, ist klar im BGB geregelt. Wenn sie
> länger zahlen, machen sie das freiwillig, sie müssen nicht. Ergo ist das
> Verhältnis dann auch nicht komplett im Arsch.

Ein Verhältnis kann auch einseitig gestört sein.

von Im Arsch der Eltern (Gast)


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genervt schrieb:
> Im Arsch der Eltern schrieb:
>> Wie lange die Eltern zu zahlen haben, ist klar im BGB geregelt. Wenn sie
>> länger zahlen, machen sie das freiwillig, sie müssen nicht. Ergo ist das
>> Verhältnis dann auch nicht komplett im Arsch.
>
> Ein Verhältnis kann auch einseitig gestört sein.

Umso einfacher.


Gruß
Arsch

von Sni T. (sniti)


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PVA schrieb:
> sein Wissen aus dem Studium
> direkt in der Praxis einzusetzen und sich nicht zu schade dafür ist,
> auch mal schlechter bezahlte Tätigkeiten, wie Regale einräumen zu
> machen, kommt finanziell ganz gut alleine durchs Studium.

Darf man fragen, was du studierst, wenn "Regale einräumen" deinem Wissen 
aus dem Studium entspricht? ;-)

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