Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Spannungsfolger mit ADA4870


von Philipp G (Gast)


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Hi,
ich bin neu und fange gerade erst an mich praktisch mit analogen 
Schaltungen zu beschäftigen.
Eine kleine Aufgabe zur Einarbeitung, die ich bekommen habe ist, ich 
soll ein einfachen Spannungsfolger mit dem OPV ADA4870 erstellen.

Ich betreibe den OPV mit +- 5V supply und lege 2.85V an den 
nichtinvertierten Eingang an und im Feedback auf den invertierten 
Eingang verwende ich einen Widerstand von 2000 Ohm. Für die Steuerpin ON 
und SD, lege ich für ON -5V und für SD ground an. Am Ausgang kommen dann 
3.8V raus.

Ich bin etwas verwirrt, da ja eigentlich 2.85V rauskommen sollten. Kann 
es sein, dass ich die PIN's ON und SD falsch beschalte? Ich verstehe im 
Datenblatt auch nicht ganz den Absatz "Feedback Resistor Selection", 
soll das bedeuten ich kann nur Lasten von 5 Ohm mit diesem OPV 
betreiben.

Ich bin verwirrt, ich komm mit dem Datenblatt total durcheinander. Ich 
bräuchte echt Hilfe.

Gruß
Philipp

von Christian L. (cyan)


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Philipp G schrieb:
> Ich verstehe im
> Datenblatt auch nicht ganz den Absatz "Feedback Resistor Selection",
> soll das bedeuten ich kann nur Lasten von 5 Ohm mit diesem OPV
> betreiben.

Du hast einen Current-Feedback OPV (CFA) und keinen gewöhnlichen OPV mit 
Voltage-Feedback. Die Rückkopplung erwartet einen Strom und keine 
Spannung. Deswegen ist der Widerstand im Rückkopplungszweig nötig.

Du solltest dich in CFAs einlesen. Es gibt einige Unterschiede zum 
normalen OPV.

http://cds.linear.com/docs/en/design-note/dn46fa.pdf

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von Philipp G (Gast)


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Hi Christian L.,
vielen Dank für den Tipp, ich werde mich näher mit CFA mal beschäftigen.

Danke

von Philipp G (Gast)


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Hi,

ich hatte mich intensiv mit den CFA beschäftigt und eingelesen. Ich 
hatte dann die Schaltung (Figure1) aufgebaut und der OPV arbeitet, 
jedoch ist eine Differenz von ca. 400mV zwischen meinem Eingangssignal 
und meinem Ausgangssignal vorhanden. Diese Differenz liegt praktisch bei 
jedem Arbeitspunkt. Woran könnte das liegen?

Gruß
Philipp

von Max M. (jens2001)


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Philipp G schrieb:
> Woran könnte das liegen?

An den 2kOhm am invertierenden Eingang

von Christian L. (cyan)


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Max Mustermann schrieb:
> An den 2kOhm am invertierenden Eingang

Der erklärt aber nicht den Offset von 400mV.

von jens (Gast)


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@ Philipp
Eigentlich hast du alles richtig gemacht. Mach mal ein Foto vom Aufbau. 
Was zeigt dein Oszi am Ausgang?

von Philipp G (Gast)


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Hi,

Ich habe mal ein Foto von meinem Aufbau gemacht, da wird man jedoch 
nicht soviel erkennen. Ich habe den OPV auf eine Steckerleiste gelötet 
und den OPV dann auf ein Steckbrett gemacht. (siehe Aufbau)

Ich habe mal eine kleine Messkurve aufgenommen, d.h. mal zügig mit dem 
Multimeter die Ausgangsspannung im Bezug zur Eingangsspannung 
aufgenommen. Die Messkurve zeigt, dass es eher kein Offsetfehler ist, 
sondern eher ein Verstärkungsfehler, jedenfalls glaube ich das. (siehe 
Messreihe_Spannungsfolger)

Den 2kOhm Widerstand brauch laut Datenblatt um eine Verstärkung von +1 
zu erhalten. Für diese Konfiguration wurde noch eine Last von 300pF und 
5Ohm mit angegeben, aber die brauch ich ja nicht, richtig?

Gruß Philipp

von karadur (Gast)


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Du hast keine Pufferkondensatoren am Chip. Laut Datenblatt 100nF || 22uF 
an jede Versorgung.

von Philipp G (Gast)


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Okay, stimmt, also müsste meine Beschaltung so aussehen? (siehe Figure2)

Gruß
Philipp

von jens (Gast)


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Ohne Abblockkondensatoren direkt am ADA4870 schwingt er. Was zeigt dein 
Oszi am Ausgang?

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Max Mustermann schrieb:
> Philipp G schrieb:
>> Woran könnte das liegen?
>
> An den 2kOhm am invertierenden Eingang

Nein. CFA! Bandbreite wird durch die Impedanz zwischen Ausgang und inv 
bestimmt. Ein CFA mit 0 Ω hier wird immer schwingen.

Spezifiziert sind 25 µA Biasstrom am inv, macht also allerhöchstens 50 
mV Offset.

Ich tippe auch auf Schwingungen durch unsauberen Aufbau. CFAs sind 
mithin die schnellsten Ops überhaupt und sind da sehr anspruchsvoll.

: Bearbeitet durch User
von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Philipp G schrieb:
> Für diese Konfiguration wurde noch eine Last von 300pF und
> 5Ohm mit angegeben, aber die brauch ich ja nicht, richtig?

Das bezieht sich darauf, dass der Verstärker in der jeweiligen 
Konfiguration mit einer kapazitiven Last von 300 pF stabil ist, wenn 
zwischen dieser Last (Cl) und dem Ausgang ein Widerstand von >= 5 Ω (Rs) 
geschaltet wird.

von Philipp G (Gast)


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Hi,

der Ausgang von meinem OPV hatte geschwungen und ich konnte es durch 
Abblockkondensatoren beheben. Die Signale am Ausgang weichen nur noch um 
20-50mV vom Eingang ab. Vielen dank für eure Hilfe

Gruß Philipp

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